Neue Musik - Bodensee

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Must
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Neue Musik
Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht
von
Heidi Thum-Gabler
LU
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Stationenlernen im Musikunterricht
(((Cornelsen-Logo)))
Inhalt
Zur Einführung in den Lernzirkel „Neue Musik“
4
Laufzettel zum Lernzirkel
6
Station
1
2
3a
3b
4
5
6
7
8
9
Expressionismus
Must
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Igor Strawinsky
7
8
Atonalität – Emanzipation der Dissonanz
10
Zwölftonmusik
11
Serielle Musik
13
Klangflächenmusik
14
Aleatorik – dem Zufall überlassen
16
Minimal Art – Minimal Music
17
Musik mit dem Computer
18
Dead Man Walking –
eine amerikanische Oper des 21. Jahrhunderts
20
Postmoderne – Rückgriffe in die Vergangenheit
22
Geräuschmusik
23
Clustersingen
24
Um Töne würfeln
25
Musikalische Postkarten
26
Rhythmische Collage
27
Arbeitsblatt: Grundwissen und Neues
28
Lösungsteil
30
Inhalt der CD
32
10
11
12
13
14
15
Station
3a
Must
er
Atonalität – Emanzipation der Dissonanz
E
iner der wichtigsten Komponisten des
frühen Expressionismus war Arnold
Schönberg (1874–1951). Er strebte ab
1907/08 die Aufhebung der Tonalität und die
totale Gleichberechtigung der Dissonanz neben
der Konsonanz an. Dies führte zum Bruch mit
dem tonalen System der Spätromantik:
• Die Beziehung der Töne
auf einen Grundton wird aufgegeben.
• Es gibt keine Tonarten mehr
und damit auch kein tonales Zentrum.
• Dissonanzen sind gleichberechtigt
und müssen nicht aufgelöst werden.
Tonalität ist ein geordnetes System aus Tönen,
in dem bestimmte hierarchische Beziehungen
gelten, die auf ein Zentrum bezogen sind. Dazu
kommt jedem Ton innerhalb der Tonleiter eine
bestimmte Funktion zu, wie etwa Grundton
oder Leitton. Dissonanzen kommen vor, wollen
aber aufgelöst werden.
Arnold Schönberg (1874–1951)
?
Aufgaben
a) Finden Sie andere Begriffe für Konsonanz und Dissonanz.
b) Hören Sie aus den Sechs Klavierstücken op. 19 von Arnold Schönberg – es handelt sich
hier um Miniaturen zwischen 9 und 12 Takten – das vierte Stück (H5), welches überschrieben ist mit „Rasch, aber leicht“ und insgesamt 22 Sekunden dauert.
c) Der Maler Wassily Kandinsky (1866–1944) war mit Schönberg befreundet. Er gilt als
Wegbereiter der abstrakten Kunst. Das Bild Impression III (s. Umschlagseite) entstand
nach einem Konzert mit Klavierstücken Schönbergs. Betrachten Sie es sorgfältig und
überlegen Sie sich Gemeinsamkeiten zwischen abstrakter Kunst und atonaler Musik.
10
Thum-Gabler: Neue Musik
Must
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3b
Station
Zwölftonmusik
D
ie konsequente Weiterentwicklung der Loslösung von der Tonalität ist die absolute Gleichberechtigung aller 12 Töne. Dazu
entwickelte Schönberg die „Zwölftonmusik“ („Dodekaphonie“). Er stellt aus
den 12 Tönen der chromatischen Tonleiter ein „Thema“ (eine Reihe von Tönen)
zusammen, nach der sich sowohl die
Melodie als auch die Begleitung richten. Eines seiner Grundgesetze hierbei
ist, dass ein Ton erst dann wiederholt
werden darf, wenn die anderen 11 Töne
der Reihe erklungen sind.
Nach dem Prinzip der Zwölftonmusik
komponierten auch Schönbergs Schüler
Anton Webern (1883–1945) und Alban
Berg (1885–1935). Da alle drei Komponisten in Wien lebten, nennt man diese
Gruppe „Neue Wiener Schule“. Hanns
Jelinek (1901–69) studierte auch bei
Schönberg und Berg. Sein folgendes
Klavierstück ist ein anschauliches Beispiel für eine Zwölftonkomposition.
?
Gestaltungsmöglichkeiten für Reihen
1. Reihe
2. Krebs Die Reihe wird von hinten
nach vorne (vertikal) gespielt.
3. Umkehrung Die Reihe wird an der Horizontalen
gespiegelt (siehe auch Notenbeispiel Jelinek ab Takt 7)
4. Krebsumkehrung Kombination von
vertikaler und horizontaler Spiegelung.
1.
2.
3.
4.
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Aufgaben
a) Eine chromatische Tonleiter besteht ausschließlich aus Halbtonschritten.
Vervollständigen Sie die chromatische Tonleiter in Ihrem Heft.
etc.
b) Die Zahlen im Notenbeispiel geben die Töne der Reihe an. Notieren Sie die Töne von 1 bis 12
in Ihrem Skript. Bedenken Sie, dass alle Töne von beiden Notenzeilen zu berücksichtigen sind!
c) In Takt 3 sehen Sie, dass die Reihe von Neuem beginnt. Wo endet dieses Mal die Reihe?
d) Hören Sie das Beispiel (H6) und fassen Sie Wesentliches in Ihrem Heft unter der
Überschrift „Zwölftonmusik“ zusammen.
Thum-Gabler: Neue Musik
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