trägt reife Früchte - Orchesterverein Rüti

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Rüti Orchester im Dialog mit der Orgel
Harte Probenarbeit
trägt reife Früchte
Unter der Leitung von David
Bdrtschinger spielte der
Orchesterverein Rüti Werke
vom Barock über die Romantik
bis zur Neuzeit. Martin-Ulrich
Brunner an der Orgel setzte als
Solist den Kontrapunkt.
Wenn ein Orchesterverein
-
meist
- sich an
ein ambitioniertes Programm im Dialog
mit einem ausgewiesenen Solisten an
der Orgel wagt, werden hohe Erwartungen geweckt. So geschehen in der reforbestehend aus Laienmusikern
mierten Kirche Rüti, wo der ortsansäs-
sige Orchesterverein am vergangenen
Wochenende zum Konzert lud. Die Erwartungen wurden denn auch nicht ent-
täuscht, selbst'wenn nicht alle der gewählten Kompositionen das nicht sehr
zahlreich erschienene Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureissen vermochten. So quasi zum Einspielen war
eine Suite für zwei Hörner und Streicher
von Georg Philipp Telemann (16811767) zl hören. In den fünf Sätzen bildeten die beiden Hörner, gespielt von
Lorcnz Raths und Rebekka Schuler, die
beide zum Teil etwas zu dominant auftraten, einen schönen Gegenpol zum
homogen spielenden Orchester.
Moderat moderneTöne
Im Konzertstück für Orgel und Süei-
cher, komponiert 1996 von Thomas
Gabriel (*1957), spielte Martin-Ulrich
Brunner das Solo an der 1936 von Kuhn
gebauten dreimanualigen Orgel, die mit
ihren 40 Registern sehr gut mit dem Orchester harmoaierte. Dies, obwohl nicht
alle Melodien sehr harmonisch klangen
und man den Eindruck nicht los wurde,
dass dem Komponisten bei der Albeit an
diesem Stück sowohl Bartök als auch
Strawinsky über die Schulter geschaut
hatten. Aber der Organist wie auch das
Orchester meisterten die zum Teil bezüglich Rhythmus und Agogik nicht einfachen Stellen souverän, was. besonders
in der fast aggressiv zu nennenden Coda
hervorragend gelang.
Dem Organisten Paroli geboten
Die <Fünf Choralvorspiele> aus op.
122 von Johannes Brahms (1833-1892)
überzeugten nicht sehr, wobei daftir
eventuell die Bearbeitung ftir Streicher
von Paul Angerer verantwortlich zu mac,hen wäe. Es ist nach Meinung des Berichterstattörs immer schwierig, wenn
Kompositionen, die für ein besrtimmtes
Instrument geschrieben wurden, für andere Instrumente umgearbeitet werden.
In diesem Falle hätten die Choralvorspiele wahrscheinlich besser geklungen,
wären sie von der Orgel inierpretiert
wofden. Nicht zuletzt auch deshalb,
weil die Choralvorspiele von Johann
Sebastian Bach fast automatisch als
Vergleich herangezogen werden.
Als <piöce de r6sistance) erwies sich
dann das <Orgelkonzert Nr. 2> in g-Moll,
op. 777 des liechtensteinischen Kompo-
nisten Josef G. Rheinberger (18391902), in dem das Orchester hörbar über
sich hinaus wuchs und dem teilweise
virtuos spielenden Organisten durchaus
Paroli zu bieten vermochte. Es wurde in
dieser Komposition sehr schön musiziert, und die Pianostellen des Orches-
ters klangen plötzlich viel voller und
sicherer als zu Beginn des Konzerts. Das
hat auch das Publikum realisiert, denn
es verdankte die Darbielung mit langanhaltendem Applaus. (hs)
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