DIE BEZIEHUNG ZUM KUNDEN: IHR LETZTER WETTBEWERBSVORTEIL Nutzen Sie das wertvollste Kapital Ihres Unternehmens Kurzfassung Im Zeitalter des selbstbewussten Kunden definiert sich ein Wettbewerbsvorteil nicht länger durch Produkte, Logistik oder Technologie. Heute ist Ihr letzter Wettbewerbsvorteil Ihre Beziehung zu Ihren Kunden. Die Notwendigkeit, engere und bedeutungsvollere Kundenbeziehungen aufzubauen, war noch nie so entscheidend wie heute. Dieses Buch erklärt, wie leistungsstarke Unternehmen ihre Kunden effektiv in ihre Entscheidungsfindungsprozesse mit einbeziehen. Der Stimme des Kunden zuhören, Crowdsourcing und der Einsatz von Customer IntelligencePlattformen haben dazu geführt, dass kundenorientierte Unternehmen ihre Einnahmen gesteigert, die Kundenabwanderung verringert und sich einen Wettbewerbsvorteil verschafft haben. Wir zeigen auf, wie eine Einbeziehung der Kunden über das gesamte Unternehmen hinweg sowohl im Tagesgeschäft, als auch auf taktischer Ebene und auf einer umfassenderen strategischen Ebene erreicht werden kann. Die 7 Tipps, die wir Ihnen in diesem Buch an die Hand geben, helfen dabei sicherzustellen, dass die Unternehmen von heute dafür bereit sind, tatsächlich mit den Kunden zusammenzuarbeiten, ihrem letzten Wettbewerbsvorteil. Copyright © 2014 Vision Critical. Alle Rechte vorbehalten. INHALTSVERZEICHNIS 6 12 18 KAPITEL 1 Einführung: Ihr letzter Wettbewerbsvorteil KAPITEL 2 Die wahre Definition von “kundenorientiert” KAPITEL 3 Die drei Ebenen des Kundenengagements 1. Die Stimme des Kunden: Zuhören 2. Die Weisheit der Menge: Crowdsourcing 3. Das Gesamtbild: Wahre Customer Intelligence 34 42 KAPITEL 4 KAPITEL 5 Die Rentabilität eines kundenorientierten Ansatzes Der letzte Wettbewerbsvorteil über die Branchen hinweg 48 KAPITEL 6 Eine Prognose für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden 54 58 KAPITEL 7 Empfehlungen Über den Autor und besonderer Dank Copyright © 2014 Vision Critical. Alle Rechte vorbehalten. Die Cloud-basierte Customer Intelligence-Plattform von Vision Critical ermöglicht es den Unternehmen: MIT DEN RICHTIGEN KUNDEN ZUR RICHTIGEN ZEIT AUF DIE RICHTIGE WEISE in einen Dialog zu treten, um bessere Produkte herzustellen, bessere Dienstleistungen zu erbringen, bessere geschäftliche Ergebnisse zu liefern Erfahren Sie mehr unter www.visioncritical.com KAPITEL 1 Die Beziehung zum Kunden: Ihr letzter Wettbewerbsvorteil 2 1 3 Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, in denen sich die Unternehmen darauf konzentriert haben, sich durch Produktabgrenzung aus der Masse hervorzuheben? Jeder hatte die weichsten Papiertaschentücher, die wirksamsten Reinigungsmittel, die Fernsehgeräte mit der höchsten Auflösung. Doch als sich die Wahlmöglichkeiten der Kunden erweiterten, fanden die Unternehmen schnell heraus, dass es einfach nicht genug war, allein die Produktvorteile hervorzuheben. 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D EN : IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL In der nächsten Welle begannen die Firmen damit, sich die Wettbewerbsvorteile auf logistischer Ebene zu beschaffen, durch bessere Lagerhaltung, Beschaffung und Lieferung. Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als eine kostenlose Lieferung ausreichte, um sich eine treue Kundenbasis zu verschaffen? Heute ist der kostenlose Versand die Regel, nicht mehr die Ausnahme. Die Kunden achten gar nicht mehr auf die Logistik - es sei denn, es tritt ein Problem mit der Lieferung auf. “Nach und nach wurde jede einzelne Unternehmensinvestition zur Massenware. Heute kann jedes Unternehmen auf globale Fertigungsanlagen und globale Lieferketten zurückgreifen. Herstellung, Vertrieb und ITorientierte Technologie sind Einsätze, die jeder auf den Tisch legen kann. Die einzige Quelle eines Wettbewerbsvorteils ist diejenige, die eine von der Technologie angetriebene Störung überleben kann - und das ist die Konzentration auf das Verständnis für und die Verbindung mit den Kunden; das ist eine kundenorientierte Leistung.” Competitive Strategy in the Age of the Customer (Wettbewerbsstrategie im Zeitalter des Kunden), Forrester Research Inc., 2013 NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHRES UN TERN EH M EN S 7 Heute ist der Kunde der letzte Wettbewerbsvorteil. Die gute Nachricht dabei ist, dass eine ganze Reihe von allgemein verfügbaren Technologien Sie dabei unterstützen kann, die Beziehung zum Kunden aufzubauen: Soziale Medien Umfrage-Werkzeuge CRM-Systeme (Managementsysteme für Kundenbeziehungen) Plattformen zur gemeinsamen Erarbeitung von Ideen usw. Insight Communities 8 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D EN : IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Um in einer Zeit gewinnen zu können, in der sich alles am Kunden ausrichtet, müssen Unternehmen diese Technologien nutzen und mit ihrer Hilfe engere, bedeutungsvollere Beziehungen zu den Kunden aufbauen. Das Ziel dabei ist: Die Kunden zu verstehen und ihnen genau das zu liefern, was sie brauchen. Der Fokus muss heute intern wie extern auf dem Kunden liegen. Wahrhaft kundenorientierte Unternehmen: 1. Führen regelmäßig einen Dialog mit ihren Kunden 2. Erzielen Erfolge auf dem Markt 3. Verschaffen sich gegenüber ihren Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHRES UN TERN EH M EN S 9 KUNDEN IM FOKUS Die Leser in die Zukunft von Veröffentlichungen mit einbeziehen 1 0 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Time Inc., (Herausgeber von Magazinen wie Time, FORTUNE, Real Simple und Entertainment Weekly) nutzt seine fünf Insight Communities, um: “Den Kunden aus einer 360°-Perspektive heraus mit einzubeziehen”, um es mit den Worten der geschäftsführenden Direktorin für Customer Insights von Time Inc. zu sagen, Lee Ann Baer. Die Aussagen der Kunden spiegeln sich in jeder Entscheidung wider. Das beginnt mit dem Design, reicht über die Produktnamen bis hin zur Schriftart und erfasst alles, was dazwischen liegt. Wie Lee Ann erklärt, stellt sich das führende Management konstant die Frage: “Was halten [unsere Leser] wirklich von dieser Idee?” Wir wollen keine vollständig inhouse entwickelten Ideen auf den Markt bringen. Wir brauchen die Rückmeldung der Kunden zu einem Zeitpunkt, indem ein Projekt noch in seinen Kinderschuhen steckt, um es mithilfe dieses Feedback weiterzuentwickeln. Die Tatsache, dass die Leser im Hinblick auf [die Magazine] mitreden können, ist ihnen wichtig. Wir werden den Kunden niemals aus der Gleichung herausnehmen.” - Lee Ann Baer, geschäftsführende Direktorin für Customer Insights bei Time Inc. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 1 1 KAPITEL 2 Die wahre Definition von “kundenorientiert” Der Begriff “kundenorientiert” wird heute sehr häufig in den Mund genommen. Aber für viele Unternehmen bleibt dieser Begriff eher ein angestrebtes Ziel als eine tägliche Realität. Die Tatsache, dass so viele Firmen behaupten, “kundenorientiert” zu sein, ist der Beweis dafür, wie wichtig diese Konzentration auf den Kunden ist. 1 2 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Die Realität sieht jedoch so aus, dass viele dieser Behauptungen einer Kundenorientierung nichts als oberflächliche Behauptungen sind. Es sind MarketingBotschaften, bloße Lippenbekenntnisse gegenüber der wachsenden Kundenbewegung. Organisationen beziehen ihre Kunden in die Entscheidungsfindung mit ein, um Werte für ihre Aktionäre zu schaffen und die Zukunft des Unternehmens sicherzustellen. Eine IBM-Studie aus dem Jahr 2013, “The Customer-activated Enterprise (Das kundenbestimmte Unternehmen) hob die Auswirkungen hervor, die es auf die Gewinne eines Unternehmens hat, den Kunden zuzuhören und sie zu involvieren. Zu den Vorteilen, die der Bericht aufzählt, gehört auch: 76% der Vorstandsebene streben es an, die Kunden besser kennenzulernen. - The Customer-activated Enterprise (Das kundenbestimmte Unternehmen), IBM-Studie, 2013 Aber was bedeutet es denn jetzt, wahrhaft kundenorientiert zu arbeiten? Ein kundenorientiertes Unternehmen tritt regelmäßig in einen Zwei-Wege-Dialog mit seinen Kunden und trifft seine Entscheidungen basierend auf dem Kunden-Feedback. Die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden zeichnet sich durch Zusammenarbeit aus. Kunden übernehmen dabei quasi die Rolle als virtuelle Vorstandsmitglieder, die wertvolle Beiträge für den Entscheidungsfindungsprozess des Unternehmens leisten. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 1 3 Der Firmenchef von Amazon, CEO Jeff Bezos, zeigt perfekt die Vorstellung der Kunden als “UnternehmensInsider” auf. Er wurde nicht zuletzt dadurch berühmt, dass er zu den Meetings einen Stuhl mitbrachte, der leer blieb. So zwang er die Mitarbeiter dazu, an eine wichtige Person zu denken, die nicht mit im Raum war: den Kunden. Wie Bezos das einmal formuliert hat: “Wir konzentrieren uns nicht auf unsere Konkurrenten - wir konzentrieren uns auf unsere Kunden. Wir beginnen damit, was der Kunde braucht, und arbeiten uns von diesem Punkt aus zurück an den Anfang.” - Jeff Bezos, CEO von Amazon Der Firmenchef der P&G, A.G. Lafley, ist ähnlich fokusiert auf den Kunden. Er pflegt seinen Mitarbeitern zu sagen: “Unser Geschäft ist ganz einfach der Kunde ist unser Chef.” - A.G. Lafley, CEO von P&G 1 4 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Für Lafley ist der Kunde aber nicht nur ein Mitarbeiter sondern der wichtigste Mitarbeiter überhaupt. Kurz zusammengefasst, betrachten kundenorientierte Unternehmen wie Amazon und P&G die Kunden als Unternehmens-Insider, die Teil des Entscheidungsfindungsprozesses sind. Unternehmen und Kunden arbeiten gemeinschaftlich an der Zukunft des Unternehmens, zum Vorteil beider Seiten. Anthony D. Williams und Don Tapscott betonen in ihrem erfolgreichen Buch Wikinomics die Bedeutung, die eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden hat: “Kluge Unternehmen bringen ihre Kunden in geschäftliche Vernetzungen mit hinein und verschaffen ihnen bei der Entwicklung der Produkte und Dienstleistungen der nächsten Generation eine führende Rolle.”1 - Anthony D. Williams und Don Tapscott, Wikinomics, Penguin, 2006 NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 1 5 KUNDEN IM FOKUS Die Einbeziehung der Mütter - und die Stärkung ihres Einflusses 1 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Kimberly-Clark Australien nutzt eine aus 3.000 engagierten Müttern bestehende Insight Community, um seine Kunden in jedes Stadium des Produktentwicklungsprozesses mit einzubeziehen. Kimberly-Clark verschafft sich wertvolles Feedback und Erkenntnisse, die dem Unternehmen zu besseren Entscheidungen verhelfen. Alla Nock, Managerin für Marktforschung und Analyse bei Kimberly-Clark Australien, beschreibt so die Vorteile, die es hat, die Kunden mit einzubeziehen: “Die Mütter, die Mitglieder dieser Community sind, wissen genau, sie sind Teil einer hervorragenden Marke, die sie selbst geholfen haben aufzubauen. Unsere Mütter erleben es hautnah, wie ihr Feedback sich in Ergebnisse verwandelt, wenn sie die Entscheidungen und die Produkte in den Geschäften sehen, deren Entwicklungen sie mitbestimmt haben. So wissen die Mütter ganz genau, dass wir ihnen wirklich zuhören.” Einer der wichtigsten Erfolge, die der Einsatz einer Insight Community zur Einbeziehung der Kunden mit sich gebracht hat, war die Zustimmung entscheidender Interessengruppen innerhalb von Kimberly-Clark. Alla Nock stellt fest, dass die Führungskräfte bei Entscheidungen immer wieder die Frage stellen: “Was würden unsere Mütter dazu sagen?” Und “unsere Mütter”, das sind die Mitglieder der Huggies Community. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 1 7 KAPITEL 3 Die drei Ebenen des Kundenengagements Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden kann über verschiedene Ansätze erreicht werden, die sich darin unterscheiden, wie weitreichend die Kundenbeteiligung ist. Der Grad der Zusammenarbeit hängt von der Ebene des Kundenengagements ab, die eingesetzt wird. 1 8 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Im Wesentlichen bestehen drei Ebenen des Kundenengagements: 1. Der Stimme des Kunden zuhören 2.Kunden-Feedback und Kundenideen beim Crowdsourcing 3.Gemeinsame Ideenentwicklung durch Insight Communities Die meisten kundenorientierten Unternehmen setzen allerdings eine Kombination dieser Ansätze ein, und verlassen sich nicht nur auf eine einzelne Technik. 1. Die Stimme des Kunden: Zuhören Dem Feedback der Kunden zuhören ist die traditionellste Form des Kundenengagements. Über die Jahre hinweg haben sich die Methoden zur Beschaffung von Feedback weiterentwickelt. Am Anfang standen Umfragen zur Kundenzufriedenheit, die ausschließlich innerhalb der Abteilungen Kundenservice und Marketing kursierten. Heute gibt es Plattformen für das Management des Kunden-Feedbacks (CFM - Customer Feedback Management), die über das gesamte Unternehmen hinweg beobachtet und berücksichtigt werden. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 1 9 Mithilfe von CFMs können Unternehmen sich eine Analyse des Feedbacks verschaffen, Umfragen durchführen, Foren aufbauen und die wachsende Zahl der Seiten von Drittanbietern überwachen, die Produkte, Dienstleistungen und Firmen besprechen und bewerten. Ein Beispiel für CFM in Aktion ist American General Life, eine Versicherungsgesellschaft, die in einem zentralen Knotenpunkt ein System zur Beschaffung von Feedback-Daten in Echtzeit einsetzt. Das System des Unternehmens löst Hinweise per E-Mail aus und übermittelt Informationen, wenn die Antworten zu Umfragen eintreffen. Nach vorab festgelegten Regeln des Unternehmens werden die Informationen an Werkzeuge für das Fallmanagement weitergeleitet. Der Zugang zu Feedback-Analysen in Echtzeit hat es American General Life möglich gemacht, sich der Probleme der Kunden schneller anzunehmen. Das wiederum führte zur Senkung der Technologiekosten, allgemein verringerten Ausgaben und optimierten Prozessen.2 Die Beobachtung der sozialen Medien ist eine weitere Methode, wie Unternehmen dem Feedback zuhören und Kundenservice leisten können. Die Übernahme von Kundenserviceprogrammen über soziale Medien stieg in den Jahren zwischen 2010 und 2013 auf etwa das Fünffache an: 12% im Jahr 2010 und 59% im Jahr 2013 - Aberdeen Group 2 0 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Ein Unternehmen, das die sozialen Medien für seinen Kundenservice einsetzt, ist die niederländische Fluggesellschaft KLM. Seit 2010 setzt das Unternehmen die Erkenntnis in die Tat um, dass die sozialen Medien ein großartiges Werkzeug sind, um Kunden rasch betreuen zu können. Der frühere Firmenchef Peter Harman ging sogar soweit, dass er erklärte, die sozialen Medien würden das Herzstück des Kundenservice der Fluggesellschaft bilden. Viktor van der Wijk, Direktor für den digitalen Bereich von Air France KLM, erklärte dem Guardian gegenüber: “Jetzt können wir die Erfahrungen nachvollziehen, die die Kunden beim Check-in, in der Lounge oder dann machen, wenn sie ihr Gepäck abholen. Sobald dabei Probleme auftreten, stehen wir in den sozialen Medien bereit, um zu helfen.”4 - Viktor van der Wijk, Direktor für den digitalen Bereich von Air France KLM NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 2 1 Die Schnellrestaurantkette Wendy’s setzte die Beobachtung der sozialen Medien ebenfalls als Werkzeug ein, um verschiedene Aspekte des Geschäfts zu verbessern. So fand man beispielsweise heraus, dass viele Kunden sich Sorgen über den Nährwert der Mahlzeiten bei Wendy’s machten, als man prüfte, was in den sozialen Medien verbreitet wurde. Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für eine vom Unternehmen entwickelte App, die den Kunden Ernährungsinformationen bereitstellt. Die Entwicklung dieser App erfolgte trotz einiger Vorbehalte aus der PRAbteilung. Die App entwickelte sich schnell zu einem echten Hit. Sie wurde schon im ersten Monat nach der Freigabe mehr als 26,000 Male heruntergeladen - und dafür fielen beim Unternehmen nicht einmal Werbeausgaben an.5 Dem Kunden zuhören ist die erste Ebene des Kundenengagements. Es ist ein guter Ansatzpunkt, um mehr über die größeren Trends herauszufinden, die sich entwickeln, sowie über die Gefühle der Kunden und die Themen, die sie interessieren - also genau das, was ein Unternehmen unbedingt verfolgen sollte. 2 2 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Die Weisheit der Vielen: Es gibt mehr intelligente Menschen außerhalb Ihres Unternehmens als innerhalb 2. Vor dem Zeitalter des Internets, und insbesondere bevor die sozialen Medien sich zu dem entwickelten, was sie heute sind, ging die vorherrschende Meinung im geschäftlichen Bereich davon aus, dass man die Welt in zwei Gruppen aufteilen konnte: Die der Experten innerhalb der Unternehmen - und alle anderen Menschen. Heute können wir beobachten, wie sich diese Auffassung in ihr Gegenteil verkehrt hat. Unzählige Initiativen von Online-Crowdsourcing haben erfolgreich bewiesen, dass die Weisheit der Vielen weit effizienter und/oder effektiver Werte erarbeiten kann als die Mitarbeiter eines Unternehmens. Typischerweise leiten Unternehmen ihre CrowdsourcingAnstrengungen über Online-Verfahren in die Wege wie Social Media Gewinnspiele, Marketingkampagnen und Online-Umfragen. Durch von den Marken angeführte Crowdsourcing-Initiativen haben Kunden die Produkte der Zukunft mitbestimmt. Das beginnt mit neuen Geschmacksrichtungen für Nahrungsmittel (wie etwa Kartoffelchips, Kaugummi und Eiscreme) und reicht bis hin zu entscheidenden Eigenschaften (wie Farbe, Design und neue Funktionen). Darüber hinaus haben Kunden auch bei der Neugestaltung von Markenlogos NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 2 3 oder der Wahl von Produktnamen mitgewirkt. Über das Crowdsourcing kann man eine ungeheuer große und breit gefächerte Zielgruppe ansprechen. Anfang des Jahres 2014 kündigte Lay den Neustart von “Do Us A Flavor” an, einer Crowdsourcing-Werbeaktion, in deren Rahmen die Kunden gebeten wurden, sich neue Ideen für die Geschmacksrichtung von Kartoffelchips einfallen zu lassen. Die Aktion wurde nach dem überwältigenden Erfolg der ersten Kampagne fortgeführt: 2012 inspirierte Do Us A Flavor knapp vier Millionen Einsendungen (und verschiedene Verschiedene Studien zeigen die Parodien). Vorteile auf, die es hat, sich Ideen per Crowdsourcing, also durch “Auslagerung an die Menge” zu verschaffen. Mit die bemerkenswertesten Vorteile sind dabei diejenigen, die im Buch The Wisdom of Crowds (Die Weisheit der Vielen) von James Surowiecki zitiert werden. Der Autor behauptet, dass eine Gruppe von Menschen intelligenter sein und einen besseren Sinn für Marketing entwickeln kann als selbst der klügste Einzelne unter ihnen. 6 Kein Wunder also, dass der kundenorientierte Firmenchef von P&G, A.G. Lafley, darauf bestand, dass die Hälfte der Innovationen von P&G von außerhalb des Unternehmens stammen sollten. Crowdsourcing ist die zweite, tiefer reichende Ebene 2 4 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL des Kundenengagements. Anders als beim bloßen Zuhören dessen, was sich in den sozialen Medien abspielt, geht dieser Ansatz weit darüber hinaus. Er nimmt nicht nur das auf, was bereits existiert, sondern bittet die Kunden um aktive Beteiligung. Island und seine Fans Im Jahr 2010 wurde Island von zwei Katastrophen heimgesucht: der globalen Finanzkrise und einer Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull. Die Gefühle, die Island entgegengebracht wurden, sanken auf den Nullpunkt. Das wirkte sich auch auf die erwartete Zahl an Besuchern aus. Noch schlimmer war, dass dem Land nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung stand, um diesen Herausforderungen entgegenzutreten. Letztlich entschloss sich Island zu einer Kampagne, bei der Isländer und frühere Besucher Islands dazu aufgefordert wurden, im Rahmen einer Crowdsourcing-Initiative ein neues Bild von Island zu entwerfen. Man ermutigte die Menschen dazu, ihre Geschichten darüber zu veröffentlichen, wie großartig Island ist. Die preisgekrönte Kampagne nutzte Facebook, Twitter, Tumblr und Vimeo und schaffte es, die Abnahme der Besucherzahlen umzukehren. Die MarketingInvestitionen lagen bei etwa 4 Millionen US-Dollar. Der Umsatz, den die Kampagne erzeugte, belief sich auf über 230 Millionen US-Dollar – was einer Rendite von etwa 60 US-Dollar für jeden ausgegeben US-Dollar entspricht. It’s More Fun in the Philippines Eine ähnliche Motivation lag einer auf Zusammenarbeit und Crowdsourcing ausgerichteten Kampagne der Philippinen in den sozialen Medien zugrunde: “It’s More Fun in the Philippines” (Auf den Philippinen macht alles mehr Spaß). Im Jahr 2012 Die umfassende Kundenmeinung: führte diese Initiative zu allen Rekorde brechenden Besucherzahlen und einer enormen Rendite. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 2 5 3. Die umfassende Kundenmeinung: Wahre Customer Intelligence Obwohl bereits die beiden ersten Ebenen des Kundenengagements sehr reich und effektiv sind, beschränken sie sich jedoch weitgehend auf Beobachtung und Rückblick und sind deshalb unvollständig. Sie verschaffen den Unternehmen die Kanäle, um den Kunden zuzuhören und sich Daten darüber zu verschaffen, was ihre Kunden wollen und sagen. Dabei lassen sie jedoch den Gesichtspunkt völlig außer Acht, den man zu Recht als den wichtigsten bezeichnen kann: die Haltungen und Meinungen der Kunden. Sie befassen sich nicht mit dem “Warum”. Customer Intelligence-Plattformen machen es den Unternehmen möglich, mit ihren Kunden in einer sicheren und ansprechenden Umgebung in einen kontinuierlichen Zwei-Wege-Dialog zu treten. Diese privaten Online-Gruppen von Kunden erlauben es den Unternehmen, bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen, die sich im Laufe der Zeit weiter vertiefen. So finden die Firmen immer mehr darüber hinaus, was ihre Kunden denken und fühlen, und verstehen deshalb immer besser ihre Meinungen, Haltungen und Verhaltensweisen. 2 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Dieser Prozess sorgt auch dafür, dass sich im Laufe der Zeit produktive Ideen und Praktiken entwickeln. Die Beiträge der Kunden werden anerkannt, was wiederum zu einer größeren Bereitschaft auf Seiten der Kunden führt, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit ihm kreativ zu sein. Wie Amber Hudson dies beschrieben hat, die bei Molson Coors für Kundenerkenntnisse zuständig ist, können Unternehmen auch höhere Risiken eingehen, sobald sie ihre Kunden wirklich verstehen, und sich dadurch mehr Möglichkeiten erschließen. Wenn die Mitglieder einer Insight Community beispielsweise gefragt werden, warum sie sich der Community angeschlossen haben und warum sie dort aktiv sind, ist einer der am häufigsten genannten Gründe der: Sie wollen GEHÖRT WERDEN Die Community-Mitglieder sagen, dass sie bei den Unternehmen etwas bewirken wollen, die investiert haben, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 2 7 Globale Unternehmen setzen Insight Communities ein, um die Kunden in den Entscheidungsfindungsprozess mit einzubeziehen Australien In Australien hatte das Unternehmen Village Roadshow viele Jahre lang Erfolg mit seinen Gold Coast Themenparks. Jetzt nutzt man dort eine Insight Community, um die Kunden mit einzubeziehen. Vor kurzem sah sich Village Roadshow einer großen strategischen Frage gegenübergestellt: Sollte man in Sydney einen Themenpark aufbauen? Mit ähnlichen Versuchen hatten schon diverse Unternehmen Schiffbruch erlitten. Village Roadshow arbeitete mit Kunden und potenziellen Kunden zusammen, um herauszufinden, was man in Neusüdwales wirklich brauchte. Das Ergebnis: Die Eintrittskarten waren für die gesamte Saison bereits ausverkauft, bevor der Park auch nur eröffnet worden war! China In China bediente sich die Mandarin Oriental Hotel Group einer Insight Community, um zu entscheiden, wie man die Marke in China am besten positionierte. Die Community half dem Konzern dabei, die Feinheiten zu verstehen, die auf einem schnelllebigen und höchst anspruchsvollen Markt wie China zu beachten waren. 2 8 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Mittelamerika Nach der Fusion mit TACA Airlines arbeitete Avianca, die zweitgrößte Fluggesellschaft in Mittelamerika, mit den Kunden und einer Insight Community zusammen, die das Unternehmen bei der Steuerung des Zusammenschlusses und einer möglichen Umbenennung der Marke unterstützen sollten. Eine Fusion stellt ein Unternehmen vor wesentliche strategische Probleme. Wenn diese nicht klug gelöst werden, kann das Millionen kosten - und dazu führen, dass eine Marke ihre Glaubwürdigkeit verliert. Asien Unternehmen wie SingTel, Asiens führender Kommunikationskonzern, nutzen Insight Communities, um über verschiedene Länder und Kulturen hinweg und in mehreren Sprachen alle Teile ihres Geschäfts mit den Kunden zu verbinden. Die Einbeziehung der Kunden hat SingTel dabei geholfen zu gewährleisten, dass die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen schrittweise und kundenorientiert verläuft. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 2 9 Der Apple-Mythos Es herrscht der weitverbreitete Mythos, dass wahrhaft innovative Unternehmen es nicht nötig haben, ihre Kunden zu befragen. Das in diesem Zusammenhang am meisten zitierte Beispiel ist das Unternehmen Apple, und man bezieht sich dabei oft auf ein Interview mit Steve Jobs. In diesem Interview beantwortete er die Frage danach, welche Marktforschung in die Entwicklung des iPad involviert war, indem er sagte: “Gar keine. Es ist nicht die Aufgabe des Verbrauchers zu wissen, was er will.” - Steve Jobs Wie allerdings die Gerichtsverfahren zwischen Apple und Samsung sehr deutlich gezeigt haben, nutzt Apple demgegenüber in Wahrheit jedoch in großem Umfang Marktforschung und Kundenerkenntnisse7 - und sieht sich der Beteiligung der Kunden in hohem Maße verpflichtet. Zusätzlich zu dem Kunden-Feedback und Internetseiten, die extrem leicht zu finden und zu navigieren sind, bieten die Internetauftritte der Apple Support Communities ein Forum, in dem die Kunden sich untereinander und mit dem Unternehmen austauschen und Probleme besprechen können, die bei Apple-Produkten auftreten. Das Forum ist schon längst zu einer Quelle wertvoller Informationen geworden. 3 0 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Apple hat darüber hinaus festgestellt, dass ein anderer einfacher, aber sehr effektiver Weg zur Förderung der Kundenbeteiligung Online Communities von ausgewählten Kunden sind, die zu einer Vielzahl von Themen und Fragen um ihre Meinung gebeten werden. Die 2011 ins Leben gerufene Community Apple Customer Pulse beispielsweise sandte individuell angepasste Umfragen an ausgewählte Kunden, um mehr über ihre Ansichten und die Art und Weise herauszufinden, wie sie die Produkte von Apple nutzten. Das Ausnutzen der Macht der Mundpropaganda Apple erforscht aktiv, wie ein Unternehmen die Macht der Mundpropaganda und gleichzeitig auch die Kundenbeteiligung nutzen kann. Das Unternehmen misst regelmäßig die Mundpropaganda über seine Filialen und fordert bestimmte Gruppen gezielt dazu auf, ihre Meinung zu äußern. Die Manager der Ladengeschäfte nutzen die Bemerkungen der Kunden oft für Wiederherstellungsaktivitäten nach einem Versagen von Diensten, für die Gestaltung von Schulungsprogrammen für die Verkäufer und für die Motivierung und Belohnung der Mitarbeiter durch positives KundenFeedback. Apple versucht aber nicht nur zu ermessen, wie erfolgreich es dabei ist, eine Schar von begeisterten Fans der Marke aufzubauen. Außerdem vergleicht das Unternehmen auch die Mundpropaganda und die Ergebnisse von Zufriedenheitsumfragen mit den Kommentaren und dem Feedback der Kunden, um die Dynamik hinter den Reaktionen und dem Verkaufsverhalten der Kunden zu entdecken. Unternehmen, die genau das liefern, was die Kunden wollen, erreichen dies im Normalfall, indem sie die Kunden mit einbeziehen - auch wenn sie das vielleicht nicht offen zugeben. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 3 1 KUNDEN IM FOKUS Die Zusammenarbeit mit “Bierologen” Die Brauerei Molson Coors setzt schon seit dem Jahr 2011 ihre Insight Community ein, die “BeerXChange”, um die Kunden in den Kern des Geschäfts mit hineinzubringen. 3 2 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL “Was uns an der ‘BeerXChange’ wirklich begeistert, ist die Tatsache, wie stark die Biertrinker tatsächlich zu Botschaftern unserer Marke werden. Es macht ihnen Spaß, die Organisation zu unterstützen, und es gefällt ihnen, dass ihre Stimme gehört wird und wir ihre Erkenntnisse und ihr Feedback in die Tat umsetzen”, so Amber Hudson, bei Molson Coors zuständig für Consumer Insights. “Bevor wir die Community gestartet haben, wussten wir zwar bereits, worum es bei unserer Marke ging. Wir kannten auch unsere Strategie. Aber was uns fehlte, war die Stimme unserer Kunden, um deren Bedürfnisse wirklich erfüllen zu können.” - Amber Hudson, zuständig für Consume Insights bei Molson Coors Die Kunden involvieren bedeutet manchmal allerdings auch, dass man bereit sein muss, Risiken einzugehen, wie Hudson erklärte. “Wir haben die verschiedensten Dinge eingesetzt, von einfachen Foren bis hin zu Collagen, von grundlegenden Umfragen bis hin zu LiveChats und Fokusgruppen. Mitglieder haben Artikel und Briefe geschrieben. Wir waren in der Lage, mit einigen der Methodiken, die wir eingesetzt haben, Risiken einzugehen. Und es hat auch sehr viel Spaß gemacht, sich mit der Zielgruppe der Verbraucher in Verbindung zu setzen.” NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 3 3 KAPITEL 4 Kundenorientiert zu sein ist gut fürs Geschäft Obwohl es natürlich auch Ausnahmen gibt, ist einer der Hauptgründe dafür, warum Unternehmen ihr Geschäft demokratisieren derjenige, dass sich das einfach geschäftlich lohnt. Unternehmen beziehen ihre Kunden in die Entscheidungsfindung mit ein, um Werte für ihre Aktionäre zu schaffen und die Zukunft des Unternehmens sicherzustellen. 3 4 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Eine IBM-Studie aus dem Jahr 2013, “The Customeractivated Enterprise (Das kundenbestimmte Unternehmen) hob die Auswirkungen hervor, die es auf die Gewinne eines Unternehmens hat, die Kunden zu involvieren. Der Bericht kommt unter anderem zu folgenden Ergebnissen: Organisationen, die sich durch herausragende Leistungen auszeichnen, arbeiten mit weit höherer Wahrscheinlichkeit mit den Kunden zusammen als diejenigen, deren Leistungen unterdurchschnittlich sind Ganz ähnlich hat auch eine Studie von 629 Unternehmen aus dem Jahr 2013, durchgeführt von der Aberdeen Group8, die Leistungen der Unternehmen, die soziale Zusammenarbeit mit Kunden einsetzen, der Leistung derjenigen Unternehmen gegenübergestellt, die dies nicht tun. Dabei fand die Aberdeen Group heraus, dass die Unternehmen, bei denen eine soziale Zusammenarbeit stattfand, folgende Vorteile für sich verbuchen konnten: Eine um 30% höhere Kundenbindung Um 55% höhere Einnahmen Eine Verbesserung der Reaktionszeit bei Kundenanfragen um 96% NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 3 5 Nach dem Customer Experience Index (CXi Kundenerfahrungsindex) von Forrester zeichneten sich die führenden CX-Unternehmen aus durch: 43% Anstieg bei der Kursentwicklung der Aktien über einen Sechsjahreszeitraum (2007-2012), verglichen mit einem Anstieg von 14,5% für den S&P 500-Index und einem Rückgang um 33,9% für die Nachzügler in Sachen Kundenerfahrung.9 Ein großartiges Beispiel dafür ist USAA, ein Anbieter von Autokrediten. Nachdem man dort eine nahtlose Kundenerfahrung für die Informationsbeschaffung, die Finanzierung und die Versicherung der Fahrzeuge geschaffen hatte, erlebte USAA: Einen Anstieg von 77% bei den Besuchern der Anlagen für den Autokauf gegenüber dem Vorjahr Einen Anstieg von 15% bei den abgeschlossenen Autokrediten Einen Anstieg von 23% bei den verkauften Fahrzeugen 3 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Die Zusammenarbeit mit den Kunden wird für die Firmenchefs immer wichtiger. Nach einer globalen IBM-Studie mit über 4.000 weltweiten Vorständen aus dem Jahr 2014 üben die Kunden mehr Einfluss auf die Geschäftsstrategie aus als alle anderen Abteilungen, mit Ausnahme der Vorstandsebene selbst: Vorstandsebene | 78% Kunden | 55% Geschäftsleitung | 53% Abteilung Unternehmensstrategie | 44% Nicht der Geschäftsleitung angehörendes Management | 26% Externe Partner | 25% Muttergesellschaft | 23% NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 3 7 Eine MIT-Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass die Förderung der Kundenbeteiligung höchst profitabel sein kann. “Die treuesten Kunden, die sich einer Marke am meisten verbunden fühlen, waren diejenigen, die von den Unternehmen in hohem Umfang beteiligt wurden und positive Mundpropaganda betrieben. Ihnen folgten die Kunden, die in hohem Umfang beteiligt waren und in geringem Umfang Mundpropaganda betrieben. Die Kunden, die sich nicht an den Unternehmensgeschäften beteiligten, stellten sich als die am wenigsten profitablen und am wenigsten treuen Kunden heraus - und zwar ganz unabhängig davon, ob sie für die Marke Werbung machten oder nicht.”10 “Wir haben herausgefunden, dass Unternehmen, die für die Meinungen ihrer Kunden und die Kundenbeteiligung empfänglich sind, häufiger langfristigere und profitablere Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen konnten als die Unternehmen, die zu ihren Kunden auf Distanz gehen. Aber warum ist das so?” Weil die Kunden engagierter sind, wenn sie das Gefühl haben, dass ein Unternehmen ihr Feedback zu schätzen weiß. 3 8 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL “Das bedeutet natürlich nicht, dass die Unternehmen dazu verpflichtet sind, jeder Anregung ihrer Kunden zu folgen.” Schon die pure Tatsache, dass sie ihre Kunden zu Feedback ermutigen und ihnen zuhören sorgt dafür, dass die Kunden sich geschätzt und als Teil des Wertschöpfungsprozesses fühlen. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 3 9 KUNDEN IM FOKUS Alle Teile des Unternehmens erreichen SingTel ist mit knapp 500 Millionen Nutzern in der Region Asien-Pazifik Asiens führender Kommunikationskonzern. Das Unternehmen nutzt Insight Communities in so hochentwickelten Märkten wie Singapur und so großen Märkten wie Indonesien, um die Kunden an der Gestaltung der gemeinsamen digitalen Zukunft zu beteiligen. 4 0 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Traditionell orientierte man sich bei der Entwicklung von technischen Produkten und Dienstleistungen hauptsächlich an deren Design. Doch SingTel hat die Kunden fest in diesen Prozess integriert. Melissa Gil, Direktorin für Customer Intelligence bei SingTel, beschreibt, wie die Insight Communities die Art und Weise verändert haben, in der SingTel geschäftlich agiert. “Die Auswirkungen der Verbindung, die wir zu den Community-Mitgliedern geschaffen haben, waren so überwältigend, dass unsere Interessengruppen die Bedeutung von zeitnah erfassten Erkenntnissen für ihren Entscheidungsfindungsprozess sofort erkannt haben. In jedem Teil unseres Unternehmens, ob man sich mit Netzwerken, Inhalten, Akquise, Marketing oder dem Management der Lebenszyklen der Kunden befasst, nutzt man aktiv die Erkenntnisse der Insight Community von SingTel, der ‘Digital Advisors’.” - Melissa Gil, Direktorin für Customer Intelligence bei SingTel “Die Leute haben aufgehört, die Marktforschung und die Kundenerkenntnisse als etwas zu betrachten, das Entscheidungen verzögert. Stattdessen sehen sie beides jetzt als eine wichtige Unterstützung für Entscheidungen. Heute würde sich bei uns niemand mehr bewegen, ohne nicht vorher zu fragen, was denn die ‘Digital Advisors’ dazu zu sagen haben. Deshalb hat man in der Vorstandsebene, wenn ein Produktmanager eine wichtige geschäftliche Entscheidung verlangt hat, immer gefragt: ‘Haben Sie schon mit den ‘Digital Advisors’ darüber gesprochen?’” NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 4 1 KAPITEL 5 Die Überlegenheit des Kundenengagements Wie sieht ein ganzheitlicher Ansatz mit einem Schwerpunkt auf dem Kundenengagement aus? Unternehmen aus allen Branchen arbeiten längst mit sozialen Medien, Insight Communities und Crowdsourcing-Software, um näher an ihre Kunden heranzurücken. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele dafür. 4 2 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Telekommunikation In der Vergangenheit waren es Techniker, die die Apps entworfen haben. Die wichtigsten Überlegungen bei dieser Planung waren technischer Art, wie etwa: Was ist machbar? Was ist bewährte Praxis? Was ist aktuell gerade modern? Jetzt arbeiten die Technikerteams mit den Kunden zusammen, die die Apps testen und bei der Priorisierung und Festlegung von Funktionen, beim optischen Erscheinungsbild und bei der Benutzerfreundlichkeit Unterstützung leisten. Transport Unternehmen wie TfL, Transport for London, haben Werkzeuge für die sozialen Medien entwickelt, die es ihnen ermöglichen, ganz direkt mit ihren Kunden zusammenzuarbeiten, von ihren Kunden zu lernen und davon zu profitieren, dass Kunden Informationen austauschen. Dadurch können sie die Kosten massiv senken, die durch den Umgang mit den Problemen und Bedenken der Kunden entstehen. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 4 3 Fluggesellschaften Der Abwicklungsprozess für das Gepäck wurde traditionell schon immer als Herausforderung betrachtet. In die Gestaltung und Umgestaltung der entsprechenden Prozesse waren die Kunden normalerweise nicht involviert. Doch die Fluggesellschaften haben herausgefunden, dass sie die Erfahrungen, Vorlieben und Vorschläge der Kunden mit berücksichtigen können, sobald sie über die richtigen Werkzeuge dafür verfügen. Personalabteilungen Die Teams in den Personalabteilungen haben entdeckt, dass sie die Auswirkungen ihrer Programme auf die Mitarbeiter sehr genau erkunden können, sobald sie erst einmal eine Insight Community auf die Beine gestellt haben. Darüber hinaus können sie auf diese Weise auch überprüfen, ob ihre Prioritäten und Wahrnehmungen denen der Kunden entsprechen. 4 4 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Finanzbereich Viele Finanzdienstleister räumen offen ein, dass sie vor der globalen Finanzkrise nicht so kundenorientiert waren, wie sie es heute sind. In der Vergangenheit befassten sie sich mit Themen wie Kundenabwanderung, Eigenkapital und produktionsfremden Ausgaben. Heute arbeiten genau diese Firmen mit sozialen Medien, FeedbackSystemen und Insight Communities, um mehr darüber herauszufinden, wie sie mit ihren Kunden zusammenarbeiten können, um die Zukunft zu gestalten und sicherzustellen, dass sie die richtigen Produkte anbieten und bedienen. Einzelhändler Einzelhändler haben mit ihren Kunden bei so wichtigen Themen wie den Strategien für Fusionen und Übernahmen, aber auch bei mehr alltäglichen Fragen wie Etikettierung und Verpackung zusammengearbeitet. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 4 5 KUNDEN IM FOKUS Der Umgang mit Fusionen 4 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Die mittelamerikanische Fluggesellschaft Avianca nutzt eine Insight Community (“VIP-Chat”), um mit den Kunden in Kontakt zu bleiben. Mithilfe der Community verschafft man sich Feedback zu einer ganzen Bandbreite an alltäglichen Fragen wie der Bewirtung auf Flügen, den Uniformen der Flugbegleiter und dem Magazin des Unternehmens. Avianca bezieht die Kunden aber auch bei wichtigen strategischen Fragen mit ein. Nach der Fusion von Avianca mit Sitz in Kolumbien und der salvadorianischen Fluggesellschaft TACA Airlines beriet sich Avianca mit seinen Kunden über eine Umbenennungsstrategie. Die Kunden unterstützten und bestätigten die erfolgreiche Entscheidung, (auch) nach der Fusion als Avianca aufzutreten. Mario Balladeres, Direktor für Marketing und Kundenerfahrung bei Avianca Airlines, äußert sich so über die Insight Community des Unternehmens und die Kundenbeteiligung: “Dadurch erreichen wir unsere drei Hauptziele: die Vorlieben unserer Kunden zu erfüllen, die Kunden zufrieden zu stellen und dem Unternehmen die Einnahmen zu verschaffen, die aus diesen beiden Punkten erwachsen.” NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 4 7 KAPITEL 6 Eine Prognose für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden Nichts steht jemals still, und die Kundenrevolution ist noch in vollem Gang. Technologien werden entwickelt, soziale Netzwerke erweitern sich, und die Kunden bestehen darauf, in die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit einbezogen zu werden. Was bedeutet das jetzt aber konkret für die Unternehmen? 4 8 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL I ndividualisierung und Personalisierung für alle Die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen, hat sich sehr stark verändert. Dadurch haben sich die Möglichkeiten für die betreffenden Kunden erweitert. Technologien wie der 3D-Druck und der Buchdruck on-Demand (auf Abruf) gestalten, zusammen mit Diensten wie denen von Amazon und Expedia, die wirtschaftliche Landschaft völlig neu. Diese Veränderungen stärken die Möglichkeiten der Kunden, ihre Welt zu gestalten. Technologien machen eine tiefergehende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Kunden zu einem natürlichen und voll integrierten Teil des täglichen Handels und Konsums. Die Wirtschaft der Zusammenarbeit und des Teilens Das Wachstum solcher Dienste wie Airbnb, eBay und Kickstarter beweist nur zu deutlich, dass die Menschen mit den Unternehmen aktiv zusammenarbeiten möchten, von denen sie Produkte oder Dienstleistungen kaufen. Die Kunden wollen – in der Produkt – und Dienstleistungsentwicklung eine genauso große Rolle spielen, wie beim Konsum. Der Wirtschaftsbereich, der sich mit dieser Zusammenarbeit befasst, wird derzeit auf einen Wert von 26 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Unternehmen, die diesen Trend ignorieren, werden schon bald feststellen, dass sie die Verbindung zu den Kunden von heute verloren haben.11 NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 4 9 roße Datenmengen (Big Data) und G mobile Daten Die Menge der Daten über Kunden wächst exponentiell. Transaktionsbezogene Informationen darüber, was die Menschen kaufen und mobile Daten, die Auskunft darüber geben, was sie tun, sind zwei der entscheidendsten Elemente dieser Datenexplosion. Um diesen riesigen Datenmengen jedoch einen Sinn zu verleihen, müssen die Organisationen darüber hinaus auch Fragen verstehen können wie: “Warum?”, “Was noch?” und “Was wäre, wenn ...” Die erfolgreichen Unternehmen der Zukunft werden die Unternehmen sein, die in der Lage sind, mithilfe ihrer Kunden die große Menge der Daten auch wirklich zu nutzen. Eine der aufregendsten Entwicklungen der letzten Zeit war das Auftauchen von Anwendungen, die es den Kunden möglich machen, auch über mobile Geräte mit den Firmen engagiert zusammenzuarbeiten. Eine der aufregendsten Entwicklungen der letzten Zeit war das Auftauchen von Anwendungen, die es den Kunden möglich machen, auch über mobile Geräte mit den Firmen engagiert zusammenzuarbeiten. 5 0 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Und das betrifft nicht nur die Wirtschaftsunternehmen! Die Stadt Surrey in Kanada mit einer Bevölkerung von etwa einer halben Million verlässt sich auf eine Insight Community, um die Bürger kontinuierlich zu beteiligen. Wie Dianne Watts bemerkt, Bürgermeisterin von Surrey: “Die Stadt Surrey ist die erste Gemeinde in Nordamerika, die einen solch umfassenden und langfristigen OnlineBeteiligungsprozess umsetzt. Wir glauben, dass die Verbindung mit unseren Bürgern und deren Engagement die Grundpfeiler unserer Dienstleistung sind.” - Dianne Watts, Bürgermeisterin von Surrey, Kanada NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 5 1 KUNDEN IM FOKUS Der “Puls der Nation” Der britische Einzelhändler ASDA nutzt seit dem Jahr 2010 seine Insight Community “Pulse of the Nation” (Der Puls der Nation), um seinen Kunden näherzukommen. Derzeit besitzt die Community etwa 30.000 Mitglieder. Ein entscheidendes Element von “Pulse of the Nation” ist Mumdex, eine Sub-Community, die aus britischen Müttern besteht. Sie helfen ASDA dabei, ihr Leben und ihre Prioritäten besser zu verstehen. 5 2 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Diese Community verschafft ASDA Informationen, die ganz direkt Handlungsgrundlagen bilden. Bewaffnet mit diesen Erkenntnissen, konnte ASDA sogar britische Politiker beeinflussen. Kürzlich teilte Firmenchef Andy Clarke Erkenntnisse aus der Kunden-Community des Unternehmens im Rahmen einer Sitzung des britischen Parlaments mit führenden Journalisten und den drei großen politischen Parteien. Durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden war ASDA in der Lage, die finanziellen Auswirkungen der Arbeit des Unternehmens auf die britische Wirtschaft zu unterstreichen, die mit etwa 37 Milliarden britischen Pfund anzusetzen sind. Andy Clarke (CEO) beschreibt die fortschrittliche Einstellung des Unternehmens zur Zusammenarbeit mit den Kunden so: “Wir haben den Kunden nicht nur zugehört und als Unternehmen auf ihre Ansichten reagiert. Sondern wir waren außerdem in der Lage, diese Ansichten zu verstärken und dafür zu sorgen, dass die Entscheidungsträger sie hören.” NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 5 3 KAPITEL 7 Empfehlungen Die Revolution der Kunden zeigt keinerlei Anzeichen eines Nachlassens. Diese Revolution verlangt es von den Unternehmen, nicht nur bei den neuesten Technologien auf dem Laufenden zu bleiben, sondern auch ihrem letzten Wettbewerbsvorteil gut zuzuhören: ihren Kunden. 5 4 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Die entscheidenden Tipps: Ob Sie der Marketingchef eines globalen Unternehmens oder in einem Startup für das Marketing zuständig sind das sind die wichtigen Strategien, die Sie immer im Auge behalten sollten: 1. Behandeln Sie Ihre Kunden als Partner. Achten Sie darauf, dass das gesamte Unternehmen - und nicht nur die Teams, die direkt mit Kunden zu tun haben - die Kunden in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Sorgen Sie für eine konstante Verbindung zu den Kunden, und zwar wohl in Bezug auf das Tagesgeschäft, als auch auf die größeren, strategisch ausgerichteten Entscheidungen. 2. Verlassen Sie sich, wenn Sie Ihren Kunden zuhören, nicht nur auf einen einzigen Ansatz. Unternehmen können viele verschiedenen Methoden einsetzen, um die Kunden in Entscheidungen mit einzubeziehen. Verschaffen Sie sich ein vollständiges Bild - und das Verständnis für das “Warum”. Setzen Sie dafür soziale Medien, Crowdsourcing-Software, Insight Communities und andere Ansätze ein. 3. Analysieren Sie die Daten und Erkenntnisse der Kunden und treffen Sie Entscheidungen basierend auf diesen Daten, statt nach Bauchgefühl. Bitten Sie die Kunden schon in einem frühen Stadium der Innovations- und Marketingprozesse um Rückmeldung NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 5 5 und entwickeln Sie die Projekte in Einklang mit Ihrer Community weiter. 4. Teilen Sie das Feedback Ihrer Kunden mit Ihren Kunden. Berichten Sie den Kunden, wie ihre Meinung und ihre Beteiligung dabei mitgewirkt haben, bestimmte geschäftliche Entscheidungen zu formen. 5. Bedanken Sie sich bei den Kunden für ihre Teilnahme und belohnen Sie sie. Zeigen Sie, dass Sie es sehr zu schätzen wissen, wenn Ihre Kunden sich die Zeit nehmen - und erfreuen Sie sie hin und wieder mit kleinen Geschenken. 6. Hören Sie auf, dumme Fragen zu stellen. Fragen Sie Ihre Kunden nicht nach Dingen, zu denen Sie sie in der Vergangenheit bereits befragt haben. Nutzen Sie die Technologie, die es Ihnen erlaubt, jederzeit auf die Informationen zuzugreifen, die Ihre Kunden Ihnen bereits gegeben haben. 7. Engagieren Sie die richtigen Menschen in der richtigen Umgebung. Bauen Sie, statt immer die allgemeine Öffentlichkeit um ihre Meinung zu bitten, stattdessen eine enge Beziehung zu Ihren Kunden auf, die Ihre Produkte und Dienstleistungen bereits kennen. Durch die Zusammenarbeit mit einer aus Kunden bestehenden Community können Sie die unwichtigen “Nebengeräusche” verringern, und bedeutungsvollere Erkenntnisse gewinnen, während Sie gleichzeitig die Beziehung zu Ihren Kunden stärken. 5 6 D I E B EZI EHU N G ZU M K U N D E N: IHR L E T Z T E R WE T T B E WE R B SVORT E IL Schlussbemerkungen Im Zeitalter der Kundenrevolution definiert sich ein Wettbewerbsvorteil nicht länger durch Produkte, Logistik oder Technologie. Stattdessen beginnt und endet er mit der Beziehung zum Kunden. Die Unternehmen, die bereit sind, den Kunden mit einzubeziehen, sind in einer guten Position, ihren wertvollsten Vermögenswert zu nutzen - den Kunden. Das gilt besonders für die Unternehmen, die die Stimme des Kunden bei allen Aspekten ihrer geschäftlichen Tätigkeit integrieren. NU T Z E N SIE DAS WE RT VOL L ST E KAPITAL IHR ES UN TERN EH M EN S 5 7 Über den Autor Ray Poynter ist Direktor der Vision Critical University sowie der Zentren für Wissen, Lernen und Schulung von Vision Critical. Ray verfügt über mehr als dreißig Jahre Erfahrung in der Marktforschung und ist einer der international bekanntesten Referenten, Autoren und Workshop-Leiter in der Branche. Seine letzten Auftritte fanden unter anderem statt in: Amsterdam, Auckland, Bangkok, Zypern, Hongkong, London, Melbourne, New York, Shanghai, Singapur, Sydney, Tokio und Valencia. Ray wird von Research-Live regelmäßig als einer der einflussreichsten Marktforscher für die sozialen Medien zitiert. Sie können ihm folgen unter @RayPoynter. Ray ist Autor von “The Handbook of Online and Social Media Research” (Das Handbuch der Marktforschung online und in den sozialen Medien) (veröffentlicht 2010 von Wiley und 2011 von GMO Japan Market Intelligence in Japanisch), sowie Mitherausgeber von “Answers to Contemporary Market Research Questions.” (Antworten auf moderne Marktforschungsfragen) von ESOMAR. Ray ist auch der Gründer von NewMR.org, Autor von Modulen für die Principles of Marketing Research (Grundsätze der Marktforschung) der University of Georgia, er leistet seinen Beitrag zur Marktforschungsstudie GRIT von GreenBook und ist der unabhängige Sachverständige, der die letzten vier globalen Preisstudien von ESOMAR erstellt hat. Besonderer Dank Wir möchten unseren besonderen Dank den folgenden Unternehmen aussprechen, die uns Fallstudien, Zitate und Beispiele zur Verfügung gestellt haben: ASDA Avianca Surrey Kimberly-Clark Mandarin Oriental Hotel Group Molson Coors SingTel Time Inc. REFERENZEN 1 D Tapscott und A Williams, Wikinomics, Penguin, 2006 The Next Generation of Enterprise Feedback Management (EFM) Solutions (Die nächste Generation der Lösungen für das Management des UnternehmensFeedbacks), J. Schuster, Call Center IQ: http://www.callcenter-iq.com/customerexperience/articles/the-next-generation-of-enterprise-feedback-managem/ 2 Social Customer Care: Secrets to Build a Winning Strategy (Sozialer Kundenservice: Die Geheimnisse des Aufbaus einer erfolgreichen Strategie), Aberdeen Group, 2013 3 How to use social media listening to get real-time insights about your brand (Wie das Zuhören bei den sozialen Medien Ihnen in Echtzeit Erkenntnisse über Ihre Marke verschafft), The Guardian: http://www.theguardian.com/salesforce-partnerzone/how-to-use-social-media-listening-to-get-real-time-insights-about-your-brand 4 How Wendy’s online audience influences its decisions (Wie die Online-Nutzer von Wendy’s die Entscheidungen des Unternehmens beeinflussen), Ragan.com, A. Sernovitz:http://www.ragan.com/Main/Articles/How_Wendys_online_audience_ influences_its_decision_46837.aspx# 5 Wendy’s app puts healthy fast food at your fingertps (Die App von Wendy’s sorgt für gesünderes Fast Food auf Knopfdruck), Direct Marketing News, A. Schiff: http://www.dmnews.com/wendys-app-puts-healthy-fast-food-at-your-fingertips/ article/260491/ 5 Doing Lay’s a flavour: Frito-Lay benefits from crowdsourcing (Ein neuer Geschmack: Frito-Lay profitiert vom Crowdsourcing), Marketing Tech, 2014: http:// www.marketingtechnews.net/news/2014/feb/13/doing-lays-a-flavor-frito-lay-benefitsfrom-crowdsourcing/ 6 Apple does do market research. It always has (Apple betreibt Marktforschung. Das hat das Unternehmen schon immer getan), B Tarran, Research-Live, http:// www.research-live.com/apple-does-do-market-research-it-always-has/4007940.blog 7 Enterprise Social Collaboration: The Collaborators’ Advantage (Die soziale Zusammenarbeit der Unternehmen: Der Vorteil), Aberdeen Group, 2013 8 Forrester Perspective: The Business Impact of Customer Experience (Die geschäftlichen Auswirkungen der Kundenerfahrung), Forrester Research Inc., 2014 9 Why Customer Participation Matters (Warum es auf die aktive Beteiligung der Kunden ankommt), MIT Sloan Management Review, 2013 http://sloanreview.mit.edu/ article/why-customer-participation-matters/ 10 A Schwartz, “The collaborative economy is exploding, and brands that ignore it are out of luck” (Die Wirtschaft der Zusammenarbeit explodiert, und Marken, die sich darauf nicht einstellen, werden das zu spüren bekommen), http://www. fastcoexist.com/3027062/the-collaborative-economy-is-exploding-and-brands-thatignore-it-are-out-of-luck 11 KONTAKTIEREN SIE UNS www.visioncritical.com [email protected] @visioncritical APAC Sydney: +61 2 9256 2000 • Hongkong: +852 3489 7009 Singapur: +65 6595 6666 Region Europa, Naher Osten und Afrika London: +44 (0) 20 7633 2900 • Paris: +33 (0)1 45 61 78 00 Köln: +49 221 1308079 0 Nordamerika New York: +1 212 402 8222 • Toronto: +1 416 323 5715 Vancouver: +1 604 647 1980 • San Francisco: +1 415 489 7100 Chicago: +1 312 546 9900 • Minneapolis: +1 952 374 5572 Los Angeles: +1 323 648 6830