Labor zur Vorlesung Physik

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Labor Physik und Photonik
Labor zur Vorlesung Physik
Versuch 5: Optische Abbildung
1. Zur Vorbereitung
Die folgenden Begriffe sollten Sie kennen und erklären können:
Brennweite, Sammel- und Zerstreuungslinse, Abbildungsgleichung, Hauptebene, Vergrößerung, Abbildungsmaßstab, Besselverfahren
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Stand: 25.05.2011
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Versuch 5: Optische Abbildung
Inhaltsverzeichnis
Versuch 5: Optische Abbildung ............................................................... 1
1. Zur Vorbereitung ................................................................................ 1
Die folgenden Begriffe sollten Sie kennen und erklären können: ..... 1
2. Gerätebeschreibung ............................................................................ 2
2.1 Die optische Bank ........................................................................ 2
2.2 Lichtquellen ................................................................................. 2
3.
Theoretische Grundlagen .............................................................. 2
3.1 Linsen ........................................................................................... 2
3.2 Abbildungsgleichung ................................................................... 3
3.3 Chromatische Aberration ............................................................. 3
3.4 Besselverfahren ............................................................................ 4
3.5 Linsensysteme .............................................................................. 5
4. Versuchsdurchführung ....................................................................... 6
4.1 Bestimmung der Brennweite mit Hilfe der einfachen Abbildungsgleichung6
4.2 Besselverfahren zur Bestimmung der Brennweite: ...................... 6
4.3 Besselverfahren zur Bestimmung der Brennweite einer Zerstreuungslinse:6
4.4 Messung der chromatischen Aberration ....................................... 6
4.5 Bestimmung der Brennweite aus Objekt- und Bildlage: .............. 6
5. Arbeitsprogramm ............................................................................... 8
6. Literatur .............................................................................................. 8
2. Gerätebeschreibung
2.1 Die optische Bank
Zum Aufbau optischer Versuchsanordnungen verwendet man - wegen der einfachen Justiermöglichkeiten eine optische Bank. Die Bauelemente - Linsen, Spiegel, Filter, Mattscheiben, Lichtquellen u.v.a. werden auf
Reiter gesetzt, die an ihrem Fuß längs einer Schiene verschoben werden können. Die Reiterstifte ermöglichen eine Höhenverstellung und eine Verdrehung der aufgesetzten Bauelemente, gegebenenfalls durch Feintriebe auch zur Seite hin.
2.2 Lichtquellen
Lichtquellen werden zweckmäßigerweise in ihrem Schwerpunkt mit Hilfe eines Stabes montiert. Die hier
verwendete Halogenleuchte liefert weißes Licht d.h., alle Farben bzw. Wellenlängen sind vertreten. Das sog.
optische Fenster reicht vom violetten Licht bei 380nm bis hin zum dunkelroten Licht bei 780nm. Will man
monochromatisches Licht erzeugen, so benötigt man bei einer Halogenlampe Farbfilter mit entsprechend
schmaler Bandbreite.
3.
Theoretische Grundlagen
3.1 Linsen
Optische Linsen entstehen durch hintereinander angeordnete brechende Flächen; sie bewirken eine optische
Abbildung. Linsen sind lichtdurchlässige Körper aus einer brechenden Substanz, die von gekrümmten FläOptischeAbbildung.doc
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chen begrenzt werden. Es gibt Sammel- sowie Zerstreuungslinsen. Ein parallel zur optischen Achse einfallendes Lichtbündel wird von einer Sammellinse in einem hinter der Linse liegenden Brennpunkt vereinigt,
d.h. die Sammellinse besitzt eine positive Brennweite f’ (siehe Bild 1b). Von einer Zerstreuungslinse hingegen wird das Lichtbündel so zerstreut, als ob es von einem Brennpunkt vor der Linse ausgehen würde, d.h.
die Zerstreuungslinse besitzt eine negative Brennweite (siehe Bild 1a).
3.2 Abbildungsgleichung
Die Beziehung zwischen der Brennweite f ‘ einer Linse, der Gegenstandsweite a und der Bildweite a’ ergibt
sich aus der geometrischen Optik.
1
1 1
= 
f ' a' a
(1)
3.3 Chromatische Aberration
Die chromatische Aberration ist ein Abbildungsfehler, der aufgrund der Wellenlängenabhängigkeit der
Brechzahl bzw. Dispersion bei optischen Gläsern entsteht. Da die Brennweite einer Linse u.a. durch die
Brechzahl bestimmt ist, hängt diese ebenfalls von der Wellenlänge des verwendeten Lichts ab. Benutzt man
für eine Abbildung weißes Licht, erzeugt genau genommen jede Lichtwellenlänge ein anderes Bild. Diese
Bilder unterscheiden sich sowohl in ihrer Lage (Farblängsfehler oder longitudinale chromatische Aberration)
als auch in ihrer Größe (Farbvergrößerungsfehler oder transversale chromatische Aberration). Durch stärkere
Brechung der kürzeren Wellenlänge befindet sich bei einer Sammellinse der violette Brennpunkt näher an
der Linse als der rote Brennpunkt.
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Als Achromate bezeichnet man Linsensysteme, die für bestimmte Wellenlängenbereiche korrigiert sind. Sie
bestehen aus einer Konvex- und einer Konkavlinse, die häufig verkittet sind.
Abb 3: Die Auswirkungen der chromatischen Aberration (C.A.) für eine dünne Linse
a) auf die Brennweite
b) auf die longitudinalen und transversalen Aberrationen für rotes ( R ) und
violettes (V) Licht
3.4 Besselverfahren
Ordnet man Gegenstand und Bildschirm so an, dass ihr fester Abstand mindestens 4 mal die Linsenbrennweite beträgt, so kann mit einer Sammellinse an zwei Positionen zwischen Gegenstand und Bild eine Abbildung erzeugt werden. Die beiden Positionen zeichnen sich dadurch aus, dass die Beträge von Bild- und Gegenstandsweite gerade miteinander vertauscht werden. Bild 3 zeigt die Verhältnisse. Mit der Linse in Stellung I erhält man eine vergrößerte, in Stellung II eine verkleinerte Abbildung des Gegenstandes.
Abb 4: Brennweitenbestimmung nach Bessel
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Da zwischen Stellung I und II Bild- und Gegenstandsweite miteinander vertauscht werden gilt:
Gegenstandsweite Fall I = Bildweite Fall II:
aI = aII ‘
Bildweite Fall I = Gegenstandsweite Fall II:
aI’ = aII
Weiterhin gilt nach Abb 4:
- aI  a1'  d
(2)
aI  a1'  e
(3)
Einsetzen in die Linsenformel liefert
f '
d 2  e2
4d
(4)
Die Brennweite der Sammellinse kann also aus den Messwerten für d und e bestimmt werden.
Der Vorteil des Verfahrens ist, dass die Messwerte d und e unabhängig von der Geometrie der Linse und
damit unabhängig von der Lage der Hauptebene sind.
3.5 Linsensysteme
Mit dem Besselverfahren ist es auch möglich die Brennweite von Linsensystemen zu messen, wenn das System als Ganzes die Wirkung einer Sammellinse hat. Es wird dabei die Brennweite des Gesamtsystems mit
dem Besselverfahren bestimmt. Wird ein zweilinsiges System vermessen bei dem die Linse 1 bekannt ist, so
kann die andere errechnet werden. Es gilt:
1
1
1
e'




f ges
f 1 ' f 2 ' f1 ' f 2 '
(5)
Wird ein vernachlässigbarer Abstand der Linsen angenommen e’=0, so gilt:
1
1
1


f 2 ' f ' ges f1 '
oder:
f2 '
f ' ges  f1 '
f1 ' f ' ges
(6)
Bei Kombinationen von Sammel- und Zerstreuungslinsen wird vorausgesetzt , dass die Brechkraft der Sammellinse größer ist, als die der Negativlinse. Es gilt, wenn f1 >0 und f2 <0:
1 1
da sonst keine reellen Bilder erzeugt werden.

f1 f 2
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4. Versuchsdurchführung
4.1 Bestimmung der Brennweite mit Hilfe der einfachen Abbildungsgleichung:
Mit der Lampe und dem Kondensor wird ein paralleles Lichtbündel erzeugt.
Der Gegenstand (Blende mit Pfeil) steht direkt hinter dem Kondensor und wird mit einer der Sammellinsen
LI bzw. LII auf einen Schirm scharf abgebildet. Bild- und Gegenstandsweiten werden so eingestellt, dass ein
scharfes Bild entsteht und anschließend mit einem Maßstab gemessen (Annahme: dünne Linsen). Die Messung von Bild- und Gegenstandsweite wird für beide Linsen bei verschiedenen Linsen- und Schirmeinstellungen wiederholt. Mit Hilfe der Abbildungsgleichung kann unter der Annahme einer dünnen Linse die
Brennweite ermittelt werden.
4.2 Besselverfahren zur Bestimmung der Brennweite:
Für eine Sammellinse wird aus den beiden möglichen Stellungen der Linse mit scharfem Bild der Abstand e
bestimmt (siehe Gleichung 4). Der Abstand zwischen Gegenstand und Bild d wird möglichst groß gewählt
und muss mindestens das 4fache der Gesamtbrennweite betragen.
4.3 Besselverfahren zur Bestimmung der Brennweite einer Zerstreuungslinse:
Stellt man ein Linsensystem aus der gemessenen Sammellinse (LI) und einer unbekannten Zerstreuungslinse
(LIII) zusammen und bestimmt die Gesamtbrennweite des Systems mit dem Besselverfahren, so kann die
Brennweite der Zerstreuungslinse fZ nach Gleichung 6 bestimmt werden.
Die Kombination von 2 Linsen ist mit einem systematischen Fehler behaftet, da der Abstand der Hauptebenen vernachlässigt wird.
4.4 Messung der chromatischen Aberration
Um die chromatische Aberration charakterisieren zu können, messen wir die Brennweite bei verschiedenen
Wellenlängen.
Wir verwenden 5 verschiedene Farbfilter
1. BG12
400nm
2. Interferenzfilter
450nm
3. VG9
520nm
4. Interferenzfilter
546nm
5. RG 630
630nm
Die Veränderung der Brennweite können wir mit Hilfe des Besselverfahrens analog Kapitel 3.4 ermitteln.
4.5 Bestimmung der Brennweite aus Objekt- und Bildlage:
Bei der Vermessung von Objektiven großer Brennweite werden für das Besselverfahren große Abstände
zwischen Objekt und Schirm benötigt. Um dies zu vermeiden kann folgendes Verfahren zum Einsatz
kommen:
Zuerst wird mit Hilfe eines Kollimators (K erzeugt paralleles Licht, siehe Bild 4) ein Objekt in den
Brennpunkt des zu messenden Systems gebracht. Dies ist der Fall, wenn das Objekt im Okular des
Kollimators scharf erscheint. Danach wird der Kollimator entfernt.
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Abb 5: Brennweitenbestimmung aus Objekt- und Bildlage
Das Objekt wird nun um eine beliebige Strecke z1 nach O1 verschoben. Das Bild liegt dann im Punkt O’1 , das
mit einem Messmikroskop beobachtet wird. Danach wird das Objekt nach O2 im Abstand z2 vom Brennpunkt gebracht und die Verschiebung des Bildortes Δz’ gemessen. Die Brennweite f’ des zu messenden Systems errechnet sich mit Δz = z2 - z1 aus der brennpunktbezogenen bzw. Newtonsche Abbildungsgleichung
2
 f   z  z  zu:
f 2 
z 
z1  z 2
z
(7)
4.6 Bestimmung der Lage der Hauptebenen:
Für das optische System aus 4.5 soll jetzt auch die Lage der Hauptebenen bestimmt werden (siehe Bild 5).
Hierzu wird zunächst mit Hilfe des Kollimators das Messmikroskop auf den Brennpunkt eingestellt d.h. das
vom Kollimator erzeugte Bild (grüne Fläche mit hauchdünnem Fadenkreuz) wird am Messmikroskop scharf
gestellt. Danach wird die Endfläche des zu messenden Linsensystems am Punkt S auf der Linse (Filzstiftmarkierung) markiert. Das Messmikroskop wird solange in Richtung des Linsensystems verschoben bis die
Markierung scharf eingestellt ist. Der Verschiebeweg des Messmikroskops bzw. sF wird gemessen. Dreht
man das Linsensystem um 180° und verfährt analog, so erhalten wir über die Verschiebung des Mikroskops
den Abstand sF’. Mit diesen beiden Werten können wir die Lage der Hauptebenen bestimmen.
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Abb 6: Lage und Bezeichnungen der Hauptebenen
5. Arbeitsprogramm
Finden Sie in der Excel-Datei Optische Abbildung.xls
6. Literatur
1.„Physik für Ingenieure“ Hering,Martin,Stohrer, VDI-Verlag Düsseldorf
2.„Physik“ Gerthsen, Kneser,Vogel, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg-New York
3.„Physik für Ingenieure“Bohrmann,Pitka,Stöcker,Terlecki,Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main
4.„Optik – Eine Einführung“ Pedrotti,Bausch, Schmidt, Prentice Hall Verlag
5.„Bauelemente der Optik“ Naumann, Schröder, Carl Hanser Verlag München-Wien
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