2. NACHT KLÄNGE PIERROT LUNAIRE 16/17 2. NACHTKLÄNGE – PIERROT LUNAIRE Arnold Schönberg (1874 – 1951) Pierrot Lunaire op. 21 1. Mondestrunken 2. Columbine 3. Der Dandy 4. Eine blasse Wäscherin 5. Valse de Chopin 6. Madonna 7. Der kranke Mond 8. Nacht (Passacaglia) 9. Gebet an Pierrot 10. Raub 11. Rote Messe 12. Galgenlied 13. Enthauptung 14. Die Kreuze 15. Heimweh 16. Gemeinheit 17. Parodie 18. Der Mondfleck 19. Serenade 20. Heimfahrt 21. O alter Duft 21.4.17 21.00 INSEL Christina Niessen Stimme Km. Stephan Skiba Violine Michael Fenton Viola Thomas Gieron Violoncello Tamar Romach Flöte Jochen Weidner Klarinette François Salignat Klavier Ulrich Wagner Dirigent & Moderator IMPRESSUM Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Generalintendant Peter Spuhler Kaufmännischer Direktor Johannes Graf-Hauber Verwaltungsdirektor Michael Obermeier Generalmusikdirektor Justin Brown Orchesterdirektor & Konzertdramaturg Axel Schlicksupp Redaktion Axel Schlicksupp Konzept Double Standards Berlin www.doublestandards.net Gestaltung Roman Elischer Fotos Florian Merdes Druck medialogik GmbH Programm Nr. 373 STAATSTHEATER KARLSRUHE 2016/17 WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE ZUM WERK „Habe Vorwort gelesen, Gedichte angeschaut, bin begeistert. Glänzende Idee, ganz in meinem Sinn. Würde das auch ohne Honorar machen wollen.“ Ob Schönbergs Verleger von diesem Plan begeistert war, ist nicht überliefert – aber das Entzücken des Komponisten über die Texte, zu deren Vertonung er von der Wiener Diseuse Albertine Zehme beauftragt wurde. Im März 1912 begann Schönberg mit der Komposition des Melodrams mit dem „Gebet an Pierrot“: „Und ich gehe unbedingt, das spüre ich, einem neuen Ausdruck entgegen. Die Klänge werden hier ein geradezu tierisch unmittelbarer Ausdruck sinnlicher und seelischer Bewegungen.“ Dass er sich sofort in diese Texte vernarrte, liegt neben der großen Ausdruckkraft vor allem an ihrer innewohnenden Musikalität: Indem der belgische Dichter Albert Giraud in seinen jeweils 13-zeiligen Versen durch die Wiederholung der ersten Zeile in der Mitte und am Ende eine Art musikalische Rondoform anwendet, drängt sich für Schönberg eine Vertonung geradezu auf. Die Auftraggeberin zielte auf eine Umsetzung für Stimme mit Klavierbegleitung, doch der Komponist wollte mit Geige, Bratsche, Flöte, Piccolo, Klarinette, Bassklarinette, Violoncello und Klavier das Spektrum erweitern und jeder der einundzwanzig Miniaturen eine eigene Klangfarbe zuordnen. 25 Proben (!) gingen der Berliner Uraufführung 1912 voraus. „Frau Zehme bestand darauf, im Kostüm des Pierrot zu erscheinen und allein auf dem Podium zu stehen. Die Instrumentalisten und der Dirigent, Schönberg, waren hinter einem ziemlich komplizierten Wandschirm – kompliziert, weil es auf einem kleinen Podium nicht ganz einfach war, den Schirm so aufzubauen, daß der Dirigent für die Sprecherin sichtbar war, aber nicht für die Zuhörer“ (so der Schönberg-Schüler und Pianist Eduard Steuermann). Das tat der Wirkung auf das Premierenpublikum keinen Abbruch: „Aber am Schluß war nicht die Spur von Widerspruch. Schönberg und die Aufführenden mußten oft und oft kommen, vor allem natürlich Schönberg; man schrie im Saal nach ihm immer wieder. Es war ein unbedingter Erfolg.“ (Anton Webern) VORSCHAU 3. NACHTKLÄNGE – ANKLANG Neue Werke für Stimmen und Instrumentalisten aus den Kompositionsklassen Wolfgang Rihm und Markus Hechtle Maurice Ravel Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé Hovik Sardaryan Rot, Weiss UA Ling-Hsuan Huang M UA Jia Liu Sketchbook UA David Eisele down the rabbit hole UA Sophie Bareis & Carlotta Lipski Sopran Louise Lotte Edler Mezzosopran Ulrich Wagner Dirigent & Moderator Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE 7.7.17 21.00 INSEL Die NachtKlänge werden unterstützt durch BIOGRAFIEN CHRISTINA NIESSEN Stimme ULRICH WAGNER Dirigent & Moderator Christina Niessen studierte an der Hochschule für Musik in Detmold bei Peter Ziethen und wurde anschließend mit zahlreichen Preisen wie z. B. beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin ausgezeichnet. Ihre ersten Bühnenerfahrungen sammelte sie in Münster sowie in Detmold. Darüber hinaus war sie als Mum in Turnages’ Greek an der Komischen Oper Berlin und als Alceste in Glucks gleichnamiger Oper am Schlosstheater Rheinsberg zu hören. Von 2005 bis 2006 war sie Mitglied des Jungen Ensembles der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Sie gastierte u. a. in Mannheim, Kiel, Dortmund, Köln und Saarbrücken sowie an der Vlaamse Opera in Antwerpen. Seit der Spielzeit 2006/07 ist sie am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert. In der aktuellen Spielzeit ist sie u. a. als Cosima Wagner in Wahnfried zu erleben. Ulrich Wagner studierte in Köln Komposition bei Krzysztof Meyer und Mauricio Kagel sowie Dirigieren bei Volker Wangenheim. 1995 wurde er Solorepetitor, später Studienleiter und Kapellmeister am Theater Krefeld-Mönchengladbach. 2003 wechselte er nach Karlsruhe als Studienleiter, Kapellmeister und Leiter des Opernstudios. Seit 2009 wirkt er als Direktor des BADISCHEN STAATSOPERNCHORS und des Extrachors, bereits seit 2003 leitet er die Kinderkonzerte und die NachtKlänge. Er dirigierte außerdem zahlreiche Repertoirevorstellungen sowie als eigene Premieren Pimpinone, Das Feuerwerk, Der kleine Prinz und die Uraufführung von Michael Nymans Love Counts. Daneben wirkt er als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Karlsruhe und als Musikalischer Leiter bei den Volksschauspielen Ötigheim. 2