Die Ausstellung, die vom 2. Mai bis zum 2. Juni 2013 im oberen Foyer des Großen Hauses im Staatstheater Darmstadt gezeigt wird, basiert auf Exponaten, die zum Bestand der Theatersammlung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt gehören. Sie umfassen Bühnenbildentwürfe, Figurinen, Theaterzettel, Kritiken, Sängerportraits sowie – als besondere Pretiose der Schau – ein Bühnenbildmodell zur Götterdämmerung von Kurt Kempin, angefertigt vor über 100 Jahren. Erarbeitet und konzipiert wurde die Ausstellung von Studierenden des Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen ihres Studienmoduls „Praxisfelder der Musikwissenschaft“ (Bachelorstudiengang Musikwissenschaft) unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Kramer. „Ganz – oder gar nicht !“ Richard Wagner und sein Werk in Darmstadt Ein Begleitbuch zur Ausstellung („Ganz – oder gar nicht!“ Richard Wagner und sein Werk in Darmstadt) erscheint in der Reihe der Darmstädter Schriften Nr. 102. Es enthält Texte der Studierenden, die in einzelnen Kapiteln Wagners Verbindungen zu Darmstadt nachzeichnen. Die Beiträge stammen von Katharina Heinius, Alexandra Huber, Rebekka Gebert, Martha Kuby, Katharina Volkmann und Ursula Kramer. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Donnerstag, den 2. Mai 2013 um 19:30 im Staatstheater, Foyer Großes Haus, statt. Die musikalische Umrahmung der Vernissage mit Musik von Richard Wagner wird von Mitgliedern des Staatstheaters Darmstadt gestaltet. AUSSTELLUNG im Foyer des Großen Hauses, Staatstheater Darmstadt 2. Mai – 2. Juni 2013 Gestaltung: www.gramm-design.de A ls 1853 durch den damaligen Hofkapellmeister Louis Schindelmeisser erstmals eine WagnerOper, Tannhäuser, im Darmstädter Hoftheater herausgebracht wurde, war das der Auftakt zu einer intensiven wie kontinuierlichen Auseinandersetzung mit dem seinerzeit wichtigsten und modernsten deutschen Komponisten, die bis heute anhält. Doch längst nicht alle Bühnen nahmen seine Werke so früh ins Repertoire wie Darmstadt. Grund dafür war das Netzwerk, das Wagner schon in Leipziger Tagen aufgebaut hatte. Kaum war der einstige Studienkollege Schindelmeisser als Kapellmeister in Amt und Würden, stellte Wagner nach Jahrzehnten den Kontakt wieder her. Er brachte brieflich – da selbst im Exil in der Schweiz festsitzend – sich, seine Opern, seine klaren Vorstellungen hinsichtlich der Aufund Ausführung sowie nicht zuletzt seine finanziellen Forderungen unmissverständlich ins Gespräch: Nur eine optimale Bühnengestaltung war ihm für seine Werke gut genug. Und er hatte großes Glück; in Darmstadt wirkte seinerzeit ein Mann an der Spitze der technischen Abteilung des Theaters, der schier Unmögliches möglich machte, szenische Effekte kreierte, die ihresgleichen suchten und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen. Sein Name: Carl Brandt. Er wurde DER Mann Wagners – zunächst als Retter in der Not in München, sodann bei den ersten Festspielen in Bayreuth 1876, als er im Rheingold die Rheintöchter auf der Bühne das Schwimmen lehrte… Aber Darmstadt hatte für Wagner noch mehr zu bieten als die Erfindung und den Export diffiziler Bühnentechnik. Auch bei den Sängern stieß der Komponist auf „brauchbares Material“, das er für Bayreuth verwenden konnte. Die große Wagner-Zeit am Darmstädter Theater setzte nach dem Tod des Komponisten ein; durch das Gastspiel von Angelo Neumann und seiner Truppe 1883 erstmals mit dem Ring des Nibelungen in Berührung gekommen, brachte das Haus innerhalb von sechs Jahren alle vier Teile der Tetralogie heraus und behielt die Produktion bis zum Zweiten Weltkrieg im Repertoire. Immerhin 25 Mal wurde der Ring in diesem Zeitraum als geschlossener Zyklus gezeigt. Nach und nach wurden auch die späten Musikdramen Wagners auf die Darmstädter Bühne gebracht, als letztes hatte nach Ablauf der Bayreuther Sperrfrist 1915 Parsifal am Herrngarten Premiere – und kein Geringerer als der letzte Großherzog hat Bühnenbildentwürfe für diese Produktion beigesteuert. Die veränderte Bildästhetik führte insbesondere in den 1910er/20er Jahren zu einer Reihe spannender Neudeutungen der Wagnerschen Werke, die allerdings nach 1933 zwischenzeitlich weniger innovativ, dafür bewusst „deutsch“ ausfielen. Und selbst Krieg und Fliegeralarm und die beengten Verhältnisse in der Orangerie vermochten die Wagner-Enthusiasten nicht von ihrem Kurs abzubringen. Mit der Eröffnung des Staatstheaters 1972 war endlich der geeignete Raum geschaffen, um auf der Bühne wie im Orchestergraben Wagners monumentale Werke angemessen aufzuführen. Dass davon gerade im Jubiläumsjahr mit der mehrmaligen zyklischen Präsentation des Ring in besonderem Maß Gebrauch gemacht wird, erscheint als adäquate Reverenz einer Stadt und ihres Theaters vor einem der ganz großen Theater-Komponisten des 19. Jahrhunderts. Was Richard Wagner mit Darmstadt verbindet Die Ausstellung, die vom 2. Mai bis zum 2. Juni 2013 im oberen Foyer des Großen Hauses im Staatstheater Darmstadt gezeigt wird, basiert auf Exponaten, die zum Bestand der Theatersammlung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt gehören. Sie umfassen Bühnenbildentwürfe, Figurinen, Theaterzettel, Kritiken, Sängerportraits sowie – als besondere Pretiose der Schau – ein Bühnenbildmodell zur Götterdämmerung von Kurt Kempin, angefertigt vor über 100 Jahren. Erarbeitet und konzipiert wurde die Ausstellung von Studierenden des Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen ihres Studienmoduls „Praxisfelder der Musikwissenschaft“ (Bachelorstudiengang Musikwissenschaft) unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Kramer. „Ganz – oder gar nicht !“ Richard Wagner und sein Werk in Darmstadt Ein Begleitbuch zur Ausstellung („Ganz – oder gar nicht!“ Richard Wagner und sein Werk in Darmstadt) erscheint in der Reihe der Darmstädter Schriften Nr. 102. Es enthält Texte der Studierenden, die in einzelnen Kapiteln Wagners Verbindungen zu Darmstadt nachzeichnen. Die Beiträge stammen von Katharina Heinius, Alexandra Huber, Rebekka Gebert, Martha Kuby, Katharina Volkmann und Ursula Kramer. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Donnerstag, den 2. Mai 2013 um 19:30 im Staatstheater, Foyer Großes Haus, statt. Die musikalische Umrahmung der Vernissage mit Musik von Richard Wagner wird von Mitgliedern des Staatstheaters Darmstadt gestaltet. AUSSTELLUNG im Foyer des Großen Hauses, Staatstheater Darmstadt 2. Mai – 2. Juni 2013 Gestaltung: www.gramm-design.de