Spielplaninformationen für 2007/2008 an der Oper Paris Acht neue Produktionen, von denen fünf aus dem 20. und 21. Jahrhundert stammen, stehen auf dem Spielplan 2007/08 der Pariser Opernhäuser Garnier und Bastille. Das Programm umfasst insbesondere die Uraufführung von „Melancholia“, einer Oper in drei Akten, die der Österreicher Georg Friedrich Haas im Auftrag der Pariser Oper komponiert hat. Regie führt Stanislas Nordey, die musikalische Leitung übernimmt Emilio Pomarico. Die Uraufführung steht am 9. Juni 2008 auf dem Programm. Mit drei Opern und einem Ballett führt die Opera Paris in der Saison auch eine Tournee in mehreren Pariser Vorstädten durch. Operndirektor Gerard Mortier betonte, dass er der Vorbereitung dieser seiner vierten Saison besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, weil sie seine letzte sein sollte. Erst danach erfuhr er, dass sein Mandat bis zum Sommer 2009 fortgesetzt wurde, obwohl der Belgier im November 2008 seinen 65 Geburtstag feiert und somit das Grenzalter für die Führung einer öffentlich-rechtlichen Institution in Frankreich erreicht. „Ich wollte daher eine Saison, die etwas von den Menschen erzählt und reich an Gegenwartswerken ist“, erklärte Mortier bei der Vorstellung des neuen Programms. Der Operndirektor betonte weiter, dass seit seiner Ankunft an der Spitze des Musikhauses eine Verjüngung des Publikums erreicht worden sei. Den Statistiken zufolge sind nunmehr 50 Prozent der Besucher jünger als 45 Jahre. Ab dem 13. September steht in der Opera Bastille die 1907 uraufgeführte Oper „Ariane et Barbe-Bleue“ von Paul Dukas (1865-1935) auf dem Programm. Regie führt Anna Viebrock. Die musikalische Leitung übernimmt Sylvain Cambreling, der auch Alban Bergs „Wozzeck“ in einer Inszenierung von Christoph Marthaler dirigiert. Unter den modernen neuen Produktionen befinden sich auch „Il Prigioniero“ (1950) von Luigi Dallapiccola (1904-1975) und „The Rake’s Progress“ (1951) von Igor Strawinsky (1882-1971), bei der der Schweizer Luc Bondy Regie führt, während Edward Gardner die musikalische Leitung übernimmt. Strawinskys Oper, die am 3. März 2008 Premiere feiert, wurde bisher noch nie in Paris aufgeführt. Die weiteren neuen Produktionen der Pariser Oper sind „Luisa Miller“ von Verdi sowie „Parsifal“ und „Tannhäuser“ von Richard Wagner. Im „Parsifal“ führt der Pole Krzysztof Warlikowski Regie, im „Tannhäuser“ dagegen der Kanadier Robert Carsen, der auch für die Wiederaufnahme von „Cappricio“ von Richard Strauss, „Alcina“ von Händel und „Le Capulets et les Montaigus“ von Bellini verantwortlich zeichnet. Weitere Wiederaufnahmen sind „La femme sans ombre“ von Richard Strauss und „Cardillac“ von Hindemith sowie „L’Elixir d’amour“ von Donizetti, „La Traviata“ und „Don Carlo“ von Verdi, „Le Barbier de Seville“ von Rossini und „Tosca“ von Puccini. Um gegen ihr Elite-Image anzukämpfen, geht die Pariser Oper mit drei Opern auf Tournee in benachteiligte Pariser Vorstädte. In Bobigny ist Mozarts „Cosi fan tutte“ zu sehen, in Nanterre Mozarts „Figaros Hochzeit“ und in Suresnes „Didon et Enee“ von Purcell. Das Opernballett wird dagegen in der Vorstadt Creteil auftreten. In Paris umfasst das Programm des Balletts zwei Uraufführungen der deutschen Sasha Waltz und des Briten Wayne McGregor.