Viel Wind, viel Wunder Haustarifverhandlungen wurden vertagt

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Ausgabe März 2010
Viel Wind, viel Wunder
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist‘s!
Dich hab ich vernommen.
Schon Eduard Mörike (1804 - 1875)
wusste es:
Immer wieder kommt ein neuer Frühling,
der nicht nur die Bäume sprießen lässt.
Also, packen wir‘s an,
uns bleibt nicht mehr viel Zeit
für die neue Düngesaison.
Rüdiger Geserick
Haustarifverhandlungen wurden vertagt
Tarifverhandlungen. Nachdem die IG BCE
als Interessenvertreter der Arbeitnehmer bei
Tarifverhandlungen den bestehenden Haustarifvertrag mit der SKW Piesteritz zum frühest möglichen Zeitpunkt, dem 31. Dezember 2009, gekündigt hat, wurden am 26.
November 2009 Gespräche zum Abschluss
einer neuen Vereinbarung aufgenommen.
Seitens der Arbeitnehmer-Tarifkommission
wurden im Wesentlichen folgende Forderungen
vorgelegt:
»» 14 % Erhöhung der Basisentgelte
»» Beibehaltung der Mitarbeiterbeteiligung am
Unternehmenserfolg (variable Vergütung)
»» Zahlung einer bis zu 100 %igen Jahres leistung
»» Erhöhung des Zusatzurlaubs für ausge-
wählte Gruppen von Mitarbeitern
»» Einführung von Langzeitarbeitskonten
»» Angebot einer Berufsunfähigkeitsver sicherung
»» Erhöhung des Urlaubsgeldes nur für IG
BCE-Mitglieder (Erholungsbeihilfe)
Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der Ungewissheit, wie sich
die Rahmenbedingungen perspektivisch weiterentwickeln, sowie mit welchen Ergebnissen vergleichbare Tarifverhandlungen abgeschlossen
werden, hält die Geschäftsleitung der SKW Piesteritz die Vorstellungen der IG BCE als völlig
überzogen und unrealistisch. Dies wurde sowohl in den Verhandlungen als auch in einem
Brief der Geschäftsführer an den Bundesvorstand der IG BCE zum Ausdruck gebracht.
In der letzten Tarifrunde am 24. Februar 2010
wurde von der Unternehmensleitung bemängelt, dass gerade die in jüngster Zeit von der
SKW Piesteritz gewährten freiwilligen Zusatzleistungen offensichtlich keinerlei Beachtung
fanden. Im Detail wurde darauf verwiesen, dass
im Januar 2010 für alle tariflichen Mitarbeiter
ein einmaliger Sonderbonus in Höhe von je
2.150 Euro gezahlt wurde, die in der praktischen
Ausbildung eingebundenen Mitarbeiter einen
Lehrfacharbeiterbonus und die in der Generalreparatur eingebundenen Mitarbeiter wiederholt
einen Sonderbonus erhielten. Aber auch solche
Leistungen, wie die Übernahme von 17 Jungfacharbeitern nach Abschluss ihrer Ausbildung
sowie die Fortführung des Personalnachfolgekonzeptes unter erschwerten wirtschaftlichen
Bedingungen einschließlich einer vom Unternehmen geförderten berufsbegleitenden Qualifizierung von Mitarbeitern zum Meister oder
Bachelor zählten dazu. Traditionell engagiert
sich SKW Piesteritz besonders bei der Lehrausbildung im Facharbeiterbereich. So lag die Ausbildungsquote in den letzten fünf Jahren mit
durchschnittlich 13,9 % um rund 7 % über dem
Branchendurchschnitt. Weiter wurden während
der Laufzeit des Haustarifvertrages insgesamt
199 Einstellungen vorgenommen und speziell
in Zeiten der Weltwirtschaftskrise jegliche
Kurzarbeit vermieden.
Der Standpunkt der Geschäftsleitung, bei Tarifvertragsabschlüssen unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen maßvolle
Vereinbarungen zwischen den Tarifparteien zu
finden, wird übrigens auch von Arbeitgeberverband der chemischen Industrie in gleicher Weise
gefordert. Nach insgesamt drei Gesprächsrunden sind die Verhandlungen zum Abschluss
eines neuen Tarifvertrages auf Antrag des Verhandlungsführers der IG BCE, Gisbert Schmidt,
ohne einen neuen Termin zu vereinbaren, zunächst ausgesetzt worden. Solange es zu
keinem neuen Abschluss einer Haustarifvereinbarung kommt, wirkt trotz der vorliegenden
Kündigung der bisher gültige Tarifvertrag unbegrenzt fort.
Eberhard Hinder, ZB P
Saisonverzögerung beeinflusst Ergebnis
Finanzen. Der lange Winter verzögert den
Start der Düngesaison. Das bedeutet vor
allem im Bereich Flüssigdünger geringere
Auslieferungen an die Landwirtschaft.
Konsequenz: Die Anlagen für die Produktion
von PIASAN und den flüssigen Spezialdüngern im Monat Februar waren nur zu ca. 60
% ausgelastet. Der Umsatz liegt weit hinter
der Vorgabe zurück. Es kann bis jetzt noch davon ausgegangen werden, dass diese Absatzmengen bei entsprechender Witterung bis zum
April nachzuholen sind. Durch verstärkte Abrufe
von Ware im Bereich Industriechemie wurde der
Rückgang der Düngemittelumsätze im Februar
teilweise kompensiert. Auf den internationalen
Märkten zeichnet sich eine moderate positive
Entwicklung der Preisnotierungen für unsere
Erzeugnisse ab. Es bleibt jedoch abzuwarten,
ob diese Entwicklung nachhaltig ist und wie
sie sich auf die Preise in unseren Hauptmärkten
auswirkt. Bei positivem Saisonverlauf rechnen
wir für die nächsten zwei Monate mit leichter
Übererfüllung des Budgetergebnisses, was auch
notwendig ist, um auf die sich abzeichnenden
Unwegbarkeiten des zweiten Halbjahres vorbereitet zu sein. Die Situation drohender Zahlungsschwierigkeiten und Insolvenzen gerade
im Bereich des Landhandels spitzt sich weiter
zu. Mit der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten, z. B. in Trinidad, erhöht sich der
Importdruck bei den Düngemitteln. Und die
internationale Ölpreisentwicklung deutet permanent auf weiter steigende Erdgaskosten.
Wolfgang Witte, Abt. RC
IMPRESSUM Herausgeber: Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Redaktion & Layout: Joachim Haegert, Carina Pflug (Red.) Fotos: SKW Piesteritz Druck: Barbara Rausch
Tief bewegt haben wir die Nachricht
erhalten, dass unser Mitarbeiter, Herr
Tag der Berufe
100 Jahre auf 100 Seiten
Etwa 20 Schüler mit ihren Eltern schnupperten zum
Tag der Berufe im Ausbildungszentrum Laborluft.
Claudia Hennig, Mitarbeiterin des Zentrallagers, sorgt
für die Verteilung des Buches „Chemie in Piesteritz“ .
Ausbildung. Der Schulranzen blieb zu Hause,
denn am 17. März ging es für ca. 20 Schüler
aus dem Umkreis in die Praxis zu SKW Piesteritz.
Ziel war es zum „Tag der Berufe“ einen ersten
Eindruck v. a. von den Ausbildungsberufen zum
Chemikanten und Chemielaboranten zu bekommen. Nach einer einführenden Unternehmensvorstellung ging es auf Werksrundfahrt, u. a. in das
Ausbildungszentrum und die Mehrzweckanlage.
Publikation. 100 Jahre Chemiestandort Piesteritz - ein Grund die Geschichte schon jetzt
in einem Buch zusammenzufassen.
Auf knapp 100 Seiten wird die Entwicklung des
Standortes vor dem Hintergrund der geschichtlichen Ereignisse beleuchtet. Wichtige technische
und wissenschaftliche Leistungen spielen dabei
ebenso eine Rolle wie bedeutende Persönlichkeiten. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, sich
über seinen Abteilungsleiter ein persönliches Exemplar zu sichern. Externe Anfragen können an
den Bereich Öffentlichkeitsarbeit gestellt werden.
Hagen Kurzke
nach langer schwerer Krankheit im Alter
von 52 Jahren verstorben ist.
Während seiner langjährigen verantwortungsvollen Tätigkeit im Bereich
Technische Werkstätten als Mess- und
Regeltechniker zeichnete er sich stets
durch hohes fachliches Können, vorbildliche Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit aus. Mit Herrn Kurzke verlieren wir
einen Mitarbeiter, dessen Freundlichkeit
und optimistische Ausstrahlung uns in
besonderer Erinnerung bleiben.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren. Seinen Angehörigen sprechen
wir unser tief empfundenes Beileid aus.
Geschäftsführung
Betriebsrat
Immer mit dem Ohr am Markt bleiben
Marketing. Aufgabe des Zentralbereiches
M/V ist es, das gesamte Unternehmen auf
die Bedürfnisse des Marktes auszurichten.
Der Umsatz der SKW Piesteritz wird in etwa
zu gleichen Teilen aus dem Verkauf von Produkten für die Industriechemie und der Agrochemie erwirtschaftet.
Der Kundenkontakt wird auch auf Messen gepflegt.
Es ist die erste große Herausforderung für die
Mitarbeiter des Zentralbereiches M/V, über zwei
Millionen Tonnen Produkte nach dem Wunsch
des Kunden hinsichtlich Qualität, Menge, Verpackung und Transportmittel jährlich zu verkaufen und termingerecht zu liefern. Hilfreich
ist hier, auf langfristige und profitable Absätze der Basisprodukte an potente Kunden
im Mix mit innovativen Produkten zurückgreifen zu können. Nur so können wir das ganze
Jahr produzieren, um die Anlagen möglichst
rund um die Uhr auszulasten. Daher arbeiten
wir im Team besonders eng mit der Produktion
und der Logistik zusammen.
Die zweite große Herausforderung ist die Zukunftssicherung des Unternehmens durch die
Entwicklung neuer innovativer Produkte. Immer
„mit dem Ohr“ am Markt sein heißt daher die
Devise. Ideen für neue oder modifizierte Produkte entstehen, indem die Mitarbeiter die
Bedürfnisse des Marktes analysieren und gesellschaftliche Anforderungen beachten. Dann
werden zukunftsweisende Anregungen vom
Markt federführend über den Zentralbereich
Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit Produktion, Technik und Marketing
zu neuen innovativen Produkten umgesetzt.
Im Bereich Industriechemikalien werden die Basisprodukte Ammoniak, Harnstoff und Salpetersäure als wichtige Ausgangsstoffe für die chemische Industrie verkauft. Unsere Ammoniak- und
Harnstofflösungen werden z. B. in Kraftwerken,
Zementfabriken und Müllverbrennungsanlagen
zur Abgasreinigung eingesetzt. Darüber hinaus
bieten wir hochwertige Spezialitäten an, die
man auch in vielen Bereichen des täglichen
Lebens wiederfindet, z. B. in Kunststoffen,
Lacken, Kosmetika, Hautpflege- und Arzneimitteln. Mit den Spezialitäten der Industriechemie wird besonders auf innovative, umweltrelevante und zukunftssichere Anwendungen
gezielt. So reinigt die Harnstofflösung AdBlue
weltweit die Abgase von Dieselfahrzeugen und
sorgt für weniger Stickoxide, weniger CO2 und
saubere Luft.
Im Produktportfolio des Bereiches Agrochemie sind unsere Massendünger PIAGRAN und
PIASAN im Verkauf stabile Säulen. Die Reise
geht aber in Richtung der Düngemittelspezialitäten wie PIAMON, ALZON und PIADIN, denn
der Markt wünscht universell einsetzbare Stickstoffschwefeldünger und stabilisierte Düngemittel, um die N-Effizienzen weiter zu verbessern.
Dies ist ein wichtiger Baustein, um das Ziel
einer nachhaltigen Landwirtschaft, in der Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen, zu
erreichen.
Diese Beispiele zeigen, dass SKW Piesteritz sowohl in der Industrie- als auch in der Agrochemie auf einem guten Weg vom Anbieter von
Massenprodukten zu spezialisierten Markenprodukten ist. Unsere Innovationsrate liegt weit
über 30 % und wird sich über die jüngst neu
am Markt eingeführten Produkte wie ALZON
M-plus und PIAZUR weiter erhöhen.
Die Meinung unserer Kunden ist uns sehr
wichtig. Eine kürzlich gestartete Umfrage bei
Landwirten und Händlern bescheinigt uns eine
gute Benotung. Wir bekamen auch Anregungen
um noch besser zu werden. Mit der Qualität
unserer Produkte, den Produktinnovationen, der
Fachberatung und dem Preisleistungsverhältnis
konnten wir unsere Kunden überzeugen.
Helga Ohlmann, ZB M
Einstellungen
Bereich Einkauf/Lager: Nadine Lutzke
Bereich Chemische Forschung:
Verena Brohs
Übernahme nach der Ausbildung:
Stephan Blut, Christoph Hentschel
Christoph Römmer, Christian Zander
(Bereich Technische Werkstätten)
Ernährungstipp
Die
Fastenzeit
endet am Ostersonnabend, nahtlos folgen die
nächsten Feiertage. Ostern gilt
als Fest der Erneuerung und die Ostereier
stehen als Symbol für neues Leben und für
Fruchtbarkeit. Warum gibt es eigentlich
zu Ostern so viele Eier? Früher hatte das
einen praktischen Hintergrund. Während
der 40tägigen Fastenzeit war der Verzehr
von tierischen Produkten - damit auch
Eiern - untersagt. Die Eier haben sich also
angehäuft und der Appetit darauf war
groß. Was hat es nun mit dem Cholesteringehalt der Eier auf sich? Klar ist, ein Hühnerei enthält viel Cholesterin. Aber die Hühnereier enthalten auch Lecithin. Das ist ein
Stoff, der die Aufnahme von Cholesterin
über die Darmwand hemmt. Somit ist
der Verzehr von Eiern für einen gesunden Menschen wegen des Cholesteringehaltes nicht bedenklich. Zu beachten ist
jedoch, dass in einem Eigelb 7 Gramm
Fett stecken. Trotz allem sind die Hühnereier reich an Mineralstoffen, Vitaminen
und Eiweiß. Damit sind sie allemal gesünder als ein Schokoladenei und liefern auch
viel weniger Kalorien. Aber wenn es dann
ein Schokoladenei sein soll, wählen Sie
eines aus bitterer Schokolade.
m.h. (Diätassistentin)
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