Masterlehrgang eEducation 4 Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien Modul 14: Projektarbeit Didaktisch-methodische Einsatzszenarien von Autorenwerkzeugen DIDAKTISCH-METHODISCHE ÜBERLEGUNGEN JCLIC Unterrichtsthema: Die Intervalle Die Musiktheorie ist bei Schülerinnen und Schülern nach wie vor ein Thema, dem sie sich nicht gerne widmen. Dementsprechend mäßig sind dann auch die Lernerfolge, und das Erlernen weiterer musiktheoretischer Inhalte fällt den Schülerinnen und Schülern mitunter sehr schwer. Um den Lernstoff für die Lernenden motivierender und vor allem auch hörbar aufzubereiten, wurde zusätzlich zu den herkömmlichen Musikstunden ein eLearning-Lernpaket mit dem Autorentool eXeLearning erstellt, in das eine Übungssequenz eingebettet ist, die mit dem Autorentool JClic erstellt wurde. Die Übungssequenz kann natürlich auch verwendet werden, ohne dass man sie vorher in das eXeLearning-Paket einbettet! Zielgruppe Die Beschäftigung mit den Intervallen ist laut österreichischem Lehrplan für Musikerziehung für den Musikunterricht der Sekundarstufe I, das sind die 5. und 6. Schulstufe (Hauptschule und Unterstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schule) vorgesehen. In der Sekundarstufe I beschränkt man sich beim Thema Intervalle lediglich auf die Grobbestimmung. Dementsprechend ist die vorliegende JClicÜbungssequenz aufgebaut. Ziele Beim Thema Intervalle erwerben die Schülerinnen und Schüler musikalisches Grundwissen und musikalische Grundfertigkeiten. Die JClic-Übungssequenz soll bei den Schülerinnen und Schülern das selbstregulierte Lernen unterstützen. Nachdem sie in den Musikstunden die theoretischen Grundlagen erfahren und geübt haben, sollen sie ihr Wissen eigenverantwortlich und selbstorganisiert zu Hause mittels der JClic- Seite 1 von 5 Masterlehrgang eEducation 4 Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien Modul 14: Projektarbeit Didaktisch-methodische Einsatzszenarien von Autorenwerkzeugen Übungssequenz soweit üben und festigen, dass sie die Intervalle als Grundlage für neue musiktheoretische Themen jederzeit abrufen können. Grobziele Die Schülerinnen und Schüler erwerben Grundkenntnisse über die Beziehungen von Tönen zueinander. Die Schülerinnen und Schüler erwerben Fertigkeiten im Beschreiben bzw. Benennen von musikalischen Materialanordnungen. Feinziele Am Ende der Unterrichtseinheit können die Schülerinnen und Schüler erklären, was man in der Musik unter dem Begriff Intervall versteht. die Namen der einzelnen Intervalle nennen. notierte Intervalle erkennen und benennen. von einem vorgegebenen Ton ausgehend, das gefragte Intervall aufschreiben. Intervalle, die ihnen vorgespielt werden erkennen. vorgespielte oder vorgesungene Intervalle nachsingen. Methodenbeschreibung Präsenzunterricht Die Grundlage für den Wissenserwerb bildet das Schulbuch Club Musik 1. Arbeitsbuch für die 1. Klasse Hauptschule und AHS-Unterstufe von G. Wanker, B. Gritsch und M. Schausberger, das im Helbling Verlag Innsbruck erschienen ist. In einem Lehrer-Schüler-Gespräch wird der Begriff „Intervall“ erörtert und die Definition genau festgelegt. Anhand des Notenbeispiels im Arbeitsbuch erklärt die Lehrerin/der Lehrer, wie die einzelnen Intervalle heißen, und wie sie aufgebaut sind. Zum Festigen der Intervallbezeichnungen wird das Lied „Intervall-Song“ gemeinsam gesungen. Anschließend müssen die Schülerinnen und Schüler bei der Übung „Intervall-Zeile“ die Intervalle anhand des Notenbildes erkennen und benennen. Dies erfolgt in Einzelarbeit und wird dann im Plenum verglichen und besprochen. Damit die Schülerinnen und Schüler die Theorie auch verinnerlichen können, werden ihnen die einzelnen Intervalle der Intervallzeile je viermal vorgespielt. Seite 2 von 5 Masterlehrgang eEducation 4 Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien Modul 14: Projektarbeit Didaktisch-methodische Einsatzszenarien von Autorenwerkzeugen Sie sollten sich jedes Intervall zweimal anhören und dann gemeinsam auf einer beliebigen Silbe zweimal mitsingen. Bei der Übung „Intervall-Ring“ müssen die Schülerinnen und Schüler in Einzelarbeit von einem Ausgangston den entsprechenden Ton für das gesuchte Intervall aufschreiben. Im Plenum wird diese Übung wieder verglichen und besprochen. Zum Abschluss gibt es ein „Intervall-Spiel“, bei dem es darum geht, die aufgeschriebenen Intervalle auf den einzelnen Karten zu erkennen bzw. zu benennen und anschließend Kartenpaare mit den gleichen Intervallen zu finden. eLearning-Sequenz Die eLearning Sequenz Intervalle ist Teil des eLearning-Kurses Musik mit K(l)ick, der Themen der Musiktheorie für die Sekundarstufe I beinhaltet. Das Thema Intervalle wurde innerhalb dieses Kurses als Lernpaket zur Verfügung gestellt, das mit dem Autorentool eXeLearning erstellt wurde. Dieses Lernpaket enthält einen Lehrfilm, in dem erklärt wird was in der Musik der Begriff „Intervall“ bedeutet, wie die einzelnen Intervalle heißen und wie man sie erkennt bzw. aufschreibt. Alle theoretischen Inhalte, die also im Präsenzunterricht besprochen wurden, werden in diesem Lehrfilm noch einmal Schritt für Schritt erklärt. Somit haben Schülerinnen und Schüler, die im Präsenzunterricht nicht alles verstanden haben oder überhaupt gefehlt haben, die Möglichkeit den Lehrstoff ihrem Tempo entsprechend noch einmal durchzuarbeiten. Die eLearning-Sequenz ist hauptsächlich für Übungszwecke zu Hause gedacht, kann aber natürlich auch Teil des Unterrichts sein. Es folgt eine Übungssequenz, die mit dem Autorentool JClic erstellt wurde. Die erste Übung ist ein Memory, bei dem es darum geht, zu einer Zahl den passenden Namen des Intervalls zu finden (z. B. 1 = Prim, 5 = Quint, 7 = Sept etc.). Es folgen Zuordnungsübungen, die im Schwierigkeitsgrad ansteigen. Bei den ersten beiden Zuordnungsübungen gibt es für jedes Intervall ein dazugehöriges Notenbeispiel, das es zu erkennen gilt. Klickt die Schülerin/der Schüler auf das Notenbeispiel, erklingt gleichzeitig das Intervall. D. h. die Schülerinnen und Schüler sind nun beim Hören der Intervalle nicht auf die Lehrerin/den Lehrer und somit auf den Musikunterricht angewiesen, sondern können das Hören ganz bequem zu Hause üben. Die Lerninhalte können also besser gefestigt werden. Bei den nächsten beiden Zuordnungsübungen gibt es für jedes Intervall mehrere Notenbeispiele, die zugeordnet werden müssen. Auch hier erklingt das Intervall wieder beim Klick auf das Notenbeispiel. Seite 3 von 5 Masterlehrgang eEducation 4 Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien Modul 14: Projektarbeit Didaktisch-methodische Einsatzszenarien von Autorenwerkzeugen Bei jeder Übung werden die Anzahl der Versuche und das Ergebnis angezeigt. Die Schülerinnen und Schüler halten die einzelnen Ergebnisse ihrer Übungsdurchgänge in ihrem Musikheft fest. Damit dokumentieren sie sowohl für sich als auch für die Lehrerin/den Lehrer ihren Lernfortschritt. Ziel des Einsatzes des eLearning-Lernpakets ist vor allem das Festigen und Üben der Lerninhalte. Wie bereits eingangs erwähnt, muss die JClic-Übungssequenz nicht – wie hier – Teil eines Lernpakets sein, sondern kann natürlich auch für sich alleine stehen und den Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden. Folgende Möglichkeiten bieten sich an: JClic-Projekt als *.htm-Datei auf eine Lernplattform hochladen JClic-Projekt und die Installationsdatei für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler auf einem USB-Stick speichern oder auf eine CD-R brennen. Die Schülerinnen und Schüler können dann zu Hause JClic installieren und die Übungssequenz mit dem JClic-Player öffnen. JClic-Projekt und die Installationsdatei für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler auf einem USB-Stick speichern oder auf eine CD-R brennen. Die Schülerinnen und Schüler können dann die Web-Applikation des JClic-Players über die URL http://clic.eduhi.at/index.php?modul=news&news=879 öffnen und mit diesem die Übung starten und durcharbeiten. Zeitbedarf für Anwendung Für den Präsenzunterricht sind zwei Unterrichtsstunden anberaumt. Die Dauer des eLearningLernpakets ist vom Lerntempo jeder einzelnen Schülerin/jedes einzelnen Schülers abhängig und kann ganz individuell gestaltet werden. Reflexion Bevor an meiner Schule mit eLearning gearbeitet wurde, mussten meine Fachkolleginnen/ Fachkollegen und ich uns bei der Musiktheorie damit abfinden, dass das Anwenden des Erlernten beim Singen und Musizieren für den Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht bzw. nur sehr beschränkt machbar war. Wir machten auch die Erfahrung, dass die Inhalte sehr schnell wieder vergessen wurden, weil einfach zu wenig Möglichkeiten für die Festigung im Unterricht vorhanden waren. Dementsprechend mühsam war dann das Erlernen neuer musiktheoretischer Inhalte, die auf dem davor Gelernten aufbauten. Seite 4 von 5 Masterlehrgang eEducation 4 Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien Modul 14: Projektarbeit Didaktisch-methodische Einsatzszenarien von Autorenwerkzeugen Mit der Erstellung des Kurses Musik mit K(l)ick – zu dem auch das Lernpaket Intervalle gehört – haben unsere Schülerinnen und Schüler erstmals die Möglichkeit, sich die Inhalte zu Hause mit den gleichen Möglichkeiten wie in der Schule und ihrem Tempo gemäß durchzuarbeiten und zu üben. Diese Möglichkeit wird rege genützt und wir bekamen von vielen Schülerinnen und Schülern die Rückmeldung, dass sie durch die zur Verfügung gestellten interaktiven Übungen motivierter sind, sich mit der Musiktheorie auseinanderzusetzen. Ein großer Mehrwert ist für sie auch, dass sie durch die nun zugänglichen Hörbeispiele auch eine andere Beziehung zum Notenbild entwickeln. Die Musiktheorie ist für die Schülerinnen und Schüler seitdem leichter wieder abrufbar und das Erlernen neuer Inhalte dadurch leichter. Wenn bei neuen Inhalten Probleme auftreten, greifen die Schülerinnen und Schüler gerne wieder auf diese Übungssequenzen zurück, um ihr Wissen wieder aufzufrischen. Mögliche Probleme Wie bereits bei der Beschreibung des Tools JClic erwähnt, ist für die Funktion von JClic Java notwendig. In meiner Schule brauchen Programme die auf Java basieren und im Netzwerk installiert sind sehr lange zum Laden. Es ist leider auch schon vorgekommen, dass die Übungssequenzen überhaupt nicht geladen werden konnten, wenn sich zu viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig im Netzwerk befanden. Eine Möglichkeit dem auszuweichen wäre, dass man die JClic-Übungen nicht online zur Verfügung stellt, sondern dass jede Schülerin/jeder Schüler auf ihrem/seinem Rechner in der Schule den JClicPlayer installiert und damit die JClic-Übungssequenzen öffnet. Bei einigen Schülerinnen und Schülern traten zu Hause Probleme beim Hochladen der Übungen auf, was aber darauf zurückzuführen war, dass auf Ihrem Rechner Java nicht installiert war, oder sie bei der Sicherheitsabfrage auf die Schaltfläche „Abbrechen“ klickten. Seite 5 von 5