1.NACHT KLÄNGE EL CIMARRÓN 16/17 NACHTKLÄNGE 1 – EL CIMARRÓN Hans Werner Henze (1926– 2012) El Cimarrón (1970) 1. Teil I. Die Welt II. Der Cimarrón III. Die Sklaverei IV. Die Flucht V. Der Wald VI. Die Geister VII. Die falsche Freiheit 2. Teil VIII. Die Frauen IX. Die Maschinen X. Der Pfarrer XI. Der Aufstand XII. Die Schlacht von Mal Tiempo XIII. Der schlechte Sieg XIV. Die Freundlichkeit XV. Das Messer 4.11.16 21.00 INSEL Gabriel Urrutia Benet Bariton Horatiu Petrut Roman Flöte Christian Wernicke a. G. Gitarre Marco Dalbon Schlagzeug Ulrich Wagner Dirigent & Moderator IMPRESSUM Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Generalintendant Peter Spuhler Kaufmännischer Direktor Johannes Graf-Hauber Verwaltungsdirektor Michael Obermeier Generalmusikdirektor Justin Brown Orchesterdirektor & Konzertdramaturg Axel Schlicksupp Redaktion Axel Schlicksupp Konzept Double Standards Berlin www.doublestandards.net Gestaltung Kristina Schwarz Foto nytimes.com Druck medialogik GmbH Programm Nr. 346 STAATSTHEATER KARLSRUHE 2016/17 WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE ZUM WERK 1963 lernte der kubanische Schriftsteller und Ethnologe Miguel Barnet in einem entlegenen Winkel seines Landes Esteban Montejo kennen, einen 104 Jahre alten Schwarzen, der noch zur Zeit der Sklaverei geboren und aufgewachsen war. Als Cimarrón, das heißt als flüchtiger Sklave, lebte er viele Jahre lang in der Wildnis und kämpfte später im Unabhängigkeitskrieg von 1895 – 98 gegen die Spanier. Mit Hilfe eines Tonbandgerätes zeichnete Barnet die faszinierende Geschichte dieses Mannes auf, und veröffentlichte sie 1966 in Havanna unter dem Titel Biografía de un Cimarrón. Aus diesem Buch stammen die Passagen, die Hans Magnus Enzensberger ins Deutsche übersetzt und zu einem Libretto verschmolzen hat. Hans Werner Henze hatte sich zu dieser Zeit zu einem dezidiert politischen Komponisten entwickelt. Besonders lag ihm dabei daran, seine Werke weg vom „Elitären“ und hin zu einer unmissverständlichen, „brauchbaren“ Tonsprache zu bringen: „Was im Cimarrón deutlicher als in früheren Stücken zu bemer- ken ist und was aus inzwischen gewonnenen Einsichten über Kommunikation beruht, ist die Tendenz, den Hörer nicht zu verblüffen, nicht einzunebeln, nicht zu hypnotisieren. Im Gegenteil: Die Musik selbst, und das nicht nur auf dem Weg über das Demonstrative der Theater-Elemente, erklärt dem Hörer, wie sie gemacht ist. Sie sagt dauernd: Schaut her, das ist ganz einfach, das ist so und so gemacht. ... Und da versteht er, sieht Zusammenhänge, ist nicht mehr getrennt und fremd.“ Das Ergebnis steht zwischen Konzert und Theater und fesselt vom ersten Ton an durch seine dramatische Präsenz. Von den vier Musikern fordert El Cimarrón mehr als nur die „normale“ Beherrschung ihres Instruments. Die Partitur sieht neben exakt auskomponierten Stellen solche vor, die in ihrem Verlauf nur angedeutet sind, die die Musiker durch improvisatorische und theatralische Gestaltung in das Komponieren einbezieht. Ganz besonders der Singstimme wird dabei eine breit gefächerte Ausdrucksvielfalt abverlangt. VORSCHAU 2. NACHTKLÄNGE – PIERROT LUNAIRE Arnold Schönberg Pierrot Lunaire op. 21 Dreimal 7 Gedichte für eine Sprechstimme und 5 Instrumentalisten Schönbergs Pierrot Lunaire wurde sofort nach der Uraufführung 1912 zum Inbegriff des modernen Melodrams und zu einem Meilenstein der frühen Moderne. Jede der 21 Miniaturen bekommt eine eigene Klangfarbe durch die beteiligten Instrumente Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello. Christina Niessen Stimme Ulrich Wagner Dirigent & Moderator Die NachtKlänge werden unterstützt durch Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE 21.4.17 21.00 INSEL BIOGRAFIEN Der 1976 geborene Gabriel Urrutia Benet absolvierte vor dem Gesangsstudium in Berlin zunächst ein Studium als Chemie-Ingenieur in seiner Heimatstadt Valencia, 2006 wurde ihm in Berlin die Promotion verliehen. Ein Jahr zuvor debütierte er am Theater Heidelberg als Leporello in Don Giovanni. Das dortige Ensemble verließ er 2011 und wechselte ans STAATSTHEATER KARLSRUHE, wo er bis zum letzten Jahr unter Vertrag stand und in zahlreichen Rollen zu hören war. Er wirkt nun als freischaffender Sänger und Komponist. Horatiu Petrut Roman wurde in Kronstadt (Rumänien) geboren. Er studierte bei Enrico Cannata (Temeswar) und Dirk Peppel (Köln). Mehreren erfolgreichen Wettbewerbsteilnahmen folgten Festanstellungen als Soloflötist eines Festivals in Italien und ab 2010 bei der Neuen Philharmonie Westfalen. Dem folgten Engagements beim Staatsorchester Darmstadt und bei der BADISCHEN STAATSKAPELLE, wo er seit 2014 als 2. Flötist wirkt. Christian Wernicke studierte Gitarre und Dirigieren in Köln und Madrid und ist als Solist, Kammermusiker und Dirigent Gast auf internationalen Festivals und unternimmt Konzertreisen auf alle Kontinente. Er wurde mit mehreren wichtigen Stipendien gefördert und ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seit 2011 ist er Mitglied im Uraufführungsensemble ALEPH Gitarrenquartett. www.christian-wernicke.de Der 1985 geborene Marco Dalbon studierte Schlagzeug in seiner Heimatstadt Verona und in Mannheim bei Dennis Kuhn und Jens Knoop. Er ist Preisträger des Musikwettbewerbs für Absolventen in Verona und des internationalen Schlagzeug-Wettbewerbs in Fermo, Italien. Als Orchesterpraktikant wirkte er am Saarländischen Staatstheater sowie als Akademist in Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim. In der BADISCHEN STAATSKAPELLE wirkt er seit 2015 als Solo-Schlagzeuger. Ulrich Wagner studierte in Köln Komposition bei Krzysztof Meyer und Mauricio Kagel sowie Dirigieren bei Volker Wangenheim. 1995 wurde er als Solorepetitor, später Studienleiter und Kapellmeister ans Theater KrefeldMönchengladbach engagiert. 2003 wechselte er ans STAATSTHEATER KARLSRUHE als Studienleiter, Kapellmeister und Leiter des Opernstudios. Seit 2009 wirkt er als Leiter des BADISCHEN STAATSOPERNCHORS und des Extrachors, bereits seit 2003 leitet er die Kinderkonzerte und die NachtKlänge. 1