Nachhaltige Ernährung. Fair, Bio, Regional.

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Grundsätze des fairen Handels
Was ist fairer Handel?
Waren gelten als fair , wenn
bestimmte Kriterien der Umwelt- und
Sozialverträglichkeit des Warenhandels und der Produktion
eingehalten werden. Die Erzeuger
verpflichten sich, ökologische und
soziale Mindeststandards zu
garantieren. Dazu gehören Anbau in
Mischkulturen, weitgehender Verzicht
auf Chemikalien, ein ausreichendes
Einkommen der Arbeiter, umweltund gesundheitsverträgliche
Arbeitsbedingungen, Mitspracherecht
und Gewerkschaftsfreiheit. Die
Handelsgesellschaften haben
ihrerseits folgende Verpflichtungen:
Zahlung garantierter Mindestpreise,
Zahlung von Fairtrade-Aufschlägen für
Gemeinschaftsprojekte, direkter
Einkauf bei den Erzeuger/innen,
langfristige Lieferbeziehungen und
Vorauszahlung.
Das weltweite Handelssystem bewirkt Ungerechtigkeit:
Konsumenten in den reichen Ländern des Nordens profitieren von
einer breiten Produktpalette und niedrigen Preisen, Unternehmen
von hohen Gewinnmargen. Die Menschen am Anfang der
Lieferkette in den Ländern des Südens haben mit schlechten
Ausgangsbedingungen, wenig Einfluss und prekären Arbeits- und
Lebensverhältnissen zu kämpfen. Fairer Handel
• ermöglicht Kleinbäuer/innen und Arbeiter/innen die
Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen.
• schafft benachteiligten Produzent/innen Marktzugang.
• unterhält transparente, partnerschaftliche und langfristige
Handelsbeziehungen.
• schließt unfairen Zwischenhandel aus.
• sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichstellung
der Geschlechter.
• fördert die Bildung von Genossenschaften und Kooperativen.
• fördert die Umstellung auf biologische Landwirtschaft.
• leistet politische Kampagnen- und Bildungsarbeit, um die
Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten.
Fair gehandelte Produkte erkennen
Der Begriff fair ist nicht gesetzlich geschützt. Die Fachgeschäfte des Fairen
Handels sind die Weltläden, dort werden nur Produkte von Fair-HandelsImporteuren verkauft. Hier unterliegt der gesamte Handelsweg den
Kriterien des fairen Handels. Fair gehandelte Produkte, die in Supermärkten
angeboten werden, sind an einem Siegel zu erkennen, das ihre Herstellung
unter fairen Bedingungen garantiert. Diese Produktzertifizierung
ermöglicht es konventionellen Handelsunternehmen und Herstellern, fair
gehandelte Produkte im Sortiment zu führen. Die Strenge und Gewichtung
der Richtlinien ist unterschiedlich.
Die bittere Wahrheit hinter der
süßen Verführung
Schokolade wird hauptsächlich im
globalen Norden konsumiert, die
Hauptzutaten Kakao und Zucker
stammen jedoch aus dem globalen
Süden. 70 Prozent der weltweiten
Kakaoproduktion findet in Westafrika
statt. Während wenige Konzerne, die die
Verarbeitung und Produktion
dominieren, großen Umsatz machen,
bleiben den Kakaobäuer/innen weniger als 1,25 Dollar pro Tag zum
Überleben. Der Anbau der Kakaopflanzen ist sehr arbeitsintensiv,
Verletzungen von Menschenrechten und internationalen
Arbeitsstandards sind an der Tagesordnung, die Folgen für die
Umwelt sind fatal. Der Alltag der Produzent/innen ist von Hunger
und Armut geprägt, ausbeuterische Kinderarbeit, auch
Kindersklaverei, sind keine Seltenheit.
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Ich bin ein 100% fairer
Saft. Meine Orangen werden
auch auf dem lokalen Markt
verkauft. Da hat jeder etwas
davon!
Wir
schenken wirklich Freude!
Die Blumenpflückerinnen in Kenia
haben sichere Arbeitsverhältnisse und
sind gesund. Unsere CO2 Bilanz ist sogar
besser als die unserer europäischen
Artgenossen!
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Was ist Bio?
Prinzipien des ökologischen Landbaus
Konventionelle Landwirtschaft soll mit geringem finanziellen
Einsatz einen möglichst hohen Ertrag erwirtschaften. Im
Gegensatz dazu ist der Kerngedanke des biologischen oder
ökologischen Landbaus ein möglichst geschlossener und
natürlicher Kreislauf
zwischen Mensch, Tier und
Natur, bei dem die
Ressourcen Boden und
Wasser geschont werden.
Aufbau und Erhalt eines
gesunden Bodens stehen im
Mittelpunkt, denn dann
sind auch Pflanze, Tier und
Mensch gesund.
Betrieb: möglichst geschlossene Kreisläufe zwischen Boden,
Pflanzen und Tieren durch eigene Erzeugung und Wiederverwertung; geringer Einsatz von Fremdenergie; geringer Zukauf von
Futtermitteln und Dünger; Umweltschonung.
Ackerbau: Ernährung des Bodens und nicht der Pflanze; Förderung
der Nützlinge; Einsatz von organischem Dünger, vielseitigen
Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau und Untersaaten; Verzicht auf
chemisch-synthetische Lager- und Pflanzenschutzmittel,
leichtlösliche mineralische Düngemittel und Gentechnik.
Tierhaltung: tierfreundliche Haltungssysteme mit Auslauf und
Weidegang; Futter nur aus biologischer Landwirtschaft und
mindestens zur Hälfte aus dem eigenen Betrieb; keine Antibiotika
oder Wachstumshormone im Futtermittel; Sicherung der
Tiergesundheit in erster Linie durch vorbeugende Maßnahmen.
Bio-Produkte erkennen
Wo bio draufsteht, ist auch bio drin. Die gleichwertigen
Begriffe bio und öko sind gesetzlich geschützt. Die
engmaschige Kontrolle von Bio-Produkten sorgt für
Lebensmittelsicherheit und Transparenz. Die Strenge der
Herstellungskriterien variiert jedoch je nach Siegel und spiegelt
sich im Preis wider.
Den Mindeststandard bietet das EU-Siegel. Es garantiert
Gentechnikfreiheit, Tierhaltungs-Standards, Verzicht auf
chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie
den Verzicht auf Zusatz von Geschmacksverstärkern und
künstlichen Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen. Auf der
Verpackung müssen die Kontrollstelle und die geographische
Herkunft der Zutaten angegeben werden. Auch das deutsche
Bio-Siegel richtet sich nach der EU-Öko-Verordnung. Die
verschiedenen Bio-Anbauverbände hingegen haben strengere
Richtlinien. Ihre Produkte werden vor allem in BioFachgeschäften verkauft.
Unsere Milch
Milch gehört zu unseren Grundnahrungsmitteln,
Milchwirtschaft ist der ökonomisch wichtigste Zweig der
deutschen Landwirtschaft. Allerdings ist die Produktion auf
Export und permanentes Wachstum ausgerichtet.
Hochleistungszucht und Kraftfuttereinsatz lassen Tier- und
Umweltschutz auf der Strecke bleiben. In der BioMilchwirtschaft sind artgerechte Tierhaltung und
Eigenproduktion der Futtermittel bzw. deren Zukauf von BioHöfen vorgeschrieben. Immer mehr Landwirte betreiben die
mutter- oder ammengebundene Kälberaufzucht. Molkereien
dürfen keine Zutaten aus gentechnisch veränderten
Organismen oder künstlich hergestellte Vitamine zufügen. Die
Bio-Milchwirtschaft trägt dazu bei, die Attraktivität der
Kulturlandschaft als Lebens- und Erholungsraum zu erhalten.
Wir sind
nicht nur normale BioEier, die man an der 0 in
unserer Kennzeichnung erkennt. Bei
uns lebt auch der Bruderhahn
unserer Henne noch!
Darf's
mal Vollkorn sein? In den
Schalen der Körner, aus denen ich
gemacht bin, sind nur wertvolle
Inhaltsstoffe und keine Pestizide oder Nitrate!
Außerdem wurden für meine Herstellung
weder Backmischungen noch industrielle
Zusatzstoffe verwendet.
Unser
Anbau tut der
Umwelt gut. Außerdem
ist unsere Schale zum
Verzehr geeignet!
Als wir
noch Rind und Schwein
hatten wir ein ziemlich stressfreies
Leben, denn wir haben uns auf den Wiesen
und in den Freilaufställen vergnügt und wurden
ortsnah geschlachtet. Jetzt könnt ihr unseren
Geschmack ohne Rückstände chemischer
Mittel genießen!
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Global oder regional?
Warum regional einkaufen
Das Primat der Allzeitverfügbarkeit und rentable Produktion im
Ausland bewirken, dass ein Großteil unserer Lebensmittel
importiert wird, obwohl zwei Drittel der Grundnahrungsmittel
in Deutschland hergestellt werden könnten. Gleichzeitig führt
die Konkurrenz zum Verlust der Vielfalt landwirtschaftlicher
Betriebe im ländlichen Raum.
Regionale Produkte erhalten regionale Wirtschaftskreisläufe,
denn Produktion, Wertschöpfung und Arbeitsplätze bleiben vor
Ort. Das enge Verhältnis von Erzeugung, Verarbeitung,
Vermarktung und Konsum schafft Transparenz und Vertrauen.
Der Verbraucher kann durch sein Konsumverhalten direkt
Einfluss auf die Wirtschaft vor Ort nehmen.
Der Import von Lebensmitteln hat zahlreiche
Nachteile: energieintensive Transportwege,
aufwändige Verpackungen, Verlust von Frische
und Qualität sowie undurchschaubare
Zulieferstrukturen. Zudem üben importierte
Lebensmittel Druck auf die regionalen saisonalen
Produkte aus. Wer Produkte aus der Region
konsumieren möchte, sollte sich bewusst sein, was wann
wächst, denn regional essen, heißt saisonal essen.
Produkte aus der Region tragen zur Pflege von
Kulturlandschaften bei, die wichtig für die lokale
Identität sind und deren wirtschaftlicher Faktor als
Tourismusziel nicht zu unterschätzen ist. Regional
und saisonal angebaute Produkte sind oft
preisgünstig, haben einen kleineren CO² Fußabdruck
und eine höhere Qualität: sie werden zum idealen
Reifepunkt geerntet, verlieren keine Inhaltsstoffe
durch lange Transportwege und benötigen weniger
Chemikalien.
Regionale Produkte erkennen
Heimisches Obst und Gemüse:
Wann gibt es was?
Eine einheitliche Kennzeichnung ist nicht vorhanden. Je enger
Regionalität gefasst ist, desto besser. Es gilt: am besten direkt
vermarktete Produkte kaufen, zum Beispiel im Hofladen oder
auf dem Wochenmarkt.
Marketingstrategien täuschen den Verbraucher mit Begriffen
wie Heimat , von hier , aus der Region . Eine genaue
Rückverfolgung erlauben jedoch nur die Eierkennzeichnung,
das Siegel der geschützten Ursprungsbezeichnung, die Zeichen
von Regionalinitiativen und die Angabe von Region, Ort und
Adresse des Erzeugers – nicht des Herstellers! Seit 2012 sorgt
die Initiative Regionalfenster mit dem blau-weißen
Deklarationsfeld für mehr Transparenz: Herkunft der Rohstoffe,
Verarbeitungsort, Anteil regionaler Rohstoffe am Endprodukt
sowie die unabhängige Kontrollstelle werden angegeben.
Unser Lieblingsobst: der Apfel
Der Apfel ist ein typisch deutsches Obst, das im Spätsommer
und Herbst reif ist. Im Supermarkt wird jedoch viel Importware
aus südlichen Ländern angeboten. Es sind nur wenige Sorten,
sie müssen ansprechend aussehen, süß und knackig sein und
dürfen nach dem Anschneiden nicht schnell braun werden.
Traditionell wachsen Äpfel in Deutschland auf Streuobstwiesen,
die unsere Kulturlandschaft prägen. Wohn- und Straßenbau
sowie der Trend zum Obstplantagenanbau haben sie stark
zurückgedrängt. Diese attraktiven Naherholungsziele sind
einzigartige Biotope, die vielen Tieren Nahrung und Behausung
bieten und als Weideland genutzt werden können.
Streuobstwiesen zeichnen sich durch große Sortenvielfalt aus,
viele davon sind für Allergiker geeignet. Die Äpfel werden lokal
vermarktet und zu Obstbränden oder naturtrübem Apfelsaft
verarbeitet.
Mich
gibt es im Herbst
frisch und lecker von hier,
denn ich bin Teil eurer
Kulturlandschaft! Kauft mich auf
dem Markt oder im Hofladen, dann
vermeidet ihr auch die
Plastikschale!
Kennt
Ihr uns? Wir
verleihen eurem Essen einen
leckeren Geschmack und sind
nicht mit giftigen Pestiziden
angereichert wie viele aus Asien
importierte Kräuter!
Ich
wurde vom
drittwichtigsten Nutztier
Deutschlands hergestellt! Kauft ihr
mich vom lokalen Imker, unterstützt
ihr den Erhalt der Bienen und stellt
damit die Befruchtung der Pflanzen
für die Landwirtschaft sicher!
Inzwischen
Inzwischen
bin
bin auch
auch ich
ich hier
hier heimisch!
heimisch!
Mich
Mich gibt’s
gibt’s von
von Juni
Juni bis
bis Oktober!
Oktober!
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Warum nachhaltige Ernährung?
Unser Ernährungsverhalten, die landwirtschaftliche
Produktion, die Verarbeitung und der Handel mit
Lebensmitteln haben weitreichende ökologische, soziale und
politische Auswirkungen.
In Deutschland sind rund 20% der ausgestoßenen
Treibhausgase auf unsere Ernährung zurück zu führen und
knapp die Hälfte davon auf die Tierproduktion.
Grundsätze einer nachhaltigen
Ernährung
Gesundheitsverträglichkeit, Umweltverträglichkeit,
Sozialverträglichkeit und Wirtschaftsverträglichkeit sind wichtig,
um die Ernährungssituation weltweit nachthaltig zu verbessern.
Daraus ergeben sich folgende Grundsätze:
þ Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel, geringer
Auf internationaler Ebene bringen globaler Agrarhandel und
ungerechte Verteilung der produzierten Lebensmittel die
Ernährungs-Souveränität vieler Länder in Gefahr:
Exportprodukte, zum Beispiel für Biokraftstoffe, werden auf
Kosten der eigenen Versorgung angebaut. Importierte
Lebensmittel verdrängen einheimische Produkte, dadurch
verlieren Kleinbauern ihre Lebensgrundlage und ganze Zweige
der heimischen Agrarwirtschaft brechen zusammen; die
Importe stammen von subventionierter Überproduktion, wie
sie auch die EU praktiziert. Landwirtschaftliche Nutzflächen
werden in großem Stil an Finanzinvestoren, transnationale
Konzerne oder ausländische Regierungen verkauft. Vertreibung
der Bevölkerung und Landkonflikte sind dramatische Folgen
dieses Land Grabbings.
Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren
þ Ökologisch erzeugte Lebensmittel
þ Regionale und saisonale Produkte
þ Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel
þ Umweltverträglich verpackte Produkte
þ Fair gehandelte Lebensmittel
þ Genussvolle und bekömmliche Speisen
Eine zukunftsfähige Entwicklung der Welt ist jedoch auf eine
nachhaltige Ernährungsweise angewiesen, die sich positiv auf
Gesundheit, soziale Gerechtigkeit, Klima und
Ressourcenverbrauch auswirkt.
Was hat die bessere Klimabilanz?
Wie wir uns ernähren, hat Auswirkungen auf
unsere Umwelt. Ein Bio-Produkt ist zum
Beispiel nicht automatisch die beste Wahl,
denn regionale saisonale Produkte haben oft
eine bessere Klimabilanz als internationale BioProdukte. Fleisch weist aufgrund des hohen
Wasser- und Energieverbrauchs bei der Erzeugung immer eine
schlechte Klimabilanz auf. Generell gilt: weit gereiste, stark
verarbeitete und aufwändig verpackte Lebensmittel haben eine
schlechte Klimabilanz!
Wo hört der Norden auf, wo fängt der
Süden an?
Ursprünglich wurden fair gehandelte
Produkte im Süden hergestellt und im
Norden konsumiert. Aber so wie auch im
Süden großer Reichtum existiert, gibt es
bei uns benachteiligte Produzentengruppen.
Deswegen setzen sich immer mehr Initiativen für faire
Handelspartnerschaften innerhalb Deutschlands ein, vor allem
in der Milchwirtschaft: Fair-zertifizierte Milch vervollständigt
fair gehandelte Schokolade!
Wer zahlt den „wahren“ Preis der
Produkte?
Wir wollen unsere Lebensmittel billig
kaufen. Bei konventionell wirtschaftenden
Betrieben und Handelsunternehmen
werden die sozialen und ökologischen
Folgekosten ausgeblendet und schlagen sich nicht auf unserem
Einkaufszettel nieder. Fair gehandelte und Bio-Produkte geben
also den tatsächlichen Preis des Produktes realistischer wider!
Was wollen wir essen, was will der Markt
uns verkaufen?
Wir wollen uns gesund ernähren, die
Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist
enorm gestiegen. Deshalb entstehen neue
Bio-Sortimente in den Supermärkten,
Biolebensmittel werden im
Industriemaßstab hergestellt und importiert. Oft schafft die
Biozertifizierung mehr Gewinn für Programme und
Handelsunternehmen als für die Kleinbauern. Die Frage ist:
Entspricht das unserer Vorstellung von ökologischer
Lebensmittelproduktion? Nachhaltige Lebensmittelwirtschaft
fragt immer danach, ob sich die Dinge im rechten Maß
bewegen!
Thomas S. / pixelio.de
Tim Reckmann / pixelio.de
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Mein Konsumverhalten
Die Macht der Konsumenten
Häufig sind unsere Konsummuster und unsere Ernährung von
der Jagd nach dem niedrigen Preis, von Schnelllebigkeit,
Verschwendung und der Sorge geprägt, es könnte uns etwas
entgehen. Jede Konsumentscheidung hat jedoch ökologische
und soziale Auswirkungen. Um uns und unserer Welt nicht zu
sehr zu schaden, ist es deshalb sinnvoll, unser Konsumverhalten
gelegentlich zu hinterfragen: Wie viel brauche ich? Was
bedeutet Essen für mich? Welche Wertschätzung bringe ich
Lebensmitteln und ihren Erzeugern entgegen? Wie stehe ich zu
hässlichem Obst und Gemüse? Wie viel Geld bin ich gewillt
für Nahrungsmittel auszugeben? Worauf achte ich beim
Einkaufen? Wer verdient an dem, was ich esse und trinke?
Unser Markt ist auf stetiges Wachstum ausgerichtet. Mit
unseren Kaufentscheidungen reagieren wir nicht nur auf ihn,
wir können ihn auch mitbestimmen: Mit unserer Kaufkraft
haben wir Marktmacht! Wenn wir unseren Geldbeutel
intelligent und verantwortungsvoll einsetzen, können wir etwas
für die Beseitigung von Missständen tun. Strukturelle Probleme
allerdings können allein durch eine Änderung des
Konsumverhaltens nicht gelöst werden. Dafür brauchen wir auf
nationaler und internationaler Ebene verbindliche Regeln, die
die Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten, Sozialund Umweltstandards verpflichten.
Was kann ich konkret tun?
F Ein mündiger Konsument sein: Durch geschicktes
Marketing verdient der Lebensmitteleinzelhandel
viel Geld, gerade auch mit dem schlechten
Gewissen der Konsumenten. Reflektiertes
Einkaufsverhalten und die Auseinandersetzung
mit Gütesiegeln sind also gefragt.
Hintergrundinformationen findest du zum
Beispiel auf den Websites der Labelgeber und
Verbraucherschutzzentralen. Lass deine
Nachfrage das Angebot bestimmen, nicht
umgekehrt!
F Anders konsumieren: Weltläden, Bio-Fachgeschäfte,
Wochenmärkte und Hofläden sind alternative
Einkaufsorte, Lebensmittelautomaten mit
regionalen und fairen Produkten sind auch zu
ungewöhnlicher Stunde geöffnet. Außerdem gibt es
regionale Initiativen zu fairem, ökologischem und
regionalem Konsum. Und nicht vergessen: genieße
Dein Essen!
F Mich gesellschaftlich und politisch
engagieren: Global denken - lokal
handeln! Zahlreiche politische und
zivilgesellschaftliche Organisationen
treten für einen ökologischen und
sozialen Wandel und eine
nachhaltige Weltentwicklung ein.
Auch hier in der Region. Mach mit!
Politik mit dem Einkaufskorb
Herausgeber:
Heidelberger AG Eine-Welt e.V.
Heugasse 2, 69117 Heidelberg
Redaktion:
Kristina Gruß, Franziska Neff
www.weltladen-heidelberg.de
Gefördert durch ENGAGEMENT
GLOBAL im Auftrag des
Fair-Bio-Regional
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