PRESSEMITTEILUNG Stuttgart, den 09.06.2015 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Thomas Koch (Leitung) T +49 (0) 711 20 32 720 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] Claudia Hamann T +49 (0) 711 20 32 251 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] Jahrespressekonferenz der Staatstheater Stuttgart 2015/16 Oper Stuttgart Dienstag, 9. Juni 2015 Foyer des Schauspielhauses Die Oper Stuttgart präsentiert die Spielzeitpläne 2015/16 Am Dienstag, 9. Juni 2015, gaben Opernintendant Jossi Wieler, Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling, Operndirektorin Eva Kleinitz und Chefdramaturg Sergio Morabito ihre Pläne für die Spielzeit 2015/16 bekannt. Bereits im März hatte Sylvain Cambreling das umfangreiche Konzertprogramm präsentiert. Cambreling wird 2015/16 neben zwei Sinfoniekonzerten insgesamt fünf Opernproduktionen dirigieren, darunter drei Premieren. NEUPRODUKTIONEN UND REPERTOIREPFLEGE Nicht weniger als sechs Premieren stehen in der kommenden Spielzeit auf dem Programm: Jossi Wieler und Sergio Morabito werden Ludwig van Beethovens Fidelio und Vincenzo Bellinis Die Puritaner inszenieren. Kirill Serebrennikov, einer der spannendsten Opern-, Theater- und Filmregisseure Russlands, wird Richard Strauss’ Salome in Szene setzen. Auch Christoph Marthaler präsentiert mit Jaques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen erstmals eine Opernarbeit in Stuttgart. Susanne Kennedy, die die Regie von Philippe Boesmans‘ Reigen übernehmen sollte, erwartet Nachwuchs und hat den Regieauftrag daher zurückgegeben. Das neue Inszenierungsteam wird in Kürze bekannt gegeben. Calixto Bieito kehrt mit Henry Purcells The Fairy Queen nach Stuttgart zurück. Diese sechste Premiere sei eine ganz besondere Produktion, sagt Intendant Jossi Wieler: „Ich freue mich sehr, dass wir 2015/16 dank einer Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart eine sechste Neuproduktion realisieren können: Mit Henry Purcells The Fairy Queen nach Shakespeares Sommernachtstraum und einem aus Sängern und Schauspielern bestehenden Ensemble wird Regisseur Calixto Bieito seine Reihe aufwühlender Stuttgarter Inszenierungen fortsetzen. Diese Koproduktion ist ein Ausdruck des gelebten ‚Stuttgarter Modells’ und der großartigen Kooperation der einzelnen Sparten untereinander.“ Auch der Pflege des Repertoires gelte weiterhin ein großes Augenmerk, betont Wieler: „So wie unser Opernhaus untrennbar mit seinem Ensemble verbunden ist, so lebt unser Spielplan von und mit den Repertoirevorstellungen: Nicht nur für unsere Besucher, auch für unsere Künstlerinnen und Künstler sind diese Aufführungen ein zentraler Bestandteil ihres Opernjahres, die sie mit demselben Elan und Qualitätsanspruch absolvieren wie jede der sechs Premieren.“ ENSEMBLE UND OPERNSTUDIO „Im Zentrum unserer Arbeit steht das Ensemble“, sagt Operndirektorin Eva Kleinitz. Da sei zum einen die Kontinuität der Besetzungen, zum anderen aber auch das gleitende Einarbeiten von Ensemblemitgliedern in neue Rollen, so Kleinitz: „Jeder kann und soll wachsen und sich weiterentwickeln. Wir setzen daher einige unserer Stücke auch deshalb wieder auf den Spielplan, weil unsere Ensemblemitglieder in ihnen wichtige neue Partien erarbeiten können.“ Ebenso unterstütze man die Sängerinnen und Sänger dabei, andernorts zu gastieren, unterstreicht Kleinitz: „So werden neue Erfahrungen in unser Ensemble getragen, wovon wir alle nur profitieren können.“ Neu im Stuttgarter Sängerensemble sind ab der Spielzeit 2015/16: Der Tenor Sebastian Kohlhepp, der 2014/15 bereits in der Stuttgarter Wiederentdeckung Berenike, Königin von Armenien den Lucio Vero verkörpert hat; die Sopranistin Mandy Fredrich, die in Stuttgart derzeit als Fiordiligi in Così fan tutte zu erleben ist; die Sopranistin Josefin Feiler, die nach zwei Jahren im Opernstudio Teil des Stuttgarter Ensembles wird; sowie der Bass David Steffens, der in der laufenden Spielzeit bereits in Ariadne auf Naxos und Nixe mitwirkte. Das Opernstudio Stuttgart, das eine oder zwei Spielzeiten lang besonders begabten jungen Sängerinnen und Sängern erste Schritte im Berufsleben nicht nur ermöglicht, sondern sie auch begleitet und unterstützt – sei das durch Meisterkurse, Konzertabende oder Auftritte in den laufenden Produktionen – ist längst zu einem festen Bestandteil des Stuttgarter Opernlebens geworden. Erfolgsgeschichten wie die der jungen Mezzosopranistin Diana Haller, die nach einem Jahr im Opernstudio ins Opernensemble aufgerückt ist und mittlerweile eine wichtige Stütze dieses Ensembles darstellt, unterstreichen nicht nur die Bedeutung, sondern auch das Gelingen des Stuttgarter Opernstudios. BEGLEITVERANSTALTUNGEN Auch in der kommenden Spielzeit bietet die Oper Stuttgart ihrem Publikum wieder eine Vielzahl an meist kostenlosen spielplanbegleitenden Sonderveranstaltungen an: Zur SPIELZEITERÖFFNUNG am Sonntag, 27. September 2015, erwarten Sänger, Musiker und Leitungsteam das Publikum wieder bei freiem Eintritt im Opernhaus, um gemeinsam einen inspirierenden Streifzug durch die kommende Opern- und Konzertsaison zu unternehmen. Vom 28. April bis zum 8. Mai 2016 veranstaltet die Oper Stuttgart den WERKRAUM EUROPÄISCHE OPER: Mit Rigoletto und Hoffmanns Erzählungen stehen während dieser Zeit gleich zwei zentrale Werke des italienischen und französischen Musiktheaters auf dem Programm. Außerdem sind die Opern Reigen des belgischen Komponisten Philippe Boesmans und Chowanschtschina des Russen Modest Mussorgskij zu sehen. Opernmacher aus diesen vier europäischen Nationen werden zur Teilnahme am WERKRAUM OPER eingeladen, um über die Situation des Musiktheaters in ihren Heimatländern zu berichten. Integriert in dieses Programm sind auch die beiden Komponisten-Werkräume der Spielzeit 2015/16, der WERKRAUM BOESMANS und der WERKRAUM MUSSORGSKIJ mit Liedkonzerten, Filmvorführungen, Künstlergesprächen und Vorträgen. Darüber hinaus gibt es weiterhin Einführungen vor jeder Opernvorstellung und jedem Konzert sowie Einführungsmatineen und öffentliche Bühnenproben vor jeder Premiere. Der Oper Stuttgart Preview Club der Jungen Oper lädt junge Besucher von 16-30 Jahren ein, vor allen anderen die neuen Premieren zu erleben und mit jungen Mitarbeitern der Oper ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus finden Nach(t)gespräche, Audioübertragungen auf den Opernvorplatz sowie der Workshop „Singend durch den Spielplan“ statt. [2 / 2] In der Spielzeit 2014/15 mit großen Erfolg eingeführt, stehen auch in der kommenden Saison wieder sieben LUNCHKONZERTE auf dem Spielplan: Musiker des Staatsorchesters Stuttgart gestalten diese musikalische Mittagspause von einer halben Stunde Dauer. Das Programm wird solistisch oder in kammermusikalischen Formationen im Foyer der Oper Stuttgart als Überraschungsmenü serviert. PREMIEREN Ludwig van Beethovens Fidelio, seine zwischen 1805 und 1814 komponierte, einzige und ewig aktuelle Oper, ist am 25. Oktober 2015 die erste von insgesamt sechs Musiktheaterpremieren der Spielzeit 2015/16. Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling, es inszenieren Jossi Wieler und Sergio Morabito. Die Bühne entwirft Bert Neumann, die Kostüme Nina von Mechow. Als Liebespaar Fidelio und Florestan sind Rebecca von Lipinski und Michael König zu erleben. Am 22. November 2015 feiert Richard Strauss’ 1905 uraufgeführte Oper Salome Premiere. Schon Oscar Wilde beschwor in seinem 1896 uraufgeführten Prosadrama die Gestalt der Salome, einer Frau, die im 19. Jahrhundert gleichermaßen zum Inbild weiblicher Grausamkeit als auch purer Erotik avancierte. Regie führt Kirill Serebrennikov, derzeit einer der spannendsten Opern-, Theater- und Filmregisseure Russlands. Es dirigiert Emilio Pomàrico, das Bühnenbild entwirft Pierre Jorge Gonzales, die Kostüme Kirill Serebrennikov. Simone Schneider und Matthias Klink werden als Salome und Herodes debütieren. In der Rolle des Jochanaan wird der international gefragte Bariton Iain Paterson erstmals in Stuttgart zu erleben sein. Das ehemalige Ensemblemitglied Claudia Mahnke wird ihr Debüt als Herodias geben. Der katalanische Regisseur Calixto Bieito übernimmt die Neuinszenierung von Henry Purcells The Fairy Queen nach William Shakespeares Sommernachtstraum, die am 31. Januar 2016 Premiere haben wird. Purcells Werk, komponiert am Ende des 17. Jahrhunderts, ist eine sogenannte Semi-Oper oder Masque: Eine Mischform aus Schauspiel und Oper, die es nahelegte, sich ihr in Form einer Stuttgarter Koproduktion zuzuwenden. Die musikalische Leitung liegt bei Christian Curnyn, der zuletzt gemeinsam mit Bieito in der Spielzeit 2011/12 JeanPhilippe Rameaus komödiantisches Meisterwerk Platée realisiert hat. Susanne Gschwender entwirft den Bühnenraum. In den Gesangspartien zu erleben sind unter anderem die drei Sopranistinnen Josefin Feiler, Lauryna Bendžiūnaitė und Mirella Bunoaica. The Fairy Queen wird in Englisch gesungen werden, die Dialoge, die Ensemblemitglieder des Schauspiel Stuttgart übernehmen, sind in deutscher Sprache. Hoffmanns Erzählungen, Jacques Offenbachs Parabel auf die Kunst, die Liebe und das Leben nach Erzählungen des Dichters E.T.A. Hoffmann, feiert am 19. März 2016 Premiere. Diese Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid ist eine Hommage an Gérard Mortier, den 2014 verstorbenen Intendanten des Teatro Real, dessen besonderer Wunsch es war, das Werk gemeinsam mit der Oper Stuttgart herauszubringen. Sylvain Cambreling übernimmt die Musikalische Leitung. Mit Hoffmanns Erzählungen wird erstmals eine Regiearbeit von Christoph Marthaler in Stuttgart zu sehen sein. Bühne und Kostüme gestaltet Anna Viebrock. Hoffmanns Frauengestalten werden verkörpert von Ana Durlovski (Olympia), Mandy Fredrich (Antonia) und Simone Schneider (Giulietta). Tenor Pavel Černoch gibt sein Debüt als Hoffmann. Den 80. Geburtstag des belgischen Komponisten Philippe Boesmans feiert die Oper Stuttgart mit der Neuproduktion seiner 1993 uraufgeführten Oper Reigen nach dem gleichnamigen Drama von Arthur Schnitzler (Libretto: Luc Bondy). Premiere ist am 24. April 2016. Die Musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling, der bereits die Uraufführung des Werks 1993 in Brüssel dirigierte. In zehn Szenen sind fünf Paare zu erleben, die größtenteils von Ensemblemitgliedern verkörpert werden, darunter Rebecca von Lipinski, [3 / 3] Matthias Klink, André Morsch, Shigeo Ishino, Sebastian Kohlhepp. Die Sopranistin Annette Dasch wird erstmals in Stuttgart gastieren. Ab 8. Juli 2016 präsentieren Gabriele Ferro, Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock nach ihrer beeindruckenden Interpretation von Die Nachtwandlerin eine weitere Auseinandersetzung mit Vincenzo Bellini: Seine 1835 in Paris uraufgeführte Oper Die Puritaner ist nicht nur das umjubelte letzte Werk des Komponisten, sondern auch Botschafterin der melodisch-harmonischen Entgrenzung eines ekstatischen Belcanto. Die Sopranistin Ana Durlovski wird als Elvira zu erleben sein, die Partie des Lord Arturo singt der uruguayische Tenor Edgardo Rocha. In weiteren Partien kann man sich auf Diana Haller (Enrichetta von Frankreich), Gezim Myshketa (Sir Riccardo) und Adam Palka (Sir Giorgio) freuen. WIEDERAUFNAHMEN Insgesamt stehen in der Spielzeit 2015/16 22 Musiktheaterproduktionen auf dem Spielplan, darunter vier Wiederaufnahmen. Mit Puccinis Tosca und Bizets Carmen kehren im Februar 2016 gleich zwei Hauptwerke der Opernliteratur ins Stuttgarter Opernhaus zurück. Die Partie der Carmen singt Anaïk Morel, die an der Oper Stuttgart als Marguerite in Fausts Verdammnis berührte. An ihrer Seite sind Rafael Rojas als Don José und Gezim Myshketa als Escamillo zu erleben. Es dirigiert Marc Soustrot. Verdis Meisterwerk Falstaff wird in der Inszenierung von Andrea Moses mit Bariton Albert Dohmen in der Titelpartie ab 26. September 2015 erneut zu sehen sein. In der Vorweihnachtszeit und im neuen Jahr wird dann im Opernhaus wieder geflogen: Peter Pan, die fantasievolle Produktion der Jungen Oper rund um den Jungen, der nicht erwachsen werden will, steht ab 12. Dezember 2015 wieder auf dem Spielplan. JUNGE OPER Alice im Wunderland als Oper: Am 2. Juni 2016 feiert Johannes Harneits Werk nach Lewis Carrols weltbekanntem Roman in der Inszenierung von Jenke Nordalm und Barbara Tacchini Premiere im Stuttgarter Kammertheater. Es dirigiert Stefan Schreiber. Harneit hat Carrolls zeitlose Abenteuergeschichte in eine Klangsprache gesetzt, die Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 9 Jahren Alices verzweifelt-mutige Suche nach einem Schlüssel für unlösbare Rätsel und verschlossene Türen sinnlich erfahrbar macht. Für den „Projektchor Alice im Wunderland“ sucht die Junge Oper in einem Casting am 17. Oktober 2015 Mädchen und Jungen mit Gesangskenntnissen von 10 bis 23 Jahren. Mit Schaf von Sophie Kassies (Wiederaufnahme: 23. Oktober 2015) wird neben Peter Pan von Richard Ayres (Wiederaufnahme: 12. Dezember 2015) in der nächsten Spielzeit auch eine weitere begeisternde Produktion der Jungen Oper wieder zu sehen sein: Eingebettet in Barockmusik von Händel, Purcell und Monteverdi erzählt Schaf für Kinder von 5 bis 9 Jahren auf sensible und poetische Weise, wie kompliziert es ist, gleichzeitig ein Herdentier, ein Freund und ein spezieller Jemand zu sein. KARTENVORVERKAUF 2015/16 Der Kartenvorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober 2015 beginnt am 8. Juli 2015. Karten sind erhältlich unter Tel. 0711.20 20 90 und auf der Homepage www.oper-stuttgart.de [4 / 4]