Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften
Department für Versorgungsforschung
Datenquellen für die
Versorgungsforschung
Was kann und darf ich wie nutzen?
F. Hoffmann,
21. September 2016 um 11:30 Uhr, DNVF-Info-Tag 2016, Berlin
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Was kommt auf Sie zu?
Daten in der Versorgungsforschung
Beispiele zur Verfügung stehender Daten aus Deutschland
1. Gesundheitsmonitoring und Daten des RKI
2. Bertelsmann Gesundheitsmonitor
3. Studiendaten aus Repositorien
4. BfArM Spontanmeldedaten
5. Forschungsdatenzentren mit Gesundheitsbezug
6. Datentransparenz (DaTraV)
Fazit
Letztlich: Eine halbe Stunde voller bunter Bilder!
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Daten in der Versorgungsforschung:
Sehr vielfältig…
Primärdaten = Daten, die im Rahmen ihres originär vorgesehenen Verwendungszwecks aufbereitet und analysiert werden
Sekundärdaten = Daten, die einer Auswertung über ihren
originären, vorrangigen Verwendungszweck hinaus zugeführt
werden (maßgeblich ist Unterschied zwischen primärem
Erhebungsanlass und nachfolgender Nutzung)
Amtliche Statistiken
Register
Krankenhausroutinedaten
Arztbezogene Routinedaten
Krankenkassenroutinedaten
Studiendaten für andere Fragen
…
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1. Forschungsdatenzentrum des RKI
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Welche Daten sind verfügbar?
http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Forschungsdatenzentrum/forschungsdatenzentrum_no
de.html
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Welche Daten sind verfügbar?
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Beispiel GEDA
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Eine Beispielspielstudie mit GEDA
Psychiatr Prax 2015; 42(4):202-7.
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RKI-Daten werden viel genutzt
Suche am: 18.09.2016
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2. Bertelsmann Gesundheitsmonitor
Daten aus Access Panel (zuletzt GfK, davor TNS Healthcare)
seit Herbst 2001 (Welle 1) in jeweils halbjährlichem Abstand
postalisch-schriftliche Befragungen (bis Welle 15), danach
jährlich bis 2014 (Welle 22)
Nettostichprobe jeweils ca. 1.500 zwischen 18-79 J.
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Einfach verfügbare Daten
http://gesundheitsmonitor.de/ueber-uns/unsere-daten/
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Einfach verfügbare Daten
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Ein Beispiel mit Folgen
6 Wellen des Gesundheitsmonitors (2004-2006, n=7.769)
Identische Fragen zur Praxisgebühr in diesen Wellen gestellt
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Die Praxisgebührfolgenforschung
Anteil der Befragten, die aufgrund der Praxisgebühr einen Arztbesuch
vermieden bzw. aufgeschoben haben nach Einkommen
Rückert IM et al. (2008): Are German patients burdened by the practice charge for physician visits
('Praxisgebuehr')? A cross sectional analysis of socio-economic and health related factors. BMC Health Serv Res,
8:232.
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3. Daten weiterer Studien, Repositorien
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Ein Beispiel:
Palliativversorgung bei Herzinsuffizienz
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Ein Beispiel:
Palliativversorgung bei Herzinsuffizienz
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Ein Beispiel:
Palliativversorgung bei Herzinsuffizienz
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4. BfArM Spontanmeldedaten
http://nebenwirkung.bfarm.de
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Anzeigen ja, exportieren nein
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Anzeigen ja, exportieren nein
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Anzeigen ja, exportieren nein
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Trotzdem nützlich
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Trotzdem nützlich
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5. Forschungsdatenzentren mit
Gesundheitsbezug
http://www.forschungsdatenzentrum.de/datenangebot.asp#p_gesundheit
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Die Krankenhausstatistik, DRG-Statistik
oder einfach §21er-Daten
Mit Einführung des DRG-Vergütungssystems zum 1. Januar
2004 wurde auch Übermittlungsverpflichtung festgeschrieben
Nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) werden
ausgewählte Merkmale über Institut für das Entgeltsystem im
Krankenhaus (InEK) ans Statistische Bundesamt übermittelt
Kontinuierlich über die Berichtsjahre 2005-2014 verfügbar
Neben soziodemographischen Merkmalen der Patientinnen
und Patienten (z.B. Alter, Geschlecht, Region) werden
insbesondere die Erkrankungsart, Fallpauschalen (DRGs),
Operationen und Prozeduren sowie die Verweildauer und
Fachabteilung erhoben
http://www.forschungsdatenzentrum.de/bestand/drg/index.asp
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Ein Beispiel mit Daten der DRG-Statistik
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Ein Beispiel mit Daten der DRG-Statistik
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Forschungsdatenzentrum der
Rentenversicherung (FDZ-RV)
http://www.fdz-rv.de/FdzPortalWeb/
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Forschungsdatenzentrum der
Bundesagentur für Arbeit im IAB
http://fdz.iab.de/de/FDZ_Overview_of_Data.aspx
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6. Datentransparenz: Eine unendliche
Geschichte
Mit GMG 2004 wurde §303a-f (Datentransparenz) eingeführt
Einheitlicher, kassen- und sektorenübergreifender Datenpool
Nächster Vorstoß erst mit der am 18. September 2012 in Kraft
getretenen Datentransparenzverordnung (DaTraV)
DIMDI sammelt Daten aus dem morbiditätsorientierten
Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA)
Erste Lieferung 2009/10 zum Februar 2013, 2011 Juli 2014
Nutzungsberechtigt u.a. Krankenkassen und deren Verbände,
KVen und KVB, BÄK, DKG, zuständige Landes- und
Bundesbehörden, Hochschulen und sonstige Einrichtungen mit
der Aufgabe unabhängiger wissenschaftlicher Forschung
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So sieht es da im Moment aus
Pilotbetrieb ab Kalenderwoche 8 (17.-21.02.2014), Anträge
möglich (6. S.), komplexes Verfahren und gebührenpflichtig
erste Ausbaustufe 2. Quartal 2014 (nur SQL), zweite
Aufbaustufe 2. Quartal 2015 (SAS, NUR SQL-PASSTHROUGH)
dritte Ausbaustufe (war) Anfang 2016 geplant (Gastarbeitsplatz)
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Nur greift das viel zu kurz
Vorhanden sind (eingeschränkt) Stammdaten, Diagnosen aus
ambulantem und stationärem Bereich, Arzneimittel + Kosten
Es fehlen
(Regionalvariablen), genaue Versichertenzeit, Todeszeitpunkt
Genaues Aufnahme- und Entlassungsdatum ins KH
Prozeduren, Leistungen, Arztgruppen und Verstorbene
Heil- und Hilfsmittel, Rehabilitation und Pflegedaten
Aktuelle Daten (bisher 2009-2012) und ein Beispieldatensatz
usw.
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Mittlerweile erste Studie damit veröffentlicht
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Fazit
Es gibt eine Vielzahl an Daten, die man für die
Versorgungsforschung nutzen kann (auch aus dem Ausland)
Auch viele nicht weiter genannte (z.B. SOEP)
Dies sind jedoch „fertige“ Daten, auf deren Erhebung der
Forscher keinen Einfluss mehr hat
Man muss sich oft erstmal in die Daten „hineindenken“
Verfügbarkeit wird in Zukunft sicher steigen (z.B. NAKO)
Nicht zu vergessen sind Unternehmen, deren Geschäftsmodell
die Bereitstellung von Daten ist
Kurz überlegen: Gibt es bereits vorhandene Daten, mit denen
ich meine Fragestellung oder Teile davon beantworten kann
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Kontakt: [email protected]