back to contents Charaktere und Komplexität als Elemente von Narrativen in gedruckter Werbung Rogier Crijns Christian Burgers Radboud Universiteit Nijmegen (Niederlande) Einführung Dieser Beitrag beschreibt verschiedene formale Elemente des Narrativs. Es werden somit Strukturanordnungen in den Text-Bild-Gefügen von gedruckten Werbeanzeigen anhand von niederländischen und deutschen Beispielen vorgestellt. In unterschiedlichen Fachdisziplinen (Psychologie, Theater- und Literaturwissenschaft usw.) gab es verschiedene Anlässe, die verwandten Begriffe ‘narrative’, ‘story’ und ‘narrativer Gedanke’ zu definieren. Stein/Policastro (1984; in Howard 1991: 187) erfassten zwanzig unterschiedliche Definitionen von Narrativen in den verschiedenen Disziplinen. In diesem Beitrag schließen wir uns jedoch der offenen und breiten ‚Narrativ’-Definition von Prince (1987) an, die als Basisprinzip unterschiedliche Ereignisse aus der Perspektive eines oder mehrerer Charaktere für den Rezipienten hervorhebt (Prince 1987: 58ff.). In diesem Beitrag wollen wir uns einigen stilistischen Eigenheiten von Narrativen in gedruckten Werbebotschaften zuwenden. Eine Beschreibung der Elemente eines ‚Narrativs’ finden wir bei Baldick (1990): „Ein Narrativ besteht aus einer Reihe von Ereignissen (story), wiederholt in einem narrativen Prozess (‚Diskurs’), in dem die Ereignisse in einer bestimmten Reihefolge selektiert und arrangiert worden sind (‚Fabel’). Die Kategorie des Narrativs enthält sowohl die kürzeste Form der Ereignisdarstellung (z.B. die Katze saß auf der Fußmatte) […] als auch die längsten […] Werke“ (Baldick 1990: 145*). In dieser Begriffsbestimmung sind die Handlung und der Ablauf von Ereignissen wichtige Charakteristiken des Narrativs. Bruner (1990) unterscheidet darüber hinaus vier Dimensionen in der Kategorie des narrativen Modus: „Erstens müssen in Narrativen ‚Akteure’ in Aktionen involviert sein, die unternommen werden, um Ziele zu erreichen. Zweitens muss eine sequentielle Ordnung der Ereignisse begründet und beibehalten werden. […] Drittens […] organisieren Narrative […] Ereignisse nach normativen Regeln. Wenn gegen diese Regeln verstoßen wird, fokussiert das Narrativ auf eine ‚unerhörte Begebenheit’ mit dem Ziel, Erklärungsgründe für solche Ereignisse zu geben, die die Ereignisse wiederum mit dem erwarteten Standard in Einklang bringen. Und schließlich ist ein Narrativ nie ohne Stimme; es kommt immer aus der Perspektive des Erzählers“ (Bruner 1990 in Escalas/ Bettman 2000: 239*). Zur Klassifizierung von Dimensionen des narrativen Modus 168 In den nachfolgenden Subkapiteln erläutern wir drei Dimensionen in der Kategorie des narrativen Modus. Sie ermöglichen es uns, verschiedene Charakteristiken der Narrative in gedruckter Werbung zu differenzieren: (1) Der (Haupt-)Charakter bzw. die (Haupt-)Charaktere; (2) Die Komplexität von Narrativen; (3) Die Erzählinstanz in Narrativen. Aus Gründen des beschränkten Darstellungsraums werden wir die vierten Dimension Bruners (normativen Regeln) hier nicht weiter ausführen. (Haupt-)Charakter(e) und Schauplatz der Handlung Realistische Charaktere oder Schauplätze Wir unterscheiden an dieser Stelle nach einer eigenen Einteilung drei Typen ‘realistischer’ Figuren in gedruckten Werbebotschaften: (1) bekannte Personen als Fallbeispiele; dazu zählen wir bekannte Personen aus der Öffentlichkeit (celebrities/ Prominente); (2) unbekannte Personen als Fallbeispiele; Mann oder Frau von der Straße; (3) Autoritäten oder Sachverständige als Experten-Figuren. Verschiedene Narrative im gedruckten Medium enthalten sogenannte Fallbeispiele. Diese werden von Brosius (1996) als Problembetroffene und deren Aussagen oder die Meinungen von Beteiligten oder Ansichten von „dem Mann auf der Straße“ (Brosius 1996: 51) bezeichnet. Ein Fallbeispiel kann sowohl eine bekannte als auch eine unbekannte Person betreffen. Mit der Wahl einer bekannten Person entsteht bei der Bewertung von Narrativen außerdem noch die Frage, inwiefern der Protagonist als genutzte Quelle für die Akzeptanz der Geschichte attraktiv, glaubwürdig und als (Pseudo-)Experte geeignet ist. Eine bekannte Persönlichkeit kann als Protagonist in einem Narrativ nicht nur vom dargestellten Produkt, sondern auch von der Geschichte ablenken (Ohanian 1991). In den gedruckten Werbebotschaften wird die Berühmtheit als eine Person definiert, die nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, das Interesse erhöhen und neu beleben kann, sondern zusätzlich von „Profit-generierendem“ Wert ist (Newman 2003: 40*). Eine andere Charakter-Form im Narrativ betrifft den Experten. Verglichen mit dem Fallbeispiel ‚Mann oder Frau von der Straße’ oder bekannte Persönlichkeiten, besitzt der Experte mehr Wissen über die angepriesenen Produkte oder Dienstleistungen. In einer Anzeige aus dem Jahre 2004 ist der deutsche Sportwissenschaftler und Personal Trainer Slatco Sterzenbach von seinem eigenen Erfahrungs- und Ausbildungswissen her ein Experte bei der Empfehlung von salads plus von McDonald’s. Er steht stellvertretend für die Kunden von McDonald’s, die mit dem Step-o-meter einen Anfang mit dem Wohlfühlprogramm JustGo machen. Künstlich-fiktive Charaktere oder/und Schauplätze Zur Kategorisierungsaufgabe gehört ebenfalls der Unterschied zwischen Schauplätzen oder erzählten Kontexten (Umgebungen, in denen sich Charaktere aufhalten), die auf intertextuellen Referenzen basieren und die erstmalig in der Geschichte in eine Werbekampagne eingeführt werden. Charaktere und/oder Schauplätze, die auf der 169 Intertextualität aufbauen „beziehen sich eher auf andere [bekannte] Texte [oder andere Quellen] als auf die externe Realität” (vgl. Baldick 1990: 112*). Öfters kommen zielgruppenspezifisch bestimmte Referenzen (intertextuelle Appelle) aus der Literatur, aus Liedern, Gemälden, Filmen oder Aussagen aus der (beliebten) Alltagskultur oder gar der Werbung selber (Janich 1997) zeitlich bedingt zum Einsatz. Dies sehen wir z.B. in einer niederländischen Werbeanzeige aus dem Jahre 2001, in der Landrover stolz das Vorhandensein eines Geländewagens im Film Lara Croft: Tomb Raider (2001) erwähnt. Der Film basiert wiederum auf dem Computerspiel Tomb Raider woran mit dem Slogan „Lara’s Playstation“ appelliert wird. Intertextuelle Referenzen betreffen auch kulturelle Stereotypisierungen und bekannte Persönlichkeiten aus der Volkskultur (wie z.B. der Weihnachtsmann oder der Osterhase). Indem im Kontext einer Werbekampagne fiktive Figuren in der Nachfolgekampagne eingesetzt werden, kann Intertextualität ebenfalls erreicht werden. Dies ist zum Beispiel bei bekannten Figuren wie Ronald McDonald (McDonald’s), Kapitän Iglo (Iglo) und beim Camel-Kamel der Fall. In der Situation der Neuprägung, die nicht auf konventionalisiertem (fiktionalem Kanon-)Wissen basiert, wird im Narrativ eine eigene fiktionale Welt geschaffen. Diese Narrative kennen keinen außertextuellen Bezugsrahmen und werden in einer Werbekampagne aufgeführt. In einer niederländischen Werbeanzeige aus dem Jahre 2001 annonciert die niederländische Versicherungsgesellschaft Delta Lloyd mit Hilfe eines humorvoll gemeinten Appells ihre Versicherungsprodukte. Ein Rollstuhlbenutzer ‚fährt’ auf einer Skating-Rampe (Halfpipe). In dieser gefährlichen Aktion wird dieser als ein zuversichtlicher und versierter Skateboarder dargestellt. Komplexität von Narrativen Der Autor der Anzeige kann unterschiedliche Phasen in der Darstellung des erzählten Geschehens wählen, um den Leser entweder Schritt für Schritt an die Hand zu nehmen (Logik des Geschehens) oder ihn anhand einer Phasendarstellung über eine suggerierte Geschichte einsteigen zu lassen. Die Logik des Geschehens entsteht trotz Detaillierung in Phasen manchmal erst durch die Ergänzungen um Zwischenschritte mittels Aktivierungen von Welt- und Genrewissen durch den Leser selbst. Manchmal ist in der Darstellung der Phasen eine Redundanz vorhanden, weil die Logik im Ankauf des Produkts auch verkürzt darzustellen wäre. Dies ist beispielsweise in einer niederländischen Anzeige eines Kreditinstituts namens lenen.nl der Fall. In der Anzeige wird die komplette Geschichte eines Küchenankaufs von einem Ehepaar dem Rezipienten vor Augen geführt. Das heißt, die Geschichte wird vom Anfang her (d.h. vom Betreten eines Showrooms) bis hin zur Kaufentscheidung und zum Kreditabschluss bei lenen.nl gezeigt. Die Werbeanzeige ist zwar in verschiedene Phasen unterteilt worden, jedoch hätte man auch mit einer Darstellung der Schlusssituation (das Ehepaar nimmt einen Kredit auf, um sich eine neue Küche leisten zu können) auskommen können. Dies ist jedoch nicht in allen Werbeanzeigen der Fall. Manchmal gibt es Geschichten in gedruckter Werbung, die sehr unrealistisch und unerwartet verlaufen. In dieser Art von Werbeanzeigen benötigt der Rezipient oft jede Phase der Geschichte, um den besonderen Hergang erfassen zu können. Die Werbepraxis weist ebenfalls Mischformen auf, die Elemente aus beiden erwähnten Beispieltypen enthalten. 170 Daneben gibt es auch Erzählformen, in denen die Verarbeitungsleistung auf Grund vorhandener Denkschemata über eine Einzeldarstellung vollzogen wird. Das heißt, dass eine einzige Phasendarstellung ausreicht, um eine narrative (Re-)Konstruktion nachvollziehen zu können. Hierbei lassen sich u.a. zwei Varianten unterscheiden, nämlich eine, in der die erste Phase der narrativen Verarbeitungsleistung mit Hilfe der Ausgangsposition der Geschichte erzählt wird, und eine zweite, in der die letzte Phase des Narrativs dem Rezipienten vor Augen geführt wird. In einer niederländischen Anzeige von Holland Casino wird die Ausgangssituation eines Narrativs geschildert. Der Rezipient nimmt als einzige Hauptperson einen Mann wahr, der im Trevi-Brunnen (Rom) nach Münzen sucht. Er macht dies zwecks eines Casino-Besuches, um ein Startkapital zu ergattern. Diese unerhörte Begebenheit kann nur auf der Grundlage der Tatsache stattfinden, dass die Spielkasinos ihre Spielautomaten auf Kleingeld (Zwei-Cent-Münzen) eingestellt haben. Die erzählte Situation zeigt eindeutig den Anfang der nicht dargestellten Schlusssituation an. Dahingegen wird eine Endsituation einer Geschichte in einer niederländischen Werbeanzeige von Volkswagen (VW) skizziert. Gezeigt wird die Situation in der ein VW-Fahrer als McDrive-Besucher einem McDonald’s-Mitarbeiter einen Rasenmäher verkauft hat. Folglich heißt es im textuellen Kommentar: „Der überzeugende Geschäftswagen. Der neue Jetta“ *. Um die Werbeanzeigen wie die von Holland Casino und VW zu klassifizieren, möchten wir die Neuprägung ‚Vervollständigungsgeschichte’ vorschlagen; weil die GrundFolge-Beziehung nicht explizit dargestellt wird, muss der Rezipient über Script-Wissen selbst die Geschichte rekonstruieren. Erzählgattungen wie ‚Kurzgeschichte’ und ‚Comic-Geschichte’ kommen auf Grund von Analogieverfahren über oder gemeinsam mit Bildfolgen zustande. Die abstrakteste Form eines Analogieverfahrens finden wir in einer schematischen Darstellung. Ein Beispiel davon sehen wir in einer Serie von gedruckten Werbeanzeigen und -plakaten, die von der niederländischen Versicherungsgesellschaft Interpolis 2004 gestaltet wurde. Darin wird über drei Phasenbilder eine Problemlösungssituation dargeboten. Diese Bilder zeigen: (1) eine ursprüngliche Situation (z.B. eine Ikone eines funktionierenden Segelboots), (2) einen Schadensfall (z.B. das Segelboot ist gesunken) und (3) die ursprüngliche Situation wiederhergestellt (z.B. das Segelboot kann wieder segeln). Impliziert wird, dass das Unternehmen Interpolis diese (und vergleichbare) Schadensfälle sofort behebt. Für diese Art des Narrativs möchten wir den Begriff ‚Schemageschichte’ – als knappe, schematische und phasenartige (visuelle) Darstellung einer in zeitlicher Abfolge stattfindende Reihe von Ereignissen – einsetzen. Die Erzählinstanz in Narrativen Vom textuellen Teil des Werbe-Narrativs aus betrachtet, lassen sich in der Nachfolge von Stewart (2004) fünf Abstufungen in der Präsentation von Narrativen unterscheiden. Laut Stewart (2004: 138*) wird die Involviertheit des Rezipienten über verschiedene Erzählperspektiven gesteuert. Van Peer/Pander Maat (1996) vertreten auch die Meinung, dass die Erzählinstanz die Reaktionen von Lesern eines Textes beeinflussen könnte (152). Dabei kann man davon ausgehen, dass die Ich-Erzählung die höchste Form der Bezugnahme zur Geschichte von Seiten der Erzählinstanz anzeigt. Deshalb 171 spricht Stewart (2004) von einer ‚Distanzhierarchie’. Diese wird von uns im Rahmen der Kategorisierung von Narrativen zugrunde gelegt, die zu einer Abstufung von hoher Bezugnahme zu niedriger Bezugnahme beim Rezipienten führt: (1) (2) (3) (4) (5) in der ersten Person. Diese Form tritt zum Beispiel sehr häufig in der Testimonial-Werbung auf. In einer Werbebroschüre des Ausbildungsinstituts Nyenrode Business Universiteit aus dem Jahre 2005 erzählt ein Student namens Paul Michel über seine Erfahrungen in der Ausbildung. Er tut dies in der Ich-Form; obwohl nicht von Stewart (2004) genannt: in der ersten und dritten Person (wie in der NL-Anzeige lenen.nl). Es handelt sich hier um eine textuelle Kombination von der ersten und dritten Person, die manchmal ein auktorialer Erzähler ist. Dies lässt sich am Werbebeispiel von lenen.nl in den Sprechblasen zu den Phasenfotos des ‚Kaufnarrativs’ belegen. die dritte Person, den Gedankengängen der dargestellten Personen folgend, wie im Falle der Anzeige in einer niederländischen ANVR-Broschüre aus dem Jahre 2004, in der die Möglichkeit beschrieben wird, sich ein TravelTaxi zum Flughafen Schiphol zu bestellen. Im Text tritt ein Ehepaar namens Dortland auf, das in den einleitenden Sätzen des dargestellten ‚Services’ beschrieben wird; die dritte Person als Beobachter der Situation wie bei einer deutschen Anzeige für Degussa aus dem Jahre 2004. In der Anzeige mit der Überschrift „Keine Nacht ohne Spezialchemie“ werden in einem diskothek- und clubartigen Kontext verschiedene Personen dem Rezipienten vorgestellt. Die Darstellungsweise trägt starke Züge einer Comic-Geschichte. Bei allen Personenbeschreibungen hat ihre Charakterisierung etwas mit der Produktpalette von Degussa zu tun; keine eindeutige Erzählinstanz. Stewart (2004: 138) beschreibt, dass sich diese Form aus zwei Unterformen zusammensetzt; eine Form, die entweder aus einem einzigen Dialog besteht, oder eine Form, die aus ‚originalen’ Dokumenten – sogenannter exhibits – besteht, die den Anschein erwecken, dass sie auch außerhalb der Werbeanzeige auftreten könnten. Die erstgenannte Form tritt in einer niederländischen Werbeanzeige von Eneco Energie aus dem Jahre 2004 auf. Dort findet der Rezipient einen Dialog zwischen den Gedankengängen des Kunden („Man muss bestimmt einen freien Tag nehmen…“*) und dem Unternehmen („Deshalb kommen wir vorbei, wenn es Ihnen passt“*). Die zweite Unterkategorie tritt zum Beispiel in einer Anzeige der niederländischen Hochschule INHOLLAND aus dem Jahre 2005 in Erscheinung. In Form eines Zettels, auf dem eine (wahrscheinlich) fiktive Person namens Iris, Studienberaterin der Hochschule, auftritt, wünscht sie einer (wahrscheinlich) fiktiven Person namens Raoul viel Erfolg bei seiner Examensarbeit (Abitur) im Fach Englisch. Mit dieser Auflistung haben wir die Kategorisierung, die Stewart (2004) vornahm, um eine Form erweitert. Inwiefern die Wahl der Darstellungsform einer Erzählinstanz auf die Involviertheit von Rezipienten Einfluss nimmt, soll anderenorts untersucht werden. Fazit und Ausblick 172 Die Elemente des Narrativs bestimmen die Rezeptionsweisen, die der Leser über das Narrativ als ‚Grund-Folge-Situation’ nachvollzieht und die sich manchmal in einer ‚Problem-Lösungs-Form’ artikulieren. Die Auffassungen, dass immer eine sequentielle Ordnung der Ereignisse vorhanden sein und beibehalten werden muss und dass die narrativen Ereignisse nach normativen Regeln zu gestalten wären, sind ebenfalls nur bedingt wahr (dazu Bruner 1990 in Escalas/Bettman 2000). In den neuen WerbeNarrativen ist auch von einer partiellen Darstellungsweise die Rede, in der der Leser über sein Wissen (Welt-, Genre-, Sprachspiel-Wissen in der intertextuellen Bezugnahme als Anspielung oder Parodie von Ausgangstexten und Situationen) ein Text-Bild-Gefüge mit narrativem Charakter rezipiert. Wir haben einige Elemente genannt, die es uns ermöglichen, verschiedene Charakteristiken der Narrativen in gedruckter Werbung zu differenzieren. Diese Charakteristiken sind: (1) (2) (3) Der (Haupt-)Charakter oder die (Haupt-)Charaktere und der Schauplatz der Handlung; Die Komplexität des Narrativs; Die Erzählinstanz in Narrativen. Diese Charakteristiken ermöglichen nicht nur gattungseigene Prinzipien (Kurzgeschichten, Comic-Geschichten), sondern auch den Auftritt von Ergänzungsstrategien (‚Schemageschichten’‚ ‚Vervollständigungsgeschichten’) voneinander zu unterscheiden. Dadurch könnten in weiteren Untersuchungen präzisere Erkenntnisse in Bezug auf die Wirkung beim Einsatz von Strukturmitteln in gedruckten Werbe-Narrativen ermöglicht werden. Zur Textfassung Der vorliegende Beitrag ist eine stark komprimierte und leicht abgewandete Fassung des Beitrags „Zur Differenzierung unterschiedlicher Elemente von Narrativen in gedruckter Werbung“ in Crijns, Rogier & Burgers, Christian (Hrsg.) (im Druck). Werbestrategien in Theorie und Praxis: Forschung aus diachroner, synchroner und interkultureller Perspektive. Tostedt: Attikon Verlag, 69-94. Anmerkung: * = unsere Übersetzung. Literatur Baldick, C. (1990). The Concise Oxford Dictionary of Literary Terms. Oxford: Oxford University Press. Brosius, H.-B. (1996). „Die Einfluss von Fallbeispielen auf Urteile der Rezipienten. Die Rolle der Ähnlichkeit zwischen Fallbeispiel und Rezipient“. Rundfunk und Fernsehen 44, 1: 51-69. Escalas, J. E. & J. Bettman (2000). “Using narratives to discern self-identity related consumer goals and motivations” in S. Ratneswhar, D.G. Mick, C. Huffman (eds.). The Why of Consumption: Contemporary perspectives on consumer motivation, goals and desires. London: Routledge, 237-258. Howard, G. (1991). “Culture tales: a narrative approach to thinking, cross-cultural psychology, and psychotherapy.” American Psychologist 46, 3: 187-197. 173 Janich, N. (1997). „Wenn Werbung mit Werbung Werbung macht...“ Muttersprache. Vierteljahresschrift für deutsche Sprache 4: 297-309. Newman, R. 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