bgytw 2014 – vwl 1

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8 Projekt
VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
Klasse: __________
© SEI
Datum: ___________
Thema: Stabilitätspolitik
Stabilitätspolitik in der Rezession
Folgende Zahlen liegen vor:
Indikatoren
Vorjahr
Veränderung des realen BIP
+ 2,5 %
Veränderung des Preisniveaus
Veränderung der Nominallöhne
Veränderung der Gewinneinkommen (nominal)
Zahl der Arbeitslosen
Erwerbspersonen
Kapitalmarktzinssatz
Veränderung der Geldmenge M3
Veränderung der Staatsausgaben
Veränderung der Staatseinnahmen
Leitzinsen der Zentralbank
+ 2,5 %
+ 2,5 %
+ 10,0 %
2,3 Mio.
30 Mio.
6,5 %
+ 6,0 %
Investitionsgüter schwach
Konsumgüter sehr schwach
Kapazitätsauslastung
Private Investitionen (real)
Haushaltslage des Staates
laufendes Jahr
+ 2,0 %
(+ 6 Mrd. GE)
+ 2,5 %
+ 2,0 %
+ 8,0 %
2,5 Mio.
29 Mio.
6,0 %
+ 7,0 %
+ 2,0 %
+ 5,0 %
3,5 %
+ 3,5 %
+ 3,0 %
zurückgehende Nettokreditaufnahme
Folgende wirtschaftspolitische Vorschläge liegen für das kommende Jahr vor:
a)
b)
c)
d)
Senkung der Leitzinsen auf 2,5 % bei gleichzeitiger Verringerung der Mindestreservesätze.
Zusätzliche staatliche Investitionen im Infrastrukturbereich, die durch Kreditaufnahme im Inland finanziert werden
sollen.
Expansive Lohnpolitik (Erhöhung der Nominallöhne um 4,5 %).
Lohnzurückhaltung (reale Nullrunden für zwei Jahre).
Lösungen
a)
Die Senkung der Leitzinsen wäre unwirksam. Das Zinsniveau ist bereits relativ niedrig. Noch niedrigere Zinsen
würden nicht zwangsläufig zu mehr Investitionen führen, da Investitionsentscheidungen in erster Linie von den Gewinnerwartungen und nicht von der Zinshöhe abhängen.
Eine Senkung der Mindestreservesätze würde die Bankenliquidität verbessern und die Geldmengenexpansion erhöhen. Das ist aber angesichts der ausreichenden Liquiditätsversorgung überflüssig.
b)
Zusätzliche Staatsaufträge (Infrastrukturinvestitionen, Umweltschutzmaßnahmen) könnten die Wirtschaft ankurbeln. Die geringe Staatsnachfrage ist offensichtlich eine wesentliche Ursache der Wachstumsschwäche. Die Gefahr,
dass durch eine verstärkte staatliche Kreditaufnahme eine Verdrängung kreditfinanzierter privater Investitionen eintritt (crowding out), besteht nicht, da die Liquiditätsversorgung ausreichend groß ist.
c)
Höhere Löhne könnten die Binnennachfrage stärken. Der Rückgang der Reallöhne ist die Ursache der schwachen
Konsumgüternachfrage. Ein Anstieg der Nominallöhne um 4,5 % ließe auch noch genügend Spielraum für angemessene Gewinne. Eine Schwächung der privaten Investitionstätigkeit auf Grund geringerer Gewinnerwartungen ist
daher nicht zu befürchten.
d)
Eine Lohnpause für zwei Jahre würde die Unterbeschäftigung nicht vermindern. Im Vorjahr und im laufenden Jahr
sind die Reallöhne gestiegen. Trotzdem hat sich die Arbeitslosenquote erhöht. Weitere Nullrunden bei der Lohnsteigerung würde die private Konsumgüternachfrage noch weiter schwächen. Angesichts der unausgelasteten Kapazitäten würde eine Erhöhung der Konsumnachfrage keine Inflationsgefahren mit sich bringen. Auch eine angebotsbedingte Inflation muss nicht zwangsläufig die Folge der Lohnerhöhungen sein, da die Gewinne ausreichen, um daraus Lohnerhöhungen zu finanzieren.
Ergebnis
Die Kombination der Maßnahmen b) und c) ist am erfolgsversprechendsten.
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8 Projekt
Stabilitätspolitik im Boom
Folgende Zahlen liegen vor:
Indikatoren
Veränderung des realen BIP
Veränderung des Preisniveaus
Veränderung der Nominallöhne
Veränderung der Gewinneinkommen (nominal)
Zahl der Arbeitslosen
Zahl der offenen Stellen
Arbeitslosenquote
Veränderung der Geldmenge M3
Veränderung der Staatsausgaben
Veränderung der Staatseinnahmen
Kapitalmarktzinssatz
Leitzinsen der Zentralbank
Kapazitätsauslastung
Private Investitionen (real)
Vorjahr
+ 4,5 %
+ 5,5 %
+ 8,0 %
+ 10,0 %
210.000
550.000
0,7 %
+ 10,0 %
Haushaltslage des Staates
laufendes Jahr
+ 6,0 %
+ 6,5 %
+ 12,0 %
+ 14,0 %
150.000
650.000
0,5 %
+ 13,0 %
+ 14,0 %
+ 15,0 %
6,0 %
3,0 %
97 %
steigend
keine Nettoneuverschuldung
Folgende wirtschaftspolitische Vorschläge liegen für das kommende Jahr vor:
a)
b)
c)
d)
Erhöhung der Leitzinsen auf 5 % bei gleichzeitiger Erhöhung der Mindestreservesätze.
Verringerung der Staatsausgaben bzw. Steuererhöhungen.
Expansive Lohnpolitik (Erhöhung der Nominallöhne um 15 %).
Lohnzurückhaltung (nur Inflationsausgleich, reale Nullrunden).
Lösungen
a)
Die Erhöhung des Leitzinses würde das allgemeine Zinsniveau anheben und die Kreditnachfrage für Konsum- und
Investitionsgüter senken. Die Expansion der Geldmenge würde dadurch begrenzt. Ähnliche Wirkung hat die Anhebung der Mindestreservesätze. die Verringerung der Bankenliquidität würde den Geldmengenanstieg abschwächen.
Insgesamt würde die gesamtwirtschaftliche Nachfrage – soweit sie mit Krediten finanziert ist – sinken. Dadurch
wird der Preisanstieg gebremst.
b)
Die Senkung der Staatsausgaben scheint nicht nötig zu sein. Von der Staatsnachfrage geht keine expansive Wirkung aus, da die Ausgabenzuwächse hinter den Einnahmenzuwächsen zurückbleiben und keine Nettokreditaufnahme vorliegt. Eine Steuererhöhung in Form eines Stabilitäts- oder (rückzahlungspflichtigen) Konjunkturzuschlags
auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer könnte nachfragedämpfend wirken.
c)
Ein weiterer Lohnanstieg würde die Preissteigerungsrate weiter steigen lassen, da einerseits die steigenden Lohnkosten von den Unternehmen in Form höherer Preise weitergewälzt werden und andererseits die gesamtwirtschaftliche Nachfrage weiter steigt. Es könnte sich eine Lohn-Preis-Spirale entwickeln.
d)
Ein Abbremsen des Lohnanstiegs scheint dringend geboten, um die inflationstreibende Kosten- und Nachfragewirkung der Löhne auszuschalten.
Ergebnis
Die Kombination der Maßnahmen a), b) und d) ist am erfolgversprechendsten.
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