Predigt zum Schuljahresbeginn 2014/2015 des Marienberg

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Predigt zum Schuljahresbeginn 2014/2015 des Marienberggymnasiums am 22.08.2013 in St. Marien, Neuss (Gedenktag
Maria Königin: Les.: 1 Kor 13,4-7.13 ; Ev.: Mt 22,34-40)
„Den richtigen Ton treffen“
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schwestern und Brüder,
es gibt sicher für keinen von uns einen Tag, an dem wir nicht in irgendeiner
Weise Musik hören, in den vergangen Ferien wie auch jetzt in der Schulzeit.
Welche Musik hört Ihr eigentlich gerne? Welche Musik tut Euch gut? Welche
Musik erhebt Euch über Euren Alltag hinaus und beflügelt Euch?
Wenn ich auf mich schaue, dann ist es für mich z.B. die Musik von Johann
Sebastian Bach oder Felix Mendelssohn Bartholdy, die mir Flügel verleiht, wo
ich aufatme und mich tief in meinem Herzen daran freuen kann.
Naja, Bach und so, was sollen wir auch sonst von Pfarrer Dalhaus erwarten?,
denken jetzt bestimmt einige von Euch. Da gibt es natürlich ganz andere
aktuelle Komponisten oder Sänger, die Ihr gerne hört und die Euch berühren,
vielleicht mit Texten, die Euch zum Nachdenken anregen. Bestimmt habt auch
Ihr
eine
Lieblingsmusik,
einen
Lieblingssänger
oder
einen
Lieblingskomponisten.
Als Christinnen und Christen haben wir eine Musik an die Hand und ans Ohr
bekommen, die unser Herz erreichen will. Eine Musik, die unser Leben
bereichern, erheben und beflügeln soll.
Es ist Gott selbst, der seine Liebe zu uns ausdrückt, indem er uns sein Wort
schenkt in der Heiligen Schrift, indem er uns durch sein Wirken in dieser Welt
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Richtung und Ziel für unser Leben zeigt. Gott selbst spielt diese Melodie der
Liebe und er lässt uns, jeden einzelnen von uns zu Tönen werden, die in seiner
Melodie nicht nur mitspielen dürfen, sondern für das Ganze unverzichtbar sind.
Vor vielen Jahren habe ich ein Lied kennen gelernt, das diesen Zusammenhang
sehr deutlich auf den Punkt bringt:
Der Refrain lautet:
„Gott, wir sind die Töne in deiner Melodie, ob Dur oder Moll, du vereinigst sie
zu einem Lied, das erklingt, für die ganze Welt, dass deine Frohe Botschaft in
alle Einzug hält.
Dann kommen drei Strophen:
1. „Du bist wie der Rhythmus, der mir Orientierung gibt. Du bist wie der
Freund, der mich von Herzen liebt. Du, Herr, bist der Weg und das Ziel
zugleich. Du führst alle Menschen in dein Reich.“
2. „Du bist wie die Pause, die mir neuen Atem schenkt, die, Herr, meinen
Blick, zu dir nach innen lenkt. Hör im Herzen ich deine Melodie, weiß ich
doch, du, Herr verlässt mich nie.“
3. „Du, Herr, bist der leise Ton in unserer lauten Welt, deine Harmonie, die
Welt zusammenhält. Herr, wir glauben dir, dass dein Reich beginnt, wenn
dein Volk das Lied der Liebe singt.“
Danach folgt dann wieder der Refrain.
Das sind doch wunderbare Aussagen: wir dürfen, jede und jeder von uns an
seiner eigenen ganz besonderen Stelle, als Töne in der Melodie Gottes
mitwirken und so seine Frohe Botschaft in unserer Welt, in der Schulgemeinde,
zu Hause in der Familien, wo immer wir uns bewegen, zum Klingen bringen.
Und Gott selbst, der uns von Herzen liebt, ist wie der Rhythmus, der mir
Orientierung gibt. Gott ist wie die Pause, die mir neuen Atem schenkt. Gott ist
der leise Ton in unserer manchmal so lauten Welt.
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Wie die Musik nicht ohne Töne, Rhythmus und Pausen auskommt, so kommen
auch wir als Christinnen und Christen nicht ohne Gott aus, der niemals aufhört,
jede und jeden einzelnen von uns unendlich zu lieben.
Gott möchte also seine Musik auf der Erde mit uns als seine Töne spielen, er
möchte nicht ohne uns auskommen. Damit wir das gut können, sind wir immer
wieder eingeladen, seine Melodie, die er mit uns spielen möchte, in unserem
Herzen zu hören und dann auch zu spielen.
Als Christinnen und Christen bekommen wir immer wieder eine Musik an die
Hand und ans Ohr, die unser Herz erreichen will. Eine Musik, die unser Leben
bereichern, erheben und beflügeln soll. Eine Komposition eines großartigen
Komponisten. Seit es Menschen gibt, haben sie sich
diese Komposition
angehört, haben sich erheben und stark machen lassen. Mit großer Hoffnung und
Zuversicht sind sie mit dieser Komposition im Herzen ihren Weg gegangen.
Auch wir sind heute eingeladen, diese Komposition Gottes als ganze
Schulgemeinschaft, als Klassengemeinschaft und auch als einzelne immer
wieder zum Klingen zu bringen. Die Komposition Gottes von der Erschaffung
der Welt bis zu der befreienden Botschaft Jesu, dass jede und jeder von uns in
seiner Einzigartigkeit unendlich geliebt ist und zu einem Leben bestimmt ist, das
sogar die Grenze des Todes hinter sich lässt.
Unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, trifft wohl derzeit bei vielen innerhalb
und auch außerhalb des Orchesters Kirche den richtigen Ton. Er wird nicht
müde, immer wieder in seinen Predigten und in seinem Verhalten auf den Kern
der Komposition Gottes zu verweisen. Es ist der Kern einer wirklich froh
machenden Botschaft, der Botschaft der Liebe Gottes, die Jesus den Menschen
seiner Zeit erzählt und vorgelebt hat. Die von Papst Franziskus angeschlagenen
Töne kommen bei den Menschen an und machen sie neugierig auf die große
Komposition Gottes. Seine Töne lassen aufhorchen und machen Mut, was es
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heißen kann, heute eine Christin oder ein Christ zu sein, auch ein froher Christ
zu sein und zur großen Gemeinschaft der Kirche zu gehören. Diese Töne sind
einladend.
Liebe Schülerinnen,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schwestern und Brüder,
nicht nur der Papst spielt in der Melodie Gottes eine zentrale Rolle. Jede und
jeder von uns hat in Gottes Melodie eine Hauptrolle.
Das Orchester unserer Schule – und damit meine ich heute morgen natürlich die
ganze Schulgemeinde, jede und jeden einzelnen –, jede und jeder einzelne hat
die Aufgabe, die richtigen Töne in Gottes Melodie zu treffen, damit die Musik
Gottes wieder neu unsere Herzen und die Herzen der Menschen um uns herum
trifft und neugierig macht auf den Komponisten Gott.
Und dieser Komponist Gott hat uns etwas ins Stammbuch geschrieben, das nicht
nur für das kommenden Schuljahr, sondern für unser ganzes Leben als Christ,
die zentrale Bedeutung schlechthin hat: Jesus fasst es im heutigen Evangelium
im Doppelgebot der Liebe zusammen:
„Du sollst Gott lieben und den nächsten wie dich selbst.“
Dieser Satz ist so etwas wie die Überschrift über Gottes Komposition in unserer
Welt. Dieser Satz kann so zu einer Überschrift über das kommende Schuljahr
werden und weit darüber hinaus.
Wenn wir das immer wieder einüben und in unser Leben übersetzen, dann geht
es in unserer Schule und in unserem Leben nicht nur ein wenig menschlicher zu,
sondern dann spielt jeder einzelne seine Töne, die nur sie oder er in Gottes
Melodie spielen kann. Dann dringt etwas von der unendlichen Liebe Gottes, mit
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der er jede und jeden von uns liebt, in unser Herz und in unser gemeinsames
Miteinander.
Wie hieß es noch gleich in dem Lied?
„Gott, wir sind die Töne, in deiner Melodie, ob Dur oder Moll, du vereinigst Sie
zu einem Lied das erklingt, für die ganze Welt, dass deine Frohe Botschaft in
alle Einzug hält.“
Ich lade uns alle eine, diese Melodie im neuen Schuljahr nun wieder gemeinsam
in unserer großen Schulgemeinschaft anzustimmen, damit Gottes Liebe immer
mehr unter uns sichtbar wird.
Amen.
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Fürbitten zum Schuljahresbeginn am 22.08.2014
P: Herr, Jesus Christus, am Beginn des neuen Schuljahres tragen wir dir unsere
Bitten vor:
F1: Wir bitten dich für unsere Schulgemeinschaft: lass uns aufeinander
Rücksicht nehmen. Lass uns miteinander statt gegeneinander lernen und arbeiten
und Konflikte fair austragen.
F2: Wir bitten dich für die Schülerinnen, die mit Angst in dieses neue Schuljahr
gehen. Stehe ihnen bei, gib ihnen Mut, Lebensfreude und gute Freundinnen und
Freunde.
F3: Wir bitten dich für unsere Familien. Manchmal ist es nicht leicht, in Frieden
miteinander zu leben. Stärke unsere Familien und trage sie auch in schwierigen
Situationen.
F4: Wir bitten dich für alle, die in unserer Schulgemeinschaft krank sind. Sei du
Licht in ihrer Nacht, Brot auf dem Weg und Hirte in finsterer Schlucht. Lass
auch und ihnen beistehen.
F5: Wir bitten dich für unsere Lehrerinnen und Lehrer. Gib ihnen Kreativität,
Kraft und Freude für ihre Aufgabe. Schenke ihnen viel Geduld und Verständnis
für die Schülerinnen.
F6: Wir bitten dich auch für die Verstorbenen unserer Schulgemeinschaft. Lass
sie bei dir ewig leben.
P: Herr, Jesus Christus, du begleitest uns, sei du in diesem Schuljahr und unser
ganzes Leben immer bei uns. Amen.
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