Marketing und Vertrieb vereint Teil 2: Eheschließung Marketing und Vertrieb vereint, Teil 2: Eheschließung Wir verließen Marketing und Vertrieb, als ihre Beziehung gerade ihren Anfang nahm. Sie hatten gerade damit begonnen, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, und entwickeln so langsam ein Gefühl für die Schmerzgrenze des jeweils anderen. Sie haben sich mit dem breiten Angebot an neuartigen Technologien vertraut gemacht, die ihnen fortan ihre Arbeit erleichtern sollen. Sie gewöhnen sich so langsam an die Tatsache, dass sie – nun ja – so gut wie unzertrennlich geworden sind. Es wird also ernst. Vertrieb und Marketing müssen sich eingestehen, dass dies nicht nur ein harmloser Flirt ist, sondern eine ernsthafte Beziehung. Nun, da sie ganz offiziell ein Paar sind, wird es Zeit für den nächsten Schritt. Zwanglose Verabredungen mögen zwar ganz nett sein, ersetzen aber noch lange keine tiefergehende Beziehung. Wenn beide Parteien sich bei der Gestaltung ihrer gemeinsamen Zukunft sicher sind, wird es Zeit, dass die Hochzeitsglocken läuten. Vertrieb und Marketing trauen sich! © 2014 Callidus Software Inc. Alle Rechte vorbehalten. 2 Das Gelübde Neben der großen Feier geht es am Tag der Hochzeit hauptsächlich um das Ehegelübde. Immerhin versprechen sich beide bei der Zeremonie, sich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod sie scheidet. So wie das Ehegelübde das Fundament der Ehe ist, sollte auch für die Vereinigung von Marketing und Vertrieb ein „Gelübde“ abgelegt werden, in Form einer Vereinbarung. Optimal wären Service Level Agreements, oder SLAs: So arbeiten Marketing und Vertrieb synchron und sind immer auf dem neuesten Stand, um gemeinsam nach mehr Umsatz zu streben. Davon haben Sie sicherlich schon gehört. SLAs sind in der IT-Welt sehr weit verbreitet, um die Beziehung zwischen Dienstleister und Benutzer klar zu definieren. Bestimmte Aspekte der Dienstleistung werden abgesteckt, um Uneinigkeiten zu vermeiden. Im Fall von Marketing und Vertrieb sorgt ein SLA dafür, dass beide Seiten ihre Pflichten bei der Verwaltung des Vertriebszyklus erfüllen. Die Verantwortungsbereiche sind klar festgelegt, wodurch die Zusammenarbeit erleichtert wird und gegenseitige Beschuldigungen keinen Halt mehr haben. 3 Bedingungen Im ersten Schritt beim Aufsetzen des SLA geht es für beide Parteien darum, die grundlegende Terminologie sowie die Parameter für den Verkaufsprozess gemeinsam festzulegen. So schlagen sie zumindest die gleiche Richtung ein, damit ist der Weg für Diskussionen über Erwartungen und Anforderungen geebnet. Von Beginn an sollte stets betont werden, wie wichtig Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt sind. Zuständig für diesen Prozess und für die Besprechungen wird vermutlich der Teil der Marketingabteilung sein, der auch für die Nachfragegenerierung verantwortlich ist. Dennoch ist der Prozess eine Gruppenleistung. Definition eines Leads Es ist verwunderlich, wie unterschiedlich die Definitionen eines hochwertigen Leads von Marketing und Vertrieb sind. Diese Diskrepanz ist häufig die Ursache für Missverständnisse und kann im weiteren Verlauf für Reibung sorgen. Ignoriert man das Problem, werden sich beide im Verlauf des Verkaufsprozesses nur noch weiter voneinander entfernen. Wichtigstes Exportgut der Marketingabteilung ist nun mal ein kaufbereiter Lead, der wiederum für den Vertrieb die wesentliche Quelle für die Umsatzgenerierung ist. Daher sollte die Definition eines hochwertigen Leads oberste Priorität haben und von beiden Parteien übereinstimmend akzeptiert werden. Die gemeinsame Definition eines kaufbereiten Leads setzt beim Abgleich von demografischen und unternehmensdemografischen Merkmalen eines potenziellen Leads an: Marktsegment, Unternehmensgröße, Unternehmensanforderungen, Entscheidungsträger ja/nein. Technologien gesteuert werden, besteht die Möglichkeit der Automatisierung, jedoch liegt es im Ermessen der Marketingabteilung, wann ein Lead dazu bereit ist, mit einem Vertriebsmitarbeiter zu sprechen. Daher sollte dem Vertrieb auch ein Mitspracherecht bei der Definition des Profils eingeräumt werden. Die Vertriebsmitarbeiter sind gewissermaßen die „Kunden“ des Marketings im Bereich der Nachfragegenerierung und sind deswegen auch in der einzigartigen Position, sich zu den „Produkten“ der Marketingabteilung zu äußern. In diesem Fall ist die Kundenzufriedenheit oberstes Gebot. Die folgende Terminologie bezieht sich auf diese Problematik und muss im Kontext des LeadFörderungs-Framework klar definiert werden: Marketing Qualified Lead (MQL): Bezeichnet die Marketingabteilung einen Lead als „qualifiziert“, bedeutet dies, dass der Lead an den Vertrieb übergeben werden kann. Mit der Festlegung dieser Kriterien ist aber nur die erste Hürde geschafft. Allein aus der Tatsache, dass ein Lead die Kriterien erfüllt, lässt sich noch nicht schließen, dass er auch kaufbereit ist. Es muss ein auffälliges Interesse a) am Produkt eines Unternehmens und b) an einer Beauftragung bestehen. Sales Accepted Lead (SAL): Bestätigt der Vertrieb einen MQL als kaufbereit, nimmt der Vertrieb diesen Lead als qualifiziert, also als SAL an. Mit dieser Bezeichnung wird dem Vertrieb mehr Macht verliehen, da das Team nun die Möglichkeit hat, Leads abzulehnen. Sales Qualified Lead (SQL): Dies ist ein besonders vielversprechender Lead. Lead-Nurturing ist nicht erforderlich, der Lead kann vom Vertrieb direkt auf die Liste potenzieller Kunden gesetzt werden. Für die Ermittlung dieser Voraussetzungen ist letztendlich die Marketingabteilung zuständig, deren Programme zu Lead-Förderung und LeadScoring speziell darauf ausgelegt sind, Interesse zu schüren. Da die Kampagnen über verschiedenste © 2015 Callidus Software Inc. Alle Rechte vorbehalten. 4 Die „Übergabe“ Im Grenzbereich zwischen Vertrieb und Marketing, in dem Leads vom Marketing an den Vertrieb weitergegeben werden, lauern viele Gefahren. Die Grenzen sind nicht klar definiert und das kann einer der Hauptgründe sein, warum Leads verloren gehen können. Falls ein Lead vom Vertrieb nicht als vielversprechend genug eingestuft wird, die Marketingabteilung aber darauf besteht, den Lead zu übergeben, wird der Vertrieb diesen vermutlich ignorieren, wodurch er aus dem Lead-Nurturing-Prozess herausfällt. Damit der potenzielle Gewinn durch diese Leads nicht verloren geht, muss der Not des verlorenen Leads ein Ende gesetzt werden, indem eine offizielle Methodik für den Übergabeprozess festgelegt wird. Die oben definierte Terminologie führt die Beteiligten durch das System. Ebenso wie der Paketbote sich den Erhalt der Lieferung durch eine Unterschrift bestätigen lässt, sollte die Marketingabteilung darauf pochen, dass der Vertrieb den Lead offiziell bestätigt bzw. ablehnt. So wird ermittelt, ob der Lead seinen Weg fortsetzt oder für zusätzliche Förderung zurückgestuft wird. Bestimmung angemessener Rahmenbedingungen Sobald Marketing und Vertrieb dieselbe Sprache sprechen, kann jede Abteilung bestimmte Erwartungen festlegen, mit denen sie sich dem Verkaufsprozess nähern. Die Erwartungen können sowohl quantitativ als auch qualitativ sein, aber beide Parteien sollten sich darin einig sein. Genauer gesagt sollte die Marketingabteilung für die Erstellung einer bestimmten Anzahl und eines bestimmten Formats von Leads verantwortlich sein, während der Vertrieb sich beim Umgang mit diesen Leads einem System verpflichtet. Dieser Prozess entsteht aus gemeinschaftlichen Bemühungen. Beginnen Sie mit sehr weitgefassten Fragen, wie z. B.: Wie viel Umsatz wird durch eine durchschnittliche Verkaufschance generiert? Wie viele Verkaufschancen muss ein Vertriebsmitarbeiter erfolgreich abschließen, damit er die Quoten erfüllt? Für welchen Prozentsatz des Gesamtumsatzes ist die Marketingabteilung direkt verantwortlich? Im weiteren Verlauf werden die Fragen dann spezifischer. Zum Beispiel: Wie viel Umsatz wird für jedes Marktsegment durchschnittlich pro Verkaufschance generiert? Wie zeichnen sich einzelne Marketingkampagnen für den Umsatz in Dollar verantwortlich? Wie viel Umsatz wird für jeden Typ durchschnittlich pro nicht vom Marketing erzeugter Verkaufschance generiert? Wie sind die durchschnittlichen Konversionsraten für die einzelnen Phasen des Verkaufsprozesses? Es wird sich bezahlt machen, die Antworten auf diese Fragen zu ermitteln. Tatsächlich bringen die Abteilungen mehr System in ihre Prozesse und bemühen sich, eine zugrundeliegende Gleichung zu finden, die sich prozessweit anwenden lässt. © 2015 Callidus Software Inc. Alle Rechte vorbehalten. 5 Nach dieser Kennenlernphase werden sich die Erwartungen der Abteilungen wie von selbst klären. Die verschiedenen Punkte des SLA werden Gestalt annehmen. Zum Beispiel: Die Anzahl der kaufbereiten Leads, die die Marketingabteilung innerhalb eines Zeitraums X an den Vertrieb liefert Der Prozentsatz an Leads, die vom Marketing an die Sales-Pipelines weitergegeben werden sollen Der Zeitraum, in dem das für die Lead-Qualifizierung zuständige Team ein Lead qualifizieren muss Die Anzahl der Leads, die der Vertrieb innerhalb eines Zeitraums X kontaktiert. Der Zeitraum, innerhalb dessen der Vertrieb nach der Übergabe die Weiterverfolgung beginnt Die Anzahl an Kontaktversuchen, die ein Vertriebsmitarbeiter zur Weiterverfolgung eines Leads vornimmt Wie die Übergabe des Leads erfolgt – im CRM-System? Per E-Mail? Der Umgang mit abgelehnten Leads Das SLA sollte letztendlich jedoch weder kompliziert noch übermäßig lang sein. Beide Abteilungen haben auch so schon genug zu tun. Die darin festgelegten Erwartungen sind auch nicht in Stein gemeißelt. Man muss sogar davon ausgehen, dass sie sich unweigerlich verändern werden, da sich die Märkte verlagern und die Technologie weiterentwickelt. Was Sie hieraus mitnehmen sollten, sind die entscheidenden Faktoren für ein erfolgreiches SLA: Kommunikation und Zusammenarbeit. Fazit Der Gedanke an die Eheschließung kann beängstigend sein: Sie ist ein Sturz ins Ungewisse, den beide mit fest ineinander verschränkten Händen und weit geöffneten Herzen wagen müssen. Nun genug der Poesie. Die Vereinigung von Marketing und Vertrieb ist der logische nächste Schritt auf dem Weg der Zusammenarbeit. Dem ist mit nichts besser gedient als mit dem Aufsetzen eines offiziellen SLA, in der die Erwartungen an beide Parteien klar dargelegt werden. Diese Vereinbarung mag vielleicht nicht bindend sein, aber das ist eine Heirat ja auch nicht unbedingt. Sie ist mehr ein Versprechen, ein Vertrauensbekenntnis, eine Absichtserklärung, dass Marketing und Vertrieb als ein effizienteres Ganzes fungieren wollen, sich die Arbeit gerecht aufteilen wollen, sie sich dem großen Ganzen und ihrem gemeinsamen Ziel, nämlich der Erfüllung der Umsatzziele des Unternehmens, bewusst sind. Über CallidusCloud: CallidusCloud ist weltweiter Marktführer im Bereich cloudbasierter Vertriebs-, Marketing- und Lernlösungen. Mit der umfassenden Produktsuite von CallidusCloud lässt sich der Lead-to-Money-Prozess beschleunigen und maximieren: Sie hilft, die richtigen Leads zu bestimmen, eine geeignete Gebiets- und Quotenverteilung zu gewährleisten, Vertriebsmitarbeiter mit Marketingmaterial und Kommunikationsmitteln zu unterstützen, Configure, Price, Quote zu automatisieren und Umsatzvergütungen effizient zu gestalten – mit dem Ergebnis, schneller größere Abschlussvolumen zu realisieren. Mehr als 3.500 führende Unternehmen aller Branchen setzen bei ihrem Lead-to-Money-Prozess auf CallidusCloud, um in Rekordzeit mehr Geschäfte für höhere Umsätze abzuschließen. Geben Sie Ihren Marketing- und Vertriebsteams eine Lösung an die Hand, mit der sie synchron und immer auf dem neuesten Stand sind, um gemeinsam nach mehr Umsatz zu streben. Wenden Sie sich noch heute an unsere Experten. © 2015 Callidus Software Inc. Alle Rechte vorbehalten. 6