Zinspolitik im Spannungsfeld zwischen

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Zinspolitik im Spannungsfeld zwischen
Wirtschaftswachstum, Währungspolitik und
Immobilienpreisentwicklung
Zukunft Finanzplatz Schweiz
Freitag, 27. Februar 2015
Dr. Thomas Moser
Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums
Agenda
1. Konventionelle Geldpolitik
2. Unkonventionelle Geldpolitik
3. Risiken der unkonventionellen Geldpolitik
4. Makroprudentielle Politik
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27.02.2015 Zukunft Finanzplatz Schweiz | Dr. Thomas Moser | Vertraulich | © Schweizerische Nationalbank
1. Konventionelle Geldpolitik
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Geldpolitisches Mandat der SNB
Art. 99 der Bundesverfassung:
- Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank eine Geldund Währungspolitik, die dem Gesamtinteresse des Landes dient.
Art. 5 des Nationalbankgesetzes:
- Die Nationalbank führt die Geld- und Währungspolitik im Gesamtinteresse des
Landes. Sie gewährleistet die Preisstabilität. Dabei trägt sie der konjunkturellen
Entwicklung Rechnung.
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Geldpolitisches Konzept der SNB
1. Explizite Definition der Preisstabilität: eine am Landesindex der
Konsumentenpreise gemessene (positive) Teuerung von unter 2 Prozent pro
Jahr.
2. Eine mittelfristigen Inflationsprognose als Hauptindikator für den
geldpolitischen Entscheid.
3. Ein operationelles Zielband für einen dreimonatigen Frankenzinssatz
(Libor; London Interbank Offered Rate).
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Wirkung der Geldpolitik
ReferenzZinssatz
(Leitzins)
Liquidität
(Repos)
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lfr Zinsen
VermögensPreise
Wechselkurs
Nachfrage
Inflation
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Grenzen der konventionellen Geldpolitik
− Zins-Nullgrenze: Der von der Zentralbank gesteuerte kurzfristige Zinssatz kann
nicht (weit) unter Null gesenkt werden. Die Geldpolitik kann damit an der
Nullgrenze auf konventionelle Art nicht weiter gelockert werden.
− Störung in der Übertragung der Geldpolitik: Steigen z.B. die Risikoprämien
stark an, wird die Übertragung des Impulses vom kurzfristigen Zins zu den
langfristigen Zinsen gestört. Das Zinsniveau kann nicht mehr gesteuert werden.
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2. Unkonventionelle Geldpolitik
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Unkonventionelle Geldpolitik
ReferenzZinssatz
(Leitzins)
Liquidität
Kommunikation
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lfr Zinsen
VermögensPreise
Wechselkurs
Nachfrage
Inflation
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Unkonventionelle Geldpolitik der SNB
− Quantitatives Easing: 2009/ August 2011
− Mindestkurs gegenüber dem Euro: September 2011 bis Januar 2015
− Negativzinsen (Giroguthaben bei der SNB und 3M-Libor): Januar 2015
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Verschiebung des Zielbandes für den 3M Libor
auf -1.25% bis -0.25%
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3. Risiken der unkonventionellen Geldpolitik
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A. Bilanzausdehnung/Bilanzrisiken
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B. Geldmenge/Liquidität
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C. Bargeldnachfrage
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D. Tiefzinsumfeld
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4. Makroprudentielle Politik
− Geldpolitik: Gewährleistung der Preisstabilität unter Berücksichtigung der
konjunkturellen Entwicklung.
− Mikroprudentielle Politik: Gewährleistung der Stabilität der individuellen
Finanzinstitute/Banken
− Makroprudentielle Politik: Gewährleistung der Stabilität des Finanzsystems
insgesamt und Verhinderung von Übertreibungen (Blasen) an den Vermögensund Kreditmärkten
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Makroprudentielle Instrumente der SNB
− Jährlicher Finanzstabilitätsbericht: Kann nur auf Risiken hinweisen und
Empfehlungen machen
− Ausserordentliche Liquiditätshilfe für systemrelevante Banken: Nicht präventiv und
kann eventuell sogar Anreiz zu riskantem Verhalten geben
− Neu: Antizyklischer Kapitalpuffer
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Antizyklischer Kapitalpuffer
− Wirkt präventiv: Verpflichtet die Banken, Eigenkapital aufzustocken;
− kann auf alle Kredite oder auf ausgewählte Kreditsegmente beschränkt (sektoriell)
ausgerichtet werden;
− SNB stellt einen Antrag an den Bundesrat, der nach Anhörung der FINMA entscheidet.
− Der antizyklische Kapitalpuffer hat zwei Ziele:
− Erhöhung der Resistenz des Bankensektors: Stärkt Fähigkeit Verluste zu absorbieren.
− Erhöhung der Kosten der Kreditvergabe: Bremsende Wirkung auf Kreditvergabe.
− Bisher zweimal erhöht:
− von 0 auf 1% auf (risikogewichteten) Hypothekarkrediten (auf September 2013)
− von 1% auf 2% (auf Juni 2014)
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