Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten Weltkrieg

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Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
1
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung____________________________________________________ 2
2
Flüchtlingsströme in Europa – Der Historische Hintergrund _____________ 3
2.1 Politische Ereignisse in Europa 1933-1945 __________________________ 3
2.2 Zivile Flüchtlinge von 1933 bis 1937_______________________________ 4
2.3 Flüchtlinge von 1938 bis 1945 ___________________________________ 4
2.4 Nur Juden ausgewiesen? ________________________________________ 7
3
Der Bundesrat und das EJPD _____________________________________ 7
3.1 Die Konferenz von Evian 1938 ___________________________________ 7
3.2 Einführung des J-Stempels 1938__________________________________ 8
3.3 Folgen der Visumspflicht ________________________________________ 9
3.4 Wissen und Handeln ___________________________________________ 9
3.5 Greuelpropaganda ____________________________________________ 10
3.6 Arbeitslager in der Schweiz _____________________________________ 10
4
Die Meinung des Volkes________________________________________ 12
4.1 Wie das Volk auf die „Fremden“ reagierte__________________________ 12
4.2 Stimmen aus dem „Nebelspalter“ ________________________________ 13
5
Menschenschmuggel __________________________________________ 14
5.1 Fluchthelfer _________________________________________________ 15
5.2 Les filières – Organisierte Fluchtrouten in der Schweiz________________ 16
6
Fazit
_____________________________________________________ 18
Quellennachweis _____________________________________________ 19
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
1
2
Einleitung
Über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wird seit den neunziger Jahren
wieder heftig diskutiert. Erst vor einiger Zeit veröffentlichte die BergierKommission (Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg,
UEK) einen umfassenden Bericht über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Nicht zum ersten Mal hat jemand den Versuch unternommen, einen Teil
schweizer Geschichte aufzuarbeiten. Meine Arbeit soll einen kurzen Überblick,
über die Flüchtlingspolitik der Schweiz geben.
Ich habe dieses Thema gewählt, da es sehr aktuell ist und ich mich speziell für
diesen Teil jüngster Schweizer Geschichte interessiere.
Sehen Sie diese Arbeit nicht als ein Rezitieren von historischen Ereignissen, sondern als Diskussion verschiedener Standpunkte und Auffassungen, die auch nach
dem Erscheinen des Bergier-Berichts (oder gerade deswegen) weiter bestehen.
Mein Ziel besteht darin, dem Leser die Problematik dieses Themas näher zu bringen und ihn dafür zu sensibilisieren, dass man den vielen verschiedenen Büchern
und Artikeln mit gesunder Skepsis begegnen sollte.
Ich wünsche Ihnen mit dieser Lektüre viel Vergnügen.
Eliane Staub
Abb.1: Französisches Flüchtlingskind. 18. Juni 1940
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
2
2.1
3
Flüchtlingsströme in Europa – Der Historische Hintergrund
Politische Ereignisse in Europa 1933-1945
Mit der Machtergreifung der Sozialsozialisten und somit auch Hitlers 1933 in
Deutschland, spitzt sich die politische Lage in Europa zu. Die Unzufriedenheit des
Deutschen Volkes über die schlechte Wirtschaftslage und der finanzielle Druck
der Reparationszahlungen vom Ersten Weltkrieg steigert sich in immer lauter
werdende Proteste. Hitler nutzt die Unruhen der Zwanziger und Dreissiger Jahre,
um seine politischen Ziele zu verfolgen. Ab 1935 werden die Juden mehr und
mehr in ihrer Bewegungs- und Handlungsfreiheit eingeschränkt, eine alarmierende Entwicklung zeichnet sich ab. 1938 rücken deutsche Truppen in Österreich
ein. Die Deutschen proklamieren den sogenannten „Anschluss“ Österreichs an
das Dritte Reich. Im November 1938 kommt es zu der berühmten „Reichskristallnacht“, welche die erste grosse Flüchtlingswelle auslöst. Am 1. September
1939 dringt die deutsche Wehrmacht in Polen ein, worauf England und Frankreich Deutschland den Krieg erklären. 1940 fallen Dänemark, Norwegen, Belgien,
Holland und Luxemburg und werden von den deutschen Truppen besetzt. Italien
stellt sich unter Mussolini an die Seite Hitlers. Die Schweiz ist von deutschen
Wehrmacht umzingelt. (Abb.2) 1941 schliesst sich Bulgarien den Achsenmächten
an (Deutschland, Italien). Jugoslawien und Griechenland werden von deutschen
Truppen und deren Bündnispartner
überrannt. Deutschland greift die
Sowjetunion an, die kurz darauf in
einer
Gegenoffensive
zurückschlägt. Deutschlands Bündnispartner Japan bombardiert am 7. Dezember 1941 den Amerikanische
Stützpunkt Pearl Harbour. Daraufhin erklärt Amerika Japan den
Krieg, worauf wiederum Deutschland Amerika den Krieg erklärt.
Erst im Jahr 1943 beginnt sich eine
Wende abzuzeichnen, als die deutschen Truppen vor Stalingrad kapitulieren. Im Juli landen alliierte
Truppen in Sizilien, das faschistische Regime Italiens wird gestürzt. Abb.2
Kurz darauf erklärt die neue italienische Regierung Deutschland den Krieg. Am 6. Juli 1944 landen alliierte Truppen
in der Normandie, nach und nach werden Paris, Brüssel und Antwerpen befreit.
Amerikanische Truppen überqueren den Rhein und die Sowjetarmee stösst bis
nach Deutschland vor. Am 8. Mai 1945 kapitulieren sämtliche deutsche Truppen,
was gleichzeitig das Ende des Krieges bedeutet.
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
2.2
4
Zivile Flüchtlinge von 1933 bis 1937
Politische und „andere“ Flüchtlinge
Der Bundesrat reagierte auf erste Flüchtlingswelle 1938 mit der Unterscheidung,
zwischen „politischen“ und „anderen“ Flüchtlingen, die bis 1945 Gültigkeit hatte.
Diese Unterscheidung ist für das Verständnis der schweizer Flüchtlingspolitik von
grosser Bedeutung. Als politische Flüchtlinge galten nur Personen, die wegen ihrer politischen Gesinnung verfolgt wurden. Ihre Zahl betrug während der gesamten Kriegsdauer nur 644 (!) Personen. Politische Flüchtlinge waren direkt dem
Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) unterstellt. Zu den „anderen“ Flüchtlinge gehörten die restlichen Flüchtlinge, wie Juden, Roma und Jenische, Homosexuelle und andere durch ihre Religion oder Lebensweise verfolgte
Bevölkerungsgruppen. Sie wurden fälschlicherweise nicht als „an Leib und Leben
gefährdet“ angesehen und unterstanden darum dem geltenden Ausländerrecht,
anstatt dem (milderen) Asylrecht. Für „andere“ Flüchtlinge waren die kantonalen
Polizeibehörden zuständig, von denen einige eine sehr strenge Linie verfolgten
und andere tolerant(er) mit Einreisebewilligungen umgingen.1
Durch die Verfolgungen der Juden nach der Machtergreifung Hitlers und den Nationalsozialisten 1933 verschärfte sich die Situation der jüdischen Bevölkerung in
Deutschland und Österreich zusehends. Viele wanderten darum schon vor dem
eigentlichen Krieg in unbesetzte Gebiete aus. Der Bundesrat verschärfte im selben Jahr die Einreisebedingungen für Ausländer. Die Auflagen um in der Schweiz
Asyl zu erlangen waren sehr streng. Man hatte sich 48 Stunden nach Ankunft in
der Schweiz bei der Polizei zu melden, wurde überwacht und hatte sich auch später periodisch bei einer amtlichen Stelle zu melden. 1934 verbot man allen
Flüchtlingen eine erwerbsmässige Tätigkeit, da von der Seite der Gewerkschaften
die Angst bekundet wurde, die ausländischen Arbeitskräfte könnten der einheimischen Bevölkerung die Arbeitsplätze streitig machen. Dies wurde selbst im Krieg,
als Arbeitskräfte dringend benötigt wurden, nicht rückgängig gemacht.
In Deutschland nahmen 1935 die Verfolgungen von Juden immer schlimmere
Formen an und gipfelten in den „Nürnberger Rassengesetze“. Darauf und auf
weitere Geschehnisse in Deutschland, wurde die „Schweizerische Zentralstelle für
Flüchtlingshilfe“ gegründet (u.a. von Gertrud Kurz und Paul Vogt).
2.3
Flüchtlinge von 1938 bis 1945
Nach dem Anschluss Österreichs verliessen Hunderte Zivilpersonen Österreich,
um in der Schweiz Zuflucht zu finden. Der Bundesrat beschloss daraufhin, eine
allgemeine Visumspflicht für österreichische Staatsangehörige einzuführen. Ausserdem wies der Bundesrat die Grenzkantone an, Flüchtlinge nur äusserst zurückhaltend aufzunehmen. Die erschreckenden Ausmasse dieser „Völkerwanderungen“ aus den Gebieten Deutschlands und Österreichs, veranlassten den Amerikanischen Präsidenten Roosevelt, einen internationalen Kongress zur Behandlung der Flüchtlingsfrage einzuberufen. Dieser Kongress, genannt „Konferenz von
Evian“, brachte aber keine positiven Ergebnisse hervor(siehe Kapitel 3.1). Stattdessen beschliesst der Bundesrat, die Grenze ab sofort zu schliessen. Über die
Grenzschliessung berichtet ein Artikel der Neuen Zürcher Zeitung vom 8. September 1938:
1
Vgl.: UEK I 2002, S. 109ff.
5
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
«Die Absperrung der Schweizer Grenze gegen die illegale Einreise von jüdischen Flüchtlingen aus dem
ehemaligen Österreich wird seit dem 18. August konsequent eingehalten. Ungern haben die Schweizer Behörden zu diesen Massnahmen gegriffen; sie war aber
zur dringenden Notwendigkeit geworden, weil sonst
eine nicht übersehbare Menge von Emigranten in unser Land geströmt wäre, besonders da von deutscher
Seite dieser Abschub eines ganzen Bevölkerungsteils
weiterhin systematisch gefördert worden wäre.
Abb.3: Bundesratsbunker
[...] Es dürfte ihnen nicht unbekannt sein, dass Deutschland nach Möglichkeit
viele Tausende von Juden nach der Schweiz abschieben möchte. Gelingt ihm das,
entledigt es sich also auf diese billige Art der ihm nicht genehmen Bevölkerungsteile, dann bürdet es den internationalen Instanzen zur Beschaffung von Heimstätten für Emigranten eine stets grösser und schwerer werdende Last auf und
und entzieht sich gleichzeitig der Verpflichtung, selber Hand zu bieten zu einer
Regelung des für die ganze Welt brennen gewordenen Problems. [...].»2
Zur selben Zeit, zwischen April und Oktober 1938, verhandelte die Schweizer Regierung mit Deutschland. Daraufhin beschloss man, jüdische Pässe mit einem JStempel zu kennzeichnen (siehe Kapitel 3.2). Nach der Reichskristallnacht flüchten zahlreiche Flüchtlinge in umliegende Länder, insbesondere in die Schweiz.
Viele von ihnen scheiterten schon an der Grenze. 1939 schätzte man die Zahl der
in der Schweiz ansässigen Flüchtlinge auf 10'000-12'000 Personen. Am 5. September wurde verfügt, dass sowohl Ein- wie Durchreisende Ausländer ein Visum
vorzulegen hätten. Am 17. Oktober beschloss der Bundesrat, alle rechtswidrig in
die Schweiz eingewanderten Personen in das Herkunftsland zurückzuweisen,
ausser es handelte sich um Deserteure oder anerkannte politische Flüchtlinge.
1940 sah sich die Regierung gezwungen, die grosse Zahl von Flüchtlingen in Arbeitslagern unterzubringen, wo sie, nach Meinung hoher Militärpersonen und Mitgliedern der Regierung, besser überwacht werden konnten. Nach der Besetzung
Frankreichs kam eine erneute Flüchtlingswelle auf die Schweiz zu. Im Juni 1940
wurden insgesamt 40'000 Soldaten der französischen und polnischen Armee in
der Schweiz interniert und 7'500 Zivilpersonen aus Frankreich aufgenommen, die
wenige Monate später wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten. 1942 wurde
die gefährliche Lage der Juden in den besetzten Gebieten immer offensichtlicher.
Zeugenaussagen berichteten von brutalen Ermordungen. Abermals verfügt der
Bundesrat die totale Schliessung der Grenze und die rigorose Wegweisung aller
jüdischen Flüchtlinge. Die Verfügung wird erst am 23. August gelockert, als Gertrud Kurz und Paul Dreyfus-de Günzburg den Bundesrat Steiger um die teilweise
Wiedereröffnung der Grenze baten. Am 28. August debattierte man darauf in
Lausanne über die Handhabung zur Gewährung des Asylrechts. Bundesrat Steiger teilte der Presse folgendes mit:
«Zwischen den Geboten der Menschlichkeit, die zum unveräusserlichen geistigen
Erbe der Schweiz gehören, und der unerlässlichen Sicherung der staatlichen Interessen ist ein angemessener Ausgleich nötig. Dieser soll in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Flüchtlingsorganisationen gesucht
werden.
2
Zitat bei: o.V.: Jüdische Emigranten in der Schweiz. 1938
6
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
Dass damit sorgfältige Sicherungsmassnahmen verbunden sind und dass die
Grenze nicht einfach geöffnet werden kann, wird von keinem wirklichen und
ernsthaften Kenner der Materie bestritten. Ebenso notwendig ist es, auf die beschränkten Aufnahmemöglichkeiten aufmerksam zu machen, wenn mit einem
dauernd grösseren Andrang zu rechnen ist.
Die verschiedenen Instanzen werden die Erhebungen, die als Unterlage für weitere Beschlüsse zu dienen haben, nun vorerst fortsetzen.»3
Trotz der auch im Bergier-Bericht behandelten Grenzschliessung 1942 war die
Einreise in die Schweiz nicht gänzlich ausgeschlossen, da manche Kantone die
neue Verordnungen nicht strikte durchführten. Christian Lambelet, Professor für
Wirtschaft und Wirtschaftsgeschichte in Lausanne, ermittelte, dass während des
Monats August 1942 475 Menschen in die Schweiz einwanderten. Die Grenzschliessung hatte also keinen direkten Einfluss auf die effektiven Reisezahlen,
was man anhand der Tabelle ersichtlich ist.4
Im Zweiten Weltkrieg aufgenommene Zivilflüchtlinge5
1939
1940
1941
1942
1943
1944
Januar
4
3
3
468
858
Februar
3
3
32
814
577
März
2
49
777
1032
April
7
3
55
557
1206
Mai
4
4
77
477
1180
Juni
12
2
95
511
640
Juli
3
3
243
530
682
August
9
475
699
908
September
26
4
15
2895
4519
1520
Oktober
5
3
17
1845
1814
6678
November
6
5
39
1031
1537
777
Dezember
8
2
20
1601
1817
1848
Total
45
47
120
8436
14'520 17'960
Abb.4: Aufgenommene Zivilflüchtlinge 1.9.1939 bis 8.5.1945: 51'129 6
1945
356
1452
1452
6032
1793
1793
10'055
1943 nahmen die Verfolgungen der jüdischen Bevölkerung im deutschbesetzten
Teil Italiens drastisch zu. 7'800 Zivilpersonen und 20'000 Soldaten überquerten
die Grenze. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Ungarn im März 1944 erklärt sich der Bundesrat bereit, 14'000 Flüchtlinge aufzunehmen wobei tatsächlich weitaus weniger Personen in die Schweiz kamen. Am 12. Juli wurden die
Grenzposten angewiesen, alle an Leib und Leben gefährdeten Personen einreisen
zu lassen und am 3. November erklärte Rothmund, dass die Schweiz bereit sei,
noch weitere Juden aufzunehmen. Anfang 1945 befanden sich rund 104'673
Flüchtlinge in der Schweiz. 1945 waren es 106'470 Flüchtlinge und Internierte,
davon 46'470 Militärflüchtlinge. Bis kurz vor dem Waffenstillstand erhöhte sich
die Zahl auf 115'000 Soldaten, darunter 10'000 Russen
3
Zitat bei: o.V.: Bundesrat Steiger nimmt Stellung zur Flüchtlingsfrage. 1942
Vgl.: Lambelet 2000
5
Die Tabelle umfasst alle Zivilpersonen, die vom EJPD als Flüchtlinge interniert wurden. Emigranten, Grenzflüchtlinge und Refraktäre (d.h. Zivilpersonen, die als Militärflüchtlinge galten) sind darin nicht enthalten.
6
Quelle: UEK II 1999, S. 24
4
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
2.4
7
Nur Juden ausgewiesen?
Oft wird heute behauptet, dass nur Juden an der Grenze abgewiesen wurden.
Diese Aussage ist aber de facto nicht ganz richtig. Jean-Christian Lambelet veröffentlichte eine interessante These über die tatsächliche Aufnahmechance der
Flüchtlinge an der Schweizer Grenze. Nach seiner Rechnung lag die allgemeine
Aufnahmewahrscheinlichkeit im Jahre 1942 bei 82 %. Er geht davon aus, dass
jede Person, die einmal weggewiesen wurde, die Einreiseprozedur ein zweites
Mal auf sich nahm. Da diese Flüchtlinge nach seiner These beim zweiten Mal aufgenommen wurden, ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 97 % pro asylsuchender Person. Die Einreisequote jüdischer Flüchtlinge lag mit 80 % nur knapp
unter dem Durchschnitt der allgemeinen Quote. Beim zweiten Versuch von 96 %
lägen sie auch nur geringfügig unter der allgemeinen Quote von 97 %. Daraus
schliesst Lambelet, dass während der für die jüdischen Asylsuchenden entscheidenden Kriegsphase die grosse Mehrheit nach einem oder mehreren Einreiseversuchen in der Schweiz aufgenommen wurden. Bei der zweiten Flüchtlingswelle
war die Aufnahmerate besonders hoch, denn, so Lambelet, als es wirklich nötig
war, als eine grosse Zahl von Flüchtlingen an die Grenze drängte, hat sich das
Land am meisten geöffnet.7
3
3.1
Der Bundesrat und das EJPD
Die Konferenz von Evian 1938
Nach dem schon mehrmals erwähnten Anschluss Österreichs an das Dritte Reich
sah sich die Schweiz von feindlichen Mächten umzingelt. Durch die angespannte
Lage und die riesige Anzahl Flüchtlinge schlossen viele Länder ihre Grenzen. USPräsident Roosevelt nahm diese Wendung als Grund, für eine Internationale
Flüchtlingskonferenz. Die USA wandte sich an die Schweiz und bat sie, diese
Konferenz auf ihrem Boden auszutragen. Hans Frölicher, Chef der Polizeiabteilung des Bundes: „Wir befürchten, dass das Komitee sich vielleicht später entschliessen könnte, weiterhin bei uns zu verbleiben, und wir haben angesichts unserer Einstellung zum Emigrantenproblem augenscheinlich gar kein Interesse
daran, dass sich dieser Ausschuss schliesslich bei uns festsetzt.“. Die Konferenz
wurde daraufhin, vom 6. bis 15. Juli in Evian-les-bains abgehalten. Sechs von
Deutschlands direkten Nachbarn, das Vereinigte Königreich mit all seinen Dominions und neunzehn lateinamerikanische Länder nahmen an der Konferenz teil.
Die Schweiz schickt nur widerwillig zwei seiner Gesandten hin, da sie sich vor einer negativen Reaktion Deutschlands fürchtete. Darum wurde an der Konferenz
von Rothmund, dem damaligen Chef des EJPD, erklärt, dass die Schweiz das erste Treffen der „Intergovernmental Committee on Political Refugees“ (IGC)8 mit
Interesse verfolgen, sie aber nicht daran teilnehmen werde. Damit wird die
Schweiz als einziges involviertes europäisches Land den Versammlungen des IGC
fernbleiben. Nur an die Tagung vom 20./21. Juli 1939 wurde eine Delegation
entsandt.
Myron Taylor, Präsident Roosevelts Gesandter, eröffnete die Konferenz mit folgenden Worten: „In diesem Augenblick, da die Konferenz zusammentritt sind
mehrere Millionen Menschen tatsächlich oder potentiell heimatlos.“9. Die Ergebnisse der Konferenz waren trotz seiner aufwühlenden Rede enttäuschend. Anstatt
7
8
9
Vgl.: Lambelet 2000
Das IGC ist eine Vereinigung aller Staaten die von der Flüchtlingsproblematik betroffen waren
Zitat bei: Gay: Emigration
8
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
eine Öffnung der Grenzen zu erwirken,
wurde die Grenzbewachung sogar verstärkt. Vor allem Südamerikanische Länder verschärften die Einreisebedingen für
Flüchtlinge aus Europa. Nur die Vereinigten Staaten erklärten sich bereit, mehr
Menschen aus den besetzten Gebieten Europas aufzunehmen. Ein weiterer Makel an
der Konferenz von Evian war, dass man
sich zwar über deutsche Flüchtlinge unterhielt, die restlichen aber nicht besonders
erwähnte, da man das Hauptproblem in
Deutschland sah. Man vergass darüber die
grosse Anzahl Flüchtlinge in den besetzten
Gebieten wie zum Beispiel Polen und Österreich.
Der Journalist Karl Frey, sah die Geschehnisse der Konferenz von Evian in einem
anderen Licht. „Erinnert sei an die Konferenz von Evian vom Juli 1938, an der die
Schweiz die teilnehmenden Länder vergeblich zu einer Aufnahme einer gewissen
Zahl von Flüchtlingen zu bewegen versuchte. [...] Die mit einer Überbetonung
von
negativen
Aspekten
aufgebaute
«Schuld» sollte in diesem Zusammenhang
gesehen und die Schweiz von damals nicht
im Übermass von Anklägern und Richtern
Gemassregelt werden!“10
3.2
Einführung des J-Stempels 1938
Abb.5: Schweizer Kollektivpass für ungarische Juden (1944).
Kurz nach der Konferenz von Evian wurde eine allgemeine Visumspflicht für Österreichische Pässe eingeführt. Am 18. August 1938, beschloss der Bundesrat,
Flüchtlinge ohne Visum ausnahmslos abzuweisen, ab dem 4. Oktober 1938 galt
für alle deutschen „Nichtarier“ die Visumspflicht. Doch wie wollte man Arier von
Nichtariern unterscheiden? Um diesen „Unterschied“ einfach zu erkennen, führte
die Schweiz schon im April 1938 mit Deutschland Verhandlungen. Der Bundesrat
wollte für alle deutschen Staatsangehörigen eine allgemeine Visumspflicht einführen. Die Deutschen fürchteten allerdings, dass andere Länder dem Beispiel
der Schweiz folgen würden und befürchteten so eine nachteilige Wirkung für
deutsche Reisende. Polizeichef Rothmund schlug dann im August 1938 einen
Sichtvermerk für alle Emigranten vor. Das deutsche Auswärtige Amt lehnte dies
ab und schlug stattdessen seinerseits vor, ein «J» in die Pässe aller deutschen
und schweizer Juden zu stempeln. Rothmund meldete Bedenken an und erklärte,
die Schweiz riskiere, «die ganze zivilisierte Welt gegen sich aufzubringen».11
Darauf erwiderte Bundesrat Giuseppe Motta «Der Bundesrat heisst das Abkommen mit Deutschland einstimmig gut. Er hat auch die Pressemitteilung (ebenfalls
einstimmig) angenommen. Herr Rothmund kann sich seiner kleinen Skrupel, die
ihn noch quälen, also geruht entledigen.»12
10
11
12
Zitat bei: Frey 2002
Zitat bei: o.V.: „Schweizer Flüchtlingspolitik zur Nazizeit: J-Stempel ist eine deutsche Erfindung“. 2002
Zitat bei: UEK I 2002, S. 111
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
9
Der Bergier-Bericht sieht die Schuld bei den Schweizer Behörden. «Die Einführung des «J-Stempels» 1938 erschwerte den im Reich lebenden Juden die Emigration. Ohne schweizerisches Drängen wären die Pässe später, vielleicht auch gar
nicht gekennzeichnet worden. [...] Ohne «J»-Stempel wäre es jedoch vielen Opfern des Nationalsozialismus möglich gewesen, über die Schweiz oder andere
Staaten der Verfolgung zu entkommen.»13 Paul Stauffer hält dagegen, «[...] dass
eine von den Reichsbehörden bereits am 17. August 1938 erlassene Verordnung
sämtlichen Jüdinnen und Juden die (zusätzlichen) Vornamen «Sarah» beziehungsweise «Israel» aufzwang.». Das heisst, dass Deutschland schon vor den
Verhandlungen mit der Schweiz die jüdische Bevölkerung „gekennzeichnet“ hat,
es also nicht in erster Linie das Verschulden der Schweiz war, dass der J-Stempel
eingeführt wurde. Trotz allem muss aber erwähnt werden, dass sich die Schweiz
falsch verhalten hat, als sie den Vertrag über den «J»-Stempel unterschrieb.
3.3
Folgen der Visumspflicht
Die Einführung der Visumspflicht am 4. Oktober 1938 galt in erster Linie den jüdischen Flüchtlingen. Sie hatte zur Folge, dass die Flüchtlinge von nun an gezwungen waren, auf dubiosen Wegen zu einem Visum zu kommen, oder die
Grenze illegal zu passieren. Obwohl alle schweizerischen Konsulate über die neue
Verfügung über ausländische Pässe bescheid wussten, wurde die Weisung nicht
überall gleich streng ausgeführt. Zu den strengen Konsulaten gehörten zum Beispiel das Schweizer Generalkonsulat in Wien, welches für die Erteilung eines Visums einen „Ariernachweis“ verlangte. Dagegen vergaben die Konsulate in Pio
Perucchi, Candido Porta (Mailand), Venedig und Triest grosszügiger Einreisebewilligungen. Auch nach der Bildung der „Vichy-Regierung“ gab es in Frankreich
noch Konsulate, die Einreisebewilligungen verteilten. So zum Beispiel Vertretungen in Toulouse, Lyon und Annemasse. Der Schweizer Konsulatsangstellte von
Bregenz zum Beispiel, Ernest Prodolliet, verhalf mehreren Tausend Flüchtlingen
zur Einreise in die Schweiz. Prodolliet sagte später aus: „Mein Prinzip war, stets
zu helfen. [...] Ich ging sehr weit in der Aufwendung persönlicher Arbeit und Mühe, um einen Grund zu entdecken, dieselben legal einreisen zu lassen.“14 15
3.4
Wissen und Handeln
Der Bergier-Bericht zeigt auf, dass die Schweizer Regierung über die Geschehnisse in Deutschland und den besetzten Gebiet sehr gut Bescheid gewusst habe.
Schweizer Diplomaten im Ausland
Zeugenaussagen von Flüchtlingen
Zeugenaussagen der schweizerischen Ärztemission, die Ende 1941 und Anfang 1942 sogenannten Geiselerschiessungen beiwohnten
Durch politische, religiöse und humanitäre Organisationen wie z.B. das IKRK
(Internationales Komitee des Roten Kreuzes)
Radio- und Zeitungsberichte aus dem Ausland16
13
14
15
16
Zitat bei: UEK II 1998, S. 285f
Zitat bei: UEK II 1998, S. 109f.
Vgl.: UEK II 1998, S. 108ff.
Vgl.: UEK I 2002, S. 121f.
10
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
Einschränkend ist zu Bemerken, dass man den Informationen mit grösster Skepsis begegnete, da man sogenannte „Greuelpropaganda“ aus dem Ersten Weltkrieg
kannte und die Informationen so ungeheurlich waren, dass sogar jüdische Kreise
noch Ende August 1942 nicht alle Details – zum Beispiel die wirtschaftliche Nutzung der Leichen der Ermordeten – glauben konnten.
Es gilt als gesichert, dass die Bundesbehörden ab 1941 von den systematischen
Massentötungen und ab 1942 vom Programm zur Vernichtung der Juden, der sogenannten „Endlösung“ in Europa Kenntnis
hatten. Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Behörden täglich zahllose Informationen bekamen und man diese nach
irgendwelchen Kriterien sortieren musste.
Man versuchte, glaubwürdige Informationen zu identifizieren und keine unüberprüfbaren Gerüchte weiterzuverbreiten.
Zudem schienen die Zahlen der angeblichen Massenmorde absolut unwahrscheinlich, da sie in der Grössenordnung niemals
zuvor stattgefunden hatten. Berichte über
Juden waren zudem für die Interessen der
Schweiz, ihrer Ansicht nach, zweitrangig.17
3.5
Greuelpropaganda
Die Angst vor Greuelpropaganda, wie man
sie schon aus dem Ersten Weltkrieg kannte, führte dazu, dass die Regierung und
die Bevölkerung Nachrichten aus den beAbb. 6: Bericht und Skizzen eines deutschen Desetzten Gebieten mit Vorsicht behandelserteurs über die Judenvernichtung
ten. Sehr anschaulich sieht man dies anhand eines Artikels der Neuen Zürcher Zeitung vom 1. April 1933, in welchem die
NZZ die haarsträubenden Nachrichten aus Amerika und England stark kritisieren
und als unwahr abstempeln: «[...] Dass von solchen und ähnlichen faustdicken
Lügenberichten in der Auslandpresse hier mit wachsender Entrüstung zur Kenntnis genommen wurde, liegt auf der Hand, ebenso, dass die hier schon vorhandene antisemitische Stimmung gesteigert wurde. Die Greuelpropaganda beschränkt
sich aber nicht bloss darauf, von schweren Judenverfolgungen zu berichten, sie
schildert auch die angeblich vorgekommenen grausamen Misshandlungen und
Tötungen in Haft genommener Kommunisten und Sozialdemokraten [...]». Es ist
nachvollziehbar, dass man solchen Nachrichten kaum Glauben schenken konnte,
da sie noch heute unvorstellbar anmuten.
1938 erschien in der NZZ ein Bericht über die „Aktion gegen Juden in Deutschland“18, was davon zeugt dass die Nachrichten über Greueltaten doch letztendlich
bis in die Schweiz vorgedrungen sind. So berichtete das Blatt unter anderem
über die sogenannte „Kristallnacht“ vom 9. und 10 November.
3.6
17
18
Arbeitslager in der Schweiz
Vgl.: UEK II 1998, S.91
Gemeint ist der Artikel „Die Aktion gegen die Juden in Deutschland. Alle Synagogen in Deutschland brannten“
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
11
Die ansteigenden Flüchtlingszahlen
führten zu einer finanziellen und
personellen Überlastung der Hilfswerke. In einem Schreiben an den
Bundesrat bat die Schweizer Zentralstelle für Flüchtlingshilfe (SZF) um
finanzielle Unterstützung, zudem
forderten sie den Bundesrat auf, die
Flüchtlinge dezentralisiert unterzubringen, und allenfalls sogenannte
Arbeitslager einzurichten. Man ging
davon aus, dass die psychischen
Konsequenzen durch die andauernde
Untätigkeit der Flüchtlinge sich in
kriminellen Handlungen zeigen würde. Zudem stiess die Untätigkeit der
Flüchtlinge bei der Schweizer Bevölkerung auf Unverständnis. Die allMeinung
des
„faulen
Abb.7: Ankunft italienischer Soldaten bei Campocologno gemeine
im Puschlav, September 1943.
Schmarotzers“ kam auf. Gleichzeitig
kämpften die Gewerkschaften aber gegen eine Öffnung des Marktes. Sie befürchteten, dass die Flüchtlinge der einheimischen Bevölkerung Arbeitsplätze wegnähme. Dies trotz der Tatsache, dass Arbeitskräfte während der Kriegszeit in
manchen Branchen knapp waren. Als Ausweg aus dieser heiklen Lage bot sich
an, die Flüchtlinge zu öffentlichen Arbeiten heranzuziehen, wie zum Beispiel beim
Bau von Strassen und Urbarmachung von Land. Das Militär drängte auch schon längere Zeit darauf,
Flüchtlinge in Lagern unterzubringen, da sie sich davon eine bessere
Kontrolle der Ausländer versprachen. Daraus sprach vor allem die
Angst General Guisans vor Spionen, was ihn für eine sehr restriktive Flüchtlings- und Asylpolitik plädieren liess. Der Bundesrat beschloss so am 12. März 1940 für
Zivilflüchtlinge Arbeitslager zu errichten. Der Bundesrat beauftragte
eine private Institution unter der
Leitung von Otto Zaugg mit dieser
gewaltigen Aufgabe. Zaugg sah
sich enormen Problemen gegen- Abb.8: Sowjetische Kriegsgefangene aus Deutschland, in
über, da er in kürzester Zeit Unter- einem Auffanglager in der Schweiz
künfte organisieren, Personal einstellen, Reglemente verfassen, Arbeit für die Insassen beschaffen, ein Abrechnungs- und Kontrollsystem aufbauen und mit der
Armee verhandeln musste, mit der man sich über die Zuständigkeit und organisatorische Abläufe stritt. Gleichzeitig stand Zaugg unter dem Druck, die Insassen
nicht besser zu behandeln als die Schweizer Soldaten. Darum die Strohsäcke,
das karge Essen, die knappe Entlöhnung. Später lockerte der Bundesrat die Vorschriften. In die Lager hatten nur noch Personen zwischen 16 und 50 Jahren ein-
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
12
zurücken, das Tageshonorar betrug einen Franken, erste Möglichkeiten sich weiterzubilden wurden geschaffen. 19
4 Die Meinung des Volkes
4.1
Wie das Volk auf die „Fremden“ reagierte
Grundsätzlich kann man zwei Haltungen der Menschen gegenüber Flüchtlingen
erkennen. Der eine Teil vertrat die Meinung, man solle keine Flüchtlinge ins Land
lassen, während der andere Teil auf die lange humanitäre Tradition verwies, die
schon die Hugenotten von der Verfolgung in Frankreich bewahrte.
Juden wurden von strikten Flüchtlingsgegnern als „nicht assimilierbar“ angesehen. Dieser Glaube vertrat man schon im 16. und 17. Jahrhundert, als viele Kantone „den unnützen und gottlosen Schwarm der Juden“ zu vertreiben versuchte.
Zeitweise war es den Juden nicht einmal gestattet, sich in manchen Kantonen
niederzulassen. 1776 wurden Oberendingen und Lengnau ausdrücklich zu den
einzigen Orten ernannt, in der Juden sesshaft werden durften. Im Zweiten Weltkrieg verhielt es sich ähnlich. Flüchtlingen war es nicht erlaubt, einer erwerbsmässigen Tätigkeit nachzugehen, da man befürchtete, dass die Ausländer der
einheimischen Bevölkerung Arbeitsplätze wegnähmen. Diese Verordnung stürzte
die Flüchtlinge in grosse materielle Not, da es ihnen nicht möglich war, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das machte sie von den Behörden und der Bevölkerung abhängig. Die Bevölkerung sah in den Flüchtlingen vor allem den „faulen
Ausländer“, der sich selber nicht die Mühe machte, seinen Lebensunterhalt selber
zu bestreiten und darum der Bevölkerung auf der Tasche lag. Speziell in den
konservativen Gegenden verhielt man sich ablehnend gegen die Fremden, was
folgende Aussage eines Bauern aus Huttwil (BE) verdeutlicht: „Man diskutiert
heftig über das Problem der Flüchtlinge; wozu so viele Leute in unser Land kommen lassen? Wir erweitern nicht nur unser Kulturland, um solche Fremde zu
mästen. Es hat nicht nur <gutmütige Schafe> darunter. Die meinen wohl, unsere
leeren Palace-Hotels seien für sie da. So redet man über dieses Problem. Sie sollen nur nach Deutschland gehen, es hat genug Arbeit dort.“20 Diese Aussage
zeugt davon, dass viele Leute unzureichend bis gar nicht über die politische Lage
informiert waren. Vor allem der ländlichen Bevölkerung mangelte es an Interesse, wenn es um flüchtlingspolitische Angelegenheiten ging. Oliva Staub, im Zweiten Weltkrieg wohnhaft in Schaan (Liechtenstein) erinnert sich kaum an Flüchtlinge in ihrer direkten Umgebung. „Es kam einmal ein Zug zu uns, voll mit russischen Soldaten. Sie wollten Zigaretten haben. Das war das einzige was ich von
ihnen mitbekommen habe. Die Menschen hatten keinen Kontakt zu diesen Soldaten und eines Tages waren sie verschwunden.“21
Die Behandlung der Flüchtlinge war von Fall zu Fall verschieden. So wurden
manche Flüchtlinge nett bis sogar herzlich aufgenommen, während man für die
anderen kaum einen Blick erübrigte. So erging es auch den Auslandschweizern,
die während des Krieges in ihr Heimatland zurückkehrten. Rudi Zumbach, welcher 1945 von Bochum zurück in die Schweiz zog, äusserte sich enttäuscht über
die Behandlung seitens der Regierung. Obwohl ihr Haus ausgebombt wurde und
sie nur soviel besassen, wie sie tragen konnten, wurde ihnen keine Hilfe von der
Schweizer Regierung dargeboten. Man hätte sie schlicht und einfach links liegen
gelassen, meinte er kopfschüttelnd. Wenn sie Hilfe erhalten haben, dann nur von
19
20
21
Vgl.: Müller 1998
Zitat bei: Lasserre 1992, S. 529
Zitat bei: Staub 2002
13
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
der Bevölkerung, die ihnen zum Beispiel ein paar Schuhe oder ein Hemd schenkten. Ansonsten sei man ihnen gegenüber eher feindselig eingestellt gewesen, da
man sie nicht als Schweizer ansah, sondern als Deutsche, und somit auch als
Feinde.22
4.2
Stimmen aus dem „Nebelspalter“
Abb.9
Abb.10
Der Nebelspalter stellt, damals wie auch heute, das Sprachrohr der Bevölkerung
dar. Das Blatt nennt sich selber „humoristisch-satirische Wochenschrift“23 und
nimmt Menschen und Institutionen in der Schweiz und den umliegenden Ländern
aufs Korn. Auch im Zweiten Weltkrieg machte das Blatt vor einer öffentlichen
Blossstellung nicht halt, trotz der strengen Zensur durch die Regierung. So wetterte der Nebelspalter gegen die Nationalsozialistische Regierung Hitlers und deren Vernichtungspolitik, gegen die eigene Regierung und die Zensurvorschriften,
kurz, alles, was den Menschen unangenehm auffiel. Der Nebelspalter hat es sich
selbst zur Aufgabe gemacht „[...] die Zielsetzungen dieser politischen Bewegungen [wie z.B. der Nationalsozialismus, Kommunismus, Faschismus etc. Anm. der
Autorin] zu entlarven, ihre unmenschliche Aktivität zu brandmarken, einmal vor
der Weltöffentlichkeit, dann aber auch vor allem vor der schweizerischen Öffentlichkeit, die es zu unterstützen und zu stärken galt in ihrer Abwehrhaltung zumal
gegen den Nationalsozialismus, der mit allen Mitteln – von Schmeicheleien über
Beschwörungen und Drohungen bis zu Pressionen – versuchte, sich die Eidgenossenschaft gefügig zu machen.“24
22
23
24
Vgl.: Zumbach 2003
Zitiert bei: Knobel 1974, S. 5
Vgl.: Knobel 1974, S. 137
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
14
Der Nebelspalter nahm also eine wichtige Position in der Aufklärung der Bevölkerung ein. Durch die grosse Popularität wurde der Nebelspalter gezielt zur Verbreitung von Informationen eingesetzt, da sein Humor alle Bevölkerungsschichten
gleichermassen ansprach. Der Nebelspalter ging soweit, dass die Schweiz mehrere Male für dessen Inhalt von der Deutschen Regierung gerügt wurde.
Die Abbildungen 9, 10 und 11 sollen einen kleinen Einblick in die Art und Weise
geben, wie der Nebelspalter kommunizierte. Alle diese Karikaturen wurden zwischen 1938 und 1945 publiziert.
Abb.11: Der Titel dieser Karrikatur lautet „die Schuhe der Toten
von Maidanek“.
Erläuternd wird unten angemerkt:
„Dr. Goebbels schreibt in „Das Reich“:
„...wir Deutschen sind heute die Vorkämpfer einer neuen Gesinnung unter den Völkern und damit auch eines besseren und edleren Menschentums.. .““
5
Menschenschmuggel
Die Schliessung der Grenze und die erschwerten Bedingungen ein Visum zu erlangen, nötigten viele Flüchtlinge die Grenze illegal zu passieren. Sie taten das
meistens nicht auf eigene Faust, sondern sie wurden von „Passeurs“ über die
Grenze geschmuggelt. Nicht nur Privatpersonen versuchten den Flüchtlingen zu
helfen, auch politische Gruppen und religiöse Einrichtungen schleusten Gesinnungsgenossen und religiöse Angehörige auf die Rettungsinsel Schweiz.
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
5.1
15
Fluchthelfer
Trotz der ziemlich zurückhaltenden Hilfe grosser Bevölkerungsteile und der Regierung, gab es doch noch Menschen, die ihre Augen nicht vor dem Elend und
der Gefahr verschlossen, die auf den Flüchtlingen lasteten. So gibt es zahlreiche
Beispiele von humanitärer Hilfe. Folgend sind drei Beispiele aufgeführt. Paul Grüninger, der als Polizeibeamter die Grenzen des Gesetzes übertrat, Gertrud Kurz,
die als „Zivilperson“ versuchte, den Menschen zu helfen und zum Schluss Paul
Vogt, der „Flüchtlingspfarrer“, der mit seinen Reden und Aktionen immer wieder
die Menschen auf die Situation der Flüchtlinge hinwies und versuchte, der Bevölkerung die Augen zu öffnen.
Paul Grüninger
Paul Grüninger wurde 1891 in St. Gallen geboren. Seine Ausbildung zum Lehrer
brach er frühzeitig ab und wurde Polizist. 1919 bewarb er sich für die Stelle als
Polizeileutnant in St. Gallen, 1925 wurde er Hauptmann.
Während seiner Dienstzeit als Hauptmann half er
hunderten von Flüchtlingen über die Grenze und
wurde darum 1939 wegen Urkundenfälschung und
Vergehen gegen den Staat angeklagt und vom
Dienst suspendiert.
Indem er illegale Grenzübertritte tolerierte und
manchen Flüchtlinge sogar Einreisepapiere besorgte, bewahrte er die Menschen vor dem sicheren Tod.
So sandte er zum Beispiel gerichtliche Vorladungen
an Inhaftierte des Konzentrationslagers Dachau. Mit
Abb.12: Paul Grüninger
diesen amtlichen Papieren war es den Flüchtlingen
möglich, die Schweizer Grenze ohne Probleme zu überschreiten. Nach seinen eigenen Angaben konnte er zwischen 2000 und 3000 Menschen so das Leben retten. Genaue Zahlen sind aber heute nicht mehr rekonstruierbar.
Trotz all diesen Tatsachen, wurde er erst im Jahre 1993 von der Schweizer Regierung politisch und 1995 vom St. Galler Bezirksgericht juristisch rehabilitiert –
13 Jahre nach seinem Tod.
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
16
Gertrud Kurz
Gertrud Kurz gründete 1938, aus der seit den Zwanziger
Jahren bestehenden „Kreuzritter-Bewegung“, die „Flüchtlingshilfe der Kreuzritter“. Diese Organisation, die Mitglied
der „Schweizerischen Zentralstelle für Flüchtlingshilfe“ (SZF)
war, machte es sich zur Aufgabe, Flüchtlinge, ungeachtet ihrer konfessionellen Zugehörigkeit, zu betreuen und zu unterstützen.25
Eine ihrer grössten Taten war das Gespräch mit Bundesrat
Steiger. In diesem persönlichen Gespräch bat sie ihn mit Erfolg, die seit August 1942 geschlossene Grenze zeitweilig für
die Flüchtlinge wieder zu öffnen. Mit dieser und noch vielen
anderen Tätigkeiten im Namen der Humanität, wurde Kurz
zur „Flüchtlingsmutter“ der Nation. Ihre Popularität verdank- Abb.13: Gertrud Kurz
te sie ihrem unermüdlichen Kampf für die Verfolgten und Unerwünschten, innerhalb und ausserhalb der Schweiz. Durch ihr Engagement während und nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde sie vom Bundesrat offiziell für den Friedensnobelpreis
vorgeschlagen. Gertrud Kurz starb im Jahre 1972.26
Paul Vogt –„Der Flüchtlingspfarrer“
Paul Vogt wurde als Sohn eines eingewanderten schlesischen Pfarrers im Jahre 1900 in Stäfa geboren. Er
gründete vor und während des Krieges mehrere evangelische Hilfswerke und war Mitbegründer der Schweizerischen Zentralstelle für Flüchtlingshilfe. Er versuchte durch
Vorträge, Aktionen und Sammlungen, die Flüchtlinge zu
unterstützen. Mit seiner Mithilfe entstand die sogenannte
„Freiplatzaktion“, bei der Flüchtlinge in schweizer Familien
untergebracht wurden. Sie entgingen so einer Einweisung
Abb.14: Paul Vogt
in ein Arbeitslager. So gelang es ihm, die kulturellen Unterschiede zu überbrücken und den Menschen die Mentalität der Flüchtlinge näher zu bringen.
Paul Vogt wurde kurz nach dem Krieg für seine Verdienste von der Theologischen
Fakultät Zürich zum Ehrendoktor ernannt.
1984 starb Paul Vogt in Zizers.27
5.2
Les filières – Organisierte Fluchtrouten in der Schweiz
In einigen Gebieten der Schweiz begann sich eine Professionalisierung des
Schmugglergewerbes abzuzeichnen. Vor allem Luxusgüter wie Zigaretten wurden
illegal über die Grenze geschafft, aber auch Menschen wurden zu einem
„Schmuggelgut“.
Die flüchtenden Personen bezahlten mit bis zu 3000 Franken für die Überführung
in die Schweiz. Eine zu diesen Tagen horrende Summe. Man muss dabei aber
bedenken, dass die Schmuggler, bzw. Passeurs, selber ein hohes Risiko eingingen. Eine Verhaftung in der Schweiz zog lediglich eine Haftstrafe von einigen
25
26
27
Vgl.: o.V.: Flüchtlingsarchiv Gertrud Kurz. 2001
Vgl.: Dejung: Die Flüchtlingsmutter
Vgl.: o.V.: Vogt, Paul. 2000
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
17
Wochen bis Monaten nach sich. Eine Verhaftung auf deutschem Gebiet konnte
sogar die Deportation in ein Konzentrationslager bedeuten.
Die Fluchthilfe wurde aus Mangel an einer einheitlichen Gesetzesgrundlage von
der Militärjustiz kaum verfolgt. Erst zu Beginn des Jahres 1942 begannen die
Bundesbehörden ihr Augenmerk auf organisierte Fluchtrouten zu werfen und diese systematisch nach Passeurs und Flüchtlingen abzusuchen. Dazu der Bundesrat:
«Der Zustrom fremder Zivilflüchtlinge ist nun aber festgestelltermassen mehr
und mehr organisiert, wird von gewerbsmässigen <Passeurs> gefördert und hat
in den letzten Monaten ein Ausmass und einen Charakter angenommen, dass
[...] in vermehrtem Masse Rückweisungen von Ausländern stattfinden müssen.»28
Die fliehenden Menschen waren den Passeurs schutzlos ausgeliefert. So kam es
nicht selten vor, dass den Menschen ihr gesamtes Geld, ihre Wertsachen und
Nahrungsmittel abgenommen wurden und der Passeur sie trotzdem schon vor
der Grenze stehen liess. Es gab auch Fälle, in denen die Passeurs die Flüchtlinge
bei den Grenzwachen denunzierten um so die Belohnungen zu kassieren.
Renommierte Hilfsorganisationen beteiligten sich ebenfalls an den filières wie
zum Beispiel das IKRK, ein jüdisches Hilfswerk namens Oeuvre de secours aux
enfants (OSE), das vor allem Kinder in die Schweiz brachte, die Organisation CIMADE (Comité inter-mouvements auprès des évacués), das, nach Vermutung der
Militärjustiz, unter der schützenden Hand Heinrich Rothmunds ihre Tätigkeit verübte. Rothmund war nicht der einzige ranghohe Beamte, der den Menschen zur
Flucht über die Grenze indirekt verhalft. Es scheint grotesk, dass gerade der
stark kritisierte Rothmund die Flüchtlingsorganisationen unterstütze.29
28
29
Zitat bei: UEK II 1998, S. 116
Vgl.: UEK II 1998, S. 121ff.
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
6
18
Fazit
Ohne jetzt ein Urteil fällen zu wollen über die Art und Weise, wie sich die Schweiz
im Zweiten Weltkrieg verhalten hat, muss man sagen, dass man heutzutage ein
solches Verhalten mit allen Mitteln verhindern müsste. Die Schweiz hat während
des Kriegs zu unklar Stellung bezogen und somit viele Menschen in den Tod gestürzt. Ob wissentlich oder nicht, das bleibe hier dahingestellt. Die Regierung war
sich selber nicht sicher, welchen Kurs sie einschlagen sollten, darum unterliessen
sie es gänzlich, einen klaren Kurs, weder für, noch gegen die Flüchtlinge, einzuschlagen.
Es ist wichtig zu sagen, dass man das sehr umfassende Thema nicht nur aus einer Sichtweise betrachten darf. In zahlreichen Artikeln, die auf das Erscheinen
des Bergier-Berichts folgten, die Berichtigungen, Anmerkungen und Kritik enthielten, ist ersichtlich, dass immer noch ein grosses Mass an Unsicherheit besteht
über die Haltung der Regierung während des Krieges, die auch der BergierBericht nicht aus der Welt schaffen konnte. Es ist nicht einfach, „wahre“ und „falsche“ Berichte voneinander abzugrenzen. Auf jeden Fall aber hat der BergierBericht einen grossen Schritt in der Aufklärung dieses heiklen Themas gemacht.
Leider scheint es heute, dass es in diesem Bereich der Schweizer Geschichte
kaum noch möglich sein wird, die genauen Vorgänge und Fakten zu ermitteln, da
sie im Laufe der Zeit vernichtet wurden, verloren gingen oder sonst in irgend einer Weise der Zeit zum Opfer fielen.
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
19
Quellennachweis
Primärquellen
Staub, Olivia; Tonbandaufnahme, Cham 2003
Zumbach, Rudolf; Tonbandaufnahme, Zug 2003
Sekundärquellen
Häsler, Alfred A.: das Boot ist voll. Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933-45, Zürich 1967
Keller, Stefan: Grüningers Fall, Zürich 1993
Knobel, Bruno: Die Schweiz im Nebelspalter, Rorschach 1974
Lasserre, André, Schweiz: Die dunkeln Jahre, Zürich 1992
Peer, Andri: Der Aktivdienst, Zofingen 1975
Sarasin, Philipp (Hrsg.) / Wecker, Regina (Hrsg.): Raubgold Reduit Flüchtlinge, Zürich 1998
Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK I), Schlussbericht, Zürich
2002
Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK II), Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg, Bern 1999
Presse:
Ihle, Pascal: Kein Mann der Lippenbekenntnisse. Zum 100. Geburtstag des Flüchtlingspfarrers Paul
Vogt. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 116 vom 19.05.2000, S. 17
Internet:
Dejung, Christof: Die Flüchtlingsmutter. URL:
http://www.access.ch/private-users/geschjetzt/COKU.HTM. Stand: 31.12.2002
Frey, Karl: Problematische Geschichtsschreibung. 08.07.2002. URL:
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_94b/T11.HTM. Stand: 01.12.2002
Gay, Ruth: Emigration. URL:
http://www.hagalil.com/shoah/pogrom/pogrom-1.htm. Stand: 01.12.2002
Lambelet, Jean-Christian: Die Macht der Mythen. 19.08.2000. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/schatten/2000.08.19-zf-article6K4ZL.html . Stand: 02.09.2002
Maissen, Thomas: Die Schweiz und die Konferenz von Evian 1938. 06.07.1998. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/schatten/scha980706tmn.html. Stand: 29.09.2002
Müller, Felix E.: «Sklavenlager» in der Schweiz?. 21.01.1998. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/schatten/scha980121fem.html. Stand: 01.12.2002
Task Force Schweiz – Zweiter Weltkrieg: Die "Gerechten unter den Völkern" in der Schweiz. 1998.
URL: http://www.switzerland.taskforce.ch/W/W2/W2c/c6_d.htm. Stand: 10.11.2002
Tomaszewski, Jerzy: Das „jüdische Problem“ auf internationaler Ebene. 09.04.2002. URL:
http://holocaust.juden-in-europa.de/pogrom/evian.htm. Stand: 03.12.2002
Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten
Weltkrieg
20
o.V. (ohne Verfasser): Schweizer Flüchtlingspolitik zur Nazizeit: J-Stempel ist eine deutsche Erfindung. 25.10.2002 URL:
http://www.hagalil.com/archiv/98/10/schweiz-0.htm. Stand: 01.12.2002
o.V.: Bundesrat Steiger nimmt Stellung zur Flüchtlingsfrage. 31.08.1942. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/dossiers2000/20.jahrhundert/2000.12.27-ie-article6XPD8.html. Stand:
04.12.2002
o.V.: Die Aktion gegen die Juden in Deutschland. Alle Synagogen in Deutschland brannten.
11.11.1938. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/dossiers2000/20.jahrhundert/2000.12.27-ie-article71GL9.html. Stand:
02.12.2002
o.V.: Jüdische Emigranten in der Schweiz. 08.09.1938. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/dossiers2000/20.jahrhundert/2000.12.27-ie-article71GKS.html. Stand:
01.12.2002
o.V.: Vogt, Paul. 11.03.2002. URL:
http://www.afz.ethz.ch/handbuch/nachl/nachlaesseVogtPaul.htm. Stand: 15.12.2002
Bildnachweis:
Titelblatt:
Peer, Andri: Der Aktivdienst, Zofingen 1975, Einband
Abb.1:
Peer, Andri: Der Aktivdienst, Zofingen 1975, S. 84
Abb.2:
Peer, Andri: Der Aktivdienst, Zofingen 1975, S. 28
Abb.3:
o.V.: Bilder aus der Schweiz 1939-1945. 20.11.1997. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/bilder_schweiz/index.html. Stand: 05.01.2003
Abb.4:
Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK II): Die Schweiz
und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus, Bern 1999, S.24
Abb.5:
o.V.: Bilder aus der Schweiz 1939-1945. 20.11.1997. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/bilder_schweiz/index.html. Stand: 05.01.2003
Abb.6:
o.V.: Bilder aus der Schweiz 1939-1945. 20.11.1997. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/bilder_schweiz/index.html. Stand: 05.01.2003
Abb.7:
o.V.: Bilder aus der Schweiz 1939-1945. 20.11.1997. URL:
http://www.nzz.ch/dossiers/bilder_schweiz/index.html. Stand: 05.01.2003
Abb.8:
Peer, Andri: Der Aktivdienst, Zofingen 1975, S. 84
Abb.9:
Knobel, Bruno: Die Schweiz im Nebelspalter, Rorschach 1974, S. 192
Abb.10:
Knobel, Bruno: Die Schweiz im Nebelspalter, Rorschach 1974, S. 171
Abb.11:
Knobel, Bruno: Die Schweiz im Nebelspalter, Rorschach 1974, S. 165
Abb.12:
http://nibis.ni.schule.de/~rs-leer/natsoz/gruen01.htm
Abb.13:
http://www.shoah.de/shoah/se/retterInnen.html
Abb.14:
Häsler, Alfred A.: das Boot ist voll. Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933-45, Zürich
1967, S. 352
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