HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT INSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE FINANZEN, WETTBEWERB UND INSTITUTIONEN PROF. DR. CH. B. BLANKART Klausur "Einführung in die Volkswirtschaftslehre" SS 01 Prüfungsordnung 2000 (Bearbeitungszeit 60 Minuten ) Bitte beachten Sie folgende Punkte: 1. Bitte beachten Sie, dass ausschließlich die Antworten in den dafür vorgesehenen, fett umrandeten Kästchen auf dem Lösungsblatt bewertet werden. Das Lösungsblatt befindet sich auf Rückseite. Nicht eindeutig erkennbare Antworten werden als nicht vorhanden gewertet. 2. Wahr-falsch-Aufgaben (1-30): Tragen Sie für jede Aufgabe entweder 'w' für wahr oder 'f' für falsch in das entsprechende Kästchen auf dem Lösungsblatt ein. Richtige Antworten werden mit +1 Punkten bewertet. Für falsche Antworten gibt es einen Punktabzug von -1 Punkten. Nicht beantwortete Aufgaben werden mit 0 Punkten bewertet. 3. Ausfüll-Aufgaben (31-36): Tragen Sie für jede (Teil-) Aufgabe Ihre Antwort bzw. Ihre Antworten in das entsprechende Kästchen auf dem Lösungsblatt ein. Alle Aufgaben sind mit der jeweils maximal erreichbaren Punktzahl gekennzeichnet. Viel Erfolg! Lösungsblatt (Prüfungsordnung 2000) Klausur "Einführung in die Volkswirtschaftslehre" SS 01 Prof. Dr. Ch. B. Blankart Name: ___________________________ Matrikelnummer: ___________________________ Unterschrift: ___________________________ I. Wahr-falsch-Aufgaben: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Punkte: Antwort Punkte II. Ausfüll-Aufgaben: Aufgabe Antwort 31 32 33 34 35 36 a) b) c) d) a) b) c) d) Punkte I. Wahr-falsch-Aufgaben: 1. Wenn ein staatlich vorgegebener Höchstpreis unter dem Marktpreis liegt, kann man im Allgemeinen mit einem Nachfrageüberschuss am entsprechenden Markt rechnen. 2. Wenn die Fixkosten null sind, sind die variablen Kosten und die Grenzkosten immer identisch. 3. Wenn das Angebot an Cocktails vollkommen preisunelastisch ist, wird im Allgemeinen bei abnehmender Nachfrage der Preis und die Menge konstant bleiben. 4. Wenn die Nachfrage nach Cocktails vollkommen preiselastisch ist, wird im Allgemeinen bei abnehmendem Angebot der Preis konstant bleiben und die gehandelte Menge abnehmen. 5. Unternehmen im vollkommenen Wettbewerb maximieren ihren Gewinn, wenn gilt Grenzkosten = Grenzerlös. 6. Üblicherweise wird ein Preisindex von Zeit zu Zeit auf neue Warenkörbe umgestellt, weil sich u.a. die Qualität der Güter im Warenkorb ändert. 7. Man kommt von individuellen Nachfragekurven zur Marktnachfragekurve, wenn man die individuellen Nachfragekurven vertikal addiert. 8. Keine Rivalität im Konsum und kein Ausschluß vom Konsum sind Merkmale eines öffentlichen Gutes. 9. Indirekte Steuern sind nicht im Volkseinkommen (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten) enthalten. 10. Im Wettbewerb sind Grenzkosten und Marktpreis gleich der marginalen Zahlungsbereitschaft. 11. Folgende Aussage ist positiv: Immobilienmakler sollten mehr Geld verdienen als Bergarbeiter, weil ihre Grenzproduktivität höher ist. 12. Eine Ressource ist definitionsgemäß immer knapp, wenn die Nutzung dieser Ressource ein Bedürfnis befriedigt. 13. Durchschnittskostenkurve und Grenzkostenkurve fallen typischerweise im Minimum der Grenzkostenkurve zusammen. 14. Die Preiselastizität der Nachfrage kann entlang einer Nachfragekurve konstant sein. 15. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechung ist das persönlich verfügbare Einkommen so definiert, dass Transferzahlung darin enthalten sind. 16. Die mikroökonomische Nachfragekurve unterscheidet sich von der makroökonomischen Nachfragekurve u.a. dadurch, dass bei der makroökonomischen Nachfragekurve das allgemeine Preisniveau mit der nachgefragten Menge eines Gutes in Beziehung gesetzt wird. 17. Die gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve hat hauptsächlich wegen des Substitutionseffekts des Geldes einen negativen Verlauf. 18. Die Durchschnittskosten steigen immer, wenn die Grenzkosten steigen. 19. Die drei Grundfragen der Ökonomie lassen sich laut Samuelson mit der Formel "welche Güter sollen für wen, wie produziert werden?" zusammenfassen. 20. Die Besteuerung des Produktionsfaktors Boden (Bemessungsgrundlage: Bodenfläche) führt im Allgemeinen zu keiner Erhöhung der Mietpreise. 21. Der Wohlfahrtsverlust im Monopolfall kann als Folge verhinderter Tauschhandlungen interpretiert werden. 22. Der Grenznutzen aus dem Konsum eines Gutes ist für ein Individuum immer höher als der Gesamtnutzen aus dem Konsum dieses Gutes. 23. Das Vorliegen von positiven externen Effekten kann dazu führen, dass der Marktmechanismus zu ineffizienten Allokationen führt. 24. Das reale Bruttoinlandsprodukt kann niemals den potentiellen Output übersteigen. 25. Das Multiplikatormodell kann in seiner reinen Form nur funktionieren, wenn man flexible Preise und unausgelastete Kapazitäten annimmt. 26. Das Gesetz des Grenznutzenausgleichs/Preis besagt, dass ein Individuum seinen höchstmöglichen Nutzen erreicht, wo der Grenznutzen je Geldeinheit für alle nachgefragten Güter gleich ist. 27. Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens besagt, dass der Gesamtnutzen aus dem Konsum eines Gutes abnimmt, wenn ein Mensch mehr von einem Gut konsumiert. 28. Das Einstimmigkeitsprinzip garantiert grundsätzlich, dass jede gesellschaftliche Entscheidung eine Verbesserung für alle Mitglieder der Gesellschaft mit sich bringt. 29. Das Bruttoinlandsprodukt abzüglich Abschreibungen ergibt das Volkseinkommen (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten). 30. Angenommen der Preis eines Gutes steigt, dann wird sich die mikroökonomische Angebotskurve im P-Q-Diagramm nach rechts verschieben. II. Ausfüll-Aufgaben (31-36) 31. (3 Punkte) Bitte nennen Sie drei Funktionen des Geldes. 32. (1 Punkt) Wie lautet die Formel zur Bestimmung der Preiselastizität der Nachfrage? 33. (2 Punkte) Nennen Sie die Bestandteile der gesamtwirtschaftlichen (aggregierten) Nachfrage. 34. (2 Punkte) Man unterscheidet in der Volkswirtschaftslehre zwischen mehreren Arten von Gewinnen. Bitte nennen Sie zwei. 35. ( 4 Punkte) Gegeben seien folgende Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung: Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 4.000 Mrd. DM, das Bruttosozialprodukt (Inländerprodukt) beträgt 3.800 Mrd. DM, das Nettosozialprodukt zu Marktpreisen beträgt 3.100 Mrd. DM, das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (Volkseinkommen) beträgt 2.100 Mrd. DM und die Einkommen aus Unternehmen und Vermögen belaufen sich auf 700 Mrd. DM. Auf welchen Betrag beläuft/belaufen sich in diesem Fall: a) Die Abschreibungen b) Der Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt c) Die Einkommen aus unselbständiger Arbeit d) Die indirekten Steuern abzüglich Subventionen 36. (8 Punkte) Ein Monopolist kann zu konstanten Grenzkosten = 4 Geldeinheiten produzieren. Ferner sehe sich der Monopolist folgender Grenzerlösfunktion gegenüber: a) Bestimmen Sie den gewinnmaximalen Output des Monopolisten. b) Bestimmen Sie den Preis, den der Monopolist verlangen wird. c) Wie hoch ist der maximale Gewinn des Monopolisten (Annahme: keine Fixkosten). d) Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust (Effizienzverlust), der durch die Rationierung der Menge durch den Monopolisten erzeugt wird?