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Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle
Einführung in die Thematik
Das Motto des diesjährigen Schöpfungstags am 6. September 2013 „Gottes Schöpfung – Lebenshaus
für alle“ bezieht sich auf die Glaubenserfahrung, dass Gott die Erde nicht „wüst und leer“ wollte (Gen
1,2), sondern Licht, Leben und Ordnung geschaffen hat – eben ein Haus für die ganze Schöpfung.
Gottes Schöpfung ist vielfältig und seine Geschöpfe sind einzigartig. Wasser und Luft, Himmelskörper
und Schätze der Erde, Pflanzen und Tiere, Vögel und Fische sind ganz unterschiedlich beschaffen. Ihre
jeweiligen Besonderheiten sind notwendig, weil sie sich ergänzen und so zur Lebensfähigkeit der
ganzen Schöpfung beitragen. Damit Ordnung und Leben im Sinne des Schöpfers erhalten und
gestaltet werden, hat Gott den Menschen bereits bei der Schöpfung als Haushalter eingesetzt. Dies
ist seine besondere Gabe und Aufgabe zugleich.
Die Vorstellung von der Schöpfung als Haus findet sich, auf den griechischen Wortstamm für das
Haus (oikos) zurückgeführt, sowohl in der Ökologie (d.h. Lehre über den Haushalt) als auch in der
Ökonomie (d.h. Haushalten) wieder. Unsere Auffassung über diese beiden Aspekte der Schöpfung,
also was Schöpfung für uns ist und wie wir mit ihr umgehen, hat Auswirkungen auf die
Lebensverhältnisse in ihr. Oft behandelt der Mensch die Schöpfung wie ein Objekt, dessen er sich
uneingeschränkt zum eigenen wirtschaftlichen Nutzen bedient. Dies findet seinen Ausdruck etwa in
der maßlosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen oder in der globalen Erwärmung. Dabei geraten
das Gesamtgefüge der Schöpfung und die in ihr gewollte Harmonie aller Lebensformen aus dem
Gleichgewicht. Unter den Menschen hat das Ungleichgewicht zur Folge, dass die Wehrlosen am
meisten unter den Folgen der Umweltschäden leiden. Dies ist einer der Gründe für die weltweite
Armutsproblematik. So hat der Umgang mit der Schöpfung auch soziale Auswirkungen, denn sie ist
nicht ein Wohnhaus für Einzelne, sondern eben ein Lebenshaus für alle.
Der ökumenische Tag der Schöpfung möchte mit dem diesjährigen Motto daran erinnern, dass das
Haus der Schöpfung für alle ein Geschenk Gottes ist. Mit der Feier dieses Tages möchten Christen
ihre Dankbarkeit für dieses anvertraute Geschenk zum Ausdruck bringen, aber auch die Erkenntnis,
dass der Auftrag Gottes missachtet wurde und immer noch wird. Sie ist ein Zeichen der Umkehr und
der Bereitschaft, eine neue Lebensart zu wagen, die der gottgeschenkten Gabe und Aufgabe des
Menschen gerecht wird.
Marina Kiroudi
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