Uraufführung „Hemma – eine Gottesweibspassion oder das beste Stück das je geschrieben worden ist“ von Franzobel auf Initiative der Katholischen Kirche Kärnten in einer Inszenierung von Manfred Lukas-Luderer „Hemma von Gurk, ein Stück über Rache und Vergebung, über zugewiesene Geschlechterrollen, soziale Ungerechtigkeit und vor allem über das rechte Leben mit oder ohne Gott.“ (Franzobel) Ensemble und Team Tamara Stern Heinz Weixelbraun Hemma Graf Wilhelm Alexander Meile Wilhelm, 1. Sohn Mario Linder Hartwig, 2. Sohn Ivana Rauchmann Heinrich Baumgartner Isabella Wolf Regie Bühne Kostüme Soundgestaltung Dramaturgie Kathi Karl Matschacher Joker, Adalbero von Eppenstein, Erzbischof Thietmar von Donnersfeld Manfred Lukas-Luderer Nina Herzog Antoaneta Stereva Alexander Meile, Mario Linder Tanja Peball Regieassistenz Andrea Müller Kostümassistenz Mirjam Bodner Maske Elke Sommer Produktionsleitung Regina Klammer Technische Leitung Bernhard Krieber Werke (Auswahl): „Scala Santa oder Josefine Wurznbachers Höhepunkt“ (2000) „Mozarts Vision“ (2003) „Das Fest der Steine oder die Wunderkammer der Exzentrik“ (2005) „Der Schwalbenkönig“ (2006) „Österreich ist schön. Ein Märchen“ (2009) „Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind“ (2012) „Steak für alle. Der neue Fleischtourismus. mikrotext“ (2013) Franzobel wurde mit vielen literarischen Auszeichnungen bedacht, darunter mit der Bert-Brecht-Medaille, dem Arthur-Schnitzler-Preis und dem Nestroy-Theaterpreis. Er lebt in Wien, Pichlwang und Buenos Aires. Franzobel [FRAN 2:0 BEL], geboren 1967 als Franz Stefan Griebl in Vöcklabruck Studium der Germanistik und Geschichte in Wien. Während des Studiums konfrontierte er sich mit Malerei und Concept Art und und war als bildender Künstler mit gelegentlichen Ausstellungen (u.a. Galerie ArtStart, Wien, Kunsthalle Ritter Klagenfurt) tätig. Ab 1989 beschäftigte er sich verstärkt mit dem Literaten-Dasein, seit 1991 ist er vor allem freier Schriftsteller. Die ersten Werke veröffentlichte er im Eigenverlag. 1992/93 zum Linzer Stadtschreiber gemacht, wurde das österreichische Feld der Literatur erstmals auf ihn aufmerksam, spätestens jedoch als ihm 1995 der Ingeborg-Bachmann-Preis für den Erzähltext »Die Krautflut« verliehen wurde, war seine Präsenz unter einem größeren Publikum unumstritten. Seither erschienen eine Vielzahl an Werken – von Romanen und Lyrikbänden über Theaterstücke bis hin zu Libretti für Opern und Operetten. Der Sprachkünstler Franzobel entwickelte sich zu einem der bekanntesten und umstrittensten Autoren der Alpenrepublik. Der polarisierende Autor bezeichnet sich selbst gerne als „Sprachaktionist“, methodisch an Ernst Jandl und Reinhard Priessnitz erinnernd. Fünf Fragen an Franzobel: War es ein Leichtes über dieses Thema ein Stück zu schreiben oder eher mit Schwierigkeiten und Widerständen verbunden? Es ist nie so leicht, wie man sich das am Anfang vielleicht vorstellt, vor allem hatte ich mit Manfred Lukas-Luderer einen sehr strengen Mitarbeiter, der mir die Bedeutung der Hemma für Kärnten näher gebracht hat. Leicht war es vielleicht insofern, als der Stoff doch sehr starke Bilder beinhaltet. Ich muss ergänzen, dass ich zwar eine sehr private Variante des Glaubens praktiziere, aber schon auf so etwas wie höhere Mächte vertraue. Und gerade im Nachhinein habe ich öfter das Gefühl, die Hemma selbst hat mitgeschrieben – oder zumindest ihre schützende Hand über das Projekt gehalten. In welcher Form haben Sie sich selbst mit Ihren Ansichten, Meinungen und Ihrem Glauben in das Stück „eingeschrieben“? Mit Haut und Haaren, Hirn und Geist. Ohne Eigenem geht das wohl nicht. Aber mein Privatkatholizismus ist höchstens eine Folie, auf der das Stück entstanden ist. Ich habe ja nichts Missionarisches. Waren Sie überrascht, dass die katholische Kirche Sie mit diesem „Stoff“ beauftragt hat? Nein. Ich habe mich ja immer wieder mit dem Katholizismus und den großen Menschheitsfragen beschäftigt, ohne zum katholischen Fundamentalist oder Ketzer zu werden. Kunst, Religion und Wissenschaft sind sich näher, als man vielleicht denkt. Sehen Sie Parallelen zwischen dem Mittelalter und dem 21. Jahrhundert und wie drückt sich dieses Verhältnis im Stück aus? Wir können das Mittelalter wohl nur aus der Gegenwart heraus begreifen, verstehen können wir die damalige Lebenshaltung nicht, aber das Stück ist ja auch für ein Publikum der Gegenwart geschrieben und nicht für ein mittelalterliches. Aber trotz allem wissenschaftlichen Fortschritt haben wir wahrscheinlich weniger Gewissheit als im Mittelalter. Auf welche Art und Weise ist die „Gottesweibspassion“ politisch intendiert? Es ist ein Plädoyer für den selbstbestimmten Menschen, für ein Leben mit Gott, ohne sich irgendwelchen Mächten unterzuordnen, eine Streitschrift für das Vertrauen in das eigene Denken und Fühlen. So etwas ist immer immanent politisch. Über den heutigen Abend Geschätztes Publikum! Was heute gezeigt wird, ist nicht einfach die Geschichte einer Hemma, die Sie bereits alle kennen. Die Hemma anhand der Legenden nachzuerzählen, wäre keine Herausforderung, weder für den Autor Franzobel, noch für den Regisseur Manfred LukasLuderer. Wir wollen Ihnen heute eine Hemma zeigen, die Sie so vielleicht noch nie gesehen haben, eine, wie sie sich der Autor Franzobel, ein Geist des 21. Jahrhunderts und ein „Kind seiner Zeit“, geprägt von den Haltungen und Einstellungen, Einflüssen und Vorgängen in der Gegenwart, vorstellt, eine, wie er sie für uns schreibend entworfen hat. Die Hemma, die Sie heute sehen werden ist aus der Gegenwart heraus und in der Gegenwart entstanden und es ist eine Hemma, die sich inmitten einer Welt, einem Umfeld, das gekennzeichnet ist von Rache, Krieg, Gier und Macht, zurechtfinden und sich durchsetzen muss und die sich darin selbst kennen lernt. Eine Hemma die ihre Bestimmung findet und lernt dieser nachzugeben und vor allem eine, der das Wohl der Anderen am Herzen lag, die einem Konzept der Toleranz und Solidarität zu folgen versucht und eine, die sich kontinuierlich mit existenziellen Fragen konfrontiert. Sie werden heute eine Hemma sehen, die ganz „Mensch“ ist [Doch was bedeutet es, ganz „Mensch“ zu sein?], sie werden sich in manchen Momenten vielleicht fragen: Ist das eine Heilige? [Gegenfrage: Was ist eine Heilige? Was bedeutet es, heilig zu sein?] Sie sehen, wir wollen uns diesem Thema aus einer ethischphilosophischen und nicht zuletzt auch sozial- und gesellschaftspolitischen Perspektive annähern. Hemma wusste zu ihren Lebzeiten schließlich noch nicht, dass sie später einmal heilig gesprochen werden sollte, wie hätte sie sich also in irgendeiner Form dazu verhalten können? Unsere Hemma befindet sich vom Anfang des Stückes bis zum Ende „am Weg“. Dieser Weg hält für sie Ereignisse und Begegnungen bereit, die ihr Leben, ihr Herz und ihr Denken grundlegend verändern und ihr das Bewusstsein dafür geben, auf ihre Bestimmung zu hören. Beispielsweise Graf Wilhelm, Hemmas Mann, den sie unsagbar liebt, der sie und ihre Bestrebungen doch nicht versteht. Graf Wilhelm ist im heutigen Sinne ein kühner und berechnender Politiker, der nach Prinzipien handelt und auch weiß, dass seine Macht nur zu erhalten ist, wenn er keinerlei Veränderung der bisherigen Regeln und der traditionellen Ordnung zulässt. Adalbero von Eppenstein, der Landesfürst von Kärnten und Widersacher von Graf Wilhelm – ebenso ein politischer Stratege, der sich in der zeitgenössischen politischen Landschaft vertreten finden würde, der kaum etwas Anderes im Sinn hat als seine Macht zu vergrößern und seinen Einfluss zu vermehren – greift auf unwiderrufliche Art und Weise in Hemmas Leben ein. Die Begegnung mit Matschacher, dem Arbeiter aus der Silbermine, ist ein weiteres prägendes und intensives Ereignis in der Geschichte dieser Hemma, von der wir erzählen. Ihre Söhne Hartwig und Wilhelm, die Kathi und der Erzbischof ... all diese Figuren konfrontieren Hemma mit den Widersprüchen und Widerständen eines Lebens, die sichtbar werden wenn dieses Leben kontinuierlich, existenziell reflektiert wird. Die Dialektik des Lebens und jeglichen Handelns ist stets präsent. Etwas haben jedoch alle Rollen in dem Stück gemeinsam: sie alle setzen sich auf die eine oder andere Art mit den Widersprüchen ihrer Existenz auseinander, das wird dann besonders klar, wenn die Rolle des „Joker“ für kurze Zeit den „Spielleiter“ übernimmt. Diese kritische Reflexion über die Distanz zwischen Denken und Handeln findet nicht nur innerhalb der Rolle statt, Franzobel gibt den SchauspielerInnen durch „Ausstiege“ aus den „Rollen“ noch die Möglichkeit, als „Schauspieler“ über die eigene Rolle zu sprechen, eine Reflexion, die man unendlich lange fortsetzen könnte – dem Medium Theater würde man dabei jedoch nie entkommen. Zur Person der hl. Hemma Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von FriesachZeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne, verwendete sie alle ihre Besitzungen in Kärnten, Steiermark und Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, so zum Beispiel für das Nonnenstift Gurk und das Benediktinerstift Admont in der Steiermark.. Im Volk war sie vor allem durch ihren Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen bekannt, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte, die auch nach ihrem Tod, vermutlich am 29. Juni 1045, nicht abbrach. Aus den Jahren 1227/28 sind die ersten wunderbaren Heilungen, die sich auf Fürsprache Hemmas ereigneten, schriftlich überliefert. Am 5. Jänner 1938 erfolgte die Heiligerklärung Hemmas, das Dekret der Heiligerklärung wurde allerdings – aufgrund der politischen Situation in Kärnten 1938, der Machtübernahme der Nationalsozialisten – erst 1940 an Klagenfurt übermittelt. Hemma gilt als Integrationsfigur und wird weit über unsere Landesgrenzen hinaus, vor allem auch in Slowenien verehrt. In Ostafrika, südöstlich von Nairobi, wurde ein Missionszentrum und später ein Bildungszentrum eingerichtet. Hintergründe, Beweggründe, Legende und Inszenierung Die Geschichte der Hemma von Gurk die vor ungefähr 1000 Jahren gelebt hat, ist nicht nur für Historiker, sondern ebenso für Literaten schwer zu erschließen. Legenden bilden das Material, mit dem man sich an das Thema der Hemma annähern kann. Die Legende als literarische Gattung hat die Aufgabe, anhand von Bildern, die aus dem Unbewussten auf einzelne historische Persönlichkeiten übertragen werden, geschichtliche Begebenheiten zu deuten. Legenden versuchen so, den Gefühlswelten, die bestimmten Handlungen zu Grunde liegen, nachzuspüren. Wahr sind sie nur, weil sie Dichtung sind und weil sie nicht als historische Wahrheit auftreten. Sie verarbeiten historische Begebenheiten auf einer symbolischen Ebene. Damit stehen sie an der Grenze zwischen psychischer und historischer Wirklichkeit und beschreiben Möglichkeiten der Lebensführung zu einem bestimmten Zeitpunkt – sie haben dabei die Funktion solidarisierend und identitätsstiftend zu wirken, wobei ein Wahrheitsgehalt keine besondere Rolle spielt. Kritisch anzumerken wäre hierbei, mit welchen sozialen Interessen Legenden gebildet und verbreitet werden und welche Funktion Legenden innerhalb des Christentums – dem sie als literarische Gattung auch entstammen – hatten und haben. Manfred Lukas-Luderer nimmt dieses Stück also nicht um eine historische Kartographie des Leidensweges einer Heiligen zu zeichnen, vielmehr versucht das Ensemble existenzielle Zustände einer Persönlichkeit zu beschreiben, die zwischen weltlichem Dasein und dem „Zwang“ einer inneren Stimme bzw. Bestimmung zu folgen, entstehen. Entlang einer Linie von prägenden Ereignissen und Momenten in Hemmas Leben wird ein Gefühl der inneren Zerrissenheit eines Menschen vermittelt, der selbst mit großer Macht und großem Einfluss ausgestattet war, jedoch lieber mitten unter den Menschen sein möchte, der sich auf der Suche nach einem – man könnte sagen – ethisch-philosophischen Konzept eines „guten Leben“, eines „richtigen Leben“, eines „guten Menschen“, befand. Inmitten einer „hochwohlgeborenen“ Gesellschaft scheint das Vorhaben „bei-sich-zu-bleiben“ und der inneren Stimme zu folgen, eine große Herausforderung - dennoch gelingt es Hemma, der Geschichte und der Legende nach, ihre Wirkung und ihren Einfluss in ihrem Sinne einzusetzen und zu leben. Sieht und betrachtet man Hemmas Weg, außerhalb der von der Legende überlieferten Wunder, war Hemma eine Frau, die schlicht versucht hat, ihr prunkvolles und reiches Leben – das sie ohne Zweifel eine Zeit lang führte – zu verlassen, und sich einem Weg zu widmen, der von Bescheidenheit, Mitgefühl, Verständnis und Vertrauen begleitet war. Was wäre ein zeitgenössisches Konzept eines „guten Lebens“, eines „guten Menschen“? Haben sich die existenziellen Widersprüche für den Einzelnen eklatant verändert? Wie schwer oder einfach ist es mit diesen zu leben? Der Satz „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ von Theodor W. Adorno scheint auszudrücken, was schwer auszudrücken ist, nämlich, dass es eine Differenz zwischen richtig und falsch gibt. Einen Sinn für das eine und das andere, und wie alle Sinne, unterliegt auch dieser Sinn für „das Richtige“ und „das Falsche“ einer Sozialisation, wird geprägt und ausgebildet von Erfahrungen und Begegnungen, die dem Menschen passieren. Und wenn nach Kant die Glückseligkeit und die Tugend zusammen das höchste Gut bilden, nach dem wir als rationale Wesen streben müssen, dann gibt es damit auch eine mögliche Orientierung und einen Anhaltspunkt, von dem aus der Mensch sich durch die Sozialisation und Erfahrung navigieren kann. Probenfotos von der Krypta Tamara Stern Alexander Meile Mario Linder Heinz Weixelbraun Ivana Rauchmann, Heinrich Baumgartner Heinrich Baumgartner, Ivana Rauchmann, Mario Linder, Isabella Wolf, Alexander Meile Isabella Wolf Tamara Stern, Isabella Wolf, Alexander Meile, Heinz Weixelbraun Der Regisseur Manfred Lukas-Luderer, geboren 1951 in Klagenfurt, studierte Schauspiel am Max Reinhardt Seminar Wien. Es folgten Engagements am Burgtheater Wien, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Graz, Theater in der Josefstadt sowie am Schauspielhaus Zürich. Zahlreiche Theaterrollen sowie Film- und TV-Rollen in in- und ausländischen Produktionen. Großer österreichischer Fernsehpreis für die Darstellung des Dr. Julius Kugy im gleichnamigen Film. Inszenierungen: Der zerbrochne Krug, Rolle:: Dorfrichter Adam und Inszenierung (Heinrich v. Kleist) Faust (im Steinbruch Krastal), Rolle: Faust / Inszenierung (Goethe) Sara und Ihre Männer, Kirchenoper Der Junge Hitler (Franzobel) Jedermann (Hugo von Hofmannsthal) Die Zofen (Jean Genet) Blasius (Gerda Maria Hofmann) Das Ballett der Manager (für den Steirischen Herbst) (Hans Gigacher) Warten auf Godot (Samuel Beckett) Ist das nicht mein Leben (Ken Harrison) Der Kärntner Jedermann Who's live is it anyway - Ist das nicht mein Leben Astoria (Jura Soyfer) Der Held der westlichen Welt (John Millington Synge) Das Stück mit dem Hammer (Harald Sommer) Das Spiel von Liebe und Zufall (Pierre Carlet de Marivaux) Der Süden lebt - Festivalinszenierung „Einen Aufstand plant man. Unsereins ist es satt, nie satt zu sein. Unsereins hat auch ein Recht. Dann ist Schluss mit Anstand. Aber, was tun, wenn man ansteht? (…) Ihr müsst nicht denken, dass ich kein Mensch bin, hohe Frau, hoher Herr. Nur weil ich mein Brot mit einer Spitzhacke verdiene, mit krummer Haltung und zwölf Stunden sonnenlos im Stollen stehe, bin ich kein Viech. Wenn mir ein lieber Mensch stirbt, weine ich. Habe ich Hoffnungen und Wünsche, bete ich zum selben Gott wie ihr (…) Wie ihr glaube ich an ein Paradies, an die Vergebung der Sünden. Wie ihr (…) Sechzig Schläge Katharina. Hast du gehört. 60 Schläge überlebt unsereiner nicht (…) Wenn es auf dieser Welt Gott gäbe, wäre er wie sie. Er würde den Menschen Kraft und Liebe geben. Aber er selbst wäre voller Narben und Verletzungen.“ Heinrich Baumgartner geboren 1955 in Waiern Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, ab 1980 Engagements an den Theatern in Pforzheim, Kaiserslautern, Bremerhaven und Bremen, von 1990 – 2005 an den Bühnen der Stadt Köln. Seit 2005 freiberufliche tätig an den Bühnen der Stadt Köln, Opera Nationale de Lyon, Teatro Massimo in Palermo. u. a.. Theater (Auswahl) Woyzeck in „Woyzeck“, Lacroix & Legendre in „Danton’s Tod“ - Büchner, Verschinin & Andrej in „3 Schwestern“, Semrajew in „Die Möve“ – Tschechow, Captain Hook in „Peter Pan“ – J.M. Barrie, Haushofmeister in „Ariadne auf Naxos“ Freie Projekte (Auswahl) Wehrtheater: „Breath“ - Beckett/Artaud, Raum 13: „Eichmann Parteinummer 889 895“, „Hildegard Knef“ im Museum Köln im Nationalsozialismus (EL-DE-Haus) und „Halbwertzeit“ im Kunsthaus Rhenania in Köln, Schloßspiele Kobersdorf:„Der Kopf des Josef Haydn”, „Ein Sommernachtstraum”, „Die Dame vom Maxim”, Klagenfurter Ensemble: „Sterben“ UA, „Diffusgänger“ UA, „Die Kardinälin“ UA, „Tina Modotti“ UA, Stadttheater Klagenfurt: Caliban „Der Sturm” u v. a. Regisseure (Auswahl) Günter Krämer, Werner Schroeter, F. P. Steckel, Uwe-Eric Lauffenberg, Thirza Bruncken, Torsten Fischer, Uwe Hergenroeder, Marianne Wendt. „Na warte, du! Ich werde dich gleich was anderes heißen, Bruder. Wenn unsere Mutter nicht so ein großes Herz hätte, müsste sie sich schämen, dass so etwas Langweiliges wie du aus ihr gekrochen ist (…) Wir sind arrogant, weil wir es wollen (…) Die Liebe ist ein Zustand nur aus Gegenwart, eine große Selbstvergessenheit (…) Weißt du überhaupt was der jeden Tag macht? Jetzt redet er groß, aber nachts vorm Einschlafen liest er Bücher übers positive Denken. Lächerlich. Die Schlacht hat bewiesen, dass ich der einzig würdige Nachfolger hier bin.“ Mario Linder geboren 1989 in der Schweiz als österreichischer und Schweizer Staatsbürger 2008 und 2009 ausgedehnte Tournee mit dem Stück Ego-Camp durch die Deutschschweiz. Seit Herbst 2010 Schauspiel Studium am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt. Neben zahlreichen KONSE Produktionen war Mario an der neuebühnevillach im März 2013 in „Staatsmänner“, im April 2012 in „Sunrise“ und auf der Heunburg im Sommer 2012 in „Messerköpfe“ zu sehen. Ausserdem tourt er im Kinderstück “Du bist doch mein Freund“ der neuebühnevillach durch Kärntens Volksschulen. 2012 spielte er in „Von Wegen“, einem Kurzfilmprojekt des KONSE Schauspielensembles. Silvester 12/13 wirkte er als Schauspieler, Reporter und kreativer Kopf in diversen Kurzfilmen im Videoteam an der Großveranstaltung „Praisecamp“ in der Schweiz mit. Im Frühsommer 2013 wurde er für eine Gastrolle in Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ am Stadttheater Klagenfurt engagiert. „Wenn ich etwas hasse, Hartwig, das weißt du, dann körperliche Gewalt. Ich bin ein friedliebender Mensch. Körperliche Gewalt verabscheue ich von Grund auf (…) Ich bin der Ältere, das heißt, ich habe auch ältere Rechte (…) Und wer seid ihr, uns vorzuschreiben, was wir hier zu tun und zu lassen haben? (…) Und eingebildet, weil es uns gefällt. Jeder Blick ein Weltuntergang. Jede Handbewegung ein Schicksalsschlag (…) Werden umgemäht. Die haben doch nicht die geringste Chance. Ich verabscheue zwar Gewalt zutiefst, aber wenn man mich provoziert (…) Töten verändert, es verändert das Bewusstsein.“ Alexander Meile geboren 1983 bei München Alexander Meile erhielt seine Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar in Wien, wo er u.a. mit Rosee Riggs, Susanne Granzer, Grant McDaniel, Philipp Hauss und Roland Koch arbeitete. Von 2009-2013 war Alexander Meile Ensemblemitglied am Vorarlberger Landestheater und ist jetzt als freier Schauspieler und Regisseur tätig. Theater (Auswahl) "Der Kirschgarten", Lopachin, Theater Total Bochum, Regie: Barbara Wollrath-Kramer "That Face - Szenen einer Familie", Henry, Vorarlberger Landestheater, Regie: David Penn "Richard III.", Buckingham, VLT, Regie: Andreas Kloos "Peer Gynt" (Titelrolle), VLT, Regie: Alexander Kubelka "Kabale und Liebe", Sekretär Wurm, VLT, Regie: Katja Lehmann „Wenn du ihn lange genug gelobt hast, hört er dir zu. Und dann erklärst du ihm alles. Der Graf braucht Erklärungen, weil er ein Erklärungsmensch ist. Und dann sagst du es ihm so, dass er glaubt, er wäre selbst draufgekommen (…) Mein Vater ist nicht zum Herzen eures Vaters durchgedrungen. Im Gegenteil, man hat ihn gefoltert und eingesperrt. Wenn sich das in der Mine rumspricht, wenn die erfahren was geschehen ist, kommt es zum Aufstand. Die Leute werden sich erheben und (…) Bin ich eine, für die man Völkermord begeht? (…) Was geht hier vor? Hemma? Herr von Eppenstein? Was? Ich sehe die rote Sonne, sie hat Nasenbluten. Herr von Eppenstein, so beruhigen sie sich wieder, deswegen brauchen sie doch den Kopf nicht hängen lassen (…) Schauen sie mal, was sie hier anrichten.“ Ivana Rauchmann geboren 1980 in Košice, Slowakei mit neun Jahren nach Österreich emigriert, Studium der Pädagogik an der Universität Wien, diplomierte Ergotherapeutin, Diplom an der Schauspielschule Krauss Theater(Auswahl): „Hypermarkt“, Regie: Marius Schiener, Akzent Theater Wien „Polaroid Panoptikum“, Regie: Katharina Vana, Dschungel Wien „Alma“, Regie: Paulus Manker, Telegrafenamt Wien „Das doppelte Lottchen“, Regie: Markus Felkl, Theater der Jugend Wien „Hysterikon“, Regie: Sandra Hudl, Theater Spielraum „Komödie der Eitelkeiten“, Regie: Willy Höller, Theater Spielraum „Heldenplatz“, Regie: Juri Vasilijew, Theaterfestival Faun „Der zerbrochne Krug“, Regie: Manfred Lukas-Luderer, Steinbruch Lauster/Krastal Film (Auswahl): „Karriere.at“, Regie: David Zuderstorfer „Begegnung“, Regie: Sebastian Mayr „Entscheidungen“, Regie: Birgit Hajek „Haarscharf“, Regie: Peter Hengel „Jawohl, ich bete. Und ich glaube. Aber deswegen bin ich noch lang kein guter Mensch. Und ich fühle mich nicht um so viel besser als du. Nicht um so viel (…) Wir sind nicht nur in uns zu Hause, sondern auch in unseren Arbeitern, in allen Menschen hier. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht. Wir müssen etwas tun. Sofort! (…) Aber ein freier, ein gottgleicher Mensch muss nicht schuldig gemacht werden, weil er gelegentlich etwas befleckt. Gott ist überall. Gott wertet nicht! (…) Sie hat eigene Gedanken. Statt, dass sie nachplappert, was andere sagen, denkt sie selber. Sie sieht wie hohl und verlogen alles ist. Sie sagt die Wahrheit, weil sie nicht darauf vertraut, dass das, was schon immer so gewesen ist, auch gut sein muss. Weil sie ein Herz hat, dem sie lauscht.“ Tamara Stern geboren in Berlin, aufgewachsen in Jerusalem. Sie absolvierte die Schauspielschule in Tel Aviv und gehörte dort bis 2002 zum Ensemble des renommierten Gesher Theaters. Im Jahr 2000 wurde sie mit dem Israelischen Theaterpreis als Nachwuchsschauspielerin des Jahres ausgezeichnet. 2003 kehrte sie nach Europa zurück und spielte vier Jahre lang unter anderen bei den Hersfelder Festspielen. Seit 2006 lebt sie in Wien und hält Engagements an diversen Bühnen in Wien, Klagenfurt, Villach, Innsbruck, Bozen und Berlin. Von 2009 bis 2011 war sie Ensemblemitglied des Vorarlberger Landestheaters, 2012 war sie dort weiterhin als Gast tätig und unter anderem als Lola Blau von Georg Kreisler zu sehen. „Nichts hat sich verändert. Hörst du, nichts! Wer hilft denn uns? Dein Gott? Wenn wir jetzt anfangen mildtätig und nachgiebig zu werden, ist das der Anfang von unserem Untergang (…) Das kann ich mir nicht leisten. Hier geht es um das Prinzip. Prinzipal ist nur der, der sich an Prinzipien hält. Mit Hilfe wird alles nur noch schlimmer. Wenn ich heute helfe, verlassen sie sich darauf, dass ich auch in Zukunft helfen werde (…) Übertreib es nicht. Zügle dein Maul. Wenn du so weitersprichst, lass ich dich auspeitschen. Willst du das? (…) Und ich? Ich bin so wenig Mensch, im Vergleich mit dir. Daher bist du mir unerreichbar. Wie soll ich weiterleben? (…) Du hast recht, es wird gut sein, wenn ich gehe. So komme ich entweder als ein anderer oder nicht zurück. Heute noch breche ich nach Jerusalem auf. Ich reise allein, verkleidet als Bettler. Ich allein mit mir.“ Heinz Weixelbraun geboren in Spittal an der Drau Schauspielausbildung am Wiener Volkstheater, Ensemblemitglied der Freien Volksbühne in Berlin, seit 1992 als freier Schauspieler an diversen Bühnen tätig. Soloabend „Eine Zeit in der Hölle“ nach Arthur Rimbaud als Musiker und Texter für die „Vögel Europas“ tätig In- und ausländische Film- und TV-Rollen z.B.: „Vom rauhen Leben“ (Hauptrolle), Regie: Heide Pils; „Außer Gefahr“ (Hauptrolle), Regie: Max Linder; „Der Nachbar“, Regie: Götz Spielmann; „Das bin ich wirklich; böse, besoffen, aber gescheit“ von Joseph Roth, Regie: Karl Pridun, „1945“, Regie: Peter Patzak; „Die Skorpionfrau“, Regie: Susanne Zanke; Nominierung Europäischer Filmpreis - Kategorie Bester Schauspieler für "Erwin und Julia", Regie: Götz Spielmann Nominierung Max Ophüls Preis - Kategorie Bester Schauspieler für "Die fliegenden Kinder", Regie: Thorsten C. Fischer „Es geht heute Abend, meine Damen und Herren, nicht um ein paar billige Lacher, sondern um das Mich, das Ich, den Kern von jedem einzelnen, das Seelenheil von jedem hier. (…) Glauben Sie, dass unser Leben irgendeinen Sinn hat? Oder sind wir wie Glühwürmchen in einer einzigen Dämmerstunde eines unendlich langen Sommers? Flackern wir kurz auf und …?“ „Gott schütze die Seelen der armen, in den Mühen der täglichen Lohnarbeit Steckenden … und er lehre sie nicht zu verzweifeln und das zu akzeptieren, was ihnen ungerecht erscheinen mag und er lehre sie die Reinheit des Glaubens, die Schönheit der Verkündigung zu sehen.“ „Nun denn, der Kaiser kann nicht schlafen, wenn er an Kärnten denkt. Er hätte es gern, wenn die eine oder andere Liegenschaft in meinen Besitz übergehen würde. Also wollte ich im Guten fragen, ob ihr zu so einer Schenkung bereit seid. Bedenkt, bekommen werde ich es so oder so.“ Isabella Wolf geboren 1965 in München Schauspielbildung u.a., Privatunterricht bei Peter Fricke und Rudolph Wessely, Tanzausbildung am „Iwanson Dance Center“ München und bayer. Staatsoper. Tänzerische Leitung der Ballettschule Murnau, Theater (Auswahl): „Sara und ihre Männer“ Sprecherin, Kirchenoper, Uraufführung, Carinthischer Sommer; „der junge Hitler“ Franzobel, Dr. Weininger, Uraufführung, neuebühnevillach; „Faust“ J.W. Goethe, Zueignung, Marthe, Hexe, Lieschen, Steinbruch Lauster/Krastal; “Gespenster”, H. Ibsen, Frau Alving, Phönix Theater Linz; “Ich und Kaminski”, D. Kehlmann, Kaminski, Uraufführung, Grand Theatre Luxemburg, salon5; „ Das Leben hält bis zu Letzt Überraschungen bereit“ Uraufführung. G, Helminger,Grace-, Grand Theater Luxemburg,salon5 “Gegenliebe”, A. Ploder, Fleur, Anna, Uraufführung, neuebühnevillach; „Der zerbrochne Krug“ Marthe Rull, Steinbruch Lauster/Krastal. 2011 Gründung des Jugendtheaterclubs "Junger Salon" in dem Sie in folgenden Inszenierungen Regie führte: “Warum das Kind in der Polenta kocht”, A. Veteranyi 2011; „ Verboten anders“ Eigenproduktion 2012 „Nachricht vom Verlust der Welt“ von I. Rowhani Ennemoser, 2013 ab 1991 Schauspielerin in festen Engagements in Deutschland u.a. Stadttheater Stralsund, Schlosstheater Celle, Neues Theater Hannover, Staatstheater Oldenburg Tournee Theater Landgraf, Renitenztheater Stuttgart und Stadttheater Bremerhaven; seit 2005 freie Schauspielerin in Wien u.a. Kosmos Theater, Theater in der Drachengasse, Nestroy Theater Hamakom, Grand Theater Luxemburg, Schauspielhaus Wien und salon5. Stiftskirche Gurk 3. und 4. Oktober 2013, Beginn 19:00 Domkirche Klagenfurt Premiere Donnerstag, 10. Oktober 11., 17. und 18. Oktober, Beginn 19:30 13. und 20. Oktober, Beginn 15.00 10% Ermäßigung für Ö1 Clubmitglieder, für SchülerInnen, Lehrlinge, Präsenz- und Zivildiener, Studierende bis 27, Menschen mit Behinderung sowie für PensionistInnen unter Vorlage der entsprechenden Dokumente. Kartenverkauf Für die Vorstellungen in der Stiftskirche Gurk erhalten sie die Karten auch direkt im Domladen vor Ort, unter 04266/8236-0 oder per Mail: [email protected] Vorverkauf oeticket inklusive aller Vorverkaufsstellen (Tel.: 01/96 096), Dompfarre Klagenfurt unter [email protected], Tel.: 0463/54950 sowie unter [email protected], Tel.: 0664/864 0878; Kontakt Produktionsbüro: Produktionsbüro Theater im Steinbruch „Hemma – eine Gottesweibspassion oder das beste Stück das je geschrieben worden ist“ Tel.: +43 664 864 08 78 Email: [email protected] www.theater-steinbruchkrastal.com Texte, Fotos, Programmgestaltung: Tanja Peball/Dramaturgie Druckerei: Drava Print GmbH. Herausgeber/Impressum: Konzertvereinigung – Zusammenklänge Stättermayergasse 18/10-11, 1150 Wien „Hemma – eine Gottesweibspassion oder das beste Stück das je geschrieben worden ist“, ist durch die Initiative und mit Unterstützung der Katholischen Kirche Kärnten im Rahmen des Jubiläumsjahres „75 Jahre hl. Hemma“ entstanden. Besonders erwähnen möchten wir an dieser Stelle die folgenden Persönlichkeiten der Katholischen Kirche Kärnten und ihnen gleichzeitig besonderen Dank aussprechen: Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz Bischofsvikar Kons. Rat Dr. Peter Allmaier und Stiftspfarrer Kanonikus Msgr. Mag. Gerhard Christoph Kalidz. Wir möchten uns herzlich für die Kooperation und die hervorragende Zusammenarbeit bedanken bei: drava print GmbH. Michael Nagl Showtechnik Boxclub Millstättersee, Konrad Lassnig Villacher Brauerei Romantik Hotel Post Radio Ö1