EHN_Risikofaktoren_Medi... - Schweizerische Herzstiftung

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M e d i e n m i t t e i l u n g - Bern, 19.01.2012
Schweizerische Herzstiftung fordert konkrete Fortschritte bei der Ernährung
Konsumenten sollen wissen, was sie essen
Den Salzkonsum vermindern ist gut, zusätzlich Fett und Zucker reduzieren ist
besser: Aufgrund eines europäischen Berichts zu Herz-Kreislauf-Risikofaktoren
fordert die Schweizerische Herzstiftung Politiker und Lebensmittelindustrie auf,
konkrete Massnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung zu treffen.
In Läden und am Fernsehen sind Snacks, Süssgetränke, Backwaren, Fastfood und
Fertig-Gerichte allgegenwärtig. Viele Nahrungsmittel geben vor, gesund zu sein, enthalten aber «versteckt» erhebliche Mengen an Salz, Fett und Zucker. Während Tabak
und Alkohol Vorschriften unterliegen, setzt man bei Nahrungsmitteln weitgehend auf
freiwillige Massnahmen der Industrie. Dringlicher ist die Stossrichtung des kürzlich
erschienenen Berichts* des European Heart Network (EHN), der Allianz europäischer
Herzstiftungen: Er setzt klare Ziele für Fett-, Zucker- und Salzkonsum und die zu
ergreifenden Massnahmen. «Auch in der Schweiz müssten solche verbindlichen Ziele
definiert werden – insbesondere für verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Backwaren,
Fertiggerichte und Frühstücksflocken», sagt Therese Junker, Geschäftsführerin der
Schweizerischen Herzstiftung und Mitglied des Vorstandes der EHN. «Wir unterstützen
deshalb auch die vom Bundesamt für Gesundheit geplante Salzstrategie mit der
schrittweisen Reduktion des Salzgehalts in verarbeiteten Nahrungsmitteln».
Rot, gelb, grün
Zusätzlich zu den Anpassungen der Rezepturen von verarbeiteten Produkten bezüglich des Gehalts an Salz, gesättigten Fetten und Zucker befürwortet die Schweizerische Herzstiftung Massnahmen, welche es den Konsumenten ermöglichen, mehr
Eigenverantwortung für ihre Ernährung zu übernehmen. Vor allem sollte ihnen die
gesunde Wahl in der Fülle des Angebots erleichtert werden. «Die Konsumenten erhalten generell eine schlecht lesbare, schwer verständliche und manchmal sogar irreführende Deklaration der wichtigsten Nahrungsmittelbestandteile auf den Verpackungen»,
sagt Heinrich von Grünigen, Präsident der Schweizerischen Adipositas Stiftung. Eine
bessere Kennzeichnung der wichtigsten Bestandteile des Produkts pro 100 g bzw.
100 ml mit einer Farbcodierung von Rot (hoher Anteil), Gelb (mittlerer Anteil) und Grün
(niedriger Anteil) würde eine rasch erfassbare Entscheidungsgrundlage für einen
bewussten Einkauf bringen und die Bemühungen zur Bekämpfung kardiovaskulärer
Risikofaktoren, von krankhaftem Übergewicht und Diabetes unterstützen. Es sei
bedauerlich, erklären die Verantwortlichen dieser beiden gemeinnützigen
Organisationen, dass die ansonsten sehr dynamische Lebensmittelindustrie so grosse
Mühe bekunde, einfache und verbraucherfreundliche Lösungen wie das Ampelsystem
umzusetzen. Da gesunde Menschen länger leben und konsumieren, müsste die
Industrie an gesundheitlich hochwertigen Produkten und einer klaren Kennzeichnung
grosses Interesse haben.
Gut für Benachteiligte
Das Ampelsystem käme insbesondere auch jenen Menschen entgegen, deren
Bewusstsein für eine gesunde Ernährung klein ist. Damit würde wenigstens teilweise
eine Entwicklung berücksichtigt, die seit Jahren beobachtet werden kann: Europaweit –
aber auch innerhalb der einzelnen Länder – sind die sozioökonomisch am stärksten
benachteiligten Gruppen mit oft auch geringer Bildung am meisten von Herz-KreislaufKrankheiten, aber auch Adipositas und Diabetes betroffen. Die Ampelsignale könnten
ihnen die Orientierung entscheidend erleichtern.
Hohe Kosten
Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachen Leid, Behinderungen, Tod.
Lebensstiländerungen, vorab eine gesunde und ausgewogene Ernährung,
regelmässige körperliche Bewegung und Verzicht auf das Rauchen könnten die Zahl
der Herz-Kreislauf-Opfer deutlich verringern. Dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
deren Risikofaktoren auch zu einer grossen ökonomischen Belastung geworden sind,
wurde am ersten UNO-Gipfel zu den nicht übertragbaren chronischen Krankheiten im
September 2011 in New York thematisiert mit einer entsprechenden Deklaration. Wann
nimmt die Lebensmittelindustrie ihren Teil der Verantwortung wahr und leistet einen
wirkungsvollen Beitrag an die Bekämpfung dieser globalen, zu einem grossen Teil
vermeidbaren Gesundheitsprobleme?
*Diet, Physical Activity and Cardiovascular Disease Prevention in Europe, Der Bericht
kann unter www.ehnheart.org (EuroHeart II publications) heruntergeladen werden.
Hinweis für Medienschaffende:
Die Medienmitteilung ist unter www.swissheart.ch/medien abrufbar und kann auch per E-Mail
übermittelt werden.
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Kontaktpersonen:
Schweizerische Herzstiftung
Peter Ferloni, Leiter Kommunikation
Schwarztorstrasse 18, Postfach 368, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85, Fax 031 388 80 88
[email protected], www.swissheart.ch
Schweizerische Adipositas-Stiftung SAPS
Dr. med. h.c. Heinrich von Grünigen, Präsident
Venusstrasse 29
8050 Zürich
Telefon 044 251 54 13
[email protected], www.saps.ch
European Heart Network
Roberta Bonometti, Pressesprecherin
Telefon +44 7770 21 19 55
[email protected]
Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag
Wir setzen uns mit Forschungsförderung und einer umfassenden Aufklärungsarbeit dafür ein, dass weniger
Menschen an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken oder dadurch behindert bleiben, Menschen nicht vorzeitig an
Herzinfarkt oder Hirnschlag sterben und für Betroffene das Leben lebenswert bleibt. Die 1967 gegründete
Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige und von der Stiftung ZEWO zertifizierte gemeinnützige
Organisation, die sich hauptsächlich aus Spenden finanziert.
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