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PANORAMA SEITE 22 Ein Leuchtturmprojekt für das Fichtelgebirge Die Mischung aus mutiger, moderner Architektur und Besinnung auf die Elemente der Region macht den ganz besonderen Reiz des neuen „Alexbads“ in Bad Alexandersbad aus. Mit der „Gläsernen Mitte“ verbinden die Architekten Brückner und Brückner mit Büros in Tirschenreuth und Würzburg das alte Kurhaus mit dem neuen Bäderhaus und schaffen so den Brückenschlag zwischen Historie und Zukunft des Heilbads. Animation: Brückner & Brückner Das „Alexbad“ nimmt Gestalt an Im oberfränkischen Bad Alexandersbad haben die Architekten Brückner und Brückner ein neues Kurbad entworfen, das für die ganze Region im Fichtelgebirge Strahlkraft haben soll. Von Martin Angerer BAD ALEXANDERSBAD. Eines kann man dem ersten Bürgermeister der Gemeinde Bad Alexandersbad Peter Berek nicht vorwerfen: dass er Worten keine Taten folgen lässt. Seit Jahren kämpft er mit seinen Gemeinderäten und vielen Partnern wie ein Löwe für die Wiederbelebung des einst berühmten Kurorts Bad Alexandersbad im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel. Immer wieder wurde er für seine kühnen Pläne belächelt. Doch Peter Berek macht Nägel mit Köpfen. Ihm ist es gelungen, in einer eigentlich bankrotten Gemeinde eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, die nun auch in spektakulären Projekten für jedermann sichtbar wird. Im Sommer des vergangenen Jahres konnten die historischen Schlossterrassen im Herzen des Heilbads nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten feierlich wiedereröffnet werden. Nun steht die Eröffnung des neuen Kurbads unmittelbar bevor. Im April wird Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner das 14-Millionen-Euro-Projekt seiner Bestimmung übergeben. 8,9 Millionen Euro kommen aus Fördergeldern. Die Wirtschaftszeitung konnte sich bei einem Baustellenbesuch ein Bild vom Baufortschritt machen. „Wir wollen mit dem neuen Bäderhaus die Leute wieder nach Bad Alex- andersbad holen“, brachte ein sichtlich stolzer Peter Berek beim „Tag der offenen Baustelle“ das Ziel der Anstrengungen auf den Punkt. Und das Interesse in der Region ist immens. Die angebotenen Baustellenführungen waren komplett ausgebucht. Über 400 Besucher wollten sehen, wie weit das Projekt bereits gediehen ist. Zwar beherrschen Kabel, Rohre und Gerüste noch die Großbaustelle, aber das Konzept und vor allem die Atmosphäre des von den Stararchitekten Brückner und Brückner entworfenen neuen Badetempels sind schon erkenn- und spürbar. Neben dem alten Kurhaus, das mit dem neuen Gebäude durch einen Glasbau verbunden ist, der zugleich als Foyer fungiert, entsteht ein Bäderhaus, das „bewusst anders gestal- tet wurde“, wie Berek erzählt. Das neue „Alexbad“ spielt mit den Themen, die für die Region Fichtelgebirge typisch sind. Vor allem Holz und Stein dominieren die Räume. So wurden im gesamten Bau soweit möglich regionale Baustoffe verwendet. Der Granit stammt zum Beispiel aus Flossenbürg. Bei der Gestaltung der Fassade haben sich die Architekten mit Büros in Tirschenreuth und Würzburg von den Felsenformationen des Fichtelgebirges inspirieren lassen. Im gesamten Gebäude wechseln sich helle, lichtdurchflutete Bereiche immer wieder mit dunkleren, Ruhe ausstrahlenden Räumen ab. Geschickt platzierte Glasflächen und Lichtbänder gewähren Ausblicke in die Region rund um Bad Alexandersbad. Das „Alexbad“ wird kein Erlebnis- oder Freizeitbad. Im Mittelpunkt steht das Thema Gesundheit. Badegäste können auf eine kompetente badeärztliche Beratung vor Ort zurückgreifen. Bei den angebotenen Anwendungen setzt das anerkannte Heilbad auf Heilwasser und Heilmoor aus der eigenen Quelle. Während das „Alexbad“ seiner Fertigstellung entgegensieht, sind die Abbrucharbeiten des ehemaligen Kurund Sporthotels, eines gigantischen 70er-Jahre-Hotelkomplexes, in vollem Gange. Das Hotel, in dem sich in den 70er- und 80er-Jahren auch viele prominente Kurgäste die Klinke in die Hand gaben, macht Platz für die Neugestaltung der Ortsmitte, deren neuer „Alexanderplatz“ laut Peter Berek „viel schöner wird als der in Berlin“. Tag der offenen Baustelle Über 400 Bürger nutzten die Gelegenheit, beim „Tag der offenen Baustelle“ ihr neues „Alexbad“ von innen zu besichtigen. Auch wenn der Feinschliff kurz vor der Eröffnung im April noch fehlte, bekamen die von den Bürgermeistern persönlich geführten Besucher schon einen Eindruck von der Wirkung des neuen Badetempels. Der Kurort mit eigener Heilwasserquelle rechnet mit etwa 150 Besuchern täglich. Fotos: Angerer