Nathan der Weise - literaturweltenbgymt10a

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Von Gotthold Ephraim Lessing


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Gotthold Ephraim Lessing
Biografie
 Geb. 22.01.1729 in Kamenz (Sachsen)
 Vater war lutherischer Pfarrer
 1746 Abitur an der Eliteschule St. Afra in Meißen

erste schriftstellerische Versuche
 Danach Theologiestudium in Leipzig
 Um Gläubigern zu entkommen, Umzug nach Berlin
 Studierte Medizin  Doktorwürde
 Wurde freier Schriftsteller


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Gotthold Ephraim Lessing
Biografie
 Im Siebenjährigen Krieg Sekretär bei der preußischen

Armee
 1767 Lessing wird Dramaturg am Hamburger Nationaltheater
 Veröffentlichte „Fragmente eines Ungenannten“ mit antichristlichen Tendenzen  starke Kritik von kirchlicher
Seite
 Lessing wehrte sich mit dem Drama „Nathan der Weise“
 Verbrachte letzte Lebensjahre einsam als Bibliothekar in
Wolfenbüttel
 1781 Tod Lessings


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Gotthold Ephraim Lessing
Allgemeines
 Lessing gilt als wichtigster Dichter der deutschen

Aufklärung
 Setzte sich für Toleranz gegenüber anderen
Weltreligionen ein
 Er hat die Entwicklung der deutschen Literatur und
der Theaterwissenschaft wesentlich beeinflusst
 „Nathan der Weise“ gilt als erstes weltanschauliches
Ideendrama


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Zeithistorischer Hintergrund
 Europa des 17. Jahrhunderts  Absolutismus und

Ständegesellschaft
 Kirche eng verbunden mit Königen und Fürsten, hielt
am Ständemodell fest
 Kritik daran zuerst in Frankreich des 18. Jahrhunderts
Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit statt Ständeordnung,
Erkenntnis durch menschliche Vernunft statt Vorurteil und Aberglaube

 Französische Revolution
 Aufklärung hatte ihren Ausgang in der Philosophie
 Emanuel Kant

und durch wissenschaftliche Erkenntnis


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Nathan der Weise
Einführung
 Theaterstück
 Ideendrama in fünf Aufzügen
 Im Blankvers geschrieben

 1779 veröffentlicht
 Uraufführung in Berlin am 14. April 1783
 Schwerpunkt Humanismus und Toleranzgedanke der

Aufklärung
 Kernaussage  Ringparabel im 3. Aufzug


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Nathan der Weise
Ort und Zeit der Handlung
Ort:

Jerusalem

Zeit:

zu der Zeit des Dritten Kreuzzuges
während eines Waffenstillstandes


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Nathan der Weise
Hauptpersonen
 Nathan  Hauptperson des Dramas,

reicher Kaufmann aus Jerusalem,
Jude,
sehr religionstolerant
 Recha  Adoptivtochter Nathans,
jüdisch aufgezogen,
wahrer Name: Blanda von Filnek
Leibliche Eltern:
Mutter (Christin) starb bei ihrer Geburt,
Vater (Moslem) ebenfalls tot


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Nathan der Weise
Hauptpersonen
 Rechas Gesellschafterin,
leidenschaftliche Christin
 Sultan Saladin  Herrscher in Jerusalem,
Moslem,
führt Krieg gegen die Christen,
steckt in Geldschwierigkeiten
 Sittah
 jüngere Schwester Saladins,
Muslimin,
realistisch, klug, loyal
 Daja


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Nathan der Weise
Hauptpersonen
 wahrer Name Leu von Filnek,
Mitglied eines geistlichen Ritterordens,
beteiligt an Kampfhandlungen,
Christ,
antisemitische Gesinnung
 Klosterbruder  brachte das Waisenkind (Recha) zu Nathan,
Christ
 Patriarch
 politischer Rivale Saladins,
fanatisch, intolerant,
steht für den unaufgeklärten Menschen,
Christ
 Tempelherr


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Nathan der Weise
Inhaltsangabe
 Nathan kommt von einer Geschäftsreise zurück

 Während seiner Abwesenheit brannte sein Haus
 Ein Tempelherr rettete Recha
 Nathan möchte sich bedanken  lässt Tempelherr

einladen
 Tempelherr lehnt ab, möchte keinen Kontakt zu Juden
 Nathan gibt nicht auf und fängt ihn auf der Straße ab


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Nathan der Weise
Inhaltsangabe
In der Zwischenzeit
 Sultan Saladin möchte Frieden zwischen Christen und






Muslimen schaffen
Möchte seinen Gegnern Geld anbieten, damit diese in den
Frieden einwilligen  ist aber pleite und sucht nach einem
Kreditgeber
Lässt deshalb nach Nathan rufen
Saladin fragt ihn, welche Religion Nathan für die Wahre
hält
Nathan wittert eine Falle und antwortet mit einer alten
Geschichte, der Ringparabel


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Nathan der Weise
Ringparabel
 In einer Familie ist es Tradition einen Ring an den Sohn







zu vererben
ein Vater hat drei Söhne, möchte keinen benachteiligen
Vater lässt zwei identische Duplikate anfertigen
Streit nach dem Tod des Vaters, welcher der echte Ring sei
Ein Richter weigerte sich ein Urteil zu sprechen
rät jeder solle seinen Ring als den Wahren ansehen,
 spiegeln die Liebe des Vaters wieder


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Nathan der Weise
Inhaltsangabe
 Sultan ist von Nathans Geschichte beeindruckt und

bietet ihm die Freundschaft an

Zeitgleich während Nathans Besuch bei Sultan Saladin:
 Tempelherr besucht das Haus Nathans
 Nur Recha und Daja sind anwesend

 Tempelherr verliebt sich in Recha, zieht sich aber zurück


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Nathan der Weise
Inhaltsangabe
 Tempelherr kann seine Liebe nicht unterdrücken und

hält um Rechas Hand an
 Nathan hält sich mit seiner Antwort zurück  zieht

Erkundigungen über Herkunft des Tempelherrn ein
In der Zwischenzeit:
 Tempelherr erfährt, Recha ist Adoptivtochter Nathans,

aus christlicher Herkunft
 Tempelherr ist entsetzt  wendet sich an den Patriarchen
 Patriarch will Nathan auf Scheiterhaufen verbrennen
lassen


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Nathan der Weise
Inhaltsangabe
 Patriarch schickt Klosterbruder  nach Nathan zu suchen
 Klosterbruder besitzt Abstammungsbuch

 übergibt dieses Nathan
Es kommt zu einem Treffen zwischen Tempelherr und
Nathan im Palast des Sultans
 durch das Abstammungsbuch stellt sich heraus,

Recha und Tempelherr sind Halbgeschwister
 beide haben gleichen Vater
 Sultan Saladin und Sittha stellen fest, Recha und
Tempelherr sind deren Nichte bzw. Neffe


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Nathan der Weise
Interpretation
 Obwohl alle verschiedenen Glaubens sind, so sind sie

doch Mitglieder ein und derselben Familie
 Verwandtschaft der Religionen
 durch Nathans Verhalten:
 Aufruf zu mehr Menschenliebe und Humanität
- Nathan nimmt Recha auf,
- Tempelherr rettet Recha aus den Flammen
 Aufruf zu mehr Toleranz und Akzeptanz gegenüber
den verschiedenen Religionen


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Nathan der Weise
Interpretation Ringparabel
Drei Ringe
 Judentum, Islam, Christentum
Ringe sind identisch
 alle Religionen sind gleichwertig
Vater symbolisiert Gott  durch Duplikationsauftrag
Religionen gottgewollt bzw.
gotterschaffen

Jede Religion an die man glaubt kann als die Wahre bezeichnet
werden


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