Pädophilie

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Seminar
Pädophilie:
Diagnostik und Behandlung
Internationales Symposium Forensische Psychiatrie
10. Juni 2011, Zürich
Dr. med. Marc Graf
Forensisch Psychiatrische Klinik
Universitäre Psychiatrische Kliniken
Basel
[email protected]
Gliederung
W 
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W 
Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Persönlichkeit und Sexualität
Normalität
Normvariante
Störung
Chromosome X und Y
W Der einzige genetisch gesteuerte Schritt in der
sexuellen Differenzierung ist die Entwicklung von Hoden
vermittelt durch das “Testes determining factor” Gen TDF
auf SRY (in Kombination mit anderen Genen wie SOX9,
DAX1 und WNT4 auf anderen Chromosomen)
W Ist dieser Schritt getan, wird die weitere Differenzierung
vollständig durch die Hormonproduktion in Hoden,
Ovarien und Nebennierenrinden vermittelt.
X0
= weiblich, Turner Syndrom
XXY
= männlich, Klinefelter Syndrom
XY female = weiblich, SRY Gen fehlt
XX male = männlich, Rest von SRY vorhanden
„Exotic-Becomes-Erotic“
nach Bem 1996
Biologische Variablen
Temperament in der Kindheit
(Persönlichkeit)
Präferenz für Aktivitäten, die für das eigene Geschlecht
typisch sind (rollenkonform)
untypisch sind (nicht rollenkonform)
Das persönliche Erleben unterscheidet sich
subjektiv wahrnehmbar von Gleichaltrigen mit dem
anderen Geschlecht
gleichen Geschlecht
Physiologische Erregung gegenüber dem
anderen Geschlecht
gleichen Geschlecht
Sexuell-erotische Gefühle gegenüber dem
anderen Geschlecht
gleichen Geschlecht
Kontinuum „Alter“ als
Sexualpräferenz
Schutzalter
Kindheit
Pädophilie
Pubertät
Hebephilie
Erwachsen
Teleiophilie
Alter
Gerontophilie
Gliederung
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Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Bio-psycho-soziales
Erklärungsmodell
W  Bio:
–  Neurofunktionelle Defizite
Kognitiv-neurowissenschaftliches
Modell der Pädophilie
Neuronale Ebene:
Defizite der emotionalen Prozessierung
Neuronale Ebene:
Defizite der sexuellen Prozessierung
Amygdala-Hippokampus-Komplex
(z.B. Walter et al. 2007)
Frontaler Kortex
(z.B. Schiffer et al. 2008)
Pädophilie
Kognitiv-affektive Ebene:
Emotionale Unreife, Empathiedefizite, verzerrte Emotionswahrnehmung, Impulskontrollstörung
(z.B. Cohen, McGeoch et al. 2002; Fagan et al. 2002; Marshall et al. 2001; Mendez et al. 2000;
Tost et al. 2004)
Briken, Hill und Berner 2010
Läsions-Studien im
Tierversuch
Banczerowski et al., J. Endocrinol. Invest. 2003
Homosexuelle Pädophilie und funktionelle
Netzwerke - fMRI-Fallstudie. Dressing H. et
al. Fortschr Neurol Psychiat 2001
Bio-psycho-soziales
Erklärungsmodell
W  Bio:
–  Neurofunktionelle Defizite
W  Psycho:
Prävalenz pädosexueller Devianz I
% Männer
n = 99
22.2
% Frauen
n = 180
2.8
Fantasien
4.4
1.1
Masturbation
zu Fantasien
Wunsch nach
Sex mit Kind
5.6
0
3.3
0
sex. Attraktion
Briere 1996
Prävalenz pädosexueller Devianz II
 Varianzanalyse für sex. Interesse an Kindern:
+ niedriges Selbstwertgefühl
+ niedrigere Sozialisation
+ mehr sexuelle Konflikte
+ höhere sexuelle Impulsivität
+ niedrige Attraktivität auf adäquate Sexualpartner
+ vermehrter Konsum konsensueller Pornographie
Briere 1996
Bio-psycho-soziales
Erklärungsmodell
W  Bio:
–  Neurofunktionelle Defizite
W  Psycho:
–  subjektiv niedrige sexuelle Attraktivität für erwachsene
Sexualpartner
–  Selbstunsicherheit
–  latente Homosexualität
–  Form der Autoerotik, Projektionsfläche für sexuelle Phantasien
W  Sozial:
–  hohes Risiko für Marginalisation, Stigma
–  soziale Kompensationsmechanismen:
W  Machtgefälle (Apotemnophilie, „Drunken“, „Sleeping“, „Voyeur“,
„BDSM“ etc, Erfahrungsvorsprung („Entjungferung“),
Vom Opfer zum Täter
W  ca. 60 % der Sexualstraftäter waren selber in der
Kindheit oder Jugend Opfer von Sexualdelikten
W  Geschlechterverhältnis pädosexueller Opfer:
–  Mädchen : Knaben = 80 : 20
W  ungünstige Auswirkung auf die Entwicklung von:
–  Persönlichkeit (Selbstsicherheit, Vertrauen, Grenzen…)
–  Sexualität (diffuse Konzepte, Promiskuität, Intimitätsdefizit…)
W  Resilienz
Der Einfluss von Pornographie
bei der Entstehung von sexueller
Aggression
  Prädisposition für Sexualstraftaten beeinflusst die Wirkung von
Pornographie auf sexuelle Aggression am stärksten
  Ohne entsprechende Prädisposition scheint die Wirkung von Pornographie
lediglich von vorübergehendem Einfluss
  Pornographie hat einen robusten Effekt auf proximale Faktoren sexueller
Aggression
SCL-90-R1) Kindsmissbraucher vs.
Internet Sexualstraftäter
1)
Derogatis 1977
Auswirkungen von
Internetpornographie
%
%
J. Albright 2008 Sex in America online
Rückfälligkeit von Konsumenten
illegaler Pornographie II
N = 4‘658
Dissertation A. Goller, Universität Basel
Gliederung
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Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Kriterien der Störung:
W 
W 
W 
W 
Leidensdruck
soziale Beeinträchtigung
Fixierung / Einengung
Delinquenz
Krafft-Ebing;
Psychopathia Sexualis 1886
Pädophilie nach DSM-IV-TR
a. 
b. 
c. 
...6 Monate, wiederkehrende, intensive sexuell erregende
Fantasien, sexuelles Verlangen oder Verhalten, beinhaltend
sexuelle Handlungen mit einem präpubertären Kind...
...Person hat entsprechend diesen Verlangens gehandelt oder
dieses verursacht Leidensdruck oder interpersonelle
Schwierigkeiten...
...Person ist mind. 16 jährig und mindestens 5 Jahre älter als
das in Krit. a). involvierte Kind.
Gliederung
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Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
F65 Störungen der Sexualpräferenz
W 
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W 
W 
W 
W 
W 
W 
F65.0
F65.1
F65.2
F65.3
F65.4
F65.5
F65.6
F65.8
Fetischismus
fetischistischer Transvestitismus
Exhibitionismus
Voyeurismus
Pädophilie
Sadomasochismus
multiple Störung der Sexualpräferenz
sonstige Störung der Sexualpräferenz
–  Frotteurismus
–  Nekrophilile
–  Sodomie
W  F65.9
nicht näher bezeichnete Störung der Sexualpräferenz
nicht problematische und
problematische Paraphilien
W  nicht problematische Paraphilien:
–  Fetischismus
–  Transvestitismus
W  eher problematische und gefahrvolle Paraphilien:
– 
– 
– 
– 
– 
– 
Voyeurismus
Exhibitionismus
Frotteurismus
Sexueller Masochismus
Sexueller Sadismus
Pädophilie
Fiedler 2004
Glossar der Paraphilien I
W  Akrotomophilie: amputierte Gliedmassen
W  Algolagnie: Synonym für Sadomasochsismus (aktive A. für
Sadismus, passive A. für Masochismus)
W  Bestialismus, Bestialität, Bestiophilie: Synonym für Sodomie
(Tiere)
W  Ephebophile: „Jünglingsliebe“
W  Erotographomanie: Schreiben von erotischen Texten
W  Erotophonie: Telefonanrufe
W  Exhibitionismus: Entblössen
W  Fetischsimus: lebloses Objekt
W  Flagellantismus: Geisselung
W  Formicophilie: kleine Tiere
W  Frotteurismus, Frottage: Reiben an anderen Personen
W  Gerontophilie: deutlich ältere Partner
Glossar der Paraphilien II
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Geruchsfetischismus
Hyphephilie: Samt, Seide und andere Stoffe
Hypoxiphilie: Drosseln, Plastiksack etc.
Kleptolagnie: Stehlen zur sexuellen Erregung
Klismaphilie: Klistiere, anales Duschen
Koprophilie, Koprolagnie: Kot
Koprophemie: Obszönes Sprechen in Gegenwart des anderen
Geschlechts zur sexuellen Erregung
Morphophilie, synonym Partialismus: nur ein bestimmter
Körperteil löst Erregung aus
Narratophile: Erzählen obszöner Geschichten
Nekrophilie: Leichnam
Olfaktophilie: Gerüche, Düfte
Pädophilie: Kind
Glossar der Paraphilien III
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W 
W 
W 
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W 
Pictophilie: Bilder
Pollutionismus: Beschmutzen weiblicher Kleider mit Samen
Psycholagnie: Träume und Fantasien
Pygmalionismus: Statue
Pyrolagnie: Feuer
Stigmatophilie: Tätowierungen, Piercings, body-morphing
Urolagnie, Urophilie: Urin
Vomerismus: Erbrechen
Voyeurismus: Beobachten (nicht gleich Stalking!)
zeitlicher Beginn von Paraphilien
Abel 1990
Gliederung
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W 
Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Perversion
Durch die Perversion
wird die Wut in einen
Sieg über jene
verwandelt, die ihn
unglücklich machten,
denn in der Perversion
wird ein Trauma zum
Triumph.
Stoller 1998
„Perversion“ in der klassischen
Psychoanalyse
W  Freud - Fetischismus 1927 und Spaltung des Ichs im
Abwehrvorgang 1940:
–  als Kind „polymorph pervers“
–  „Fixierung“ auf frühen Entwicklungsstadien in Folge „perverser
Fehlentwicklung“
–  Fehldeutung von Freud‘s klassischer Libidotheorie: nicht evolutionär
zielgerichtete Sexualität
–  Fetisch als wichtigstes Definitionselement der Perversion (Fetisch als
Übergangsobjekt bei Kastrationsangst)
„Perversion“ nach Giese 1962
W 
W 
W 
Dialektik zwischen Beziehungswunsch und sexuellem Begehren
„Verfehlen der Wir-Bildung“
Leitsymptome:
1. 
2. 
3. 
4. 
5. 
6. 
Verfall an die Sinnlichkeit
Zunahme der Frequenz bei Abnahme der Satisfaktion
Zunehmende Promiskuität und Anonymität
Ausbau von Phantasie, Praktik und Raffinement
Süchtiges Erleben
Periodizität der dranghaften Unruhe
Perversion nach Berner 2005
W  „Der alte Begriff der Perversion sollte reserviert bleiben für eine
regressive, prägenitale Symptombildung, die Partner im
gegenseitigen Einverständnis und mit entsprechender Fähigkeit zur
Rücksichtnahme auch über längere Zeit miteinander teilen können.
Sie hat keinen Krankheitswert im psychiatrischen Sinne bzw. im
Sinne des DSM oder ICD.“ Das heisst, Spaltung liegt in geringem
Ausmass vor und ist auf einzelne Symptome beschränkt.
W  Fiedler 2004: „Von der Normalität der Perversion“
Progredienz-Zeichen nach
Schorsch 1988
W  Periodische Akzentuierung eines dranghaft gesteigerten sexuellen
Verlangens mit innerer Unruhe
W  Starke sexuelle Phantasiebesetzung
W  Progression im Längsschnitt
W  Kürzere Abstände zwischen den entsprechenden Manifestationen
W  Signalhafte Auslöser der sexuellen Handlungen
W  Autoerotische Fixierung mit hoher Masturbationsfrequenz
W  Wunsch nach Behandlung
W  „pervers-süchtige Entwicklung“
„Spaltung“ nach Klein 1946
W  Spaltung:
–  Ausleben heftiger Affekte nur möglich bei Ausblendung (Verleugnung)
eines Teiles der Realität (da heftige Affekte nie realitätsangemessen)
–  Projektion von alten, verletzenden und enttäuschenden
Objekterfahrungen (Objektrepräsentanzen) auf Andere > Ausleben
aggressiver Affekte in intensiver Form
W  später Kernberg (1967): Abwehrmechanismus der Spaltung als
wesentliches Merkmal der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Selbsterleben
W  Ich-synton:
–  Verhalten oder Erleben, mit welchem sich eine Person identifizieren
kann
–  kann auch Ausdruck einer schwerwiegenden Psychopathologie sein,
z.B. bei paranoider Schizophrenie oder wahnhafter Depression
W  Ich-dyston:
–  Verhalten oder Erleben, das von einer Person als nicht ihr zugehörig
wahrgenommen wird; fremd, störend, Leiden verursachend
–  z.B. Tic-Störung, Zwang, Depression
Gliederung
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W 
W 
W 
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W 
Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Sexualdelinquenz
W  Sexualdelikte = Gewaltdelikte
W  unterschiedlichste Motive:
– 
– 
– 
– 
sexuell im engeren Sinnen
Form von Gewalt
Instrumentalisiert
„neurotisch“, z.B. beim Sadismus, Exhibitionismus
W  Motive und Disinhibitoren (enthemmende Faktoren)
W  Konzept der Übergriffigkeit, Grenzverletzung
W  Erhebliche Belastung für die Gesellschaft, für das
Zusammenleben der beiden Geschlechter
Theorie zur Entstehung von
sexueller Straffälligkeit
Psychische Funktionen: Trait
Motivation
Gefühle
Klinische Symptome: State
W  emotionelle Probleme
Verhaltenssteuerung
W  soziale Schwierigkeiten
W  deviante sexuelle Stimulierbarkeit
W  kognitive Verzerrungen
Wahrnehmung
Gedächtnis
W  genetisch
W  evolutionär
les
sozia n
Lerne
Hirnentwicklung
Biologische Prädisposition:
Oekologische Nische (proximal
und distal):
W  soziale und kulturelle
Umgebung
strafbare sexuelle
Verhaltensweisen
und
Unterhaltung
Eskalation
W  persönliche Verhältnisse
Ward 2006
Tätertypologien
Vergewaltiger
Sadismus
Sexualität
als Mittel
der
Aggression
Dissozialität
Erfüllen
eines
normalen
Bedürfnisse
s mit
illegalen
Mitteln
Kompensation von
Unzulänglichkeiten
Psychotiker
Sexueller Kindsmissbrauch
Ersatzhandlungen
Dissoziale
Sexuell
unerfahrene
Jugendliche
Neigungstäter
Intelligenzgeminderte
Nebenströmung
Hauptströmung
„Kernpädophile“
Knight und Prentky 1990
Der unreife Pädophile
W  oft jugendlich, unreife Persönlichkeit
W  diffuse sexuelle Orientierung
W  Selbstwahrnehmung als sexuell unattraktiv,
inkompetent
W  sucht „gleichberechtigte“ Beziehung zu Kindern
Der Kernpädophile
W  keine alternative Quelle der sexuelle Erregung und
Befriedigung
W  massive Abwehr: Bagatellisierung und Rechtfertigung
W  lebenslängliches Risiko für Delinquenz
W  intensive (sexuelle) Beschäftigung mit Kindern,
Sextourismus, Literatur, Selbsthilfegruppen
W  sozial zurückgezogen oder Doppelleben
W  instrumentalisiert adulte heterosexuelle Kontakte für
Kontakte zu Kindern
Gliederung
W 
W 
W 
W 
W 
W 
W 
Sexuelle Normen und Präferenzen
Theorien zur Entstehung pädosexueller Präferenz
Pädophilie
Andere Paraphilien
Perversion
Pädosexuelle Sexualdelinquenz
Therapie:
–  Psychotherapie
–  Psychopharmakotherapie
W  Fazit
W  Literatur
Wirksamkeit Therapie von Sexualstraftätern
Verfahren
Schmucker und Lösel 2008
Wirksamkeit Therapie von Sexualstraftätern
Modalitäten
Art des Delikts
Alter
Behandlungsteilnahme
Behandlungsansatz
Spezifität der Therapie
Vergewaltigung
4.91
Kindsmissbrauch extrafam.
2.15
Kindsmissbrauch Inzest
1.02
Exhibitionismus
3.72
Jugendliche
2.35
Erwachsene
1.43
freiwillig
1.45
unfreiwillig
1.05
kognitiv-behavioral
1.46
klassisch behavioral
2.18
einsichtsorientiert
1.01
therapeutische Gemeinschaft
0.87
psychosozial unklar
0.94
hormonelle Medikation
3.11
spezifisch Sexualstraftäter
1.56
unspezifisch
0.76
Schmucker und Lösel 2008
Psychotherapie Voraussetzungen
W  ausreichende Intelligenz / kognitive
Leistungsfähigkeit
W  Introspektionsfähigkeit
W  Mindestmass an Motivation /
Problembewusstsein
W  Lebensführung, welche PT erlaubt
Entwicklung der kognitiven
Verhaltenstherapie
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W 
W 
W 
Freud 1905: unbewusste Prozesse
Pavlov 1927: klassische Konditionierung
Thorndike 1931 und Skinner 1974: operante Konditionierung
Bandura 1969: Modell-Lernen
Beck 1970: „Kognitive Wende“
Bandura 1986: Selbstwirksamkeit
Meichenbaum 1985: Kognitive Verhaltenstherapie
Linehan 1993: Dialektisch-behaviorale Therapie
Ryle 1997: Kognitiv-analytische Therapie
Grawe 2004: Neuropsychotherapie
Young 2005: Schematherapie
integrative Ansätze…
Therapie nach dem „risk, need,
responsivity“ Prinzip
W  Risk:
–  Wahrscheinlichkeit für die Begehung von (schweren) Straftaten
–  Täter mit hohem Risiko sprechen besser auf Therapie an als
Täter mit niedrigem Risiko > benötigen mehr Therapie!
W  Need:
–  dynamische, d.h. beeinflussbare kriminogene Faktoren
W  Substanzmissbrauch, aggressive Verhaltensweisen, kriminogene
Einstellungen etc.
W  Responsivity:
–  Ressourcen, kognitive Fähigkeiten, Lern-Stil, kultureller
Hintergrund, Sprache, Therapiemotivation
Andrews & Bonta 2003
wo möglich, ambulant oder
teilstationär
W  Hinweise für schlechtere Wirksamkeit von Therapien in
Institutionen:
–  Schwierigkeiten beim Transfer von neu Gelerntem in die reale
soziale Situationen
–  negatives therapeutisches Klima in der Institution
–  ungünstige bis paradoxe Interventionen des Personals
W  Motivation
W  Erfahrung
W  Ausbildung
Lösel 1995, Lipsey & Wilson 1998
Behandlungsmethoden
W  Kognitive Verhaltenstherapie:
–  kognitive Restrukturierung
–  positive Verstärkung
–  soziales Lernen
W  Relapse-Prevention:
–  Selbst-Monitoring
–  Selbst-Managment
Therapieform und -stil
W  Inhalte müssen für den Patienten relevant sein
–  sozio-kulturellen Hintergrund berücksichtigen
W  Inhalte müssen für den Patienten verständlich sein
W  Positive Verstärkung!
–  Änderungen in Einstellung und Verhalten müssen sich konkret
und unmittelbar positiv auswirken
W  Stil: Herausfordernd und engagiert
–  Gratwanderung zwischen Unterhaltung und Langeweile
Therapeutischer Stil
W 
W 
W 
W 
W 
W 
W 
W 
W 
empathisch
respektvoll
warm und freundlich
aufrichtig und authentisch
belohnend und ermutigend
direktiv vs. spiegelnd
vertraulich
interessiert
herausfordernd, aber nicht
konfrontativ
W  nicht kollusiv
W  angebracht sich selbst
darstellend
W  angebracht humorvoll
W  klare Kommunikation
W  aktive Teilnahme ermutigend
W  prosoziale Einstellungen
fördernd
W  offene Fragen stellend
W  kompetenter Umgang mit
Frustrationen / Schwierigkeiten
W  gutes Zeitmanagement
Marshall, Mulloy & Serram 1998
Lebensqualität
W  Primärbedürfnisse:
–  körperliche:
–  persönliche:
W  Autonomie
W  Kompetenz
W  Beziehungen:
–  Verstandenwerden, Intimität, erfüllte Sexualität, Austausch, Unterstützung
–  soziale:
W  Familienleben
W  Arbeitsmöglichkeiten und -bedingungen
W  soziale Sicherheit
Rasmussen 1999
Beispiel Opferempathie
W  Wirkung:
–  Normverdeutlichung
–  verdeckte Sensibilisierung (deviante Fantasien und Gedanken werden
unattraktiv / sexuell nicht mehr erregend)
–  akzeptieren eigener Missbrauchserlebnisse und Klärung der damaligen
Rollen
–  Validieren von sozialen Primärbedürfnissen:
W  Autonomie
W  Sicherheit
W  Beziehungen
– 
– 
– 
– 
Training sozialer Fertigkeiten
Kompetenz zur Gestaltung von (nicht missbräuchlichen) Beziehungen
Selbstwirksamkeit
Selbstbewusstsein
Rolle von Hoffnung in der
Therapie
W  „agency thoughts“ (Willenskraft, Selbstwirksamkeit) und „pathway
thoughts“ (Strategie)
  Abwägung der Wichtigkeit
  zielgerichtetes Verhalten
  distale Ziele herunterbrechen auf realisierbare, konkrete proximale
  distale Ziele von (Sexual-)Straftätern entsprechen i.d.R. denen von
nicht delinquenten Personen. Strategien zur Erreichung der Ziele
sind aber dysfunktional
  kognitive Restrukturierung: „ich bin eine schlimme Person (und
werde das bleiben)“ >>> „ich habe etwas schlimmes getan (aber ich
kann damit aufhören)“
Instinktives Verhalten
(Joe Sullivan)
W  = erworbenes Verhalten oder Reagieren,
dessen sich der Täter bewusst oder nicht
bewusst ist.
W  instinktiv heisst in diesem Sinne nicht
angeboren!
(„intuitiv“ wäre zutreffender)
Pro-active enabling Therapy
(Joe Sullivan)
W  bisher unentdecktes Verhalten aufdecken
W  sich einigen über instinktives Verhalten des
Patienten
W  instinktives Verhalten in Bezug auf
Deliktverhalten untersuchen
W  emotionale Reaktionen hervorrufen >
Betroffenheit!
W  „making it real!“
Pro-active enabling Therapy
Vorbereitung
W  Verhalten, das untersucht werden soll,
bestimmen
W  entsprechende Übung auswählen /
kreieren
W  Ablauf und Durchführung planen
W  mögliche Manipulationen erkennen
W  Dauer ungefähr festlegen
Pro-active enabling Therapy
Auswertung
W  3 Phasen:
–  Phase 1
–  Phase 2
–  Phase 3
Benennen!
Verstehen!
Relevanz herstellen!
Therapie von deliktrelevanten
Phantasien
W 
W 
W 
W 
Analyse der deliktrelevanten Phantasie
Therapeut muss Orientierung und Stabilität vermitteln
Therapeut: „Phantasien können verändert werden!“
Patient:
–  Steuerung der Phantasie ist möglich
–  Steuerung der Phantasie ist wichtig
W  Modifikation:
– 
– 
– 
– 
Geschichte der Phantasieentwicklung
verdeckte Sensibilisierung
„Re-priming“ nicht devianter Phantasien
Selbstwirksamkeit
Urbaniok und Endrass 2006
Gruppentherapie
Rückfallprävention
Risikobeurteilung
Opferempathie
Phantasien
Stressmanagement
individuelle Prädisposition
Problematischer Internetgebrauch
Deliktrekonstruktion
Deliktrekonstruktion
W  Life-graph
W  Story-board
W  Footsteps
Konzept des sexuellen Missbrauchs
Prädisposition
Scham / Schuld
nicht geeignete / illegale
Fantasien
kognitive
Verzerrungen
Selbstbefriedigung
Missbrauch
Targetting
Vorbereitung: - Opfer
- Situation
Drittpersonen
Veränderungsprozess
Problem erkennen
Problem verstehen
Sprache
Denken
Gefühle
Einstellung
langfristiges Verhalten
Relapse Konzept
Behandlung
abstinent, Vertrauen nicht zu delinquieren,
Erwartung erfolgreich zu sein
+
SID
geeignetes
Coping
+
high risk
AVE
ext. Fakt.
SID = seemingly
irrelevant decision
AVE = abstinence
violation effect
int. Fakt.
(kontrollierbar)
(Scham, Schwäche)
Rückfall
Algorithmus zur Differenzierung
der „Störung der
Sexualpräferenz“
Eines der unter F65.0-F65.9 angeführten
Symptome ist aufgetreten und hat zum
Leiden des Betroffenen in direkter oder
indirekter Form geführt.
Innerhalb von sechs Monaten sind
mehrmals die gleichen bzw. mehrere
unterschiedliche Symptome aufgetreten.
„perverse Symptombildung“ eventuell
im Rahmen anderer Störungen
z.B. Borderline-Persönlichkeit,
Impulskontrollstörung.
nein
ja
War in der Lage, Interessen eines
Sexualpartners zu berücksichtigen bzw.
Selbstschädigung zu vermeiden.
ja
Höchstens „leichte Präferenzstörung“.
Behandlung nur bei subjektivem
Leidensdruck.
nein
Eine Präferenzstörung
im eigentlichen Sinn bzw.
eine Paraphilie liegt vor.
Schwerekriterien: Progredienz,
paraphilieverwandte Störungen,
Sadismus.
Schwere Präferenzstörung
bzw. schwere
Paraphilie.
Briken, Hill, Berner
Algorithmus der kombinierten
Psycho- und Pharmakotherapie
leicht
mittel
SSRI
Insbesondere bei depressiver, ängstlicher und
zwanghafter Symptomatik
Bei unzureichender Wirksamkeit und mittlerem bis hohem Risiko für „handson“ Delikte, starker Impulsivität, Aggressivität, Persönlichkeitsstörung,
gefährlicheren Paraphilien (Pädophilie, Sadismus)
Cyproteronacetat oral,
bei problematischer Compliance: i.m.
schwer
Bei unzureichender Wirksamkeit oder
Leberfunktionsstörungen unter CPA
1)
+ SSRI
insbesondere bei
depressiver, ängstlicher
und
zwanghafter
Symptomatik
LHRH (i.m./s.c.)
Bei Risiko für gleichzeitigen
Anabolikamissbrauch
Alle Patienten:
Psychotherapie
(supportiv oder
Intensiv)
+
Pharmakotherapie
komorbider
Störungen
[1) bei
unzureichender
Wirkung]
LHRH (i.m./s.c.) + CPA i.m.
Briken, Hill, Berner
Rechtliche Grundlagen
W  Informed consent
–  einwilligungsfähiger Patient
–  bei verminderter Einwilligungsfähigkeit: Vormundschaftsbehörde
W  Unmöglich als Zwangsmassnahme
–  Höchstpersönliches Recht entspr. Bundesverfassung und EMRK
(analog z.B. Schwangerschaft)
W  Eingeschränkt einwilligungsfähiger Patient:
–  Einwilligung soweit möglich
–  obligat: Einwilligung durch Vertretensbeistand oder Vormund
Wirkmechanismen
Wirkmechanismus
chirurgische Kastration
Entfernung u.a. der Leydig Zellen im Hoden → Testosteron ↓
CPA
kompetitive Testosteron Rezeptoren Blockade
antigonadotrope, gestagene und schwach glukokortikoide
Wirkung
MPA
Derivat des endogenen Gestagenes Progesteron
gestagene, androgene, antigonadotrope Wirkung
LHRH
„down regulation“ der Gonadorelinrezeptoren der Hypophyse
SSRI
Erhöhung der 5-HT Konzentration im synaptischen Spalt
Naltrexon
Opiatantagonist
Wirkmechanismen
Wirkmechanismus
chirurgische Kastration
Entfernung u.a. der Leydig Zellen im Hoden → Testosteron ↓
CPA
(Androcur®)
kompetitive Testosteron Rezeptoren Blockade
antigonadotrope, gestagene und schwach glukokortikoide
Wirkung
MPA
(Depo Provera®)
Derivat des endogenen Gestagenes Progesteron
gestagene, androgene, antigonadotrope Wirkung
LHRH
„down regulation“ der Gonadorelinrezeptoren der Hypophyse
SSRI
Erhöhung der 5-HT Konzentration im synaptischen Spalt
Naltrexon
Opiatantagonist
Wirkmechanismen
Wirkmechanismus
chirurgische Kastration
Entfernung u.a. der Leydig Zellen im Hoden → Testosteron ↓
CPA
kompetitive Testosteron Rezeptoren Blockade
antigonadotrope, gestagene und schwach glukokortikoide
Wirkung
MPA
Derivat des endogenen Gestagenes Progesteron
gestagene, androgene, antigonadotrope Wirkung
LHRH
(Lucrin®, Salvacyl®)
„down regulation“ der Gonadorelinrezeptoren der Hypophyse
SSRI
Erhöhung der 5-HT Konzentration im synaptischen Spalt
Naltrexon
Opiatantagonist
Testosteron-Suppression
mit Goserelin
Wirkung antihormoneller
Therapie
Czerny, Briken & Berner. Eur Psychiatry 2002
Behandlungsverlauf unter
Leuprorelinacetat
„nie“
„mehrmals täglich od. täglich“
Briken et al. 2000
Wirkmechanismen
Wirkmechanismus
chirurgische Kastration
Entfernung u.a. der Leydig Zellen im Hoden → Testosteron ↓
CPA
kompetitive Testosteron Rezeptoren Blockade
antigonadotrope, gestagene und schwach glukokortikoide
Wirkung
MPA
Derivat des endogenen Gestagenes Progesteron
gestagene, androgene, antigonadotrope Wirkung
LHRH
„down regulation“ der Gonadorelinrezeptoren der Hypophyse
SSRI
(Fluctine®, Deroxat®)
Erhöhung der 5-HT Konzentration im synaptischen Spalt
Naltrexon
(Naltrexin®)
Opiatantagonist
Unerwünschte Wirkungen
Unerwünschte Wirkungen
chirurgische Kastration
Irreversibel, Feminisierung, Osteoporose
CPA
Feminisierung, Gynäkomastie, Leberzellschädigung,
Adipositas
MPA
Feminisierung
LHRH
Reversibilität Azoospermie? Osteoporose, Adipositas
SSRI
gering
Naltrexon
gering
Wirksamkeit hinsichtlich Rückfall
spezifische Rückfallrate
Autoren
chirurgische Kastration
4.13 % vs 50 %
unbehandelt (5 j)
Cornu 1973
CPA
0 – 33 %
Meyer u. Cole 1997
MPA
3 – 83 % (mean 27 %)
Rösler u. Witztum 2000
LHRH
0%
Review Briken, Hill u.
Berner 2003
SSRI
keine Daten
Naltrexon
keine Daten
Cyproteronacetat (Androcur®,
Androcur® Depot)
W  kompetitiver Androgen-Rezeptoren Blocker
W  Indikation: Triebdämpfung bei Sexualdeviationen des
Mannes, Prostata-Ca
W  50 mg Tbl., bis 3 x 2 Tbl. tägl.
W  100 mg Lösung, 1 – 2 Amp. alle 10 – 14 d
Leuprorelin (Lucrin®, Lucrin-Depot®)
Triptorelin (Salvacyl®)
  LH-RH Analogon
–  Analog dem natürlich vorkommenden Gonadotropin
(LH/FSH)-Releasing Hormon, aber etwa 80-100x
wirksamer
–  Eiweissmolekül (Protein) mit 9 Aminosäuren
(natürliches GnRH mit 10 AS)
–  Mit höherer Plasmaproteinbindung und längerer
Plasmaverweildauer
Behandlungsprotokoll I
W  Einwilligungserklärung
W  Voruntersuchungen:
– 
– 
– 
– 
– 
– 
– 
– 
– 
– 
– 
Somatostatus inkl. Geschlechtsorgane
ev. Kontrollspermatogramm
FSH, LH, Testosteron
Prolaktin
Gewicht, RR, EKG
Serumcalcium und –phosphat
Blutzucker und Leberenzyme
Harnstoff, Kreatinin
Osteodensitometrie
ev. CT Hypophysen Zielaufnahme
ev. Kariogramm (gonosomale Anomalien)
Behandlungsprotokoll II
W  Verlaufsuntersuchungen:
–  Testosteron monatlich 3 – 6 x, dann
vierteljährlich
–  kardiovaskulärer Status vierteljährlich
–  LH und Prolaktin halbjährlich
–  Gewichtskontrolle
–  CPA: Leberfunktion, BZ, Ca und Phosphat
–  Leuprorelin: Harnstoff, Kreatinin,
Osteodensitometrie jährlich
Protokoll für Therapie mit
LH-RH, MPA und CPA
Screening
Kontraindikation
Monitoring
alle
Testosteron, LH, FSH
Blutbild
Hypophysenpathologie
Testosteron und Blutbild monatlich
in ersten 4 Mt., dann halbjährlich
LH halbjährlich
LH-RH
(Lucrin®, Salvacyl®)
Harnstoff und Kreatinin
Osteodensitometrie
EKG
Osteoporose
Harnstoff und Kreatinin
halbjährlich
Osteodensitometrie jährlich
MPA
(Depo-Provera®)
Prolactin
Leberfunktion
nüchtern Glucose
BD
Gewicht
Lebererkrankung
Thromboembolisches Risiko
Wenn Testosteronspiegel sign.
Reduziert > Osteo-densitometrie
jährlich
Prolactin halbjährlich
BD, Gewicht und Leberfunktion
regelm.
CPA
(Androcur®)
Prolactin
Leberfunktion
EKG
nüchtern Glucose
BD
Gewicht
Lebererkrankung
Thromboembolisches Risiko
Wenn Testosteronspiegel sign.
Reduziert > Osteo-densitometrie
jährlich
Prolactin halbjährlich
BD, Gewicht und Leberfunktion
regelm.
Fazit
W  Ein Kind kann, wie jede andere denkbare Person, jeglicher
Gegenstand oder jegliche Handlung zur sexuellen Präferenz
werden.
W  Eine sexuelle Präferenz sucht man sich nicht aus und sie ist auch
nicht einfach «wegzutherapieren»
W  Mit geeigneten therapeutischen Massnahmen (oft integriert) lässt
sich der Leidensdruck der Betroffenen und die Wahrscheinlichkeit
übergriffigen Verhaltens reduzieren.
W  Entstigmatisierung zur Früherfassung und Angebote zur
Frühintervention wären dringend notwendig.
W  „Beati…“
Literatur
W 
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W 
W 
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W 
W 
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W 
Fiedler 2004: Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung
Sheldon und Howitt 2007: Sex offenders and the Internet
Craig et al. 2008: Assessing risk in sex offenders
Marshall et al. 2006: Sexual offender treatment
Saleh et al. 2009: Sex offenders. Identification, risk assessment,
treatment and legal issues
Beier, Bosinski, Loewitt 2005: Sexualmedizin
Stoller 1998: Perversion. Die erotische Form von Hass
Taylor und Quayle 2003: Child pornography
W. Marshall et al. 2005: Working positively with sex offenders.
Journal of Interpersonal Violence, Vol. 20, No. 9. 1096-1114
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