Grunzende Urvie BSE, Schweinepest und fallende Milchpreise lassen Landwirte nach Alternativen suchen. Eine davon ist der Wasserbüffel, aus dessen Milch man den würzigen «Mozzarella di Buffalo» herstellt. Text und Fotos: Thomas Vogel 54 Natürlich | 11-2004 K omm Lisi, komm», ruft Hans Bieri. Der 54-Jährige ist Biobauer im emmentalischen Schangnau und er ruft nicht etwa seiner Tochter, sondern einer urtümlich anmutenden Wasserbüffelkuh. Und tatsächlich: Im Galopp prescht ein rund eineinhalb Meter grosses schwarzes Tier den Hügel herab. Im Schlepptau des zotteligen Rindviehs weitere acht Kühe und Kälber; alle mit weit vorgestrecktem Kopf. «Sie sind sehr anhänglich – teilweise gar etwas aufdringlich», schmunzelt Bieri. Für Wanderer, die die Weide überqueren, mag das ein unheimliches Gefühl sein. Eingekreist von einer Herde grunzender, schwarzer und vor allem Ernährung GESUNDHEIT cher im Emmental fremder Tiere, die neugierig alles beschnuppern, das man auf sich trägt – fast schon wie Hunde. Mit ihren flachen sichelförmig nach hinten gebogenen Hörnern hinterlassen sie zwar einen bedrohlichen Eindruck. Doch: «Sie sind völlig harmlos», beruhigt Bieri Gäste, die durch einen erschreckten Gesichtsausdruck ihre Unsicherheit verraten. Ausser der Bulle. Dem traut auch Bieri nicht 100-prozentig über den Weg. «Bei Stieren weiss man nie», sagt er und nimmt vorsichtshalber einen Stock mit auf die Weide, nur um kurz darauf dem Koloss den Kopf zu kraulen. Cesi, wie er den Bullen ruft, hat eine Schulterhöhe von gut 160 Zentimeter, einen massigen Schädel und wiegt etwa so viel wie ein Kleinwagen – gegen 850 Kilogramm. Verdauungskünstler aus Asien 12 Jahre ist es bereits her, dass Hans Bieri die Idee hatte, Wasserbüffel zu importieren. Der Auslöser war der gesunkene Milchpreis. Bieri machte sich Gedanken um seine Zukunft in der Landwirtschaft. «Existenzielle Gedanken», wie er betont. Diese Gedanken braucht er sich heute nicht mehr zu machen. Er züchtet erfolgreich Wasserbüffel. Den zündenden Gedanken lieferte ein rumänischer Praktikant, den Bieri 1992 be- schäftigte. Er erzählte dem Schweizer Bauern von den Vorzügen der genügsamen Tiere und meinte, dass in Rumänien viele Bauern Wasserbüffel halten. Im Gegensatz zu der Schweiz kennt man die friedlichen Tiere im Osten schon lange als Nutztiere. Wasserbüffel zeichnen sich aus durch ihre Robustheit, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, Klimaeinflüsse und Witterungsunbilden sowie ihrer Langlebigkeit und Vielseitigkeit in der Nutzung. Ihr grösster Vorteil ist wohl ihre Genügsamkeit in der Haltung und Fütterung. Als wahre Verdauungskünstler fressen Wasserbüffel sogar Brennnesseln und Schilf. Sie sind somit ideal für schonendes Beweiden von Feucht- und Moorgebieten, NaturNatürlich | 11-2004 55 Führende Ausbildungsstätte für Naturheilkunde sucht per sofort oder nach Übereinkunft LeiterIn Naturheilkunde Folgende Aufgabenbereiche erwarten Sie: ➢ Neue Ausbildungskonzepte ausarbeiten und durchsetzen ➢ Erarbeiten von Kursunterlagen und Skripten ➢ Lehrtätigkeit ➢ Enge Zusammenarbeit mit Lehrpersonen ➢ Ansprechperson für Schülerinnen und Schüler Sie bringen mit: ➢ Diplom als NaturheilpraktikerIn/Naturarzt/ärztin ➢ Fundierte schulmedizinische Kenntnisse ➢ Erfahrung in Humoralpathologie ➢ Lehrerfahrung ➢ Motivation innovative Lösungen im Bereich der Alternativmedizin entscheidend mitzugestalten ➢ Unternehmerisches Interesse und Verhandlungsgeschick ➢ stielsicheres Deutsch/gute PC-Erfahrung (Office) Es erwartet Sie ein lebhafter Schulbetrieb mit einem aufgestellten und motivierten Mitarbeiterteam sowie beste Infrastruktur. 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Jährlich liefern sie etwas mehr als 10 Prozent der Welt-Kuhmilchproduktion und gute 13 Prozent der Welt-Rindfleischproduktion. Die Wasserbüffel werden in 45 Ländern der Erde, davon in 22 Ländern auf dem asiatischen und in 15 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent ge- halten. Nach Angaben der Food and Agriculture Organization der Uno (FAO) leben 96 Prozent aller Wasserbüffel in den Ländern Asiens, davon gibt es mit etwa 79 Millionen Tieren die grössten Bestände in Indien, mit 23 Millionen in China und mit 19 Millionen in Pakistan. Auf dem amerikanischen Kontinent gibt es über 3 Millionen Wasserbüffel. Davon lebt der grösste Teil in Brasilien, ein geringerer Teil in anderen lateinamerikanischen Ländern. In Europa gibt es ebenfalls rund eine halbe Million Wasserbüffel. Etwa 200 000 davon halten rumänische Bauern und gute 150 000 sind in Italien zu finden. Weitere Länder mit traditioneller Wasserbüffelhaltung in Europa sind Bulgarien, Griechenland, Albanien sowie vereinzelte Regionen in Ungarn und im ehemaligen Jugoslawien. 12 Züchter in der Schweiz Der Eroberungszug der genügsamen Tiere, die von amerikanischen Wissenschaftlern als das «eindrucksvollste Nutztier der Erde» bezeichnet werden, ist nicht aufzuhalten. Die Zahl der Büffel in der Welt erhöht sich ständig, vor allem in den asiatischen Ländern und in den Ländern Lateinamerikas. Wachsendes Interesse an der Entwicklung der Wasserbüffelzucht gibt es aber auch in Ländern, in denen die Büffelzucht bisher nicht bekannt oder nicht interessant war. Das betrifft zum Beispiel die USA, Israel, England, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Deutschland, aber auch die Schweiz. In Deutschland gibt es zum Beispiel bereits rund 800 dieser friedliebenden Tiere. Das zumindest sagt der Präsident des deutschen Büffelverbandes, Manfred Thiele. In der traditionellerweise eher konservativen Schweiz können die Büffel nicht auf eine derart stürmische Entwicklung zurückblicken. Im Emmental war ein Grossteil der Bauern den anhänglichen Tieren gegenüber eher skeptisch, wenn nicht gar feindselig eingestellt. «Sie befürchteten», so Bieri «dass ich den Wasserbüffel mit dem normalen Hausrind kreuzen würde, um so die Vorzüge beider Arten zu erhalten.» Das ist jedoch genetisch nicht möglich, musste Hans Bieri beschwichtigen. Es ging so weit, dass einige Landwirte und Tierschützer beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) intervenierten, es solle die Bewilligung für die Haltung der fremdländischen Tiere verweigern. Das tat es nicht. Jedoch nicht alle Bauern im Tal teilten diese negative Einstellung gegenüber den Neuankömmlingen. 6 weitere Züchter unterstützten Bieri in seinem Bestreben. Deshalb gibt es in der Schweiz inzwischen einen beachtlichen Stock von rund 230 Tieren bei 12 verschiedenen Züchtern. Innovativer Käser in Schangnau Wasserbüffel sind für Schweizer Landwirte sehr attraktive Tiere. Nicht nur dass sie mit sehr wenig Kraftfutter auskommen, nicht dem Milchkontingent unterstehen und dennoch direktzahlungsberechtigt sind, sie produzieren auch eine hochwertige Milch mit einem Fettanteil von 8 bis 9 Prozent; das ist etwa doppelt so viel wie in normaler Kuhmilch. Das bedeutet, ein Käser kann aus Büffelmilch ungefähr die doppelte Menge Käse herstellen. Und im Gegensatz zur herkömmlichen Milch wird die Büffelmilch Natürlich | 11-2004 57 19254-11 19717-11 Clear Home Clear Heart Lernen Sie Ihre Umwelt und Ihre persönlichen Energiefelder auf eine sanfte Art und Weise zu klären Drei Workshops mit Eric Dowsett in der Schweiz 11.–13. Februar 2005 Klärung der persönlichen Energiefelder 1.– 3. Juli 2005 Klärung der Umwelt 20.–25. September 2005 Fünftägiger Intensivworkshop Eric Dowsett, australischer Autor und Lehrer, ist international bekannt für seine einzigartige Fähigkeit zu unterrichten. Seine leichte und sanfte Art, Menschen ohne Ego zu begegnen, macht seine Workshops zu einer tiefen transformativen Erfahrung. „Dies hat mein Leben für immer verändert“, berichten seine KursteilnehmerInnen immer wieder. Eric entmystifiziert Energiearbeit und vermittelt uns die Werkzeuge und das Bewusstsein zum besseren Verständnis unserer Beziehungen zur Umwelt, zu uns selbst und zu anderen Menschen. Erics feinfühlige und schlichte Arbeitsweise verfeinert die Energiearbeit bis zu ihrer tiefsten Essenz – der Kraft des mitfühlenden Herzens. 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Herkömmliche Kuhmilch kostet sie rund 70 Rappen. Diese gute Bezahlung muss auch sein, sonst könnte Bauer Bieri seine Büffel nicht wirtschaftlich halten. «Sie geben nur gerade rund 1500 Liter im Jahr», sagt er. Die durchschnittliche Milchleistung einer normalen Schweizer Kuh liegt bei 5500 Litern pro Jahr. Aus der fettreichen Milch stellt Jaun jährlich rund 7000 Kilogramm des beliebten Büffelmozzarella her; Tendenz steigend. Ein Produkt, das sich sehr gut verkaufen lässt, aber auch seinen Preis hat. Bis es aber so weit war, dass Jaun die Schweiz mit einheimischem Büffelmozzarella beliefern konnte, musste er 2 Jahre experimentieren. «Die ersten 5 Monate haben wir aus der Büffelmilch nur Koteletten hergestellt», scherzt Jaun im Nachhinein. «Alle unsere MozzarellaVersuche landeten im Schweinetrog.» Produzieren Luxuslebensmittel Heute ist die Käserei Schangnau Profi in der Mozzarella-Produktion. Maschinell zu 125 Gramm schweren Kugeln gepresst und zusammen mit Salzlacke in Beutel eingeschweisst, sind die weissen Kugeln bereits wenige Stunden nach dem Melken bereit zur Auslieferung in die ganze Schweiz. Die Verteilung erfolgt nicht mehr in Eigenregie, wie in den ersten Jahren. Das erledigen heute Emmi Interfrais, Baumann Käse, Grimm Spezialitätenhandel, Michel Comestibles und Emme Pro. Sie liefern den Frischkäse ins Berner Oberland, nach Thun, Solothurn, Basel und in Teile der Kantone Aargau und Luzern. Die Spezialität aus dem Emmental ist ein Verkaufsschlager, wenn auch sicher kein Lebensmittel für den alltäglichen Gebrauch. Dazu ist der Schangnauer Büffelmozzarella mit 3.70 Franken pro 100 Gramm etwas zu teuer. Das weiss auch Jaun: «Wir produzieren ein Luxuslebensmittel.» Er ist überzeugt, dass sie etwas Besonderes herstellen, «von dem man gerne etwas weniger isst». Gerne würde er auch mehr herstellen. Doch: «Dazu fehlt uns die Milch und natürlich müssen wir aufpassen, dass wir den Markt nicht übersättigen.» Tourismusmagnet Büffel Inzwischen entwickelten sich die Büffel zu einem Segen für den Ort zuhinterst im Tal oder wie die Schangnauer sagen «zuoberst im Tal». Neben dem begehrten Mozzarella – der gemäss Jaun Saison hat, wenn auch Tomaten Saison haben – stellt die Käserei Schangnau Büffelkäse, Büffelfeta, Büffelquark und bald Büffeljoghurts her. In der Bäckerei verkaufen sie Büffelbrot und in den lokalen Restaurants und Hotels gibt es Büffelsteak. Schangnau ist ein gutes Beispiel, wie eine abgelegene Berggegend mit einer innovativen Idee, tatkräftigen Leuten und einem guten Marketing Arbeitsplätze schaffen und die wirtschaftliche Zukunft einer ganzen Gegend sichern kann. Und alle profitieren von Bieris Idee, Wasserbüffel im Emmental zu züchten. Oder wie es Michael Jaun treffend formulierte: «Der Basler kommt nicht wegen ein paar Kühen nach Schangnau; aber wegen den Büffeln.» Ausgewählte Mozzarella-Gericht finden Sie ab Seite 60. Mozzarella gilt als eine der ältesten Frischkäsesorten überhaupt. Ursprünglich war er in Kampanien in Süditalien beheimatet und wurde ausschliesslich aus Büffelmilch hergestellt. Als mozza wird er schon im 4. Jahrhundert erwähnt. Der Mozzarella gehört in die grosse Familie der Formaggi a pasta filata, das heisst der Käse mit gezogenem Teig. Die bekanntesten Vertreter dieser Gruppe sind neben Mozzarella Provolone und Caciocavallo. Zu deren Herstellung wurde früher die Milch mit Lab ausgefällt. Lab ist ein Enzym, das vorwiegend aus Kälbermägen gewonnen wird und die Gerinnung der Milch bewirkt. Anschliessend knetete man die Käsemasse in heissem Wasser zu einer elastischen und formbaren Masse. Beim Mozzarella wurde sie von Hand zu einer Kugel geformt. Diesen Handgriff nannte man mozzare, was schliesslich auch zum Namen Mozzarella führte. Zum Lagern legte man die Kugeln in Salzwasser oder hängte sie zum Räuchern in den Kamin. Da es heute in Süditalien viel zu wenig Büffel gibt, um der weltweit immer noch steigenden Nachfrage nach Mozzarella gerecht zu werden, wird seit längerer Zeit schon – auch ausserhalb von Italien – zu seiner Herstellung Kuhmilch verwendet. Tatsächlich ist Mozzarella aus Kuhmilch heute weiter verbreitet als das Original. Mozzarella aus Büffelmilch ist jedoch bedeutend aromatischer. Mozzarella ist nicht immer gleich Mozzarella: Er sollte sehr feucht und beim Abbeissen geschmeidig sein. Wird er heute aus pasteurisierter Vollmilch zubereitet, versetzt man diese nicht nur mit Lab, sondern auch mit ausgewählten Milchsäurebakterien. Sie bewirken eine leichte Säuerung im frischen Käse und geben ihm ein feines Aroma. Da Mozzarella nur eine bis drei Stunden reifen muss, braucht er keine Lagerung und ist sofort genussbereit. In der Originalverpackung und bei geschlossener Kühlkette bleibt Kuhmilchmozzarella rund einen Monat haltbar. Quelle: Annemarie Wildeisen, Mozzarella, Die besten Rezepte, AT Verlag, 3. Auflage, 2000 Natürlich | 11-2004 59 GESUNDHEIT Ernährung M O Z Z A R E L L Mozzarella: hausgemacht 3,5 Liter Milch, 1 Labtablette (in Apotheken oder im Reformhaus erhältlich), Salz – Die Milch in einer grossen Pfanne auf 38 Grad erwärmen; unbedingt mit dem Thermometer überprüfen! – Die Labtablette in einem Esslöffel Wasser zerdrücken und auflösen. Zur erwärmten Milch geben und gut umrühren. Die Milch an einem warmen Ort etwa zwei Stunden stehen lassen, bis sich an der Oberfläche eine gallertartige Masse gebildet hat und ein Messerschnitt sichtbar bleibt. – Mit einem grossen Messer die gestockte Milch in 2 Zentimeter Abstand in Rauten schneiden. 15 Minuten ruhen lassen, damit sich die Molke (eine grünliche Flüssigkeit) absetzen kann. Nun die Masse unter sorgfältigem Rühren auf 37 Grad erwärmen. Wieder 20 Minuten ruhen lassen. Sechs kleine Gazetücher nass machen und in Siebe legen. Die Frischkäsestückchen – in der Fachsprache Bruch genannt – mit einer Schaumkelle aus der Molke heben und in die Gazetücher geben. Diese jeweils oben zusammendrehen und die restliche Molke ausdrücken. Die Käslein etwa 6 bis 8 Stunden – am besten über Nacht – abtropfen lassen. – Die Molke mit Salz würzen: Man rechnet auf 0,5 Liter Molke 2,5 Teelöffel Salz. Die Mozzarellakugeln aus den Tüchern nehmen und in die gesalzene Molke legen. Im Kühlschrank hält sich der hausgemachte Mozzarella etwa vier Tage. Büffelmozzarella im Blätterteig-Mantel Als warme Vorspeise oder kleine Hauptmahlzeit mit einem feinen Saisonsalat. Zutaten jeweils für 4 Personen 500 g Büffelmozzarella, 3 Tomaten, 100 g Schinken, Pizzagewürz, Pfeffer, Salz, 400 g Blätterteig, 1 Ei – Den Käse, die Tomaten und den Schinken in Würfel schneiden. Nach Belieben würzen. – Den Teig auswallen und die Füllung wurstförmig in der Mitte des Teiges verteilen und gut verpacken. Die Teigpäckli mit dem verklopften Ei bestreichen – Backen: 180 Grad, 30 bis 40 Minuten 60 Natürlich | 11-2004 Paniertes Büffelmozzarella-Schnitzel Zutaten jeweils für 4 Personen 800 g Büffelmozzarella, Pfeffer, Salz, Basilikum, 2 bis 3 Eier – Mozzarella in 1 cm dicke Scheiben schneiden. – Die gewürzten Käsescheiben im zerschlagenen Ei wenden und sehr gut panieren. Bei mittlerer Hitze goldgelb braten. Dazu einen bunt gemischten Salat servieren. Quelle Heidi Jaun, Schangnau Peperoni mit Mozzarella-Füllung Je 2 rote und gelbe Peperoni, 300 g Mozzarella, 1 Ei, 1 Eigelb, 100 ml Crème fraîche, 1 Bund Oregano, Salz, schwarzer Pfeffer, Olivenöl zum Beträufeln – Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. – Die Peperoni waschen und mit Küchenpapier trocknen. Auf ein Backblech legen. Auf der mittleren Rille des vorgeheizten Ofens backen, bis die Haut aufspringt. Herausnehmen, in eine Pfanne legen und zugedeckt 10 Minuten ruhen lassen. Den Ofen auf 180 Grad zurückstellen. – Inzwischen den Mozzarella mit einer Gabel zerdrücken. Mit dem Ei, dem Eigelb und der Crème fraîche mischen. Den Oregano fein hacken und beifügen. Die Masse kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. – Die Haut der Peperoni abziehen und den Deckel abschneiden. Sorgfältig die Kerne und die weissen Rippen im Inneren der Peperoni entfernen. Die Peperoni mit der Käsemasse füllen und in eine gefettete Gratinform stellen. Grosszügig mit Olivenöl beträufeln. – Die Peperoni im 180 Grad heissen Ofen auf der zweituntersten Rille etwa 30 Minuten backen. Heiss, lauwarm oder ausgekühlt, aber nie aus dem Kühlschrank servieren. Broccoli-Blumenkohl-Gratin 500 g Blumenkohl, Salz, 800 g Broccoli, 500 g Tomaten, 300 g Mozzarella, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 100 ml Rahm, 25 g Sesam – Den Blumenkohl wie auch den Broccoli in nicht zu kleine Rosen teilen. In wenig Salzwasser oder in einem Siebeinsatz über dem Dampf 12 bis 15 Minuten den Blumenkohl und rund 10 Minuten den Broccoli weich garen. Die Tomaten kurz in kochendes Wasser tauchen, kalt abschrecken, häuten und je nach Grösse vierteln oder achteln. Salzen. – Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Den Mozzarella in Streifen schneiden. Eine Gratinform ausbuttern. Blumenkohl, Broccoli und Tomaten einschichten. Mit Pfeffer würzen und mit dem Rahm beträufeln. Den Mozzarella darüber verteilen und alles mit Sesam bestreuen. Den Gratin im vorgeheizten Ofen auf der zweituntersten Rille etwa 25 Minuten überbacken. Fischgratin mit Tomaten, Petersilie und Mozzarella 500 g Kartoffeln, Salz, 1 mittlere Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 3 EL Olivenöl, 1 Dose gehackte Tomaten (Pelati, 400 g), schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 2 Bund glattblättrige Petersilie, 500 g Dorsch- oder Kabeljaufilets, 2 EL Zitronensaft, 150 g Mozzarella, etwas Olivenöl zum Beträufeln, nach Belieben etwas Petersilie zum Garnieren – Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. In etwas Salzwasser oder über Dampf knapp weich kochen. Inzwischen die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Im Olivenöl hellgelb dünsten. Die Tomaten beifügen, alles mit Salz und Pfeffer würzen und ungedeckt zu einer dicken Sauce einkochen lassen. Die Petersilie fein hacken und unter die Tomatensauce geben. Vom Feuer nehmen. Die Kartoffelwürfel sorgfältig untermischen. Alles in eine ausgebutterte Gratinform geben. Die Fischfilets in Würfel schneiden. Mit dem Zitronensaft beträufeln und leicht salzen. Den Mozzarella ebenfalls Ernährung GESUNDHEIT A - R E Z E P T E würfeln und mit Pfeffer würzen. Beides auf den Tomaten-Kartoffeln verteilen. Mit etwas Olivenöl beträufeln. – Den Fischgratin im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen auf der zweituntersten Rille etwa 20 Minuten überbacken. Vor dem Servieren nach Belieben mit Petersilienblättchen garnieren. Mozzarella-TomatenOmelette 6 Eier, 4 EL Rahm, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 EL Majoranblättchen, 4 mittlere feste Tomaten, 150 g Mozzarella, 4 EL Butter – Die Eier mit Rahm, Salz und Pfeffer in einer Schüssel verquirlen. Den Majoran fein hacken und beifügen. – Die Tomaten in dicke Scheiben, den Mozzarella in Würfel schneiden. – Die Hälfte der Butter in einer beschichteten Bratpfanne schmelzen. Die Hälfte der Eimasse hineingeben und leicht stocken lassen. Dann die Hälfte der Tomatenscheiben und der Käsewürfel darauf verteilen. Die Omelette zugedeckt fertig backen. Warm stellen. – Mit den restlichen Zutaten auf die gleiche Weise eine zweite Omelette backen. Als Beilage passt Kopfsalat. Mozzarella im Hemd 300 g Mozzarella in Stangenform, 12 kleine, dünne Scheiben Rohschinken, 12 Salbeiblätter, 1 Pariserbrot, 2 EL scharfer Senf, 3 Eier, 75 ml Milch, 4 bis 5 EL geriebener Sbrinz oder Parmesan, Salz, schwarzer Pfeffer, reichlich Bratbutter oder Olivenöl zum Ausbacken – Den Mozzarella in 12 dünne Scheiben schneiden. Die Hälfte der Käsescheiben mit je einer halben Rohschinkenscheibe in derselben Grösse sowie einem Salbeiblatt belegen. Mit den restlichen Käsescheiben bedecken. – Das Pariserbrot in 24 möglichst dünne Scheiben schneiden (Anschnitte beiseite legen). Die Scheiben auf einer Seite dünn mit Senf bestreichen. 12 Brotscheiben mit den Käsescheiben belegen. Mit den restlichen Brotscheiben bedecken. Mit der Hand sehr gut andrücken. – Die Eier mit der Milch und dem Sbrinz oder Parmesan mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. – Die gefüllten Brote in der Ei-Käse-Mischung beidseitig gut wenden. Dann sofort in reichlich heisser Bratbutter golden braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Möglichst heiss servieren. Als Beilage passt Salat. Crostata rustica Italienischer Käsekuchen Teig: 200 g Mehl, 1⁄2 TL Salz, 100 g weiche Butter, knapp 100 ml Wasser Belag: 150 g Pancetta oder Coppa, 150 g Mozzarella, 100 g Taleggiokäse, 4 Eier, 400 ml Rahm, Salz, schwarzer Pfeffer – Das Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz mischen. Die weiche Butter in Stücken dazugeben. Das Wasser beifügen. Alles zu einem glatten, eher feuchten Teig arbeiten. In Klarsichtfolie gewickelt etwa 30 Minuten kühl stellen. – Den Pancetta oder die Coppa in Streifen schneiden. Den Mozzarella und den Taleggio klein würfeln. – Den Ofen auf 220 Grad vorheizen. Ein Wähenblech oder eine Pieform von 26 Zentimeter Durchmesser leicht ausbuttern. Den Teig auf Mehl dünn etwas grösser als die Form auswallen und diese damit auslegen. Den Teigboden mit einer Gabel regelmässig einstechen. – Pancetta oder Coppa sowie die Käsewürfelchen auf dem Teigboden verteilen. Eier, Rahm, Salz und Pfeffer zu einem Guss verrühren und darübergeben. – Den Kuchen im vorgeheizten Ofen auf der untersten Rille etwa 25 Minuten backen. Schweinsfilet-Feuilletés 8 Schweinsfilet-Medaillons, je ca. 1,5 Zentimeter dick geschnitten, Salz, Pfeffer, Paprika, 1 EL Bratbutter, 1 mittlere Zucchini, 150 g Mozzarella, ca. 250 g Blätterteig, 1 Eigelb – Die Schweinsfilet-Medaillons mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und Paprika würzen. In der sehr heissen Bratbutter auf beiden Seiten insgesamt höchstens 45 Sekunden anbraten. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. – Die Zucchini ungeschält in kochendem Salzwasser 3 bis 4 Minuten blanchieren. Herausnehmen, kalt abschrecken, der Länge nach vierteln, dann in Scheibchen schneiden. Den Mozzarella in kleine Würfelchen schneiden. Den Blätterteig etwa 3 Millimeter dick auswallen und in acht Stücke beliebiger Form (z. B. in Quadrate von 8 x 8 cm oder Dreiecke von ca. 10 cm Seitenlänge) schneiden, auf denen je ein Fleischmedaillon sowie etwas Zucchini Platz finden. Die Feuilletés auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. – Die Teigstücke mit den Medaillons belegen. Die Zucchini ziegelartig darum herum anordnen. Mozzarellawürfelchen darauf verteilen. Das Eigelb verrühren und die Teigränder damit bepinseln. – Die Feuilletés im auf 220 Grad vorgeheizten Ofen auf der untersten Rille 12 bis 15 Minuten backen. Quelle, Rezepte und Fotos: Annemarie Wildeisen, «Mozzarella», Die besten Rezepte, AT Verlag, 3. Auflage, 2000 Natürlich | 11-2004 61