Einführung in die Mikroökonomie Übungsaufgaben (4) 1. Die Studentin Mikrobiota ist eine Gesundheitsfanatikerin, die nur von Äpfeln und Avocados lebt. In der untenstehenden Tabelle sind verschiedene Bündel von den beiden Obstsorten aufgetragen. Falls zwei Bündel die gleiche Anzahl einer Frucht enthalten, jedoch eine unterschiedliche Anzahl der anderen Frucht, so zieht Mikrobiota unter diesen beiden das Bündel vor, in dem es mehr Früchte gibt. Es ist bekannt, dass Mikrobiota indifferent ist zwischen den Bündeln A und C sowie zwischen den Bündeln D und F . Was kann man aufgrund der gegebenen Informationen darüber sagen, welche der folgenden Güterbündel sie anderen vorzieht? Anzahl Äpfel Anzahl Avocados A B C D E F G H 2 1 1 1 1 2 3 2 1 3 2 3 1 5 1 4 Lösung: gegeben A ∼ C und D ∼ F a) D und F sind A und C vorzuziehen, da in den Güterbündeln D und F jeweils eine Einheit mehr von Äpfeln bzw. Avocados vorhanden sind. → D A; D C; F A; F C b) B ist schlechtestes Güterbündel, da alle anderen Güterbündel (mind.) eine Einheit von einem Gut mehr beinhalten → X B für X ∈ {A, C, . . . , H} c) E ist C vorzuziehen, da gleiche Anzahl Äpfel, aber eine Einheit mehr an Avocados, damit E auch A vorzuziehen, da C ∼ A → E C; E A d) G ist H und Güterbündel H dem Güterbündel E vorzuziehen, da jeweils eine Einheit, von einem Gut mehr vorhanden ist. → G H; H E G ist nach dem Gesetz der Transitivität ebenfalls E vorzuziehen. → G E e) Nicht miteinander vergleichbar sind G bzw. H mit Güterbündel F und D. Nach den Daten kann kein Güterbündel den Güterbündeln D, G oder F vorgezogen werden. 2. Jon ist immer bereit, eine Dose Coca Cola gegen eine Dose Sprite auszutauschen und umgekehrt. a) Was können wir über Jons Grenzrate der Substitution aussagen? Jons Grenzrate der Substitution kann als die Anzahl von Dosen Coca Cola definiert werden, auf die er im Austausch gegen eine Dose Sprite zu verzichten bereit wäre. Da er stets bereit ist, eine Dose Coca Cola gegen eine Dose Sprite auszutauschen, ist seine MRS gleich 1. 1 b) Zeichnen Sie eine Indifferenzkurvenschar für Jon. Da Jon stets bereit ist, eine Dose Coca Cola gegen eine Dose Sprite einzutauschen, sind seine Indifferenzkurven mit einer Steigung von -1 linear. c) Zeichnen Sie zwei Budgetgeraden mit unterschiedlichen Steigungen und stellen Sie die die Befriedigung maximierende Wahl dar. Welche Schlussfolgerung können Sie daraus ziehen? Jons Indifferenzkurven verlaufen mit einer Steigung von -1 linear. Jons Budgetgerade ist ebenfalls linear und weist eine Steigung auf, die das Verhältnis der beiden Preise reflektiert. Wenn Jons Budgetgerade steiler als seine Indifferenzkurven ist, entscheidet er sich dafür, nur das Gut auf der vertikalen Achse zu konsumieren. Wenn Jons Budgetgerade flacher als seine Indifferenzkurven verläuft, entscheidet er sich dafür, nur das Gut auf der horizontalen Achse zu konsumieren. Jon wird sich immer für eine Randlösung entscheiden, sofern seine Budgetgerade nicht die gleiche Steigung wie seine Indifferenzkurven aufweist. In diesem Fall wird seine Befriedigung mit jeder Kombination aus Sprite und Coca Cola maximiert, bei der sein gesamtes Einkommen aufgebraucht wird. 3. Der Preis pA von Gut A sei ¤ 2, der Preis pB von Gut B sei ¤ 3 und der Konsument habe das Einkommen I = ¤ 50. Welches der folgenden Güterbündel liegt nicht auf der Budgetlinie des Konsumenten? a) b) c) d) A = 10, A = 4, A = 8, A = 5, B B B B = 10 = 14 = 11.33 =5 Lösung: d, da: 5 · 2 + 5 · 3 = 25 6= 50 , d.h. Lösung d schöpft das Budget nicht aus 4. Konsument Konrad hat ein Einkommen von I und konsumiert die beiden Güter Schokolade (S) und Kaffee (K). a) Stellen Sie die Gleichung von Konrad’s Budgetgerade auf. b) Die Bundesregierung plant die Einführung einer Mengensteuer tS auf Schokolade und einer Mengensteuer tK auf Kaffee. a) Wie ändert sich die Konrad’s Budgetgeraden–Gleichung durch die Einführung der beiden Mengensteuern? b) Ist bei identischen Steuersätzen für beide Güter (tS = tK ) die neue Budgetgerade parallel zur ursprünglichen Budgetgeraden? c) Wie lautet die Budgetgeraden–Gleichung, wenn es nur eine Wertsteuer auf S gibt? d) Wie lautet die Budgetgeraden–Gleichung, wenn es sowohl eine Wertsteuer auf S als auch auf K, mit unterschiedlichen Steuersätzen gibt? 2 e) Ist bei identischen Wertsteuersätzen für beide Güter die neue Budgetgerade parallel zur ursprünglichen Budgetgeraden? Lösung: a) I = pS · S + pK · K b) I = (pS + tS ) · S + (pK + tK ) · K a) verschiebt sich nach links b) nein, denn: I = pS · S + pK · K → Steigung : − ppKS +t I = (pS + t) · S + (pK + t) · K → Steigung : − ppKS +t 6= − ppKS c) I = (1 + tS ) · pS · S + pK · K d) I = (1 + tS ) · pS · S + (1 + tk ) · pK · K e) Ja, da beide Terme mit dem gleichen Wert erweitert werden(prozentual): I = (1 + t) · pS · S + (1 + t) · pK · K pK m (1+t) = pS · S + pK · K → Steigung : − pS 5. Professor W hat für jeden Tag der Woche ¤ 4,00 zur Verfügung, um sein Mittagsessen zu bezahlen. Kürzlich gab es in der Mensa nur zwei Gerichte, Chili und Thunfischsalat. Der Preis einer Portion Chili betrug ¤ 1,00, der eines Thunfischsalats ¤ 0,50. a) Schreiben Sie die Budgetbeschränkung für Professor W auf, nach der er sich für den Konsum von Thunfischsalat (T ) und Chili (C) zu entscheiden hat. Zeichnen Sie die Budgetlinie und bezeichnen Sie sie mit I1 = ¤ 4,00. b) Nehmen Sie an, Professor W wird reicher und kalkuliert ¤ 6,00 pro Woche für sein Mittagessen ein. Schreiben Sie seine neuen Budgetbeschränkungen auf. Zeichnen Sie diese Linie in die gleiche Abbildung ein, und bezeichnen Sie sie mit I2 = ¤ 6,00. c) Natürlich könnte Professor W auch ärmer werden und nur ¤ 2,00 wöchentlich für sein Mittagessen einplanen. Wenn es so wäre, wie sähe seine Budgetbeschränkung dann aus? Zeichnen Sie diese dritte Budgetlinie ebenfalls ein und bezeichnen Sie sie mit I3 = ¤ 2,00. d) Aus der Abbildung wird ersichtlich: a) je mehr Geldmittel Professor W für Mittagessen einplant, umso weiter (rechts oben) / (links unten) wird seine Budgetlinie liegen. b) die Entscheidung von Professor W , wieviel er für ein Mittagessen ausgeben will, (beeinflusst) / (beeinflusst nicht) die Steigung seiner Budgetlinie. e) Nehmen Sie noch einmal an, dass Professor W ¤ 4,00 für Mittagessen zur Verfügung stehen, und dass die Preise von Chili und Thunfischsalat ¤ 1,00 bzw. ¤ 0,50 sind. Zeichnen Sie Professor W ’s Budgetbeschränkung in eine 3 zweite Abbildung und bezeichnen Sie sie mit pT1 = ¤ 0,50. Unterstellen Sie nun, dass der Preis für Thunfischsalat auf ¤ 1,00 steigt. Schreiben Sie Professor W ’s neue Budgetbeschränkung auf. Zeichnen Sie diese Linie in die zweite Abbildung ein, und bezeichnen Sie sie mit pT2 = ¤ 1,00. f) Schließlich nehmen Sie einmal Unvorhergesehenes an. Der Preis von Thunfischsalat fällt auf ¤ 0,40. Schreiben Sie die Budgetlinie auf, die diesem neuen niedrigeren Preis von Thunfischsalat entspricht. Zeichnen Sie diese dritte Budgetlinie in die zweite Abbildung ein und bezeichnen Sie sie mit pT3 = ¤ 0,40. g) Ein Vergleich der Budgetlinien in der zweiten Abbildung zeigt, dass der Preis von Thunfischsalat sowohl [......] als auch [......] dieser Linien beeinflusst. Genauer: Je niedriger der Preis für Thunfischsalat, umso (steiler) / (flacher) verläuft die Budgetlinie und umso (höher) / (tiefer) liegt der Punkt, wo diese Linie die Thunfischsalat-Achse (T) schneidet. Der Preis von Thunfischsalat (beeinflusst) / (beeinflusst nicht) den Schnittpunkt der Chili-Achse (C) mit Professor W ’s Budgetlinie. (Nehmen Sie die Y Achse für den Thunfisch.) Lösung a) 4 ≥ 1C + 0, 5T b) 6 ≥ 1C + 0, 5T c) 2 ≥ 1C + 0, 5T d) Wenn die Y-Achse die Thunfischachse ist, gilt: a) rechts oben b) beeinflusst nicht e) 4 ≥ 1C + 1T f ) 4 ≥ 1C + 0, 4T g) Der Preis von Thunfisch beeinflusst sowohl Steigung als auch Schnittpunkt mit der Thunfischachse mit der Budgetgeraden. Wenn Y-Achse die Thunfischachse ist, gilt: • steiler • höher • beeinflusst nicht 6. Konsument Konrad trinkt in jede Tasse Kaffee (K) einen Löffel Zucker (S). Seine Budgetgerade ist 3K + S = 12. Was konsumiert Konrad im Optimum? a) 4 Tassen Kaffee und kein Zucker b) 12 Löffel Zucker und kein Kaffee c) 3 Tassen Kaffee und 3 Löffel Zucker d) 4 Tassen Kaffee und 12 Löffel Zucker 4 Lösung: c, denn a und b sind rein rechnerisch keine Lösungen, da es sich bei Kaffee und Zucker um Komplemente handelt, d liegt außerhalb der Budgetgeraden. Daraus folgt Lsg. c. 7. Finden Sie das Optimum der Funktion f (x, y) = 4x2 + 3xy + 6y 2 unter der Nebenbedingung x + y = 56. 5