Pressemitteilung Echternach, März 2017 Das Festival Echternach präsentiert sein diesjähriges Programm 09.Juni – 14. Juli 2017 Die aktuelle Festivalsaison 2017 bietet erneut ein vielfältiges Klassik-und Jazzprogramm von Anfang Juni bis Mitte Juli und dies in den historischen Aufführungsstätten Basilika, St. Peter-und-Paul-Kirche, erstmals im Pavillon im Stadtpark sowie im Kultur-und Kongresszentrum „Trifolion“. Die Open-Air-Konzerte werden, wie in den vergangenen Jahren auch, im Abteihof Echternach stattfinden. Das Festival Echternach ist stolz darauf, als diesjährigen Artist-in-Residence den weltberühmten britischen Geiger Daniel Hope ankündigen zu können. Yehudi Menuhin nannte Hope einst seinen musikalischen Enkel und heute ist der Künstler einer der bekanntesten Geiger weltweit. Er war Mitglied des renommierten Beaux Arts Trio und macht eine vielfältige Solokarriere, realisiert ausgefallene Projekte und schreibt Bücher. Daniel Hope wird gleich dreimal bei Konzerten in Echternach zu erleben sein und gibt einen Meisterkurs für hochtalentierte Musiker. Beim Eröffnungskonzert spielt er mit einem wie er sehr facettenreichen Musiker, dem Pianisten, Kammermusiker und Dirigenten Simon Crawford-Phillips. Dieser ist seit 2017 Chefdirigent und künstlerischer Berater der schwedischen Våsterås Sinfonietta und Intendant des schwedischen Change Music Festival in Norra Halland. Im Trio wird er mit dem Pianisten Simon Crawford-Phillips sowie der britischen Cellistin Josephine Knight zu hören sein. Diese gehört zu seinen wichtigsten Partnern und die gefragte Solistin und passionierte Lehrerin hat eine Celloprofessur an der renommierten Royal Academy of Music in London und gibt Meisterkurse weltweit. Im Konzert mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter Leitung des aus Singapur stammenden Dirigenten Kahchun Wong, Gewinner des MahlerDirigentenwettbewerbs 2016 in Bamberg und des Jeunesses Musicales-Wettbewerbs 2013 in Bukarest, spielt Daniel Hope das 1987 entstandene und heute zum festen Repertoire gehörende Violinkonzert von Philip Glass, einem der innovativsten und meist gespielten amerikanischen Komponisten. Der deutsch-russische Pianist Igor Levit hat in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg gemacht. Seine Einspielung von Beethovens DiabelliVariationen und Bachs Goldberg-Variationen war 2016 Recording of the Year von Gramophone. Und über seine Debütplatte mit u.a. den drei letzten BeethovenSonaten schrieb Alex Ross im New Yorker: "Nach einen paar Minuten war ich in Bann geschlagen. Ich hörte ein Klavierspiel von technischer Brillanz, intellektuellem Drive und großer Verinnerlichung." In Echternach wird er mit den 3 letzten Klaviersonaten von Beethoven zu hören sein. Die Sopranistin Mojca Erdmann, bekannt für ihre „glockenhelle Stimme“ und eine „makellose, sich ständig neu erfindende Welle der Impulsivität" sowie ein extrem vielseitiges Repertoire vom Barock bis zum Zeitgenössischen, unternimmt mit dem für seine atemberaubenden Interpretationen bekannten delian::quartett eine Reise von Monteverdi über Schubert bis hin zu Wagner, mit Umwegen über Haydn und Schönberg. Das delian::quartett gibt zudem ein Kinderkonzert unter dem musikalischen Motto „Hey, Klassik!“. Es wird das erste Konzert des Echternacher Festivals in dem im Jahre 1761 im Rokokostil erbauten Stadtpavillon sein. Erstmals beim Festival Echternach tritt die in Luxemburg geborene Pianistin Sabine Weyer auf. Die Künstlerin wird international als eine sehr sensible und überaus charismatische Musikerin gefeiert. Über ihre erste CD mit Werken von Debussy und Rameau schrieb das Online-Musikmagazin Pizzicato: "…ihr Sinn für das melodische Geschehen und ihre immer natürlich wirkende und von innen kommende - also nie aufgesetzte - Empfindsamkeit machen auch aus dieser Rameau-Suite eine Musik, deren erstaunliche Zeitlosigkeit genauso überspringt wie die von Debussy." Und MusicWeb International meinte: "Every piece warmly captivates." Auch das 2014 innerhalb des Philharmonischen Orchesters Luxemburg gegründete Quatuor Henri Pensis wird mit einem Konzert dabei sein. Die vier Musiker haben ihr Ensemble nach dem ersten Dirigenten des Luxemburger Radio-Symphonieorchesters benannt, aus dem 1996 das Philharmonische Orchester Luxemburg hervorging. Sie spielen u.a. das 2006 entstandene Streichquartett Nr. 2 des Luxemburger Komponisten Alexander Mullenbach, über das das österreichische Acies Quartett sagte, es sei "ein tolles Werk". Die Harmonie Municipale Echternach unter Leitung von Daniel Heuschen ist auch in diesem Jahr mit einem Konzert dabei. Gesangliche Unterstützung findet sie durch den Jubilate-Chor Zorneding unter der Leitung von M. Gerstner. Dieser hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1990 mit heute ca. 75 Sängern zu einem der größten und leistungsstärksten Chöre Bayerns entwickelt. Bei seinen jährlichen Konzertreisen in ganz Europa hat er in den bedeutendsten Kirchen gesungen. Der Luxemburger Paul Kayser, ein weit über die Grenzen seines Landes gefragter Organist, wird ebenfalls zu hören sein. Innerhalb des Jazzprogramms sind dabei: das Orchestre National de Jazz Luxembourg unter der Leitung von Gast Waltzing und den Solisten Morgane Ji (Gesang) und Jan Hasenöhrl (Trompete), die im Trifolion auftreten. Morgane Ji‘s Stimme ist eine Mischung aus sinnlich und wild, animalisch und kriegerisch. Weiter geht es mit den Jazz-Events beim Open-Air im Abteihof Echternach und dies zum dritten Mal in Folge. Den Auftakt machen das Carmen Souza Quartet und das Nomfusi Sextet, beide jeweils mit dem Programm ihrer aktuellen CD. Carmen Souza - preisgekrönte Weltmusik- und Jazzsängerin und Nachkomme afrikanischer Sklaven auf den Kapverden - verbindet das kreolische Erbe ihrer Heimat Kapverden mit Elementen des Jazz. Ihr neuestes Album „Creology“ ist eine Auseinandersetzung mit der kreolischen Musikkultur und deren Entstehungsgeschichte, die auch gleichzeitig eine Geschichte der Sklaverei und Kolonisierung darstellt. Wenn Nomfusi auf ihrem Album „African Days“ die Liebe auf Xhosa mit den für die zweitwichtigste Landessprache typischen Schnalzlauten besingt, verfällt auch der Unmusikalischste dieser Stimme. Die südafrikanische Sängerin gehört zweifellos zu den Künstlerpersönlichkeiten, die das Publikum nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer Persönlichkeit erreicht. Auch „Mr. Red Horn“ - diesen Namen trägt Nils Landgren, weil er eine rote Posaune spielt und sich damit ein unverwechselbares Markenzeichen geschaffen hat – ist mit seiner Band Funk Unit dabei. Mittlerweile zählt er zu den erfolgreichsten Jazzmusikern Europas und war zuletzt im Jahre 2011 mit einem exzellenten Konzert zu Gast beim Echternacher Festival. Dieses Mal werden sie das Programm ihrer aktuellen CD spielen. Das Jubiläumskonzert der 1842 in der früheren Echternacher Abtei gegründeten Musique Militaire Grand-Ducale de Luxembourg ist zugleich das diesjährige Abschlusskonzert des Echternacher Festivals. Die 60 professionellen Musiker der Militärkapelle werden u.a. das Werk „Stratigraphica“ von Jeannot Sanavia welturaufführen. Um das Festival stärker in der Region zu verankern, wurde erneut in Zusammenarbeit mit der Echternacher Musikschule, dem Tourist Office Echternach, der Harmonie Municipale, dem Trifolion und dem Ciné Sura ein „Festival off' organisiert, das ein buntes und attraktives Gratis-Beiprogramm mit lokalen und internationalen Künstlern vorsieht. So wird im Rahmen des alljährlichen Fête de la Musique das TonArt Orchester Düsseldorf zu hören sein. 1995 von ehemaligen Mitgliedern des Jugendsinfonieorchesters der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf gegründet, zählt es heute ca. 60 Mitglieder – begeisterte Musiker aller Altersstufen, die ihrer Leidenschaft für die Musik auf professionellem Niveau nachgehen möchten. Sie kommen mit einem zündenden Programm nach Echternach. In Zusammenarbeit mit dem Ciné Sura wird dieses Jahr der Stummfilm „Faust –Eine deutsche Volkssage“ (mit u.a. Emil Jannings in der Hauptrolle) mit Orgelbegleitung von Paul Kayser in der Basilika gezeigt. Die Verfilmung des Faust-Stoffes war Friedrich Wilhelm Murnaus letzte Regiearbeit in Deutschland, bevor er seine Karriere in Hollywood fortsetzte. Dabei zeigte sich Murnau weniger an den metaphysischen Aspekten seines Sujets interessiert als an den technischen Möglichkeiten des deutschen Stummfilms, die auf beindruckende Weise hervorgehoben wurden: aufwendige Miniaturbauten, das Spiel mit Licht und Schatten sowie außerordentliche Trickeffekte, wie beispielsweise der Flug mit Mephistos "Zaubermantel", für den der Bau einer beweglichen Kameravorrichtung notwendig war. In Zusammenarbeit mit dem Lycée Classique Echternach, der Musikschule Echternach und der Bibliothèque Nationale steht „Jazz Litty“ („Watt ass Jazz a wéi funktionéiert en“) mit The Teachers auf dem Programm. Animiert wird das Konzert von Marc Demuth und Georges Urwald. Weiterführende Informationen und Programm unter: www.echternachfestival.lu