Junge Oper Stuttgart Nixe

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Junge Oper Stuttgart
Nixe
Oper ab 10 Jahren
Musik: Antonín Dvořák / Alexandra Holtsch
Text: Jaroslav Kvapil / Tim Staffel
Uraufführung am Donnerstag, 16. April 2015, 19 Uhr
Forum am Schlosspark, Ludwigsburg
Weitere Vorstellungen am 17., 22., 23. und 25 April 2015
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Video
Kostüme
Dramaturgie
Till Drömann
Barbara Tacchini
Jelena Nagorni
Stephan Komitsch - Impulskontrolle
Mascha Schubert
Koen Bollen
Rusalka
Prinz
Jezibaba
Wassermann
Erste Nixe
Zweite Nixe
Dritte Nixe
Kristi Anna Isene, Minyoung Catharina Lee
Philipp Nicklaus
Renée Morloc
David Steffens
Jeanne Seguin
Maria Palaska
Minou Simon
Mit: Projektchor der Jungen Oper, Landesjugendorchester Baden-Württemberg
Koproduktion mit dem Landesjugendorchester Baden-Württemberg (Patenorchester des Staatsorchesters Stuttgart) und dem Forum am Schlosspark, Ludwigsburg
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Nixe
Oper ab 10 Jahren
Musik: Antonín Dvořák / Alexandra Holtsch
Text: Jaroslav Kvapil / Tim Staffel
Mit der Oper Nixe für Menschen ab 10 Jahren findet zum ersten Mal eine Koproduktion der Jungen Oper Stuttgart mit
dem Landesjugendorchester Baden-Württemberg – dem Patenorchester des Staatsorchesters Stuttgart – statt. Weiterer Kooperationspartner ist das Forum am Schlosspark in Ludwigsburg, wo am 16. April 2015 die Uraufführung der
Oper sowie weitere vier Vorstellungen bis zum 25. April 2015 stattfinden werden. Regie bei Nixe führt die Leiterin der
Jungen Oper Stuttgart, Barbara Tacchini, es dirigiert Till Drömann. Die Bühne entwirft Jelena Nagorni, die Kostüme
Mascha Schubert. Der Videokünstler Stephan Komitsch vom Videodesign-Verbund impulskontrolle, der bereits bei der
Junge-Opern-Produktion stop listening, start screaming in der Spielzeit 2013/14 für die Videos verantwortlich war,
kreiert die Videoinstallationen.
Die Rolle der Rusalka singen die norwegische Sopranistin Kristi Anna Isene und die Südkoreanerin Minyoung Catharina Lee. Der Prinz, eine kombinierte Schauspiel- und Sprechrolle, wird verkörpert vom jungen deutschen Tenor Philipp
Nicklaus, Jezibaba von der Mezzosopranistin Renée Morloc und der Wassermann von dem Bass David Steffens.
Auf der Basis von Antonín Dvořáks Oper Rusalka haben Dramaturgin und Regisseurin Barbara Tacchini und Dirigent Till
Drömann unter dem Titel „Nixe“ eine eigene Fassung der Meerjungfrauenoper entwickelt. Autor Tim Staffel hat dazu
neue Texte beigetragen, DJ und Komponistin Alexandra Holtsch hat elektronische Wassersounds aus bearbeiteten
Wasserklängen und Stimmen, die sie bearbeitet hat, verfremdet und verzerrt.
Dvořák greift in Rusalka unter anderem auf das Märchen Die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen zurück
und integriert dabei ein für eine Oper explosives Handlungselement, das Andersens Märchen von den unzähligen
Nixengeschichten unterscheidet und so tief traurig und aufwühlend macht: Um ein beseelter Mensch unter Menschen
zu werden, muss die Kleine Meerjungfrau ihre Stimme opfern.
Bei der Entwicklung der Adaption unter dem Titel „Nixe“ spielte das Thema Stimmverlust eine entscheidende Rolle:
Die Frage nach dem Scheitern der Beziehung zwischen dem Liebespaar Prinz und Meerjungfrau und nach einem möglichen Ausweg aus heutiger Sicht führten zu einer Jugendoper über Identität und Erwachsenwerden zwischen allen
Welten, über Liebe und ihre Konfrontation mit dem Alltag und gegenseitigen Erwartungen sowie über das Verlieren
und Wiederfinden der eigenen Seele.
Den Warnungen des Wassermanns zum Trotz wünscht sich die Nixe Rusalka nichts sehnlicher, als das Wasser zu verlassen und als Mensch unter den Menschen zu leben. Sie sucht Hilfe bei Hexe Jezibaba. Doch der Preis ist hoch, der
Zauber zugleich ein Fluch: Rusalka muss ihre Stimme opfern. Und erst die Liebe eines Mannes wird ihr eine Seele verleihen. Verrät der Traumprinz sie, sind beide für immer verloren. Rusalka gelingt es, den Prinzen zu bezaubern, doch es
gibt keine Sprache zwischen den beiden: Nixe und Prinz bleiben sich fremd, Liebe und Menschsein scheitern. Rusalka
kann nicht mehr zurück, so sehr sich der Wassermann und die Schwestern auch nach ihr sehnen. Jezibabas Angebot,
sich das Leben durch den Mord am Prinzen zu erkaufen, lehnt die Nixe ab. Weil die Liebenden nicht miteinander leben
können, bliebe ihnen nur der Tod.
Meerjungfrauengeschichten gebe es seit Jahrhunderten und sie würden immer wieder auf die gleiche, ungelöste Weise zwischen den Geschlechtern enden, sagt Regisseurin Barbara Tacchini zu ihrem Konzept: „Das geht irgendwie immer schief. Ich glaube, die Rettung liegt darin zu erkennen, dass man nicht einem anderen aufbürden kann, einen zu
retten, dass man stark und ganz sein kann ohne zu jagen oder sich im andern auflösen zu wollen. Die Frage ist auch,
welche Einsichten und Weisheiten zwischen den Generationen weitergegeben werden können.“
Live-Video wird in Nixe eine wichtige Rolle spielen, so Tacchini weiter: „Ich habe mich sehr früh entschlossen, mit LiveVideos zu arbeiten. In ihnen schaffen sich die Figuren ihre eigene Welt, in der sie sich dann befinden, unbewusst oft,
unabsichtlich. Wonach sich die Figuren sehnen, das stellen sie auch selbst her. Sie haben es im Kopf und projizieren es
auf den Gegenstand.“
Biografien
Barbara Tacchini, Dramaturgin und Regisseurin, studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Nordistik an den Universitäten Basel und Freiburg im Breisgau. Sie war Dramaturgie- und Regieassistentin am Theater Basel, u.a. bei Christoph Marthaler und betreute als freie Dramaturgin verschiedene musikalische Uraufführungen, u.a. mit den
Komponisten Matthias Heep und Daniel Ott. Im Schweizer Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover arbeitete sie als
Regisseurin zusammen mit dem Architekten Peter Zumthor und dem Komponisten Daniel Ott und hatte die musikalische Betriebsleitung inne. Von 2001 bis 2006 war Barbara Tacchini als Dramaturgin an der Staatsoper Hannover mit
Schwerpunkt Konzert, Oper und Jugendprojekte engagiert. Dort realisierte sie u.a. Konzepte und Regie diverser Konzerte wie around and around, outside und Gipfeltreffen und inszenierte die Zeitoper notstrom im Heizkraftwerk Linden Hannover. Als Dramaturgin arbeitete sie u.a. mit dem Komponisten und Regisseur Ruedi Häusermann an den
Musiktheaterprojekten Es ist gefährlich über alles nachzudenken was einem gerade einfällt, Gewähltes Profil: lautlos
und Randolph’s Erben. Außerdem wirkte sie als Initiatorin von Kinder- und Jugendkompositionsworkshops u.a. mit den
Komponisten Willy Daum, Juliane Klein, Mela Meierhans und Matthias Kaul und als Autorin diverser Kinderkonzerte.
Seit der Spielzeit 2006/07 ist Barbara Tacchini Dramaturgin und Leiterin der Jungen Oper der Oper Stuttgart und inszenierte dort neben zahlreichen Kinderkonzerten das Schlafkonzert, die Musiktheaterprojekte smiling doors und Zeitspur, Strawinskys Geschichte vom Soldaten, die Uraufführung von Matthias Heeps Musiktheater Momo sowie die
Koproduktion mit dem Stuttgarter Ballett Child of Tree. John Cage zum hundertsten Geburtstag. In der Spielzeit
2013/14 inszenierte sie das Musiktheaterprojekt Nimmerland und war Dramaturgin bei den Uraufführungen von
Richard Ayres Familienoper Peter Pan und Jorge Sánchez-Chiongs neuem Musiktheater stop listening start screaming.
2014/15 führt Barbara Tacchini Regie bei der Oper Nixe von Antonín Dvořák und Alexandra Holtsch und begleitet die
Produktion Into the Little Hill dramaturgisch.
Till Drömann, in Heidelberg geboren, studierte Klavier an der Musikhochschule Freiburg, anschließend am Mozarteum
Salzburg bei Hans Leygraf sowie Dirigieren bei Michael Gielen. Nach seinem Abschluß 1995 Repetitor am Theater Hagen. 2001 wechselte er als 2. Kapellmeister an das Theater Osnabrück. Bei der Jungen Deutschen Philharmonie war Till
Drömann 1998-2000 musikalischer Assistent von Gerd Albrecht, Lothar Zagrosek und Hans Zender. Seit 2006 arbeitete
Till Drömann als musikalischer Assistent von Sylvain Cambreling, Teodor Currentzis und Thomas Hengelbrock an der
Opéra de Paris und am Teatro Real Madrid. Als Gastdirigent stand er u.a. am Pult der NDR Radiophilharmonie, der
Neuen Philharmonie Westfalen, des Lübecker Kammerorchesters und des Orchesters der Internationalen Sommerakademie Mozarteum. Nach seinem Debüt mit Pelléas et Mélisande 2011/12 in Madrid dirigierte er dort 2012/13 Così
fan tutte und 2013/14 Les Contes d’Hoffmann. Seit 2012/13 ist Till Drömann an der Oper Stuttgart Assistent des Generalmusikdirektors. In der laufenden Spielzeit dirigiert er einige Vorstellungen von La Bohème sowie die Neuproduktion
Nixe an der Jungen Oper.
Jelena Nagorni, 1980 geboren, studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und an
der University of Art and Design in Helsinki. Bereits während des Studiums realisierte sie erste Projekte in der freien
Szene München und Stuttgart. Von 2007 bis 2009 war sie als Bühnenbildsssistentin zunächst am Bayerischen Staatsschauspiel und anschließend am Staatstheater Stuttgart engagiert. Seit 2009 arbeitet sie als freie Bühnen- und Kos-
tümbildnerin unter anderem am Deutschen Theater Berlin, Staatstheater Stuttgart, Staastheater Dresden, Staatstheater Karlsruhe und Theater Aachen. In dieser Spielzeit entwirft Jelena Nagorni die Bühne für Nixe der Jungen Oper
Stuttgart.
Mascha Schubert, Kostümbildnerin, 1977 in Kassel geboren, besuchte von 1995 bis 1999 die Kunst- und Modeschule
Herbstrasse Wien. Ab 2001 Bühnenkostümstudium bei Florence von Gerkan an der Universität der Künste Berlin. Seit
2007 ist sie als selbständige Kostümbildnerin tätig. Sie realisierte Theaterarbeiten vorwiegend mit den Regisseurinnen
Julia Hölscher und Isabel Osthues am Schauspielhaus Magdeburg, am Staatsschauspiel Dresden, am Hans Otto Theater
Potsdam sowie an der Comédie Française in Paris. 2011 entwarf sie die Kostüme für die Red Bull Flying Bach-Show
unter der choreographischen Leitung von Vartan Bassil. 2012/13 entwarf Mascha Schubert die Kostüme für die Uraufführung Momo an der Jungen Oper Stuttgart. In dieser Spielzeit ist sie als Kostümbildnerin für Nixe der Jungen Oper
Stuttgart tätig.
Stephan Komitsch, Video, ist Mitglied des Künstlerkollektivs „impulskontrolle“. Seit 2001 ist er an deutschsprachigen
Bühnen im In-und Ausland tätig. Neben einigen Opernproduktionen bildet die Arbeit im Schauspiel seinen Arbeitsschwerpunkt. Im Zentrum des Schaffens stehen Kamerabilder und Videoprojektionen, die als interaktiver Teil des
Bühnengeschehens live erzeugt werden. Zu seinen Arbeiten gehören u.a. Judith am Schauspiel Köln (Regie: Christina
Paulhofer), Die Ahnfrau am Akademietheater Wien (Regie: Matthias Hartmann), Richard III. am Schauspielhaus Bochum (Regie: Roger Vontobel), Tape am Deutschen Theater Berlin (Regie: Stefan Pucher), Die Zofen am Schauspiel
Düsseldorf (Regie: Nele Weber) sowie stop listening start screaming an der Jungen Oper Stuttgart (Regie: Marco Štorman). In dieser Spielzeit wirkt er bei der Oper Nixe der Jungen Oper Stuttgart mit.
Koen Bollen, Dramaturg, 1984 geboren, studierte Kunstgeschichte an der Freien Universität Brüssel und an der Universität Leiden sowie Theaterwissenschaft an der Universität Antwerpen. Er absolvierte Praktika an der Opéra national
de Paris, am Königlichen Kunstmuseum Antwerpen und beim Muziek-theater Transparant in Antwerpen. 2009-2010
war er Dramaturgieassistent an der Vlaamse Opera Antwerpen/Gent. 2010/11 bis 2013/14 war er Mitarbeiter der
Dramaturgie an der Jungen Oper Stuttgart. Von 2012-2014 war Koen Bollen Stipendiat der »Akademie Musiktheater
heute« der Deutschen Bank Stiftung. Neben der Dramaturgie und der szenischen Realisation verschiedener Sitzkissenkonzerte, war er verantwortlich für die Dramaturgie von smiling doors – einem Musiktheaterprojekt mit an Krebs
erkrankten und gesunden Jugendlichen (UA Dezember 2011), Die Taktik von Jennifer Walshe (zusammen mit Barbara
Tacchini, UA Juni 2012), Schaf von Sophie Kassies (Oktober 2012), Momo (zusammen mit Martina Stütz; UA Juni 2013)
und dem Musiktheaterprojekt Nimmerland (UA März 2014). In dieser Spielzeit 2014/15 ist er Dramaturg bei Frühlings
Erwachen (Regie: Guy Joosten) für die International Opera Academy in Gent und Clemenza di Tito (Regie: Jorinde
Keesmaat) für die Opéra Orchestre National Montpellier. Zudem begleitet er als Gastdramaturg die Oper Nixe der
Jungen Oper Stuttgart.
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