Einführung in die Makroökonomik

Werbung
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Einführung in die Makroökonomik:
I.
Einordnung und Gegenstand:
Wirtschaftwissenschaften
BWL
( Lehre vom Betrieb als Ort der Leistungsentstehung
und –verwertung )
Wirtschafttheorie
( Theorie = UrsachenWirkungsaussage )
VWL
( Sämtliche Erscheinungsformen des
Wirtschaftprozesses )
Theorie der Wirtschaftspolitik
( Technologie: Ziel- Mittelaussagen )
Mikroökonomik
Finanzwissenschaft
Makroökonomik
Ökonomik = Lehre von der Ökonomie
Mikroökonomik :
Wissenschaftliches Aussagensystem, dass sich mit dem wirtschaftlichen
Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte im Bezug auf ein einzelnes
Gut/ einzelne Güter befasst.
Akteure:
1. Haushalte / Konsumenten
2. Unternehmen
Methode: v.a. Partialanalyse
Angebot
Preis
Nachfrage
Menge x z.B. Rama
Makroökonomik:
Wissenschaftliches Aussagensystem, dass sich mit den Handlungen von Akteuren im
Bezug auf das aggregierte Güterangebot ( alle Unternehmen, Haushalte ).
Aggregationsebene:
1.
Akteure ( Aggregate oder „Sektoren“ ) :
1.1
1.2
1.3
1.4
alle Haushalte
alle Unternehmen
alle Gebietskörperschaften ( Staat )
alle ausländischen Volkswirtschaften ( Ausland )
2. Güter :
Gesamtwirtschaftliche Aggregate sind oft wirtschaftspolitische Zielgrößen
gesamte Investition
gesamter Konsum
Volkseinkommen / Inlandsprodukt
Beschäftigungssituation
Preisniveau
Wachstum
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 1 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Vorteile der Makroökonomischen Methode:
1.
2.
Überschaubarkeit ( weil wir nur 4 Akteure betrachten )
empirisch leichter überprüfbar
Nachteile der Makroökonomischen Methode:
1.
2.
Informationsverlust ( gegenüber Mikroökonomischer Methode )
mehr theoretische Begriffe ( => eine schlechte „Passung“ zwischen Modell und Realität )
Makro
einzelwirtschaftliche Betrachtung
Methode
Gegenstand
Allokation :
Mikro
zweifach aggregierte
(gesamtwirtschaftliche) Betrachtung
Stabilisierung ( Konjunktur,
Beschäftigung, Wachstum )
Allokation
Distribution
Bereitstellung von Gütern bei bestimmten Orten ihrer Verwendung. Zuweisung von
Ressourcen zu „Orten“ ihrer Verwendung (=Wirtschaftssubjekte oder Individuen ).
Preis
Angebot ( = Grenzkosten GK )
Gesamte Zahlungsbereitschaft
PE = GLP
Nachfrage (=Marginalezahlungsbereitschaft MZB)
Menge
M E = GLM
GLP = Gleichgewichtspreis
GLM = Gleichgewichtsmenge
Markt ( = Allokationsmechanismus ) teilt Güter jedem Individuum zu, die eine MZB = PE haben.
Konsumentenrente
Produzentenrente
=
gesamte ZB
-
Konsumausgabe
=
gesparte ZB
-
PE * M E
=
=
=
=
Erlöse
PE * M E
Gewinn
gesparte Erlöse
gesamte Kosten
Distribution : Gerechtigkeit der Allokation
Stabilisierung:
-
Konjunktur = Schwankung des Auslastungsgrades des Produktionspotentiales
(Kurzfristig )
Wachstum = Ausdehnung der Kapazität ( Produktionspotential )(langfristig)
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 2 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
II.
[email protected]
Methoden der makroökonomischen Analyse:
Ex-Post-Analyse
= Beschreibung der Ergebnisse des
Wirtschaftsprozesses in einer bestimmten vergangenen
Periode
Ex-Ante-Analyse
= Erklärung, warum bestimmte Ergebnisse des
Wirtschaftsprozesses in einer bestimmten Periode
(vergangen oder zukünftig) zustande kommen.
Beschreibung / Definition
(„Was liegt vor?“ „Was versteht man unter...?“ z.B.
BIP )
Erklärung / Prognose
(Antworten auf: „Warum liegt etwas vor?“ „Was wird
vorliegen?“ ? Voraussetzung: Theorie/Hypothesen )
Essentialistisches Wirtschaftsziel
Theoretisches Wirtschaftsziel
VGR: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Einkommens-/Beschäftigungs-/Wachstumstheorie
Makro I
Makro II
Erster Teil: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung VGR
I.
Überblick und Grundbegriffe
VGR:
Quantitative Erfassung / Beschreibung des Wirtschaftsgeschehens einer Volkswirtschaft in einer
bestimmten vergangenen Periode.
Basis:
Kreislaufanalyse
Teilsysteme der VGR:
1)
Inlands- und Sozialproduktberechnung
2)
Nebenrechnungen ( dienen zur transparenten Übersicht der VW )
a)
Input-Output-Rechnung: z.B. Wer liefert (innerhalb des Produktionsbereiches)
Vorleistungen an wen? )
b) Vermögensrechnung ( Wird durchgeführt vom Statistischen Bundesamt )
c) Finanzierungsrechnung ( durchgeführt von der dt. Bundesbank )
d) Außenwirtschaftsrechung
? Erfassung aller ökonomischen Transaktionen zwischen Inländern und
Ausländern (z.B. Güterlieferung vom Ausland ins Inland oder umgekehrt )
? Erfassung von Vermögenspositionen gegenüber dem Ausland
? Erfassung von Daten zu Wechselkurs / Währung
? Hauptziel : Zahlungsbilanz
Aufgaben der VGR:
1.
Zentrale Datenermittlung für die Beschreibung der wirtschaftlichen Entwicklung einer VW
Adressaten in Deutschland:
Bund , Länder, Gemeinden ( Staat )
Sachverständigenrat ( SVR ) zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung ( „Rat der Weisen“ )
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 3 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
• 5 Mitglieder
• Jahresgutachten im November
• Grundlage: 1963 Gesetz über die Bildung eines SVR zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
-
-
2.
Wirtschaftsforschungsinstitute
? Mitglieder:
• RWI ( Rheinisch-Westfälischen-Wirtschaftsinstitut ), Essen
• IFO-Institut, München
• HWWA, Hamburg
• Institut für Wirtschaftsforschung, Halle
• DIW ( Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) , Berlin
? Grundfinanzierung durch den Bund angeblich ohne Ideologische
Grundausrichtung
? Frühjahrs- und Herbstgutachten im Auftrag des
Bundeswirtschaftsministeriums (z.B. 0,9% Steigerung des Wirtschaftswachstums)
interessengebundene Institute, u.a.:
• Institut der deutschen Wirtschaft ( IW ), Köln
• Wirtschafts - und Sozialwissenschaftliches Institut ( WSI ) des DGB, Düsseldorf
Universitäten
EU, UN, IWF, Weltbank, etc.
Lieferung der Datenbasis für Erklärungen und Wirtschaftsprognosen
II.
Stromgröße:
Strom- und Bestandsgrößen:
auf einen Zeitraum bezogen ( in BWL: Gewinn ; in VWL : Einkommen, Ersparnis(Sparen) )
Bestandsgröße: auf einen Zeitpunkt bezogen ( in BWL : Vermögen, Verbindlichkeiten ; in VWL : Geldmenge,
Kapitalstock einer VW )
III.
• Wirtschaftsprozess :
Wirtschaftsprozess, Wirtschaftssubjekte und ökonomische Aktivitäten
Gesamtheit aller ökonomischen Transaktionen
• Wirtschaftssubjekte:
1.
2.
3.
4.
Unternehmen:
a) private Unternehmen
b) selbstständige Unternehmen ( Ärzte,... )
c) öffentliche Unternehmen ( Stadtwerke, Telekom,... )
Ausnahme: seit 1999
Staat, wenn 50 % mit Gebietskörperschaft
private Haushalte:
a) private Haushalte i.e.S. ( Ein-/Mehrpersonenhaushalte )
b) Private Organisationen ohne Erwerbszweck ( Verbände, Kirchen,
Parteien, Institute )
Staat :
a) Bund, Länder, Gemeinden ( Gebietskörperschaften )
b) Sozialversicherung
Ausland = alle Wirtschaftssubjekte mit Wohn-/Geschäftssitz im Ausland
( Wirtschaftsaktivität ist entscheidend )
• ökonomische Aktivitäten / Transaktionen:
siehe IV.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 4 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
IV.
[email protected]
Gliederung, Bewertung, Datierung von Transaktionen
1. einseitige
vs.
Zweiseitige Transaktion
z.B. Transferleistungen
z.B. Güterkauf
2. Finanz-
vs.
Leistungstransaktionen
z.B. Forderungstausch
(z.B. Kauf einer Aktie )
z.B. Güterkauf
3.Markttransaktionen
vs.
Tatsächliche Transaktionen
Unterstellte Transaktionen
z.B. Bewertete Einbuchung von
selbsterstellten Anlagen
Fiktive Transaktionen = Käufe
Bewertung von Transaktionen:
• grundsätzlich zu Marktpreisen
• ausnahmsweise zu (Herstellungskosten) Faktorkosten
selbsterstellte Anlagen
Halbzeuge ( Produkte die noch nicht Fertig sind )
Staatsleistungen ( unendgeldlich ) sie sind nicht Marktfähig, weil man sie nehmen
muss ( z.B. Verteidigung durch die Bundeswehr )
wg. Nichtausschließbarkeit und Nichtrivalität im Konsum, herrscht
„Marktversagen“ bei öffentlichen Gütern
Datierung von Transaktionen:
Im Zeitpunkt der Entstehung der Forderung bzw. Verbindlichkeit ( erst wenn das Gut auf den Anderen
übergegangen ist = Zeitpunkt des Gefahrenübergangs )
Nicht – erfasste Transaktionen:
Schattenwirtschaft:
1. Schwarzarbeit ( illegale Schattenwirtschaft )
2. Haushaltsproduktion ( legale Schattenwirtschaft ) ( z.B. Kochen, Vereinstätigkeit )
Zweiter Teil: Der Wirtschaftskreislauf
I.
Aufgabe und Ursprünge der Kreislaufanalyse
Aufgabe:
Analyse der Interdependenzen zwischen den einzelnen Sektoren
Ursprünge:
1. Francois Quesnay ( 1694 – 1774 )
2. Karl Marx ( 1818 – 1883 )3.
3. John M. Keynes ( 1883 – 1946 )
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 5 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Darstellung des Wirtschaftskreislaufes:
1.
Graphische Form
2.
Gliederungsform ( Identitätsgleichung )
3.
Matrixdarstellung
?
III.
4.
Kontendarstellung
?
IV.
II.
Variablen der Kreislaufanalyse:
geschlossenen
vs.
offene Volkswirtschaft
ohne Auslandsbeziehung
mit Auslandsbeziehungen
ohne
vs.
mit Staat
stationäre
vs.
evolutionäre Volkswirtschaft
ohne Vermögensbildung
( ohne Sparen + ohne Investitionen )
mit Vermögensbildung
=
=
ohne Wirtschaftswachstum
mit Wirtschaftswachstum
II.
Der Wirtschaftskreislauf in graphischer und Gleichungsform
1. geschlossenen stationäre Volkswirtschaft ohne Staat
• zwei Akteure :
1.
2.
private Haushalte ( HHe) ( Arbeitnehmer- und Unternehmer HHe )
Unternehmen
Konsumgüter
Konsumausgaben CH
Haushalte
Unternehmen
Faktoreinkommen YH U ( Y=Yield )
Faktorleis tungen
( Arbeit und Kapital )
Zwei aggregierte Stromgrößen:
1.
Güterströme :
a) Haushalte liefern Faktorleistungen ( Arbeit, Kapital ) zur Produktion an Unternehmen
b) Unternehmen produzieren/liefern Konsumgüter für Endverbraucher
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 6 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
2.
[email protected]
Geldströme :
a) Haushalte erhalten Faktoreinkommen von Unternehmen ( YH U )
? Volkseinkommen / Inlandseinkommen
= ? aller Faktorkosten
Konzept des Inländereinkommens
(bzw. des Sozialproduktes)
Konzept des Inlandseinkommens
(bzw. des Inlandsproduktes)
Merke: In einer geschlossenen Volkswirtschaft fallen alle Inlandsprodukts- und Sozialproduktsgrößen
zusammen.
Bei geschlossenem System ohne Auslandsbeziehungen sind
Nettosozialprodukt
=
Nettoinlandsprodukt
Bruttosozialprodukt
=
Bruttoinlandsprodukt
? Faktoreinkommen YH U der privaten Haushalte bestehen aus:
1. Löhne ( für Bereitstellung des Faktors Arbeit )
2. Ausgeschüttete Gewinne ( für Bereitstellung des Faktors Kapital ) ( Unternehmerlohn,
Verzinsung, Dividende etc. )
In einer stationären Volkswirtschaft ohne Vermögensbildung sind die
Gewinne immer 0 ( unrealistisch )
b) Unternehmen erhalten Konsumausgaben von den Haushalten ( CH )
-
Bewertung der Geldströme grundsätzlich zu Marktpreisen. Ausnahmsweise zu
Faktorkosten ( in einer stationären VW nicht existent)
-
Pole = def.: Ziele und Ausgangspunkte von Strömen
-
Nicht eingetragen: Intrasektorale Ströme ( der HHe/Unternehmen untereinander )
-
Kreislaufaxiom: Für jeden Pol ( in diesem und in allen folgenden
Kreislaufmodellen) gilt:
Wertsumme
Aller Zuströme
=
Wertsumme
Aller Abströme
Gleichungsform:
Zuströme
=
Abströme
a) für Haushalte
YH U
=
CH
b) für Unternehmen
CH
=
YH U
Zu a) Das gesamte Volkseinkommen YH U wird ( in der geschlossenen stationären VW ohne Staat ) verwendet für
den Kauf von: Konsum
oder
Konsumgütern ( CH )
Zu b) Die Konsumausgaben CH beschreiben ( in der geschlossenen stationären VW ohne Staat ) den Marktwert
aller produzierten Güter:
Nettosozialprodukt
=
Volkseinkommen
Produktionsgröße
=
Einkommensgröße
? Produktion und Einkommen sind wertmäßig identisch. ( In dem Maße in dem Produziert wird, wird auch
Einkommen erzielt.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 7 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
2. Geschlossene evolutionäre Volkswirtschaft ohne Staat
A) Nur Vermögensbildung durch Haushalte
-
Annahmevariation:
1. Haushalte konsumieren und sparen
YH U = CH + SH
=> CH < YH U
2. Unternehmen produzieren Konsumgüter und Investitionsgüter ( d.h. sie investieren in den
Ausbau des Kapitalstocks ( =Vermögen das kumuliert ist ) )
? Folge : zusätzlicher Vermögensänderungspol/-konto ( VÄK )
- Zu-/Abnahme des Reinvermögens der Haushalte ( SH ) ( Sparen oder Entsparen )
• Bestandsgröße: Geldvermögen zu einem bestimmten Zeitpunkt
• Stromgröße: Veränderung des Geldvermögens zwischen 2 Zeitpunkten
SH
> 0
:
Sparen
SH
< 0
:
„Entsparen“
- Zu-/Abnahme des Sach-/ Produktionsvermögens der Unternehmen:
• Bestandsgröße: Kapitalstock zu einem bestimmten Zeitpunkt
• Stromgröße: Veränderung ( Iu n ) zwischen 2 Zeitpunkten ( Nettoinvestition )
K1 = K0 + IU n
IU n
IU n
>
<
0
0
:
:
Investition
Desinvestition
Arten von Investitionen:
1.
Anlageinvestition : ( Bau-, Ausrüstungsinvestition )
geplant
2.
Lagerinvestition : Güter, die hergestellt, oder (noch) nicht abgesetzt sind
ungeplant
CH
Haushalte
Unternehmen
YH U
VÄ
IU n
SH
a) für Haushalte :
b) für Unternehmen :
c) für VÄ :
Zu a)
Zuflüsse
=
Abflüsse
YH U
=
CH + SH
CH + IU n
=
YH U
SH
=
IU n
Das Volkseinkommen YH U wird verwendet für Konsumausgaben und Sparen.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 8 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
Zu b)
Der Marktwert aller produzierten ( Konsumgüter und Investitionsgüter ) Güter entspricht dem
Volkseinkommen.
Wiederum gilt:
Zu c)
[email protected]
Produktion
=
Einkommen
NSP zu Faktorkosten
=
Volkseinkommen
*
Ex-post-Gleichheit von Sparen und Investition:
è logische Implikation des Kreislaufaxioms:
Sparen
(Nicht Konsum von
von Konsumgütern )
aus Sicht der HHe
=
Nichtverkauf von produzierten Konsumgütern
ð um diese Differenz IU n = YH u – CH [ = SH ] müssen die Unternehmen ihr
produktiv Vermögen erhöht haben durch:
1.
2.
*
geplante / gewollte :
ungeplante / ungewollte :
Anlageinvestitionen
Lagerinvestitionen
IU n
Nebenbemerkung: Ex-ante wird als Größe von S und I „erklärt“, durch eine Theorie über beide Größen.
- neoklassisch : SH = SH (i) , IU n = IU n (i)
- keynsianisch : SH = SH (y) , IU = In (y)
Investitionen:
-
1.
Nettoinvestitionen: -> erhöhen den Kapitalstock
2.
Ersatzinvestitionen: -> erhalten den Kapitalstock
Bruttoinvestitionen
Ibr
=
=
Nettoinvestitionen + Abschreibungen
In
+
D(depression)
Ersatzinvestitionen
=
Abschreibungen
Bilanzieller Gewinn eines Unternehmens hat „Ausschüttungssperfunktion“, d.h. es soll nur soviel
ausgeschüttet werden, dass der Bestand des Unternehmens erhalten bleibt.
Gewinn
=
Erträge
-
Aufwendungen
Abschreibungen:
• Erfolgswirksam:
• Finanzwirksam:
-> Aufwand, der den Gewinn mindert
-> kein Mittelabfluss
= Aufwand, aber keine Ausgabe
Bsp.:
- Kauf einer Maschine
- Abschreibung linear:
- Maschine „verdient“(ab t 1 )
t0 :
Maschine an Bank 100 GE
• Aufwedunug=0
• Ertrag=0
t1 :
100 GE
10 GE / Jahr
10 GE / Jahr
Gewinn=0
• Ausgabe=100
• Einnahme=0
Abschreibungsaufwand ( AfA ) an Maschine
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Mittelabfluss=100
10 GE
Seite 9 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Bank an Ertrag 10 GE
• Aufwedunug=10
• Ertrag=10
Gewinn=0
• Ausgabe=0
• Einnahme=10
Mittelzufluss=10
è Mittelzufluss, der nicht ausgeschüttet werden darf, und damit für Re Investition zu Verfügung steht. (Abschreibung bindet durch die
Maschine erwirtschaftetes Geld im Unternehmen)
.
.
.
t10 :
siehe t 1
nach 10 Jahren ist genau soviel Geld im Unternehmen gebunden worden, wie für eine Neuanschaffung einer
Maschine (=Ersatzinvestition) erforderlich ist.
Nach 10 Jahren gilt also:
Ausgabe = Aufwand = Ertrag = Einnahme
Voraussetzungen ( als erfüllt unterstellt) :
1.
2.
3.
kein technischer Fortschritt
(gleiche Maschine kann nach der Abschreibungsdauer wiederbeschafft werden)
keine Inflation
(oder sonstige Preisänderung)(= Maschine hat gleichen Preis)
Vermögensgegenstand erzielt tatsächlich Erträge mind. In der Höhe der Abschreibungen
(Abschreibungen werden verdient)
B)
Vermögensbildung von Haushalten und Unternehmen
SU
Annahme wie vorher bei a)
Zusätzlich : auch Unternehmen „sparen“
=
Gewinnthesaurierung
=
Nichtverwendung von Einnahmen ( für Ausschüttung )
=
Einnahmen, denen keine Ausgaben gegenübersteht (analog zu SH )
SU = Sparen der Unternehmen
-> Strom von Unternehmen zu VÄ-Pol
SU
=
der Betrag, aus dem Unternehmen ohne Kapitalaufnahme von anderen
Sektoren (z.B. HHe) in der Lage sind, ihre Investitionen zu finanzieren
(„Selbstfinanzierung“ des Unternehmens-Sektors insgesamt nicht aus
einzelwirtschaftlicher Sicht)
( Außen-) Finanzierungsbedarf der Unternehmen !
a)
IU n
Strom vom VÄ zum
Unternehmenssektor
-
SU
Strom vom Unternehmen zum
VÄ
>
0
ð Unternehmen bedürfen Kapital aus anderen Sektoren (hier: aus dem HHSektor über den Umweg des VÄ -Pols )
ð Nettostrom von VÄ zu den Unternehmen
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 10 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
b) weniger realistisch:
IU n
[email protected]
-
SU
<
0
ð Unternehmen finanzieren alle ihre Investitionen selbst, und weisen zudem
Mittel anderen Sektoren (hier: HH-Sektor über VÄ ) zu.
ð Nettostrom von Unternehmen zum VÄ -Pol
CH
Haushalte
Unternehmen
YH U
SU
VÄ
IU n
SH
Zuflüsse
YH U
-> Interpretation wie Vorher bei a)
a) für Haushalte :
CH + IU n
b) für Unternehmen :
=
Abflüsse
=
CH + SH
=
YH U + SU
Vorher: Faktoreinkommen für
Entlohnung + Kapitalausschüttung
Jetzt: Faktoreinkommen nur für
Entlohnung
Faktoreinkommen für
Kapitalausschüttung wird
allerdings nicht ausgeschüttet
Das Volkseinkommen YH u + SU ( SU ist nicht ausgeschüttete Entlohnung des
Faktors Kapital) entspricht dem Marktwert aller produzierten Güter.
=>
c) für VÄ :
Produktion
=
=
IU n
ð Sparen = Investieren nur mit dem Unterschied,
dass hier auch die Unternehmen sparen
ð Außenfinanzierungsbedarf der Unternehmen
kann nur aus der Ersparnis der HHe gedeckt
werden.
=
IU n - SU
SH + SU
ó
(Volks-) Einkommen
SH
Außenfinanzierungsbedarf
3. Geschlossene evolutionäre Volkswirtschaft mit Staat
è zusätzlicher Sektor „Staat“
Staatsquote = Staatsausgaben / Bruttoinlandsprodukt ( BIP )
1960:
1995:
33 %
50 %
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 11 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
Staatsaufgaben:
1. Allokation:
[email protected]
= Angebot öffentlicher Güter (z.B. Schulwesen, Infrastruktur, Verteidigung,
Wettbewerbsordnung ( siehe WIPO-Vorlesung)
(Staat hat die Aufgabe in den Wirtschaftsprozess einzugreifen)
2.
Distribution:
= Umverteilung von Einkommen und Vermögen zu sozial-polit ischen Zwecken
(ökonomisch ist Einkommen =Vermögen, da Vermögen immer in Einkommen
umgerechnet werden kann, auch umgekehrt)
3.
Stabilisierung:
= Glättung von Konjunkturschwankungen
(in Zeiten der Rezession: Steuern ? und Staatsausgaben ?
in Zeiten des Booms:
Steuern ? und Staatsausgaben ? )
ð Gleichgewicht (keynsianisches-antizyklisches-System)
Staatseinnahmen:
1.
2.
3.
Abgaben: Steuern(= keine Gegenleistung), Gebühren(=individuelle Gegenleistung),
Beiträge(=gruppenmäßige Gegenleistung)
Krediteinnahmen (=zukünftige Steuern) sollten nur für langfristige Investitionen benutzt werden
Einkünfte aus Unternehmertätigkeit ( z.B. Bundesbankgewinn, Telekom, Post)
Vom Staat ausgelöste monetäre Ströme:
a)
zwischen Staat und Haushalten:
1.
Staat erhält direkte! Steuern (TH )
-> indirekte Steuern (z.B. Mineralölsteuer)
• Steuerzahler( Unternehmen, z.B. Mineralölkonzern)
• Steuerdestinator ( soll Steuer tragen, Verbraucher)
• Steuerträger ( i.d.R. Verbraucher und Unternehmen)
2. Staat zahlt Faktorentgelte (YH St )
( an Bürgermeister, Lehrer, Professoren)
3. Staat zahlt Transfers (z.B. Sozialhilfe, Wohngeld, BaföG)
Transfers
Transfers (TR) i.e.S.
-> an Haushalte
Subventionen
-> an Unternehmen
b) zwischen Staat und Unternehmen:
1.
Staat erhält Steuern (TU )
a) direkte Steuern ( z.B. KSt)
b) indirekte Steuern
2. Staat zahlt Subventionen (Z)
3. Staat kauft Güter (G)
= Zahlung für privat erstellte Güter als Input für die Bereitstellung öffentlicher Güter
c)
zwischen Staat und VÄ -Pol:
1.
Staat investiert in Erweiterungen des Kapitalstocks
ISt netto
=
ISt brutto
-
2.
DSt
Staat spart (SSt )
( wenn Staatsausgaben die Staatseinnahmen übersteigen)
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 12 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Konsumgüter
CH
Faktorleistungen
YH St
Haushalte
Güter
G
Staat
TH - TR
YH U
Unternehmen
TU – Z
ISt
SSt
SU
VÄ
SH
IU
Faktorleistungen
Identitätsgleichungen:
Zuflüsse
=
Abflüsse
a) Haushalte:
YH U + YH St + TR
=
CH + TH + SH
b) Unternehmen:
CH + G + Z + IU
=
YH U + TU + SU
c) Staat:
TU + TH + ISt
=
YH St + G + Z + TR + SSt
d) VÄ -pol:
SH + SSt + SU
=
ISt + IU
Sparen
-
Investieren
Ex-post
ó
SH
IU n - SU
=
+
Außenfinanzierungsdefizit der Unternehmen
ISt n - SSt
Außenfinanzierungsdefizit des Staates
( = - FSt )
=>
In einer geschlossenen evolutionären Volkswirtschaft mit Staat muss ex-post den
Finanzierungsdefiziten von Unternehmen und Staat ein entsprechender Finanzierungsüberschuss der
privaten Haushalte gegenüberstehen.
Falls nur der Staat ein Defizitsektor ist:
ó
SH
+
SU
-
IU n
=
ISt n - SSt
Finanzierungsüberschuss der
Unternehmen
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 13 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
4. Offene evolutionäre Volkswirtschaft mit Staat
è zunächst ohne Staat !!
zusätzliche Ströme:
1.
zwischen dem Ausland und den Unternehmen:
a)
b)
Exporte (X) :
Importe (M) :
Strom vom Ausland zu den Unternehmen
Strom von den Unternehmen ins Ausland
Vereinfachung: nur Unternehmen ex-/ importieren
2.
zwischen Ausland und privaten Haushalten:
a) Übertragungen an das Ausland
b) Übertragungen aus dem Ausland
Nettoströme ( Nettoübertragungen aus dem Ausland, Ü)
Vereinfachung: nur private Haushalte tätigen / empfangen Übertragungen
3.
zwischen dem Ausland und dem VÄ -Pol:
è Leistungsbilanzsaldo (Lb)
Lb
=
X
-
M
Exporte
Lb
=
-
Importe
Ü
Übertragungen
Veränderung der Vermögensposition gegenüber dem Ausland
Lb ist ein Bestandteil der Zahlungsbilanz
Lb umfasst die:
1.
2.
3.
4.
Handelsbilanz
Güter
Dienstleistungsbilanz
Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
Bilanz der laufenden Übertragungen (z.B. Entwicklungshilfe)
Übertragungen
M
CH
X
Haushalte
Unternehmen
YH U
Ü*1
SU
Lb*2 = X-M-U
VÄ
SH
*1
*2
Ausland
IU
n
nur wenn die HHe mehr Geld ins Ausland schaffen, als das es reinkommt
Forderung die wir gegenüber dem Ausland geschaffen haben
Fälle:
a) falls Lb > 0 ( Strom : VÄ -> Ausland )
= Leistungsbilanzüberschuss
d.h. Deviseneinnahmen > Devisenausgaben
(Devisenüberschuss des Inlands )
-> In Höhe des Saldos Lb ensteht ein
Vermögenszuwachs(=Forderungszuwachs) gegenüber dem Ausland
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 14 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
b) falls Lb > 0 ( Strom: Ausland -> VÄ )
= Leistungsbilanzdefizit
d.h. Deviseneinnahmen < Devisenausgaben
-> Verbindlichkeit gegenüber dem Ausland
Gleichungsform (ohne Staat ):
Zuflüsse
=
Abflüsse
YH U
=
CH + SH + Ü
CH + IU n + X
=
YH U + SU + M
M + Ü + Lb
=
X
SH + SU (+Lb)
=
IU n + Lb
a) für Haushalte :
b) für Unternehmen :
c) fürs Ausland :
d) für VÄ :
bei Leistungsbilanzdefizit
Zu a)
Das Faktoreinkommen der HHe YH U wird verwendet für Konsum (CH ), Ersparnisbildung (SH ) und
Nettoübertragungen an das Ausland
->
Zu b)
bei Leistungsbilanzüberschuss
Sparen
=
Konsumverzicht
Verzicht auf Nettoübertragungen (!)
Umgeformt ergibt sich:
CH + JU n + X – M
YH U + SU
=
Wert aller produzierten und im Inland
abgesetzten Güter
(Nettosozialprodukt zu Faktorkosten )
Volkseinkommen
Summe aller Faktorentgelte
Produktion
Zu c)
+
=
Einkommen
Umgeformt:
Lb
=
X– M - Ü
Forderung oder Verbindlichkeit
gegenüber dem Ausland
Leistungsbilanzsaldo
ð In Höhe des Leistungsbilanzsaldos entsteht eine Forderung/Verbindlichkeit gegenüber dem Ausland
Zu d)
SH + SU
Die inländische Ersparnis
=>
=>
IU n + Lb
=
Sparen
Sparen
entspricht
?
=
den inländischen Investitionen und dem Lbüberschuss.
Investieren
Investieren + Lb-überschuss
Fälle:
1. Lb < 0 ( Lb-defizit des Inlands )
=>
SH + SU – Lb
=
IU n
ó
SH + SU + SAusland
=
IU n
=
Investieren
Sparen
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 15 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
In Höhe von SA = -Lb stellt das Ausland seine Ersparnis dem Inland zur Verfügung um inländische
Investitionen zu finanzieren.
-> Finanzierungsüberschuss des Auslands
-> Strom: Ausland -> VÄ
2.
Lb > 0 ( Lb-überschuss des Inlands )
IU n + Lb
SH + SU
=
Inländische Ersparnis
Wird
verwendet
für
1.
2.
Finanzierung aller inländischen
Investitionen, und
Güterversorgung des Auslands
-> Finanzierungsdefizit des Auslands
-> Strom : VÄ -> Ausland
jetzt:
Offene evolutionäre Volkswirtschaft mit Staat
M
CH
YH St
Haushalte
YH U
X
Staat
G
TH - TR
Unternehmen
Ausland
TU – Z
Ü
ISt
SSt
SU
Lb
VÄ
SH
IU
Für VÄ -Pol gilt:
SH + SU + SSt
IU n + ISt n + Lb
=
Ex-Post Gleichheit von Sparen und Investieren gilt nur wenn:
1. Lb = 0
oder
2. Lb < 0
Falls aber:
Lb < 0 :
Ströme X, M und Ü gleichen sich aus
( Ersparnis des Auslands - Lb = SA )
Finanzierungsüberschuss der Unternehmen
( SH + SU – IU n )
Finanzierungsüberschuss des
privaten Sektors im Inland
( SSt – IU n )
+
=
Lb
Finanzierungsdefizit ( FSt )
Wenn FSt < 0 , dann impliziert
Lb > 0 , so dass:
Finanzierungsüberschuss der
Privaten
>
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Finanzierungsdefizit des Staates
Seite 16 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
5.
[email protected]
Exkurs: Ex-post- versus Ex-ante-Gleichheit von Sparen und Investieren
è Ex-ante Ungleichheit von S und I ist kein logischer Wiederspruch zu ( in geschlossenen
Volkswirtschaften immer gegeben) Ex-post-Gleichheit von S und I
Ex-post- Identität :
?
Ex-ante-Gleichheit:
realisiertes Sparen = realisiertes Investieren
geplantes Sparen = geplantes Investieren
Gleichgewichtsbedingung
Beispiel:
In einer geschlossenen aber evolutorischen VW ohne Saat gilt:
YS
=
Yd
=
YS = Güterangebot
_
I = autonome Investition
Yd = Güternachfrage
Y
(, denn Produktion = Einkommen )
_
C (Y) + I
Ein Gleichgewicht (ex-ante !) auf dem Gütermarkt erfordert:
Angebot
YS
Y
=
=
=
Nachfrage
Yd
_
C (Y) + I
ð 1. Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt
_
Y – C(Y) = I
ð 2. Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt
_
ó S (Y) = I
YS
Yd
J, S
YS = Y (= 45°)
S (Y) = - C + (1-C)* Y
Angebotsüberschuss
_
Yd = C (Y) + I
_
_
= c + cY + I
_
C
NÜ
YG
_
I
NÜ
Y
YG
1)
Y
_
-C
1.Bedingung: YS = Yd
2.Bedingung: S = I
Fallunterscheidung:
Fall 1) Sgeplant
=>
=>
=>
=>
=>
> Igeplant
Angebotsüberschuss auf dem Gütermarkt
Tatsächliche Position
> Geplante Nachfrage
geplant
S
> I geplant
Y - C geplant
> I geplant
Y
> C geplant - I geplant
geplante Nachfrage
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 17 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Am Ende der Produktion kommt es zu ungeplanten Lagerinvestitionen:
I ungeplant
=
Y
tatsächliche Produktion
-
(C geplant + I geplant )
geplante Nachfrage
=
I ungeplant + I geplant
Investieren
=
=
S tatsächlich
Sparen
=> Ex-post gilt:
I tatsächlich
Fall 2) S geplant
=>
=>
=>
=>
=>
=>
<
I geplant
Nachfrageüberschuss (NÜ)
Tatsächliche Nachfrage
S geplant
Y - C geplant
Y
Tatsächliche Produktion
<
<
<
<
<
Geplante Nachfrage
I geplant
I geplant
C geplant + I geplant
Geplante Nachfrage
Am Ende der Periode kommt es zu ungeplanter (=erzwungener) Ersparnis in Höhe von S:
S ungeplant
C geplant + I geplant
Geplante Nachfrage
=
-
Y
Tatsächliche
Produktion
=> Ex-post gilt:
I tatsächlich
I tatsächlich =
III.
Zuflüsse
Abflüsse
Haushalte
Unternehmen
Staat
Ausland
VÄ -Pol
z.B. für HHe:
Zuflüsse
YH U + YH S + Tr
IV.
1.
S
geplant
=
+ S ungeplant
=
S tatsächlich
S tatsächlich
Der Wirtschaftskreislauf in Matrixdarstellung
Haushalte
Unternehmen
Staat
Ausland
VÄ -Pol
YH U
YH S + Tr
-
CH
G + Z
X
IU
TH
TU
ISt
Ü
M
Lb
SH
SU
SSt
-
=
=
Abflüsse
CH + TH + Ü + SH
Der Wirtschaftskreislauf in Kontendarstellung
Überblick:
Die Konten die verwendet werden sind, Konten gemäß der ökonomischen Aktivitäten:
• Produktion
• Einkommensverwendung
• Vermögensbildung
• Kreditaufnahme/-gewährung
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 18 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
2.
[email protected]
Produktion:
A) Einzelwirtschaftliche Produktionskonten:
1.
Das Produktionskonto eines Unternehmens:
Aufwand
Für Inputs(=Güter und Faktorleistungen )
- Käufe von Vorleistungen
a) von anderen Unternehmen
b) aus dem Ausland
- Abschreibungen
- indirekte Steuern ./. Subventionen
- Nettowertschöpfung
Ertrag
Aus dem Verkauf bzw. Produktion von
Outputs
- Verkäufe von Vorleistungen
a) an andere Unternehmen
b) an den Staat
- Verkäufe an private Haushalte
- Verkäufe von Investitionsgütern
a) an andere Unternehmen
b) an den Staat
c) Mehrbestand an eigenen Erzeugnissen
d) Selbsterstellte Anlagen
- Verkäufe an das Ausland
darunter: Unternehmergewinn (=Saldo)
Produktionswert
Erträge:
• Vorle istungen:
= Güter die in der betrachteten Periode im Produktionsprozess untergehen.
ð Vereinfachung: keine Lagerung
• Konsumgüter: CH – Strom von den Haushalten zu den Unternehmen
• Verkäufe von Investitionsgütern:
Investitionsgut = Gut, welches zur Produktion von anderen Gütern verwendet
wird(z.B. Maschine), das aber in der betrachteten Periode nicht vollständig untergeht.
ð Bewertung zu Marktpreisen bzw. bei selbsterstellten Anlagen und
Bestanderhöhungen zu Faktorkosten
• Verkäufe an das Ausland
Merke : Erträge von Subventionen werden auf Aufwandseite abgezogen (Konvention).
Aufwendungen:
• Käufe von Vorleistungen
IU br
D
=
IU n
Bruttoinvestition - Abschreibung = Nettoinvestition
• Abschreibungen = Ersatzinvestitionen
Binden Gelder im Unternehmen darin, da sie die Anschaffungskosten auf die
Nutzungsdauer verteilen.
• Indirekte Steuern - Subventionen
a) indirekte Steuern: ( soweit durch Produktion veranlasst)(sog. Kostensteuer)
1. Einfuhrabgaben ( vor allem Zölle )
2. Produktionssteuern (z.B MinÖlSt, Grundsteuer, Kfz-Steuer,
Gewerbeertragssteuer)
3. nichtabzugsfähige Umsatzsteuer
=
Dem Abnehmer in
Rechnung gestellte MwSt
-
Vorsteuer ( an Lieferanten
bezahlte MwSt )
b) Subventionen:
= vom Staat für laufende Produktionszwecke bezahlte Gelder aus
wirtschaftlichen- / sozialpolitischen Gründen
= negative indirekte Steuern
=> Marktpreise werden verzehrt
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 19 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
x1
Budgetgerade, deren Steigung die relativen Preise angibt
Indirekte Steuern auf x2 dreht Budgetgerade nach innen
Subvention dreht die Budgetgerade nach außen
x2
• Nettowertschöpfung:
= Summe aller Faktorentgelte
- Löhne & Gehälter (für Arbeit), Zinsen (ausgeschüttete Faktorentgelte von
Kapital)
- Unternehmergewinn für (Eigen-)Kapital
Wertschöpfungsbegriffe im Vergleich:
./.
=
./.
=
Produktionswert (= Summe aller Positionen der rechten bzw. linken Seite)
= gesamtes Produktionsergebnis der Unternehmen
Vorleistungen
[ derjenige Teil der Wertschöpfung, den das Unternehmen zur Vergrößerung seines
eigenen Kapitalstocks beigetragen hat ]
( indirekte Steuern - Subventionen )
verzerrender Einfluss des Staates auf die Marktpreise – die „Bruttopreise“ sind –
wird herausgerechnet
Nettowertschöpfung
(= das im Unternehmen geschaffene und damit auf Produktionsfaktoren
verteilbares Faktoreinkommen )
2.
Das Produktionskonto eines öffentlichen Haushaltes:
Aufwand
• Käufe von Vorleistungen (inländische
Unternehmen)
Ertrag
• „Eigenverbrauch“ staatlicher
Leistungen / „Staatskonsum“ der
öffentl. HHe
• Abschreibungen
• Nettowertschöpfung
Einschub:
Kollektivguteigenschaft von öffentlichen bereitgestellten Gütern:
1.
2.
Nichtrivalität im Konsum
Nichtausschließbarkeit nicht-zahlender Dritter
Zu1. Der Konsum eines Individuums schränkt bei einem öffentlichen Gut den Konsum anderer
Individuen nicht ein.
Zu 2. Auch wer nicht bereit ist, zur Bereitstellung eines öffentlichen Gutes beizutragen, profitieret zu
diesem Gut (wg. Der Nichtrivalität sogar in vollem Umfang ).
ð niemand hat Anreiz, diese Güter privat (über Märkte) bereitzustellen
(Marktversagen im Bereich von öffentlichen Gütern)
ð Staat stellt öffentliche Güter bereit und finanziert sie mittels Zwangsabgabe
Zwar haben nicht alle staatlich bereitgestellten Güter obige Kollektiveigenschaften (z.B. nicht:
Krankenversicherung), vereinfachend aber werden alle Staatsleistungen so behandelt als ob sie
Kollektiveigenschaften hätten.
ð Keine Marktpreise für unentgeltlich abgegebene Staatsleistungen(-> keine
Erträge)
ð „Erträge“ des Staates werden mit Aufwandsgrößen (Faktorkosten) bewertet.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 20 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
Fortsetzung:
[email protected]
-formal wie das Produktionskonto der Unternehmen
Aufwendungen:
-
nur indirekte Steuern ./. Subventionen fehlen
Abschreibungen beinhalten nicht Absetzungen von Straßen, Brücken,
Wasserwegen u. anderen (auf Grund einer VGR-Konvention wie Vorleistungen )
Erträge:
Staatsleistungen sind eigentlich:
Vorleistungen für private Unternehmen (z.B. Rechtsstaat als Vorraussetzung für
langfristige Investitionen.
Konsumgüter für private HHe
ð auf Grund von Zuordnungsproblemen werden diese Leistungen aber nicht
erfasst
Auf Grund der Behandlung der Erträge als Eigenverbrauch des Staates ist
definitorisch die rechte und linke Seite des Produktionskontos eines öffentl. HHes
immer gleich groß
ð Saldo = 0
(Weder Gewinne noch Verlust des öffentl. HHes)
„Eigenverbrauch“ des Staates:
= Vorleistungskäufe + Abschreibung + Nettowertschöpfung(NWS)
Nettowertschöpfung (= Faktorentgelte)
3.
-
Das Produktionskonto eines privaten Haushaltes:
die meisten HHe haben kein Produktionskonto, da sie nicht produzieren sondern
immer nur ihre Faktorleistungen zu Verfügung stellen
Produktionsleistungen eines priv. HHes:
Nur Produktionsleistungen, die durch Inputs aus anderen HHen erbracht werden
(nicht Bereitgestellung für z.B. Unternehmen / Staat)
ð z.B.: - Kammerdiener
Nur Personen die einen eigenen
- Privatsekretär
HH haben
- Kinderbetreuer
- Reinigungskraft
... soweit offizielle Arbeitsverträge existieren
Aufwand
Gezahlte Faktorentgelte
Ertrag
Verkäufe v. Dienstleistungen an
andere HHe
B) Sektorale Produktionskonten:
B1) Produktionskonto des Unternehmenssektors:
Aggregation / Konsolidierung =
1. Addieren gleichartiger Größen auf der gleichen Seite eines Kontos
2. Aufrechnen (Saldieren) gleichartiger Größen auf verschiedenen Seiten eines Kontos
ð intrasektorale Ströme entfallen (ein Unternehmen verkauft an ein anderes
Unternehmen)
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 21 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Produktionskonto des Unternehmenssektors:
Aufwendungen
Erträge
• Kauf von Vorleistungen aus dem Ausland
• Verkäufe von Vorleistungen an den Staat
(Improte) (M)
(VSt )
• Abschreibungen (DU )
• Verkäufe an private HHe (Cpr)
• Indirekte Steuern (TU indirekt )
• Verkäufe von Investitionsgütern
./. Subventionen (Z)
• Nettowertschöpfung
a) an andere Unternehmen (Werden
(=Faktorentlohnung)
gegengebucht im VÄ -kto deshalb
a) für Arbeit
YH U
nicht intrasektoral) -> fallen nicht
b) für ausgeschüttete Gewinne
heraus
IU br
c) für einbehaltene Gewinne
SU
b) Mehrbestand an Erzeugnissen
(Lagerinvestitionen)
c) selbsterstellte Anlagen
d) an den Staat (ISt br)
•Verkäufe an das Ausland (Exporte) (X)
Saldo (Gewinne des Unternehmenssektors) Kann auch Verlust sein
B2) Produktionskonto des Sektors Staat:
Wieder Aggregation der Produktionskonten der öffentlichen Hausahlte
Aufwendungen
• Käufe von Vorleistungen (VSt )
• Abschreibungen (DSt )
• Nettowertschöpfung (YH St )
a) Löhne, Gehälter, Mieten, Pachten, etc.
b) Gewinn = 0
Erträge
• „Eigenverbrauch“ des Staatssektors;
Staatskonsum ( CSt )
? der Prod. Kto = BRUTTO
Konvention:
- Nettoausweis von X – M
- Nur in der Verlegung, Abstraktion von Prod.Kto der priv. HHe
Aufwendungen
Erträge
• Abschreibungen ( D = DSt + DU )
• privater Verbrauch ( Cpr )
• indirekte Steuern ./. Subventionen ( Tind. – Z )
• Staatsverbrauch / Staatskonsum ( CSt )
• Nettowertschöpfung der gesamten VW
• Bruttoinvestitionen
(Faktorentlohnung; Nettoinlandsprodukt;
( Ibr = IU br + ISt br )
U
St
Faktorkosten) ( YH + SU + YH )
• Export überschuss ( X – M )
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
Produktionskosten + Gewinn (natürlich nur für
Unternehmen)
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Wert der in einer VW geschaffenen Güter
Seite 22 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
C) Inlands- und Sozialprodukt:
C1) Konzept des Inlandsproduktes
./.
=
./.
BIP zu Marktpreisen BIPM = CP r + CSt + IU br + ISt br + X - M
Abschreibungen ( D )
( Bruttoinvestitionen – Abschreibungen 0 Nettoinvestitionen )
Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen ( NIPM )
( ohne Ersatzinvestitionen ) ( NIPM = CP r + CSt + IU n + ISt n + X – M )
[ Indirekte Steuern Tind - Subventionen Z ]
( Herausrechnung des Verzerrenden Staatseinflusses auf die Marktpreise )
=
=
Nettoinlandsprodukt zu Faktorpreisen ( NIPF )
NIPF = CP r + CSt + In + X – M – ( Tind – Z )
INLANDSEINKOMMEN
Analog gilt:
+
=
Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten ( NIPF )
Abschreibungen ( D )
Bruttoinlandsprodukt zu Faktorkosten ( BIPF )
C2) Inlands- und Sozialprodukt
-
Inlandsprodukt = wirtschaftliche Leistung eines Wirtschaftlichenraumes
Inländerprodukt = wirtschaftliche Leistung von Wirtschaftssubjekten
Inländer sind: natürliche oder juristische Personen mit Wohn- oder Geschäftssitz
im Inland , unabhängig von: •Ihrer Nationalität
•Dem Ort ihrer Einkommenserzielung
Unterscheidung relevant bei Grenzüberschreitenden Erwerbs- und Vermögenseinkünften.
( Arbeit )
( Kapital )
a) Erwerbseinkünfte:
Bsp.: Grenzgänger ( Im Inland wohnen im Ausland arbeiten )
• Im deutschen Inlandsprodukt nicht enthalten
• Im deutschen Sozialprodukt enthalten
Bsp.: Ralf Schumacher wohnt in Monaco macht Werbung in Köln
• Im deutschen Inlandsprodukt enthalten
• Im deutschen Sozialprodukt nicht enthalten ( Ralf Schumacher ist
„Ausländer“)
b) Vermögenseinkünfte:
Bsp.: Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland legt Geld (legal) in Luxembourg an
und erzielt Vermögenseinkünfte
Zinseinkommen:
• deutsches Inlandsprodukt unverändert ( Einkünfte des
Luxembourgischen Wirtschaftsraumes)
• deutsches Sozialprodukt gestiegen ( Deutsche ist
Inländerin)
Inlandsprodukt:
+
Erwerbs- und Vermögenseinkünfte der Inländer aus
dem Ausland
./.
Erwerbs- und Vermögenseinkünfte von Ausländern
im Inland
=
Inländerprodukt
( = Einkommen derer, die in Deutschland wohnen
oder dort ihren Geschäftssitz haben )
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Saldo der Erwebsund Vermögenseinkünfte
Seite 23 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Gesamtwirtschaftliches Produktionskonto nach Inländerkonzept:
Aufwendungen
Erträge
• Abschreibungen ( D )
• privater Verbrauch ( Cpr )
• indirekte Steuern ./.
• Staatsverbrauch / Staatskonsum
Subventionen ( Tind. – Z )
( CSt )
• Volkseinkommen
• Bruttoinvestitionen
NSP zu Faktorkosten ( y ) ( nicht
( Ibr = IU br + ISt br )
Inlandseinkommen)
• Außenbeitrag Ausfuhr – Einfuhr
( einschl. Erwerbs- und
Vermögenseinkommen) ( X – M )
BSP
Fränkel und John Abb 4-3 Seite 48:
zur Erläuterung: BNE = BSPM => Inländerkonzept
BIP = BIPM => Inlandsproduktkonzept (reales BIPM : 10980 Mrd. €)
C3) Volkswirtschaftliche Endnachfrage und verfügbares Einkommen:
C3.1) Volkswirtschaftliche Endnachfrage:
VW-Endnachfrage (= AD (aggregate deman := dt: Aggregierte Nachfarge)
= „Güter der letzden Verwendung“ )
AD
=
CP r + CSt
IU br + ISt br
+
Konsumnachfrage
= BIPM + M
+
Investitionsgüternachfrage
X
Exportnachfrage
C3.2) Verfügbares Einkommen ( der priv. Haushalte)
Volkseinkommen
(denn alle priv. Haushalte sind Inländer )
NSPF
Lohneinkommen
(L)
Gesamteinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen
( Gewinneinkommen G )
... der priv. Haushalte
(GH )
... anderer Sektoren
(Gandere)
1. einbehaltene Gewinne
2. an den Staat ausgeschüttete
Gewinne
Verfügbares Einkommen der priv. Haushalte ( YH V ):
YH V
=
YH V
=
Einkommen der Haushalte
(L + GH )
./.
-
Direkte Steuern
Tdir
+
+
Empfangene Transfers
Tr (Bruttotransfers)
(L + GH )
TrH (Nettotransfers)
[Fränkel&John: YH V = NSPF - (G – GH ) - TrH ]
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 24 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
D) Investition, Ersparnis und Leistungsbilanz
- wurde weggelassen 3)
4)
5)
6)
Einkommensverwendung:
Vermögensbildung:
Kreditaufnahme/-gewährung:
Das Auslandskonto:
fällt weg
Dritter Teil: Die Berechnung des Inlandsproduktes in Deutschland
I.
Die Berechnung und Entwicklung des Inlandsproduktes in Deutschland
1.
Das Kontensystem des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Überblick
- fällt weg –
2.
Indikatoren der Einkommens- und Produktionsentwicklung
a) Wachstumsrate des (realen) Inlandsproduktes
traditionell positiv in BRD
Ausnahme: 1967
1975
Ölkrise
1982
1993 -> stärkster Konjunktureinbruch seit dem 2. Weltkrieg
- BIP-Absenkung um 1,7%
- Arbeitslosenquote stieg auf 3,4 Mio.
b) Angaben je Einwohner
b1)
BSP pro Kopf
=
(reales) BSP zu Marktpreisen
Wohnbevölkerung
? grobes Maß für materiellen Wohlstand
b2)
BIP pro Kopf
c)
=
(reales) BIP zu Marktpreisen
Wohnbevölkerung
Angaben je Erwerbstätigen
c1)
Produktivität
=
(reales) BIP zu Marktpreisen
einer VW
Erwerbstätige
1999: 103.400 DM (pro Kopf Erwerbst. Einko mmen)
c2)
Wirtschaftsleistung =
(nominales) BIP zu Marktpreisen
Erwerbstätige
d) Angaben je Erwerbsstunde:
66 DM (für 1999)
=
(reales) BIP
Erwerbstätige
3 Arten der Berechnung des Inlandsproduktes
Entstehungsrechnung
? Welchen Anteil haben die
Wirtschaftsbereiche an der
Entstehung des
Verwendungsrechnung
? In welche letzte Verwendung
fließen die hergestellten Güter?
(identisch mit der rechten Seite des
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Verteilungsrechnung
? Wie verteilt sich das
Volkseinkommen auf die an der
Produktion beteiligten
Seite 25 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
Inlandsproduktes?
[email protected]
nationalen Produktionskontos
Seite...)
Wirtschaftseinheiten ?
Erkenntnisgewinn:
1. Beschreibung der Produktionsstruktur
2. Veränderung der Produktionsstruktur Zeitablauf
Weitere Disaggregation des Unternehmenssektors:
1.) primärer Sektor: Land- und Forst
1.
a)
Arten der Berechnung des Inlandsproduktes
Die Entstehungsrechnung
Inlandsprodukt als Summe der Produktionswerte/ der Bruttowertschöpfung der Sektoren
+
+
=
./.
=
./.
=
+
+
=
+
+
=
Umsätze der Unternehmen
Lagerbestandsveränderungen ( auch negativ )
selbsterstellte Anlagen
Produktionswerte der Unternehmen
Vorleistungen des Unternehmens
(unbereinigte) Bruttowertschöpfung der Unternehmen
Unterstellte Entgelte für Bankdienstleistungen
(bereinigte) Bruttowertschöpfung der Unternehmen
Bruttowertschöpfung der privaten Haushalte
Bruttowertschöpfung des Staates
Bruttowertschöpfung der Volkswirtschaft insgesamt
nicht abzugsfähige USt
Einfuhrabgaben
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
Erkenntnisgewinn:
1.) Beschreibung der Produktionsstruktur
2.) Veränderung der Produktionsstruktur Zeitablauf
Weitere Disaggregation des Unternehmenssektors:
1.) primärer Sektor: Land- und Forst
? relativer Anteil: stetig abnehmend bei gesamter
Bruttowertschöpfung
1965:
4,4 %
1999:
1,2 %
2.) sekundär Sektor: Warenproduzierendes Gewerbe
? relativer Anteil abnehmend
1965:
53 %
1999:
30,4 %
3.) tertiärer Sektor (I): Handel und Verkehr
? stabil
1965:
1999:
17,9 %
14,6 %
4.) tertiärer Sektor (II): Dienstleistungsunternehmen
? relativer Anteil ist stetig zunehmend
1965:
15,2 %
1999:
37,4 %
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 26 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
b) Die Verwendungsrechnung
in der Regel auf das Bruttoinlandsprodukt bezogen
? Es handelt sich um die rechte Seite des nationalen Produktionskontos
1999 (nominal)
1960
privater Verbrauch CH
57,8 %
+ Staatsverbrauch CSt
18,0 %
+ Bruttoinvestitionen Ibr
21,0 %
28,4%
+ Exporte X
1,1 %
↑ “Investitionslücke”
- Importe M
in der BRD
= BIP zu Marktpreisen BIPM
Erkenntnisgewinn:
1.) Bedeutung der Endproduktabnehmer
2.) Bedeutung der Produktion öffentlicher Güter
c)
Die Verteilungsrechnung
(Volks-)Einkommenverteilung
funktional
personell
C1) fällt weg
C2) Die funktionale Einkommensverteilung
? Aufteilung des Sozialproduktes auf die Erwerbstätigen
Bevölkerung ( Einwohner )
Erwerbspersonen
registrierte
Arbeitslose
Nichterwerbspersonen
Erwerbstätige
(E)
Beschäftigte
Arbeitnehmer
(A)
Selbstständige
(einschließlich
mithelfende
Familienangehörige)
Hauptgrößen der funktionalen Einkommensverteilung:
i) Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (Lohneinkommen) L = Bruttolöhne bzw.
Bruttogehälter + Arbeitgeberanteil an Sozialbeiträgen + unterstellte Sozialbeiträge der
Barbeitgeber (z.B. Rückstellungen)
ii) Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen (Gewinneinkommen) G =
ausgeschüttete und nicht ausgeschüttete Gewinne
c21) Lohnquote
Es gilt die Identität: Y = L + G
tatsächliche Lohnquote: L/Y
tatsächliche Gewinnquote: G/Y
=> L/Y + G/Y = Y/Y = 1
Aussage : Verteilung des Volkseinkommens auf die Produktionsfaktoren.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 27 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Problem: Veränderung der Struktur der Erwerbstätigen verändert die tatsächliche Lohnquote bei gleichem
Durchschnittseinkommen (ceteris paribus).
Beispiel:
tatsächliche Lohnquote 1960
60,1%
tatsächliche Lohnquote 1996
71,6%
Differenz von 11%
aber:
Anteil Selbständiger 1960
22,8%
Anteil Selbständiger 1996
10,6%
=> tatsächliche Lohnquote könnte allein aufgrund der Verschiebung der Erwe rbstätigenstruktur gestiegen sein.
c22) Bereinigte Lohnquote
Erwerbstätigenstruktur wird konstant gehalten (auf der Höhe eines Basisjahres)
LQtatsächlich Berichtsjahr
x
=
Arbeitnehmeranteil an Erwerbstätigen im Basisjahr
/Arbeitnehmeranteil an Erwerbstätigen im Berichtsjahr
LQbereinigtBerichtsjahr
oder
x
=
L/YtatsächlichBerichtsjahr
(A/E) Basisjahr / (A/E) Berichtsjahr
LQBerichtsjahrbereinigt
Für oberes Beispiel: LQ1996bereinigt = 71,6% x 77,2% / 89,5% = 61,7%
=> Die bereinigte Lohnquote ist seit 1960 fast konstant geblieben (d.h. die Veränderungen der tatsächlichen
Lohnquote gehen fast ausschließlich auf Veränderungen der Erwerbstätigenstruktur zurück).
LQ = L /Y = l/p x A/Y = l/p /Y/A = Reallohn /Arbeitsproduktivität
=> Für die Wachstumsrate der Lohnquote WLQ = W L/Y gilt:
- W L/Y = 0, wenn W l/p = W Y/A
- W L/Y > 0, wenn W l/p > W Y/A
=> d.h.: Wenn die Kostensteigerungen aufgrund von Lohnerhöhungen größer sind als die Kostenreduktion
aufgrund der Erhöhung der Arbeitsproduktivität, dann sinkt gesamtwirtschaftlich der Arbeitsnachfrage. Deshalb
ist die Lohnpolitik eine schlechte Verteilungspolitik, weil ein Trade - off zwischen (funktionaler)
Verteilungsgerechtigkeit (=> tatsächliche Lohnquote soll steigen) und Effizienz (=> tatsächliche Lohnquote soll
sinken; führt zu sinkender Arbeitslosigkeit) besteht.
Probleme:
Lohnquote
Gewinnquote
außerordentlich grobes Maß für die Entwicklung der Einkommensverteilung
- sowohl der arme Hilfsarbeiter wie auch der reiche Vorstandsvorsitzende beziehen
Lohneinkünfte
- der verwendete Einkommensbegriff ist zu eng, weil der kalk. Unternehmerlohn
und die kalk. Löhne mitarbeitender Familienangehöriger nicht enthalten sind
noch stärkere Inhomogenität der Gewinneinkommensbezieher, weil auch die
Dividenden von Kleinaktionären dazu gehören
c23) Arbeitseinkommensquote
Es handelt sich bei der Arbeitseinkommensquote um eine bereinigte Lohnquote unter Einbeziehung von
kalkulatorischen Bestandteilen. Sie wurde vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen
Entwicklung erfunden.
AEQ = gesamtwirtschaftliches Arbeitseinkommen (AE) / Volkseinkommen
(Y)
mit AE = Durchschnittliches Bruttoeinkommen der beschäftigten Arbeitnehmer (L/A) mal die Anzahl der
Erwerbstätigen (E).
AEQ =
L/A x E
/ Y = L /Y x E /A = tatsächliche Lohnquote x E/A
zwischen AEQ und bereinigter Lohnquote besteht ein festes Verhältnis:
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 28 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
AEQ Berichtsjahr
[email protected]
= L/Ytats. Berichtsjahr x E/A Berichtsjahr
= L/Ytats. Berichtsjahr x E/A Berichtsjah r x [E/A Basisjahr / E/A Basisjahr]
= L/Ytats. Berichtsjahr x [E/A Basisjahr / E/A Berichtsjahr] x [A/E Basisjahr]-1
= bereinigte Lohnquote x [A/E Basisjahr]-1
= L/Ybereinigt Berichtsjahr x E/ABasisjahr
↑
> 1, da E > A
(ist einfach eine konstante Größe)
c3) Die personelle Einkommensverteilung
Verteilung der Gesamteinkommen auf die Haushalte. Es handelt sich nicht um einen Bestandteil der
Verteilungsrechnung im Rahmen der Sozialproduktsrechnung.
Die personelle Einkommensverteilung lässt sich der Lorenz – Kurve entnehmen.
Der Gini – Koeffizient [Fläche zwischen GV u. LK / Fläche der GV] ist das Maß.
d) Die Verbindung von Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung
Sie Abbildung 6.6 in Frenkel / John: Verteilungsrechnung
2.
3.
Quellen und Genauigkeit von Inlandsprodukten
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in Deutschland und Europa
- entfallen aus Zeitgründen -
III.
Zeitliche Vergleichbarkeit und Preisindizes
Qualitätsgleichung in Wachstumsraten:
WY + WP = WM + W V
(W V ist ungefähr gleich 0)
=> Wenn keine Inflation vorliegen soll (W P = 0), dann muss WY = W M sein.
Langfristig ist ein Wachstum des realen Inlandsprodukts begrenzt durch das Wachstum des potenziellen
Produktionspotenzials W Y = W Y pot.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 29 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
Daraus folgt die monetaristische Geldmengenregel W P = 0, wenn W M = W Y pot.
BIP ist gleich die bewertete Gütermenge (Wert - und Mengenkomponente) einer Volkswirtschaft.
=> Zerlegung des nominalen Inlandsprodukts ist unproblematisch, wenn
i) Preise und Mengen in genau dem gleichen Verhältnis zueinander steigen
ii) bei gleicher Zusammensetzung der Güter (d.h. ohne technischen Fortschritt)
Preisindizes:
i) „Preisindex“ auf Basis des arithmetischen Mittel der Güterpreise:
(wird nicht berechnet)
PIAM = [Σ der Güterpreise Berichtsjahr / Menge] / [Σ der Güterpreise Basisjahr / Menge]
und ohne technischen Fortschritt (ohne Mengenänderung)
PIAM = Σ der Güterpreise Berichtsjahr / Σ der Güterpreise Basisjahr
ii) Laspayres – Preisindex:
Warenkorb des Basisjahres ist die Bemessungsgrundlage für die Preisveränderung, d.h. es wird mit
Warenkörben in der Zusammensetzung des Basisjahres gerechnet.
PIL, Berichtsjahr = Wert des Warenkorbes Berichtsjahr / Wert des Warenkorbes Basisjahr
iii) Paasche – Index:
Hier ist der Warenkorb des Berichtsjahres die Bemessungsgrundlage für die Preisveränderung, d.h. es wird mit
Warenkörben in der Zusammensetzung des Berichtsjahres gerechnet.
PIP, Berichtsjahr = Wert des Warenkorbes Berichtsjahr / Wert des Warenkorbes Basisjahr
Ein Beispiel:
Kartoffeln /kg
Kaviar / Glas
Konsum
Basisjahr
2,00 DM
10,00 DM
10kg Kartoffeln + 1 Glas Kaviar
Berichtsjahr
3,00 DM
5,00 DM
8 kg Kartoffeln + 2 Gläser Kaviar
PIAM, Berichtsjahr = [3,00 + 5,00] / [2,00 + 10,00] = 2/3 = 0,666
=> Preisniveau ist um 331 /3 % gesunken (Deflation)
PIL, Berichtsjahr = [(10 x 3) + (1 x 5)] / [(10 x 2) + (1 x 10)] = 7/6 = 1,1666
=> Preisniveau ist um 162 /3 % gestiegen (Inflation)
PIP, Berichtsjahr = [(8 x 3) + (2 x 5)] / [(8 x 2) + (2 x 10)] = 17/18 = 0,9444
=> Preisniveau ist um 6 % gesunken (Deflation)
Welcher ist der richtige Preisindex? Die Antwort muss lauten: Die beiden letzten Indizes oder keiner!
Laspayres – Index
Übertreibung einer Preiserhöhung, weil der Index die Substitution der Güter
untereinander nicht berücksichtigt (im Beispiel: Kartoffelpreis ist in seinem
Anstieg übertrieben, da Kartoffeln im Berichtsjahr ein geringeres Gewicht
haben als im Basisjahr.
Paasche – Index
- Substitution wird berücksichtigt, da der Warenkorb in jedem Jahr angepasst
wird
- Es wird aber nicht beachtet, dass das mit Wohlfahrtsverlusten verbunden
sein kann (Preiserhöhungen hätten höher sein müssen, wenn man von den
früheren Präferenzen ausgegangen wäre). Deshalb werden Preiserhöhungen
hier oft unterschätzt.
Konsequenzen:
- Nur der Laspeyres – Index ist für einen längerfristigen Zeitvergleich geeignet, trotzdem müssen die
Warenkörbe von Zeit zu Zeit angepasst werden. Das Statistische Bundesamt passt die Warenkörbe alle 3 bis 4
Jahre an.
- Der Paasche – Index eignet sich nur für paarweise Vergleiche von Jahren.
Die Preisindezes des Statistischen Bundesamtes:
1.
Preisindex der Inlandsproduktberechnung nach der VGR:
BIP-Deflator Berichtsj. = nominales BIPBerichtsj. / reales BIPBerichtsjahr zu Preisen des
Basisjahres
=> Basis ist der Paasche – Index
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 30 von 32
Makroökonomie I
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
Christian Conradi
[email protected]
=> Alle Güter gehen in diesen Index ein.
Preisindex der Lebenshaltung
=> Basis ist der Laspeyres – Index auf Basis eines Warenkorbes aus 750 Gütern.
=> nur Konsumgüter gehen ein
Beide entwickeln sich im Gleichschritt!
2.
IV.
Die Erfassung der wirtschaftlichen Entwicklung - wurde nicht behandelt1.
a)
b)
c)
2.
a)
b)
V.
Langfristige Betrachtung : Wirtschaftswachstum
Der Produktionsfaktor Arbeit
Der Produktionsfaktor Kapital
Das Produktionspotential
Kurzfristige Betrachtung : Konjunktur
Der Auslastungsgrad des Produktionspotentials
Konjunkturindikatoren
Das Inlandsprodukt als Wohlstandsindikator
„Wohlstand“ = alltagssprachlich: Wohlbefinden
=> theoretischer Begriff „Wohls tand“ wird durch das BIP nur sehr unzureichend operationalisiert
(Indikatorproblem aus ML I)
Probleme:
1. nicht alle wohlstandsmindernde Aktivitäten werden erfasst, so dass das BIP eigentlich zu hoch ist.
=> negative externe Effekte (wie z.B. Umweltverschmutzung) werden nicht erfasst. Das BIP müsste sinken,
tatsächlich steigt es im Regelfall jedoch, da wenn die privaten Grenzkosten kleiner als die Sozialengrenzkosten
das Produktionsniveau / Schädigungsniveau zu hoch ist.
=> negative externe Effekte für spätere Generationen
2. nicht alle wohlstandssteigernde Produktionsaktivitäten werden erfasst, so dass das BIP eigentlich zu niedrig
ist.
=> Schattenwirtschaft
a) legale Schattenwirtschaft: Haushaltsproduktion
Produktion für den eigenen Bedarf (Do – it - yourself; Zubereitung von
Mahlzeiten)
Produktion für Dritte (Kindererziehung durch die Eltern; Verbesserung der
Wohnqualität (z.B. Anwohner legen Gärten an, etc.)
b) illegale Schattenwirtschaft: Schwarzarbeit
=> nicht – ökonomische wohlstandsbildende Faktoren wie politische Freiheiten und soziale Sicherheit werden
nicht erfasst. Deshalb sind BIP – Vergleiche zwischen Ländern mit unterschiedlichen politischen Systemen sehr
fragwürdig.
3. bestimmte wohlstandsrelevanten Produktionsaktivitäten werden falsch erfasst, so dass das BIP entweder zu
hoch oder zu niedrig ist.
=> Bewertung von Staatsleistungen zu Faktorkosten, die wahrscheinlich nicht den „wahren Erträgen“
entsprechen.
=> Behandlung sämtlicher zum Staatsverbrauch zählender Güter als Endverbrauch, weil ein Sofortverbrauch
unterstellt wird.
BIP ist in der 1. Periode zu hoch und in den Folgeperioden zu niedrig
Staatsleistungen (z.B. Rechtsstaat) haben häufig Vorleistungscharakter für die
Produktion im privaten Sektor, allerdings wären staatliche Vorleistungen
abzuziehen (da im BIP wegen Doppelzählung keine Vorleistungen enthalten sind)
=> Behandlung aller Ausgaben der privaten Haushalte als Endprodukte, die in der gleichen Periode in der sie
angeschafft werden verbraucht werden.
=> absolute Einkommenssteigerungen müssen nicht mit absoluten individuellen Wohlfahrtssteigerungen
einhergehen, weil oft die relative Position in der Einkommenspyramide wichtiger für das Wohlbefinden ist, als
das Absolute Einkommen der Individuen.
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 31 von 32
Makroökonomie I
Christian Conradi
Vorlesung von: Dr. C. Müller SS 2002
[email protected]
http://www.c-conradi.de/download/makro1.pdf
Seite 32 von 32
Herunterladen