Prüfung 2015 Integrierte Kommunikation

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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Examen prof. pour spécialistes en marketing avec brevet fédéral
Esame per Specialisti in marketing con attestato professionale federale
Prüfung 2015
Integrierte Kommunikation
Rotel AG, Schönenwerd
Prüfungszeit: 3 Stunden
Aufgabe
1a
1b
1c
2a
2b
2c
3a
Punkte
8
10
12
8
24
10
18
3b
10
Total
100
Im Interesse der Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen
jedes Mal auch die weibliche Form aufzuführen.
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 by Prüfungskommission MFL
Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Integrierte Kommunikation / D / 2015
Rotel – Marke mit Tradition
Rotel ist ein traditionsreiches Schweizer Unternehmen mit Sitz in Schönenwerd SO.
Gegründet im Jahr 1948, begann seine Erfolgsgeschichte mit der Herstellung eines
Ventilators. Der Erfolg stellte sich allerdings erst mit etwas Verzögerung ein, denn
aufgrund des verregneten Sommers liess sich der Ventilator nur in bescheidenen
Stückzahlen verkaufen.
Doch die Monteure waren clever: Sie versahen den Ventilator mit einer Heizung und
lancierten die Innovation im folgenden Winter unter dem Namen «Heisslüfter Rotel
Climaboy».
Der Erfolg blieb nicht aus. Und er motivierte die Verantwortlichen dazu, die Produktion
auszubauen und das Sortiment zu erweitern. In den folgenden Jahren begann Rotel,
Haushaltgeräte aller Art herzustellen. Diese technische Kompetenz hat das Unternehmen
bis heute bewahrt.
Vom Hersteller zum Händler
Über die Jahre wandelte sich Rotel vom Herstellerbetrieb zu einem reinen Handelsunternehmen. Es verkauft heute rund 400’000 Haushaltgeräte pro Jahr in der ganzen
Schweiz und erzielt damit einen Umsatz von über 20 Mio. Franken.
Der Firmensitz befindet sich heute in einem umfassend renovierten Industriegebäude auf
dem ehemaligen Bally-Areal. In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Reihe von Modeund Sport-Outlets, die mit Topmarken zu «Schleuderpreisen» Tausende von Besuchern
anziehen – Beispiele sind die Outlets von Bally oder Fashion Fish mit Marken wie
Beldona, Billabong, Bogner, Boss, Chiemsee, Lacoste, Navyboot und vielen anderen.
«Swiss Quality» als Philosophie
Die Marke Rotel steht für ein breites Sortiment an elektrischen Haushaltgeräten
für den Privatgebrauch. Hinzu kommen Geräte für semiprofessionelle Anwendungen in
Gastronomie und Hotellerie. Kunden erhalten bei Rotel Funktionalität und Zuverlässigkeit
in ansprechendem Design zu fairen Preisen.
Der aktuelle Claim lautet «Swiss Selection». Das bedeutet: Die Rotel Einkäufer wählen die
Geräte von bewährten Herstellern nach strengen Anforderungskriterien aus. Die Geräte
werden dann in harten Dauertests von den firmeneigenen Technikern geprüft. Nur Geräte,
die den hohen schweizerischen Qualitätsansprüchen genügen, finden Aufnahme in das
Sortiment und werden mit der Marke Rotel gebrandet.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Integrierte Kommunikation / D / 2015
Die hohen Qualitätsansprüche von Rotel zeigen sich nicht nur in der strengen Selektion
der Geräte, sondern auch in gut ausgebauten Service- und Reparaturleistungen. So gibt
es bei allen Rotel Geräten mindestens 2 Jahre Garantie. Reparaturen werden vom
technischen Kundendienst innert 48 Stunden ausgeführt.
Das Unternehmen
Die Rotel AG ist seit 2008 im Besitz einer unabhängigen Unternehmerfamilie und bietet
rund 40 Mitarbeitenden eine sichere Stelle.
Das Unternehmen ist in einer flachen Hierarchie organisiert. Verantwortlich für die
Strategie und das Marketing von Rotel ist der CEO und Inhaber des Unternehmens.
Die Abteilungen Verkauf, Product Management, Service und Spedition werden je
von einem Bereichsleiter geführt.
Breites Sortiment
Das Produktangebot von Rotel gliedert sich aktuell in 6 Bereiche:
- Kaffee (Vollautomaten, Espresso- und Filter-Maschinen)
- Kochen am Tisch (Tischgrills, Raclette, Fondue)
- Küche (Mixer, Rührwerke, Wasserkocher, Toaster, Fritteusen, WOK, Saftpressen,
Mikrowellen-, Vakuumier-, Dörrgeräte etc.)
- Haushalt (Bügeleisen, Haartrockner)
- Reinigung (Staubsauger, Dampfreiniger)
- Raumklima (Luftbefeuchter, Heizgeräte, Ventilatoren, Klimageräte)
Die grosse Sortimentsbreite ist an sich ein positives Unterscheidungsmerkmal
zu den Mitbewerbern. Gleichzeitig erschwert die grosse Vielfalt aber auch eine eindeutige
und scharfe Positionierung der Marke. Aus diesem Grund hat sich die Firmenleitung
entschieden, drei Teilmärkte zu «strategischen Bereichen» zu machen: Küche, Kochen
am Tisch und Raumklima.
Zahlreiche Mitbewerber
Als Gesamtanbieter im Haushaltbereich ist Rotel in der Schweiz praktisch ohne
Konkurrenz. Mitbewerber beschränken sich in der Regel auf einzelne Teilmärkte.
Beispiele für Mitbewerber in den drei strategischen Bereichen sind:
- Küche: Kenwood, KitchenAid, Moulinex, Solis etc.
- Kochen am Tisch: Koenig, Stöckli, TTM etc.
- Raumklima: Solis, DeLonghi, Honeywell etc.
- sowie die Eigenmarken der Schweizer Grossverteiler (Coop, Migros etc.)
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Integrierte Kommunikation / D / 2015
Vertrieb über alle Kanäle
Rotel vertreibt seine Produkte schweizweit über alle heute gängigen Kanäle:
- Retail (ca. 60%): z. B. Coop, Manor, Mediamarkt, Conforama etc.
- Fachhandel (ca. 10%): Kaffeehändler, Haushaltgeschäfte (Fust, Séquin-Dormann,
Sibler etc.)
- Internet-Shops (ca. 15%): z. B. Digitec, Nettoshop, Alltron etc.
- Versandhandel (ca. 10%): z. B. Vedia, VAC, Lehner etc.
- Eigener Webshop (ca. 3%)
- Fabrikladen (ca. 2%)
Überlegungen des CEO zum Thema Integrierte Kommunikation
Der CEO hat erkannt, dass sich die Wirkung und Effizienz der Kommunikation mittelfristig
nur durch Integration spürbar verbessern lassen. Es wurde deshalb in der
Geschäftsleitung entschieden, 2015 ein IK-Konzept zu erarbeiten und noch im gleichen
Jahr mit dessen Umsetzung zu beginnen. Ziel dieses IK-Konzepts ist es, die aktuell starke
Marktposition in den kommenden Jahren zu halten und sogar auszubauen.
Kommunikativ in der Vergangenheit wenig gemacht
Aktuell ist Rotel kommunikativ am Markt kaum wahrnehmbar. Die Massnahmen
beschränken sich im Wesentlichen auf die Internetseite, die vor einem Jahr überarbeitet
wurde, sowie auf punktuelle Massnahmen wie die Neugestaltung des Produktkatalogs.
Zu wenig klare Positionierung
Rotel ist ein erfolgreiches Unternehmen mit einer gut verankerten Marke. Aufgrund des
breiten Sortiments und der vielen Produkte fehlt allerdings eine eindeutige und scharfe
Positionierung.
Überalterung der Zielgruppe
Rotel beschreibt seine Kernzielgruppe wie folgt: Frauen, 45–55 Jahre, Stadt und Land,
mittlere bis hohe Kaufkraft, qualitätsbewusst, keine «Schnäppchenjägerinnen». Diese
Zielgruppe ist mit dem Unternehmen älter geworden. Eine junge Käuferschaft stösst nicht
im selben Mass nach.
Hybride Kunden
Hybride Konsumenten optimieren ihr Kaufverhalten von Fall zu Fall. Das bedeutet, dass
sie nicht einseitig leistungs-, preis- oder serviceorientiert kaufen. Die Folge sind «untreue»
Kundinnen und Kunden. Diesem Umstand soll mit wirkungsvollen Massnahmen zur
Kundenbindung begegnet werden.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Integrierte Kommunikation / D / 2015
Preiskampf
Rotel Produkte bewegen sich im mittleren bis oberen Preissegment. Preisbewusste
Konsumenten finden mit Handelsmarken oder über den Online-Handel günstigere und in
der Basisleistung vergleichbare Produkte. Rotel muss versuchen, im Bereich After Sales
(Service, Garantie, Kulanz) einen wahrnehmbaren Unterschied zu machen.
Strategische Ziele, die im Rahmen der IK-Einführung erreicht werden sollen
Bei den Konsumenten
- Das Durchschnittsalter der Kernzielgruppe sinkt bis Ende 2015 um 5 Jahre.
- Eine Mehrheit der Kernzielgruppe kennt Rotel und attestiert der Marke Swissness, hohe
Qualität und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Die Kernzielgruppe beschreibt die Marke Rotel als sympathisch, kundenorientiert und
zuverlässig.
- Sie erwägt, bei einem nächsten Einkauf Rotel Geräte genauer zu prüfen.
- Rotel wird auch von einer jüngeren Käuferschaft wahrgenommen und geschätzt.
Beim Handel
- Rotel geniesst bei den Einkäufern einen ausgezeichneten Ruf als verlässlicher, fairer
und innovativer Partner.
- Die Rotel Verkäufer erhalten bei nahezu 100% der kontaktierten Kunden einen Termin.
- Rotel fällt es zunehmend leichter, die Preise beim Handel zu begründen und
durchzusetzen.
Zielgruppen für die Kommunikation
Kernzielgruppen
Konsumenten
Heute: Frauen, 45–55 Jahre, Stadt und Land, Kaufkraft: mittel bis hoch, qualitätsbewusst,
keine «Schnäppchenjägerinnen»
Handel
Alle Ebenen
Weitere Zielgruppen
Interne
Medien
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Integrierte Kommunikation / D / 2015
Einwohner der Region
Gemeinde Schönenwerd SO mit rund 5'000 Einwohnern.
Umliegende Bezirke wie z. B.:
- Olten, 18’000 Einwohner
- Gösgen, 24’000 Einwohner
- Kölliken, 4'000 Einwohner
sowie die angrenzenden Kantone:
- BL, 280’000 Einwohner
- AG, 194’000 Einwohner
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Integrierte Kommunikation / D / 2015
Rotel Logo
Fabrikladen mit historischen
und aktuellen Geräten
Kochen am Tisch
Tischgrill
Heisser Stein
Fondue
Küche
WOK
Toaster
Saftpresse
Küchenmaschine
Raumklima
Ventilator
Heizlüfter
Luftbefeuchter
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Integrierte Kommunikation / D / 2015
Ihre Funktion und Aufgabe bei Rotel
Sie sind seit Anfang 2015 als Marketingfachperson bei Rotel tätig.
In dieser Funktion arbeiten Sie massgeblich an der langfristigen Einführung einer
Integrierten Kommunikation mit.
Parallel dazu sind Sie für die Planung und Realisierung von kurzfristigen Massnahmen zur
Förderung des Verkaufs verantwortlich.
Sie rapportieren direkt an den CEO und Inhaber des Unternehmens, der auch gleichzeitig
die Gesamtverantwortung für das Marketing innehat.
Vorbemerkung:
Für den Fall, dass aus Ihrer Sicht Angaben fehlen oder unvollständig sind, treffen
Sie Annahmen und begründen Sie diese.
Aufgabe 1: Thema «Einführung von Integrierter Kommunikation»
Aufgabe 1a: Merkmale der Integrierten Kommunikation
30 Punkte
8 Punkte
Nennen Sie vier wesentliche Merkmale, welche Integrierte Kommunikation
auszeichnen.
Aufgabe 1b: IK-Ziele für Rotel
10 Punkte
Als Basis für die Einführung der Integrierten Kommunikation bei Rotel steht das IKKonzept. Eines der Kapitel dieses Grundlagenpapiers definiert die Zielsetzung.
Formulieren Sie 4 konkrete IK-Ziele, die Sie mit Rotel 2015 erreichen möchten.
Denken Sie dabei an die aktuelle Situation, in der sich Rotel befindet.
Aufgabe 1c: Positionierung von Rotel
12 Punkte
Gemeinsam mit Ihrem Chef arbeiten Sie an der strategischen Positionierung. Sie
erarbeiten die verbale und die grafische Darstellung der Positionierung. Berücksichtigen
Sie dabei die künftige Konzentration auf die 3 Teilmärkte (strategische Bereiche) sowie
die Absicht, die Käuferschaft zu verjüngen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Integrierte Kommunikation / D / 2015
Aufgabe 2: Thema «Kochen am Tisch»
42 Punkte
Parallel zur Einführung der IK bei Rotel erhalten Sie zusätzlich die Aufgabe, kurzfristig
wirkungsvolle Massnahmen zur Förderung des Verkaufs für den strategischen Bereich
«Kochen am Tisch» vorzuschlagen und zu realisieren.
Aufgabe 2a: Definition der Zielgruppen
8 Punkte
In einem ersten Schritt sollen Sie die Zielgruppen für die Verkaufsförderung bestimmen
und beschreiben. Denken Sie dabei an die verschiedenen Verkaufsförderungsstufen
und an die Absicht, vermehrt eine jüngere, also neue Käuferschaft anzusprechen.
Aufgabe 2b: Kreation eines Verkaufsförderungskonzepts
24 Punkte
Rotel plant im Herbst 2015 eine Verkaufsförderungsoffensive für den Bereich «Kochen
am Tisch». Primäre Absicht der Geschäftsleitung ist es, eine jüngere Käuferschaft zu
begeistern und die Treue der bestehenden Kunden zu verbessern, ohne sich dabei auf
einen harten Preiskampf einzulassen.
Sie erhalten den Auftrag, ein Verkaufsförderungskonzept zu erarbeiten. Im Fokus
stehen die von Ihnen in Aufgabe 2a definierten Zielgruppen.
Für diese Verkaufsförderungsoffensive steht Ihnen ein Budget von CHF 150’000 zur
Verfügung.
Nennen Sie die einzelnen Kapitel des Konzepts und formulieren Sie in Stichworten
deren Inhalte.
Kreieren Sie zudem 3 konkrete Ideen für Massnahmen, die dazu geeignet sind, die
beschriebenen Zielsetzungen zu erreichen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Integrierte Kommunikation / D / 2015
Aufgabe 2c: Entwickeln einer Online-Marketing-Kampagne
10 Punkte
Im Zusammenhang mit der Absicht, das Durchschnittsalter der Zielgruppe
«Konsumenten» zu senken, schlagen Sie vor, vermehrt auf Online-MarketingMassnahmen zu setzen. Ihr Vorschlag wird angenommen. Sie entwickeln eine OnlineKampagne zum Thema «Kochen am Tisch».
Ziel dieser Kampagne ist es, den Bekanntheitsgrad der Marke Rotel bei den relevanten
Zielgruppen zu erhöhen sowie deren Mitwirkung (Involvement) und damit die
Besucherzahlen auf der Rotel Internetseite markant zu steigern.
Schlagen Sie 4 konkrete Online-Massnahmen vor und zeigen Sie auf, wie diese
vernetzt werden können, um die Zielsetzungen zu erreichen.
Diese Kampagne soll im Herbst starten und bis Jahresende (also während rund 3
Monaten) laufen. Sie erhalten einen Budgetrahmen von CHF 25’000.
Aufgabe 3: Thema «Weihnachten in Schönenwerd»
28 Punkte
Der Fabrikladen ist der ideale Ort, um das Unternehmen, die Produkte und Personen rund
um die Marke Rotel live zu erleben. Die Unternehmensleitung hat die Absicht, Bekanntheit
und Besucherzahlen des Ladens bis Ende 2015 deutlich zu steigern.
Aufgabe 3a: Weihnachts-Event für die Region
18 Punkte
Sie erhalten den Auftrag, zur Belebung des Weihnachtsgeschäfts im Fabrikladen einen
Kundenanlass für die Einwohner der Region zu organisieren. Das Gesamtbudget für
den Anlass beträgt CHF 50’000. Das Ziel ist, die Besucherfrequenz des Fabrikladens in
der Vorweihnachtszeit im Vergleich zum Vorjahr zu verdoppeln (plus 500 Besucher).
Formulieren Sie eine Event-Idee und das Motto dazu. Beschreiben Sie den Ablauf des
Events und erstellen Sie ein Timing sowie eine Budgetübersicht.
Aufgabe 3b: Kommunikation des Anlasses
10 Punkte
Entscheiden Sie sich für 2 Instrumente aus dem Kommunikationsmix, die aus Ihrer
Sicht dazu geeignet sind, den Anlass bei der definierten regionalen Zielgruppe bekannt
zu machen. Begründen Sie Ihren Entscheid.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Examen prof. pour spécialistes en marketing avec brevet fédéral
Esame per Specialisti in marketing con attestato professionale federale
Prüfung 2015
Marketingkonzept
Reiden Technik AG
Prüfungszeit: 3 Stunden
Aufgabe
1 a-b
2
3 a-c
4
5
6
7
8
Punkte
17
6
33
9
8
12
10
5
Total
100
Im Interesse der Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen
jedes Mal auch die weibliche Form aufzuführen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
1. Ausgangslage Reiden Technik AG
Schweizer Qualität aus Tradition und Innovation
Die Reiden Technik AG zählt zu den renommiertesten und innovativsten Unternehmen in
der Maschinenbaubranche.
Gestern
Vor über 100 Jahren als Maschinenfabrik Reiden gegründet, wurden in den Anfangsjahren Wasserturbinen hergestellt. Früh erkannte man jedoch den Bedarf an stabilen und
präzisen Werkzeugmaschinen, der in der damaligen Zeit
nur schwer zu decken war. Durch stetiges Forschen und
Entwickeln konnte die Reiden Technik AG das Know-how
über Jahrzehnte aufbauen und in neue Produkte einfliessen
lassen. Infolgedessen bot die Reiden Technik AG bereits in
den 1970er-Jahren die erste Werkzeugmaschine mit Computersteuerung an.
Heute
1997 haben zwei langjährige Kadermitarbeitende das Unternehmen Reiden Technik AG übernommen. Die strategische Erfolgsposition der Firma ist heute nicht nur explizit in
den Produkten zu finden – es ist auch die Eigenschaft als
Firma, flexibel und kundenorientiert Werkzeugmaschinen nach Sonderwünschen in der gleich hohen Qualität
und zu einem ähnlichen Preis herzustellen wie die Mitbewerber Serienmaschinen.
Der Leitsatz der Reiden Technik AG lautet denn auch:
«Dem Kunden nicht einfach eine Maschine, sondern eine
schlüsselfertige Lösung anbieten».
Von der ersten Idee bis zur vollendeten Maschine sind sehr viele aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte nötig. Um den Kunden schnelle und praxisbezogene Lösungen bieten zu
können, wird die Entwicklung und Konstruktion zu 100 Prozent am Produktionsstandort in
Reiden LU getätigt. Mit dem Aufbau einer eigenen Softwareentwicklung hat die Reiden
Technik AG in den letzten Jahren eine gute Basis geschaffen, um auch komplexe Maschinenbauprojekte einfach und lösungsorientiert umzusetzen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Umsatz
Die Reiden Technik AG erwirtschaftet jährlich einen Gesamtumsatz von ca. CHF 36 Millionen. Absatzmässig entspricht dies einem Verkauf von rund 35 Maschinen pro Jahr. Gegenüber dem Marktführer, der einen jährlichen Umsatz von über € 1.2 Milliarden erzielt,
hat die Reiden Technik AG einen kleinen Marktanteil. Selber bezeichnet man sich aus diesem Grund als «Nischenhersteller». Die Eigenschaft, in dieser Betriebsgrösse Produkte
herzustellen, deren technische Daten mit den Mitbewerbern vergleichbar sind, macht das
Unternehmen erfolgreich. Die Maschinen geniessen durch die produzierte Qualität und
den Stand der Technik ein hohes Ansehen am Markt.
Personalstruktur
Für die Gewährleistung höchster Qualitätsansprüche arbeiten heute 138 Mitarbeiter bei
der Reiden Technik AG. Mit rund 21 Ausbildungsplätzen für Lernende in den Berufen Automatiker, Kaufleute, Konstrukteur, Polymechaniker und Produktionsmechaniker kann das
Firmenwachstum in kontrolliertem Mass erfolgen, ohne dass grosse Personalbeschaffungsmassnahmen nötig sind.
Die Personalstruktur der Reiden Technik AG zeichnet sich durch kurze Entscheidungswege aus. Die Abteilungen Marketing und Verkauf arbeiten unter dem Bereichsleiter Marketing & Verkauf eng zusammen. Dies garantiert jederzeit einen hohen Wissenstransfer und
ist für die erfolgreiche Vermarktung der Werkzeugmaschinen unabdingbar.
Organisation des Bereichs «Marketing & Verkauf» der Reiden Technik AG
Leiter Marketing &
Verkauf
Verkauf Innendienst
Marketing
Verkauf Aussendienst
Technische Abklärung
Schweiz Ost
Projektkoordination
Schweiz West
Auftragsabwicklung
Lehrlingsausbildung
Deutschland
Internationale Märkte
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Marketingkonzept / D / 2015
Verkaufsgebiet und Kundenstamm
Die Reiden Technik AG ist hauptsächlich im europäischen Markt tätig. Den Kernmarkt bilden dabei folgende Länder:
- Schweiz
- Deutschland
-
Österreich
Frankreich
Niederlande
Belgien
Russland
Italien
30 % Umsatzanteil
50 % Umsatzanteil
20 % Umsatzanteil
Der Kundenstamm der Reiden Technik AG umfasst ca. 400 Kunden, die vorwiegend in
den Bereichen Luft- und Raumfahrt (Aerospace), Energiesektor, Windkraft und Automobilzulieferer (z. B. Lufthansa, Airbus, Bosch, BMW, Ford, Daimler, SBB, BASF, ABB, Ruag)
tätig sind. Die Reiden Technik AG schätzt ihr mögliches Kundenpotenzial auf rund 5400
Kunden weltweit.
Verkauf und Vertriebspartner
In der Schweiz vertreibt die Reiden Technik AG ihre Maschinen auf dem direkten Weg. Im
europäischen Markt hat sich der Vertrieb via Vertriebspartner bewährt. Diese pflegen den
persönlichen Kontakt zu Kunden in ihrem geografischen Verkaufsgebiet und vermitteln
Interessenten gegen eine Provision an die Reiden Technik AG. Kaufverträge werden dann
zwischen dem Kunden und Reiden Technik AG direkt verhandelt und abgeschlossen.
2. Messen – das wichtigste Marketinginstrument
80 Prozent der Kunden der Reiden Technik AG werden an Messen akquiriert, die somit
das bedeutendste Marketinginstrument für die Maschinenbaubranche darstellen. Die Reiden Technik AG nimmt jährlich an 5 Messen in der Schweiz und im Ausland teil.
Die alle zwei Jahre stattfindende, weltweit grösste und wichtigste Herstellermesse für Metallbearbeitung, die «EMO Milano», findet diesen Herbst vom 5. bis 10. Oktober in Mailand
statt. Die Reiden Technik AG wird daran teilnehmen und ihr neustes Produkt für den europäischen Markt, die RX 12, als Weltneuheit präsentieren.
Eine Messeteilnahme ist in der Metallbaubranche jeweils mit hohen Kosten und Aufwänden verbunden. Während die 5 jährlichen kleineren Messen jeweils mit rund CHF 50’000
zu Buche schlagen, beträgt das Marketingbudget für die «EMO Milano 2015» CHF
250’000. Die administrativen Vorbereitungen starten jeweils einige Monate im Voraus, der
eigentliche Aufbau des Messestandes erfolgt dann ca. 3 Wochen vor Beginn der Messe.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
3. Die fünf Geschäftsbereiche der Reiden Technik AG
Die Reiden Technik AG ist heute in folgende Geschäftsbereiche unterteilt:
1) Herstellung von Werkzeugmaschinen
– Umsatzanteil 65 %
Das Kerngeschäft ist die Herstellung von Werkzeugmaschinen für Metallerzeugnisse
(Stahl und Aluminium), wie beispielsweise Wasserturbinen, Rotorenblätter für Flugzeugtriebwerke etc. Dabei wird auf neuste Technologien und bewährte Methoden gesetzt. Der
Bau der Maschinen erfolgt vollumfänglich am Produktionsstandort Reiden LU. Die Kunden
schätzen die unkomplizierten Abklärungen und die schnellen Entscheidungen. Deshalb
sind viele von ihnen langjährige und treue Geschäftspartner.
2) Handel mit Werkzeugmaschinen
– Umsatzanteil 10 %
Um treuen Kunden auch Maschinen in kleineren Bearbeitungsdimensionen anbieten zu
können, hat die Reiden Technik AG auch Handelsprodukte ins Lieferprogramm aufgenommen. Dadurch sind langjährige und erfolgreiche Partnerschaften mit Lieferanten entstanden.
3) Retrofitting älterer Werkzeugmaschinen – Umsatzanteil 8 %
Älteren Maschinen, die elektronisch und mechanisch ihren Höhepunkt überschritten haben, wird beim Retrofitting (Nachrüstung, Umrüstung und Modernisierung) wieder zu neuem Glanz verholfen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist besonders dieses Standbein
der Reiden Technik AG für die Kunden eine beliebte Alternative zu einer Neumaschine.
Produkte der eigenen Marke wie auch Fremdprodukte werden überarbeitet.
4) Servicedienstleistungen
– Umsatzanteil 12 %
Für den Fall der Fälle steht für alle ausgelieferten Maschinen ein kompetentes und motiviertes Serviceteam bereit. Mit dem Ziel, einen allfälligen Maschinenstillstand möglichst
kurz zu halten, stellt die Reiden Technik AG für alle europäischen Kunden einen 24h-Helpund Ersatzteildienst zur Verfügung.
5) Lohnfertigung
– Umsatzanteil 5 %
Um zukünftige Bedürfnisse zu spüren, wird in kleinem Mass auch Lohnarbeit praktiziert.
Oft können so auch Überkapazitäten von Kunden während der Lieferzeit der gekauften
Maschinen überbrückt werden.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
4. Die Hauptprodukte der Reiden Technik AG
RX 10 – klein und kompakt
Die RX10 ist eine kompakte Werkzeugmaschine
mit sehr kleinem Platzbedarf (ca. 6 x 4 Meter) zur
Herstellung von kleineren Stahl-/Aluminiumprodukten. Sie gilt als das Schweizer Taschenmesser unter
den Werkzeugmaschinen und zeichnet sich besonders durch ihren universellen Einsatzbereich aus.
Trotz kompaktem Erscheinungsbild ist der
Bearbeitungsraum im Vergleich zur Maschinengrösse enorm gross.
Die RX 10 wird aktuell auf dem Markt für rund
CHF 550’000 angeboten.
RX 14 – eine Maschine für Höchstleistungen
Die RX 14 ist eine Hightech-Werkzeugmaschine zur
Herstellung von mittelgrossen Stahl- und Aluminiumerzeugnissen. Die RX 14 zeichnet sich besonders
durch ihren stabilen, aber äusserst flexiblen Werkzeugkopf aus. Damit können Produkte mit einer unglaublichen Präzision hergestellt werden.
Aufgrund der Grösse der Maschine (ca. 8 x 6
Meter) wurde die Maschinenergonomie ganz auf
die Bedürfnisse des Bedieners zugeschnitten.
Die RX 14 wird aktuell auf dem Markt für rund
CHF 1’200’000 angeboten.
RX 12 – die neuste Entwicklung aus dem Hause
Reiden Technik AG
Basierend auf einer Marktforschung und Kundenbefragungen hat sich die Reiden Technik AG vor
2 Jahren entschlossen, eine neue Werkzeugmaschine, die RX 12, zu entwickeln und zuerst im
europäischen Markt einzuführen.
Sie hat ungefähr die gleichen technischen Eigenschaften wie die RX14, ist jedoch mit ca. 7 x 6
Metern deutlich kompakter.
Die RX 12 wird auf dem Markt für voraussichtlich
rund CHF 895’000 angeboten und an der «EMO
Milano 2015» mit grossem Aufwand erstmals
präsentiert.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
5. Mitbewerber
Für die Reiden Technik AG sind auf dem Markt die folgenden 4 Mitbewerber zentral:

DMG MORI: Die DMG Mori Gruppe ist eine der grössten Hersteller von Werkzeugmaschinen in Deutschland und auch weltweit ein führender Hersteller von computergesteuerten Werkzeugmaschinen. Das Angebot umfasst innovative Hightech-Maschinen,
industrielle Dienstleistungen sowie Software- und Energielösungen. Die DMG Mori
Gruppe beschäftigt 6500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von
€ 2 Milliarden.

SHW Werkzeugmaschinen: Die SHW Werkzeugmaschinen GmbH wurde 1996 aus
dem grossen SHW-Konzern ausgelagert. Die SHW Werkzeugmaschinen hat sich auf
die Herstellung von spezifischen Werkzeugmaschinen ausgerichtet. Die SHW Werkzeugmaschinen GmbH umfasst 230 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen
Umsatz von € 46 Millionen.

Hermle: Vom deutschen Unternehmen Berthold Hermle AG sind rund 20’000 Maschinen weltweit im Einsatz, hauptsächlich in den Zulieferbetrieben der Medizintechnik, in
der optischen Industrie, in der Luftfahrt, in der Automobilindustrie und im Motorsport.
Zu der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehören 937 Mitarbeiter, die jährlich einen
Umsatz von € 308 Millionen erreichen.

Keckeisen: Keckeisen ist ein kleinerer Maschinenbauer aus Deutschland, der seit
über 160 Jahren am Markt tätig ist. Die Firma hat sich vor allem auf den Bau von grösseren Werkzeugmaschinen spezialisiert. Heute arbeiten 160 Mitarbeiter bei Keckeisen
und erzielen einen jährlichen Umsatz von € 42 Millionen.
6. Zukunftsaussichten
Die Reiden Technik AG ist sich bewusst, dass ihre Verkaufsaktivitäten bisher zu stark auf
die Schweiz und Europa ausgerichtet waren. Eine Grobanalyse hat folgende Ausgangslage ergeben:
Die bisherigen Kernmärkte Deutschland, Schweiz und Österreich sichern nur eine ungenügende Auslastung der Kapazität.

Die Konjunkturzyklen dieser Märkte verhalten sich homogen, die Absatzzahlen der
Reiden Technik AG richten sich somit vollkommen nach den Konjunkturzyklen. Längere Konjunkturflauten wären für das Unternehmen existenzgefährdend.

Neue Märkte wie Russland, Tschechien, Slowakei etc. bringen (noch) nicht die erhofften Umsatz-/Absatzzahlen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Expansion in den US-amerikanischen Markt
Um das Klumpenrisiko zukünftig zu minimieren, strebt die Reiden Technik AG eine Expansion in den US-amerikanischen Markt an. Folgende Überlegungen sind dabei zentral:

Der US-amerikanische Markt verzeichnet ein beachtliches Wachstum (USA: +1,85 % /
EU: -0,1 %). Die Investitionen in der Werkzeugmaschinenbranche sind sehr hoch.

Die USA sind nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner für die Schweizer
Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) und bieten noch sehr viel Potenzial. Exporte in der Höhe von $ 6,8 Milliarden in die USA entsprechen 10,5 % des Totals der
Exporte im Jahr 2014.

Die Prognosen für die nächsten Jahre sind sehr optimistisch. Den USA steht infolge
der zu erwartenden tiefen Rohstoffpreise (Erdgas/Öl) eine Reindustrialisierung bevor.
Neue Fabriken bedeuten neue Maschinen, Anlagen und Geräte – auch von Schweizer
Firmen, die in die USA exportieren.

Die USA sind im Vergleich zu China oder Indien ein relativ traditioneller und einfacher
Markt (Sprache, Recht, Geschäftsgepflogenheiten etc.).

Die Region Mittlerer Westen (Midwest), auch Rostgürtel (Rost Belt) genannt, ist die grösste Industrieregion
der USA. Dazu gehören unter anderem die «Autostadt» Detroit sowie die Zulieferindustrie (Stahl, Reifen) rund um Cleveland. Diese Region bietet für die
Reiden Technik AG das grösste Absatzpotenzial.

Grundvoraussetzungen betreffend Sprache sind vorhanden (EN-sprechende Mitarbeiter im Verkauf, Produkteinformationen in EN, Bedienungsanleitungen in EN).

Die Zeitverschiebung ist insbesondere für Distributionspartner respektive deren Serviceabteilungen ein wichtiges Thema. Die Zeitdifferenz zwischen Reiden und Chicago
beträgt zum Beispiel 7 Stunden.

Beim Thema Logistik spielen gleich mehrere Faktoren eine wichtige Rolle: Export- und
Importbestimmungen/US-Normen, Transport/Verpackung, Ersatzteilmanagement.
Bitte beachten Sie, dass im vorliegenden Fall nicht alle Fakten der Realität entsprechen. Sie wurden geändert und dem Fall entsprechend angepasst.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Ausgangslage – Ihre Aufgaben
Als Marketingfachperson sind Sie dem Marketing- und Verkaufsleiter der Reiden Technik
AG direkt unterstellt. In dieser Funktion arbeiten Sie im
 1. Teil der Aufgaben an der Markteinführung der neuen Werkzeugmaschine RX 12
in den europäischen Markt und im
 2. Teil der Aufgaben an der beschlossenen Expansion in den US-amerikanischen
Markt mit.
 Beachten Sie unbedingt, dass Sie sich in einem Investitionsgütermarkt befinden.
Aufgabe 1
Aufgabe 1a
17 Punkte
8 Punkte
Erstellen Sie für die Markteinführung der neuen Werkzeugmaschine RX 12 auf dem europäischen Markt eine SWOT-Analyse.
Aufgabe 1b
9 Punkte
Leiten Sie danach im Sinne eines Fazits aus Ihrer SWOT-Analyse 3 mögliche strategische Ansätze für die Markteinführung der RX 12 ab und begründen Sie diese.
Aufgabe 2
6 Punkte
Formulieren Sie in einem nächsten Schritt 2 vorökonomische (qualitative) und 2 ökonomische (quantitative) Ziele für die Markteinführung der RX 12.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Aufgabe 3
33 Punkte
Aufgabe 3a
18 Punkte
Wie erfolgreich die Markteinführung der RX 12 ist, hängt wesentlich vom Auftritt an der
Messe «EMO Milano 2015» in Mailand ab. Besonderen Wert legt der Marketingleiter
dabei auf diese drei zentralen Ziele:
- Branding: Auf- und Ausbau des Bekanntheitsgrades der Marke «Reiden Technik AG»
- Produkt: Markteinführung der neuen Werkzeugmaschine RX 12
- Kunden: Akquisition von neuen Kunden, aber auch Pflege von bestehenden Kunden
Erarbeiten Sie als Grundlage zur Umsetzung der 3 obigen zentralen Ziele je 2 Massnahmen. Verwenden Sie dazu das vorgegebene Raster:
Titel der
Detaillierte Beschrei- Termin
Massnahme bung der Massnahme
Aufgabe 3b
Kosten
Verantwortung
Begründung
7 Punkte
Die Messe ist für die Reiden Technik AG das wichtigste Marketinginstrument zur Kundengewinnung. Wie erwähnt geht es jetzt primär um die Markteinführung der neuen
Werkzeugmaschine RX 12 und wen Sie an die Messe in Mailand einladen wollen.
Welche Unternehmen setzen die neue Maschine ein? Beschreiben Sie detailliert die
primäre Zielgruppe der RX 12.
Aufgabe 3c
8 Punkte
Kontakte mit potenziellen Interessenten bringen wenig, wenn die Nachbearbeitung der
Standbesuche nicht optimal ist.
Beschreiben Sie 4 wirkungsvolle Massnahmen mit Termin und Kosten, mit denen Sie
potenzielle Neukunden nach dem Besuch am Stand nachbearbeiten wollen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Expansion in den US-amerikanischen Markt
Um weiter wachsen zu können, hat die Geschäftsleitung der Reiden Technik AG beschlossen, die vom Marketing- und Verkaufsleiter erarbeiteten Expansionspläne für den
US-amerikanischen Markt umzusetzen. Jetzt geht es darum, diese Pläne zu konkretisieren. Als Marketingfachperson unterstützen Sie Ihren Vorgesetzten tatkräftig bei der Beantwortung dieser Fragen.
Aufgabe 4
9 Punkte
Der Export von Maschinen in internationale Märkte stellt Unternehmen vor verschiedene
unternehmensinterne und -externe Herausforderungen.
Nennen und erklären Sie je 3 interne und externe Herausforderungen, mit denen die Reiden Technik AG im Hinblick auf ihre Expansionspläne in den US-Markt konfrontiert werden
kann.
Aufgabe 5
8 Punkte
Um den US-Markt konkret zu bearbeiten, stehen der Reiden Technik AG verschiedene
Optionen zu Verfügung.
Nennen Sie 3 mögliche Wachstumsstrategien zur Bearbeitung des US-Marktes. Entscheiden Sie sich danach nachvollziehbar für eine Strategieart und begründen Sie Ihren Entscheid.
Aufgabe 6
12 Punkte
In einem nächsten Schritt muss die Reiden Technik AG eine Entscheidung über die geeignete Einstiegsform in den neuen Markt treffen.
Nennen und beschreiben Sie zuerst 4 für diesen Fall relevante Formen der Internationalisierung. Entscheiden Sie sich anschliessend anhand von 5 Kriterien für die geeignetste
Internationalisierungsform und begründen Sie Ihren Entscheid.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marketingkonzept / D / 2015
Aufgabe 7
10 Punkte
Um über die Aktivitäten von allfälligen Vertriebspartnern auf dem Laufenden zu sein und
diese unterstützen zu können, soll ein MIS (Marketing-Informations-System) aufgebaut
werden.
Nennen und beschreiben Sie 5 Marketinginformationen, die Sie für die Führung und das
Monitoring benötigen, und begründen Sie, warum diese wichtig sind.
Aufgabe 8
5 Punkte
Amerikanische Kunden kaufen Investitionsgüter von europäischen Firmen nur dann, wenn
deren Aftersales-Service (Kundendienstservice nach dem Kauf) schnell, unkompliziert und
reibungslos funktioniert.
Nennen und beschreiben Sie 5 Kriterien, die einen optimalen und effizienten AftersalesService auszeichnen.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Examen prof. pour spécialistes en marketing avec brevet fédéral
Esame per Specialisti in marketing con attestato professionale federale
Prüfung 2015
Marktforschung
Regionalbank | Ersparniskasse EKV
Prüfungszeit: 1.5 Stunden
Aufgabe
1a-b
2a-c
3a-b
4a-c
Punkte
25
27
28
20
Total
100
Im Interesse der Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen
jedes Mal auch die weibliche Form aufzuführen.
Diese Aufgabe umfasst 19 Seiten inkl. Deckblatt und Anhang. Bitte kontrollieren Sie,
ob Sie die Aufgabe vollständig erhalten haben.
Bitte beachten: Es dürfen keine Lösungsblätter zusammengeheftet werden.
Aufgabenblätter dieses Falles (Seiten 3–12; Seiten 14–18) müssen als
persönliche Lösungsblätter verwendet werden.
© by Prüfungskommission MFL
Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marktforschung / D / 2015
Ausgangslage
Die Ersparniskasse EKV ist eine kleinere Regionalbank mit 6 Geschäftsstellen und
insgesamt 50 Mitarbeitenden. Für Privat- und Firmenkunden wird eine breite Palette von
Bankdienstleistungen angeboten:
 Konten, Zahlungsverkehr, Bank- und Kreditkarten
 Hypotheken und Kredite
 Altersvorsorge und Geldanlagen
In den letzten Jahren hat der mit der Bankenkrise einhergehende Vertrauensverlust der
Grossbanken zu einer Abwanderung von Kundengeldern hin zu kleineren Bankinstituten
geführt. Davon hat auch die Ersparniskasse EKV profitiert, bei der die Anzahl ihrer Kunden
sowie die betreuten Kundengelder kontinuierlich angestiegen sind.
Eine der grossen Stärken der Ersparniskasse EKV ist ihre ausgeprägte regionale
Verankerung und die damit verbundene Kundennähe. In Umfragen geniesst die EKV ein
hervorragendes Image sowie eine hohe Kundenzufriedenheit und Glaubwürdigkeit.
Besonders geschätzt werden ihr seriöses, überschaubares Bankgeschäft und ihre solide,
nachhaltige Geschäftsentwicklung.
Mit ihrer regionalen Verankerung richtet die EKV konsequenterweise alle ihre
Marketingaktivitäten ausschliesslich auf die Region aus. Neben Anzeigen und
Publireportagen in den regionalen Medien zeigt die Ersparniskasse EKV ebenfalls viel
Präsenz an lokalen Veranstaltungen für das Gewerbe und die Bevölkerung der Region.
Als Marketingfachperson sind Sie bei der Ersparniskasse EKV zuständig für die
Stabsstelle Marketing Services & Support, von der aus zentral sämtliche
Marketingaufgaben für den Hauptsitz und die 6 Geschäftsstellen wahrgenommen werden.
Auch Marktforschung zählt zu Ihrem Aufgabenbereich.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Marktforschung / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Aufgabe 1
In Ihrer Funktion „Marketing Services & Support“ betreuen Sie auch Marktforschungsprojekte. Von Zeit zu Zeit vergeben Sie zudem Aufträge extern an dafür geeignete
Marktforschungsinstitute.
Aufgabe 1a
15 Punkte
Listen Sie die Phasen (Projektschritte) eines Marktforschungsprojekts auf. Beschränken
Sie sich dabei auf maximal 5 Phasen. Beschreiben Sie für jede Phase in Stichworten,
welches die wichtigsten Inhalte sind.
Phase
Beschreibung
1
2
3
4
5
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Marktforschung / D / 2015
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Vorname
Name
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Aufgabe 1b
10 Punkte
Vor der externen Vergabe eines Marktforschungsauftrags geben Sie den offerierenden
Marktforschungsinstituten jeweils ein Briefing ab.
Geben Sie an, welche 5 hauptsächlichen Punkte im Allgemeinen in einem
Marktforschungsbriefing abzudecken sind. Erläutern Sie diese Punkte in Stichworten.
Briefing-Punkte
Erläuterungen
1
2
3
4
5
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Marktforschung / D / 2015
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Aufgabe 2
Neben normalen Inseraten schaltet die Ersparniskasse EKV in regelmässigen Abständen
Publireportagen (Werbeanzeigen in Form eines redaktionellen Beitrags) in der regionalen
Tageszeitung. Damit soll die Kompetenz der EKV in Finanzfragen unterstrichen werden.
Über die Wirkung dieser Publireportagen ist man sich allerdings unsicher. Um dies zu
überprüfen, wurde eine Online-Befragung in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung war
es, die Awareness (Bewusstsein) der Publireportagen bei der Leserschaft zu messen und
eine Bewertung vorzunehmen, ob die Beiträge das Image „Kompetenz in Finanzfragen“
positiv unterstützen.
Für die Stichprobe wurden die folgenden Vorgaben definiert:
1) Sind Leser oder Abonnenten der Regionalzeitung
2) Lesen regelmässig mindestens 1 von 7 Ausgaben
3) Sind Wirtschaftsthemen gegenüber nicht völlig abgeneigt
4) Geschlecht: 51 % Frauen / 49 % Männer
5) Altersgruppen: 18–35 Jahre: 30 % / 36–55 Jahre: 39 % / 56+ Jahre: 31 %
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Marktforschung / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Aufgabe 2a
6 Punkte
Zur Rekrutierung der Stichprobe ist am Anfang der Befragung ein vorgängiges
Screening nötig. Screening-Fragen haben zum Ziel, diejenigen Merkmalsträger zu
erkennen, die in die Stichprobe einbezogen werden sollen.
Formulieren Sie fallbezogen für die zuvor genannten Vorgaben 1), 2) und 3) die zu
Beginn der Befragung zu stellenden, sinnvollen Screening-Fragen inklusive der
vorgegebenen Antwortalternativen.
Stichprobe Vorgabe
Screening-Frage und Antwortalternativen
1) Sind Leser oder
Abonnenten der
Regionalzeitung
2) Lesen regelmässig
mindestens 1 von 7
Ausgaben
3) Sind
Wirtschaftsthemen
gegenüber nicht
völlig abgeneigt
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Aufgabe 2b
12 Punkte
(Hinweis: Formeln zur Berechnung von Zufallsfehler und Stichprobengrösse sind im Anhang zu finden)
Der Stichprobenfehler (bei t=2) soll einen Wert von +/- 5 % nicht übersteigen.
Berechnen Sie die minimal erforderliche Stichprobengrösse, um diese in Bezug auf den
Stichprobenfehler gemachte Vorgabe zu erfüllen:
(Fortsetzung Aufgabe 2b auf der nächsten Seite)
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Leider gestaltete sich die Rekrutierung der Stichprobe schwieriger als erwartet, sodass
die angestrebte Stichprobengrösse nicht erreicht wurde. Insgesamt konnten schliesslich
336 Interviews für die Stichprobe verwendet werden.
Berechnen Sie den Vertrauensbereich (bei t=2) dieser Stichprobengrösse auf eine
Kommastelle genau:
Vergleichen Sie die ursprüngliche Genauigkeitsvorgabe von +/- 5 % mit der effektiv
erreichten Genauigkeit der Stichprobe.
Bewerten Sie den Genauigkeitsverlust und kommentieren Sie Ihre Bewertung:
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Name
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Aufgabe 2c
9 Punkte
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die in der endgültigen Stichprobe enthaltenen
Interviews:
Anzahl Interviews in der Stichprobe
Männer
18–35 Jahre
36
36–55 Jahre
68
56+ Jahre
61
Frauen
45
76
50
Für die Stichprobe wurden Quoten vorgegeben. Berechnen Sie den Erfüllungsgrad
(in %) für jede Quote, auf Basis der endgültigen Anzahl Interviews in der Stichprobe.
Quoten
Frauen
Quotenvorgabe
51 %
Männer
49 %
18–35 Jahre
30 %
36–55 Jahre
39 %
56+ Jahre
31 %
Erfüllungsgrad in %
(Fortsetzung Aufgabe 2c auf der nächsten Seite)
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Lösungsblatt
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Geben Sie einen fallbezogenen Kommentar ab, welche Auswirkung diese
Erfüllungsgrade auf die Repräsentativität der Stichprobe haben. Geben Sie an, welchen
hauptsächlichen Nachteil die abweichenden Erfüllungsgrade im vorliegenden Beispiel
zur Folge haben und formulieren Sie eine Massnahme zur Behebung dieses Nachteils.
Kommentar
Nachteil
Massnahme
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Aufgabe 3
Während der Befragung wurden den Befragten die 6 Seiten des Wirtschaftsteils der
Regionalzeitung online als Testmaterial gezeigt. Neben anderen Themen war darin auch
die Publireportage enthalten. Nach dem Lesen wurde das Testmaterial wieder
ausgeblendet und im Anschluss daran Fragen zur Awareness (Bewusstsein) für die
Publireportagen gestellt.
Aufgabe 3a
6 Punkte
Formulieren Sie auf den Fall bezogen je eine Testfrage, mit der die ungestützte sowie
die gestützte Awareness für die Publireportagen abgefragt werden kann.
Testfrage für die
ungestützte Awareness
der Publireportage
Testfrage für die
gestützte Awareness der
Publireportage
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Aufgabe 3b
22 Punkte
Die Resultate der Online-Befragung zu den Publireportagen liegen Ihnen nun vor. Die
Kreuztabelle auf der folgenden Seite enthält die Auswertung zum Statement „Die
Publireportage zeigt, dass die Ersparniskasse EKV in Finanz- und Wirtschaftsfragen
kompetent ist“.
Für eine detailliertere Analyse enthält die Kreuztabelle eine Aufteilung der Resultate
nach folgenden Gruppen:

nach Geschlecht und Altersgruppen

nach Ausprägung des Interesses an Wirtschaftsthemen

nach Potenzial der EKV als mögliche Bankverbindung (EKV als Partner)

nach der derzeitigen hauptsächlichen Bankbeziehung (Hauptbank)
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Kreuztabelle zu Aufgabe 3b:
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Lösungsblatt
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Name
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Analysieren Sie die Befragungsresultate aus der Kreuztabelle. Zeigen Sie dazu auf, bei
welchen Gruppen die Publireportage in Bezug auf die Kompetenz der EKV in Finanzund Wirtschaftsfragen eine positive Wirkung entfaltet hat und bei welchen eher nicht.
Positive Wirkung
Wenig oder keine Wirkung
(Fortsetzung Aufgabe 3b auf der nächsten Seite)
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Lösungsblatt
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Vorname
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Leiten Sie aus Ihrer Analyse 3 hauptsächliche Erkenntnisse ab und geben Sie pro
Erkenntnis eine konkrete Handlungsempfehlung ab.
Erkenntnis
Handlungsempfehlung
1)
2)
3)
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Marktforschung / D / 2015
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Name
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Aufgabe 4
Für die Regionalbank EKV stellen Jugendliche und Studierende zwei wichtige Zielgruppen
dar, die aber auch von den anderen Banken heftig umworben werden. Jugendliche und
Studierende profitieren bei fast allen Banken von vielfältigen spezifischen Angeboten mit
attraktiven Konditionen.
Die EKV hat nun vor, die Angebote für Jugendliche und Studierende auf das nächste Jahr
hin konzeptionell neu zu gestalten und ihren diesbezüglichen Auftritt noch weiter zu
verbessern.
Intern wurden bereits einige neue Ideen für Produkte und Angebote entworfen. Eine
qualitative Marktforschung soll nun Anhaltspunkte darüber liefern, welche Erwartungen
Jugendliche und Studierende an eine Bank und ihr Angebot stellen, ob die neuen
Produktideen diesen Erwartungen entsprechen und welche Einstellungen und Motive noch
weiter berücksichtigt werden sollten.
Aufgabe 4a
6 Punkte
Führen Sie zwei hauptsächliche Gründe auf, warum man sich im vorliegenden Fall zur
Durchführung einer qualitativen Befragung entschlossen hat.
Gründe für qualitative Befragung im vorliegenden Fall
1)
2)
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Lösungsblatt
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Aufgabe 4b
8 Punkte
Nennen Sie die beiden wichtigsten Befragungsarten der qualitativen Marktforschung.
Geben Sie für jede der Befragungsarten zwei hauptsächliche Charakteristiken an und
führen Sie pro Befragungsart je einen Vorteil auf.
Befragungsart
Befragungsart
Zwei
hauptsächliche
Charakteristiken
Vorteil
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Marktforschung / D / 2015
Lösungsblatt
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Aufgabe 4c
6 Punkte
Bestimmen Sie die Befragungsart, die im vorliegenden Fall für diese qualitative
Befragung besser geeignet ist. Begründen Sie Ihre Wahl.
Geeignete
Befragungsart
Begründung
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Marktforschung / D / 2015
Anhang
Formeln zur Berechnung von Zufallsfehler und Stichprobengrösse
Symbole
Beschreibung
e
Zufallsfehler/Vertrauensbereich
t
Wahrscheinlichkeit (in σ), meist 95,5 % = 2σ
p, q
Anteilswerte der Antwortverteilung
n
Stichprobengrösse
Berechnung Zufallsfehler
e=t
√
Berechnung Stichprobengrösse
n=
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Examen prof. pour spécialistes en marketing avec brevet fédéral
Esame per Specialisti in marketing con attestato professionale federale
Prüfung 2015
Rechnungswesen, Controlling
Bodyfit AG
Prüfungszeit: 1.5 Stunden
Aufgabe
1a-d
2
3
4a-c
5a-b
6
7a-d
8
Punkte
20
9
13
13
13
7
12
13
Total
100
Im Interesse der Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen jedes Mal auch die weibliche Form zu schreiben.
Diese Aufgabe umfasst 15 Seiten inkl. Deckblatt. Bitte kontrollieren Sie, ob Sie die
Aufgabe vollständig erhalten haben.
Aufgabenblätter dieses Falles (Seiten 3–14) müssen als persönliche Lösungsblätter verwendet werden.
 by Prüfungskommission MFL
Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Ausgangslage
Ein internationales Unternehmen im Gesundheitsund Erholungsbereich möchte im Schweizer Markt
Fuss fassen. Es ist geplant, an einer zentralen Lage
ein Fitnessstudio mit einem kleinen Wellnessbereich
(Sauna und Ruheraum) zu eröffnen.
Sie wurden von der Firma Wellness AG als Marketingfachperson angestellt und beauftragt, das Pilotprojekt in den ersten Jahren zu begleiten, da Ihnen
der Schweizer Fitnessmarkt besonders gut vertraut
ist und Sie entsprechendes Fachwissen im Rechnungswesen/Controlling mitbringen.
Zudem sind Sie der kompetente Ansprechpartner für
das Rechnungswesen, das zentral im Ausland geführt wird.
Beilagen
Beilagen 1: Kennzahlen
Allgemeines
Soweit nichts anderes angegeben ist, sind folgende Regeln anzuwenden:





Zwischenresultate auf 2 Kommastellen runden
Endresultate 5er-Rundung (kaufmännisch) für Frankenbeträge und ganze Zahlen für
Mengen (aufrunden)
Prozentzahlen auf 2 Kommastellen runden
Die MwSt. ist nur zu berücksichtigen, wenn diese ausdrücklich in der Aufgabenstellung erwähnt ist.
Lösungen ohne Lösungsweg werden nicht bewertet.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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AUFGABE 1
Nach der Prüfung verschiedener Standorte haben Sie sich zur Realisierung des Fitnessstudios für ein Gebäude in einer zentralen Überbauung entschieden.
Dieses Gebäude liegt im Einzugsgebiet von ca. 20’000 Haushalten. Gemäss Marktanalyse
ist ein Potenzial von ca. 1‘000 verkauften Abos pro Jahr vorhanden.
Um Ihr Projekt zur Realisierung des Fitnessstudios finanztechnisch zu untermauern, führen Sie eine Nutzschwellenanalyse durch. Dazu liegen Ihnen die folgenden Zahlen vor:
Planwerte:


Abopreis
Variable Kosten
CHF 1‘000 / Jahr
CHF 250 / Jahr
Fixe Kosten:



Miete
Abschreibungen
Übrige Fixkosten
CHF 100’000 / Jahr
CHF 150’000 / Jahr
CHF 350’000 / Jahr
Aufgabe 1a
2 Punkte
Wie viele Abos müssen verkauft werden, damit die mengenmässige Nutzschwelle erreicht wird?
Aufgabe 1b
6 Punkte
Es werden nun 3 verschiedene Szenarios entworfen: ein optimistisches, ein realistisches und ein pessimistisches. Berechnen Sie für jedes Szenario den finanziellen Erfolg.
Variante
Optimistisch
Realistisch
Pessimistisch
Verkaufte Abos
1‘500
1‘000
500
Erlös
Variable Kosten
Deckungsbeitrag
Fixe Kosten
Erfolg
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Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Aufgabe 1c
6 Punkte
Angenommen, das pessimistische Szenario trifft ein. Nennen Sie je 3 konkrete Massnahmen zur Kostensenkung und zur Umsatzsteigerung.
Massnahmen zur Kostensenkung
Massnahmen zur Umsatzsteigerung
Aufgabe 1d
6 Punkte
Ein Konkurrenzunternehmen bietet ein vergleichbares Abo zu einem tieferen Preis von
CHF 950 / Jahr an.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssten Sie die Abopreise ebenfalls auf CHF 950 senken. Gleichzeitig könnten Sie aber mittelfristig beim Vermieter eine Mietzinsreduktion
von 5 % durchsetzen. Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie in der Ausgangslage.
Wie viele Abos müssen nun mehr verkauft werden, damit die Nutzschwelle erreicht
wird?
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Kand.-Nr. …………………..
AUFGABE 2
9 Punkte
Sie konnten die zuständigen Personen für Ihr Projekt begeistern. Es wird die Bodyfit AG
gegründet, die zu 100 % durch die Wellness AG gehalten wird. Ein langfristiges Darlehen
durch die Wellness AG soll den Umbau der Lokalität, den Gerätekauf und die ersten Monate finanzieren.
Den Umbau übernimmt ein lokaler Bauunternehmer. Sie haben sich dazu bereit erklärt,
den Fitnessgerätekauf zu koordinieren.
Der Zukauf der Geräte für das Fitnessstudio erfolgt über den langjährigen Vertragspartner
in Deutschland.
Liefer- und Rabattkonditionen
Rechnungsvolumen
Mengenrabatt
Lieferkonditionen
Bis EUR
100’000
10 %
Ab Werk
Bis EUR
150’000
15 %
Ab Werk
Bis EUR
200’000
17 %
Frei Haus
Ab EUR
200’000
20 %
Frei Haus
Zudem gewährt der Händler einen Skonto von 2 % bei Bezahlung innert 20 Tagen.
Das Einkaufsvolumen für die Geräte beträgt gemäss Katalogpreis EUR 160’000. Allfällige
Lieferkosten belaufen sich auf CHF 1‘600. Es wird mit einem CHF/EUR-Umrechnungskurs
von 1.20 gerechnet.
Berechnen Sie den Einstandspreis des Sammeleinkaufs in CHF und ergänzen Sie die fehlenden Bezeichnungen.
Bezeichnung
CHF
EUR
%
%
Bruttokreditankaufspreis
Rabatt
?
Skonto
?
Bezugskosten
Einstandswert
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Lösungsblatt
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Vorname
Name
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AUFGABE 3
13 Punkte
Die Bauarbeiten und die Einrichtung des Fitnessstudios sind planmässig verlaufen und die
Eröffnung konnte pünktlich durchgeführt werden. Inzwischen ist bereits ein halbes Jahr
vergangen. Die Bodyfit AG konnte sich gut im Markt etablieren und gilt als Treffpunkt für
Jung und Alt.
Der Zwischenabschluss Mitte Jahr soll diesen Erfolg nun der Zentrale in einem finanziellen
Überblick bestätigen.
Eine Übersicht aus der Buchhaltung zeigt die folgenden Saldi per 30.06.2014 in alphabetischer Reihenfolge.
Bezeichnung
Aboerlöse
Abschreibungen
Aktienkapital
Bankkontokorrent
Darlehensschuld (von Zentrale)
Darlehenszinsaufwand
Forderungen aus LL
Getränkeaufwand
Getränkeerlöse
Immobilien (Gebäudeeinr.)
Kasse
Kurzfristiges Bankdarlehen
Löhne und Gehälter
Mietaufwand
Mobilien
Reparaturaufwand
Sozialleistungen
Steuern
Übriger Betriebsaufwand
Verbindlichkeiten aus LL
Soll
Haben
2’000.00
368’000.00
75’000.00
100’000.00
1’595’000.00 1’500’000.00
1’000’000.00
18’000.00
268’000.00
168’000.00
7’000.00
200.00
10’200.00
1’000’000.00
55’000.00
5‘000.00
200’000.00
145’000.00
50’000.00
200’000.00
20’000.00
5’000.00
5’000.00
0
0
64’000.00
2’000.00
1’300’000.00 1’316’000.00
Erstellen Sie auf der nächsten Seite den Zwischenabschluss der Bodyfit AG (Bilanz und
Erfolgsrechnung). In der Erfolgsrechnung sind zusätzlich die Zwischenergebnisse „EBIT“
und „Unternehmenserfolg“ auszuweisen.
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Lösungsblatt
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Name
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Bilanz 01.01.–30.06.2014
Soll
Haben
Umlaufvermögen
Bezeichnung
Fremdkapital
Betrag
Anlagevermögen
Bezeichnung
Bezeichnung
Betrag
Eigenkapital
Betrag
Bezeichnung
Betrag
Erfolgsrechnung 01.01.–30.06.2014
Soll
Bezeichnung
Haben
Betrag
Bezeichnung
Betrag
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AUFGABE 4
Ein zentraler Treffpunkt für den Fitness- wie auch den Wellnessbereich bildet die Snackbar. Dort werden Drinks und kleine Snacks angeboten. Es liegen Ihnen die folgenden Angaben (in CHF) über die Preissituation vor.
Produkt
Proteingetränke
(Schoko/Vanille/Kirsch)
Süssgetränke
(Fanta, Coca-Cola etc.)
Power-Birchermüesli mit
Früchten
Hot Sandwich
Vk-Preis
5.00
Ek-Preis
resp. HK
1.50
Zubereitung
3.00
0.50
20 Sek.
12.00
3.00
5 Min.
7.00
4.00
3 Min.
1 Min.
Aufgabe 4a
5 Punkte
Über die Mittagszeit herrscht immer ein sehr grosser Andrang an der Bar. Welches
Produkt würden Sie aus finanzieller Sicht (DB pro Minute) für den Verkauf favorisieren?
Begründen Sie Ihren Entscheid.
Entscheid Produkt:
Begründung:
Aufgabe 4b
5 Punkte
Welches Produkt favorisieren Sie in den ruhigen Nachmittagsstunden?
Entscheid Produkt:
Begründung:
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
Seite ………
Vorname
Name
……………….……………
……………………………
Kand.-Nr. …………………..
Aufgabe 4c
3 Punkte
Bei den Proteingetränken werden vor allem die Geschmacksrichtungen „Schoko“ und
„Vanille“ konsumiert. Da Sie einen grossen Vorrat an „Kirsch“ haben, möchten Sie diesen in einer Aktionswoche anpreisen. Welches ist der Mindestpreis, den Sie für den
Drink verlangen müssen (Preisuntergrenze)?
AUFGABE 5
Durch den regen Gebrauch der Fitnessgeräte zeigen sich bereits einige nutzungsbedingte
Verschleisserscheinungen. Bei einigen Geräten ist sogar eine Reparatur nötig. Die Reparatur wird von den Monteuren der Hauptzentrale durchgeführt.
Der Arbeitsrapport des Monteurs enthält die folgenden Angaben:
Materialverbrauch
 CHF 500 Ersatzteile zum Einkaufswert
Arbeitsrapport
 Std. 3½ Reparatur
Sonstiges
 km 250 Fahrweg
Interne Zuschlagssätze der Wellness AG:




Materialgemeinkosten
Stundensatz für Reparaturen
Fertigungsgemeinkosten
Verwaltungs- und Vertriebs-GK
25 % vom Einzelmaterial
CHF 150
keine
CHF 1.50 pro Fahrtenkilometer
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
Seite ………
Vorname
Name
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……………………………
Kand.-Nr. …………………..
Aufgabe 5a
9 Punkte
Welchen Rechnungsbetrag können Sie aufgrund der Angaben erwarten? Die Hauptzentrale verrechnet die internen Reparaturen zu Selbstkosten in CHF. Ergänzen Sie die
fehlenden Bezeichnungen.
Bezeichnung
CHF
Berechnungen
Materialkosten
+ MGK
Reparaturkosten
+ FGK
?
+ VVGK
?
Aufgabe 5b
4 Punkte
Die Reparatur der Geräte könnte für einen leicht höheren Preis auch von einem lokalen
Reparaturservice durchgeführt werden.
Führen Sie 2 Gründe auf, die trotz des höheren Preises für den lokalen Anbieter sprechen.
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Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Kand.-Nr. …………………..
AUFGABE 6
7 Punkte
Vervollständigen Sie den Lückentext. Die folgenden betriebswirtschaftlichen Ausdrücke
stehen Ihnen dazu zur Verfügung (alphabetisch sortiert). Es sind nicht alle Begriffe zu
verwenden.
Aufwand, Betriebsbuchhaltung, Ertrag, Geschäftsleitung, Geschäftsvermögen, Finanzbuchhaltung, Gewinn, Schlüssel, Stichtagsrechnung, Verwaltungsrat, Zeitraumrechnung
Die Bilanz ist eine _____________________ und die Erfolgsrechnung eine
_______________.
In der externen Rechnung, der ____________________, können stille Reserven
bestehen, während das effektive Ergebnis in der internen Rechnung, der
___________________, gezeigt wird.
Die Gemeinkosten der Vorkostenstellen werden mit einem
_____________________ auf die Hauptkostenstellen verteilt.
Bei einer Kapitalgesellschaft haftet einzig das ____________________.
Verantwortlich für die Jahresrechnung ist der ________________.
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Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Kand.-Nr. …………………..
AUFGABE 7
Für die Erstellung des definitiven Abschlusses haben Sie einen Treuhänder beauftragt.
Um das Abschlusspaket an die Zentrale zu vervollständigen, berechnen Sie aufgrund der
Bilanzwerte die geforderten Kennzahlen und geben jeweils einen kurzen Kommentar dazu
ab.
Bilanz per 31.12.2014 (in CHF 1‘000)
Aktiven
Passiven
Liquide Mittel
Forderungen aus Lieferungen
Anlagevermögen
70
250
1‘050
1‘370
20
150
950
100
150
1‘370
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
Darlehen kurzfristig
Darlehen langfristig
Aktienkapital
Reserven
Erfolgsrechnung 01.01.–31.12.2014 (in CHF 1‘000)
Soll
Getränkeaufwand
10
1‘000 Erlöse Abos
Personalaufwand
300
25 Erlöse Getränke
Div. Betriebsaufwand
350
Abschreibungen
150
Darlehenszinsen
35
Steuern
30
Erfolg
150
1‘025
1‘025
Haben
Aufgabe 7a
Berechnen Sie den Liquiditätsgrad 2:
Kennzahl
3 Punkte
______________________________________________
______________________________________________________________
Kurzkommentar
______________________________________________
______________________________________________________________
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Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Kand.-Nr. …………………..
Aufgabe 7b
Berechnen Sie den Anlagedeckungsgrad 2:
Kennzahl
3 Punkte
______________________________________________
______________________________________________________________
Kurzkommentar
______________________________________________
______________________________________________________________
Aufgabe 7c
3 Punkte
Berechnen Sie die EBIT-Marge:
Kennzahl
______________________________________________
______________________________________________________________
Kurzkommentar
______________________________________________
______________________________________________________________
Aufgabe 7d
3 Punkte
Berechnen Sie die Eigenkapitalrendite:
Kennzahl
______________________________________________
______________________________________________________________
Kurzkommentar
______________________________________________
______________________________________________________________
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Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Lösungsblatt
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Vorname
Name
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Kand.-Nr. …………………..
AUFGABE 8
13 Punkte
Sie möchten die Kosten des ersten Jahres genauer analysieren. Dabei interessiert Sie, ob
der angegliederte Wellnessbereich einer Kosten-Nutzen-Rechnung standhalten würde.
Da die Kosten für den Wellnessbereich nicht separat ausgewiesen werden, behelfen Sie
sich mit einer Grobberechnung über die Belegungsfläche. Erfahrungswerte zeigen, dass
im Fitnessbereich die Unterhalts- und Betreuungskosten pro m2 doppelt so hoch sind wie
im Wellnessbereich. Die übrigen Kosten lassen sich direkt nach den belegten m 2 aufteilen.
Berechnen Sie die angefallenen Kosten für den Wellness- bzw. Fitnessbereich mittels der
folgenden Tabellen.
Unterhalts- und Betreuungskosten
Bereich
m
2
Wellness
400
Fitness
600
TOTAL
1‘000
Äquivalenzziffer,
Gewichtung
Rechnungseinheiten
Gesamtkosten
Anteilige Kosten
650’000.00
650’000.00
Übrige Kosten
Bereich
m
2
Wellness
400
Fitness
600
TOTAL
1‘000
Gesamtkosten
Anteilige Kosten
225’000.00
225’000.00
Total Kosten
Bereich
Unterhalts- und
Betreuungskosten
Übrige Kosten
Total Kosten
650’000.00
225’000.00
875’000.00
Wellness
Fitness
TOTAL
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Rechnungswesen, Controlling / D / 2015
Beilage 1
Kennzahlendefinition
Fremdfinanzierungsgrad
Fremdkapital x 100
Gesamtkapital
Eigenfinanzierungsgrad
Eigenkapital x 100
Gesamtkapital
Selbstfinanzierungsgrad
Zuwachskapital x 100
Eigenkapital
Intensität des Umlaufvermögens
Umlaufvermögen x 100
Gesamtkapital
Intensität des Anlagevermögens
Anlagevermögen x 100
Gesamtkapital
Liquiditätsgrad 1
liquide Mittel x 100
kurzfristiges Fremdkapital
Liquiditätsgrad 2
(liquide Mittel + Forderungen) x 100
kurzfristiges Fremdkapital
Liquiditätsgrad 3
Umlaufvermögen x 100
kurzfristiges Fremdkapital
Anlagedeckungsgrad 1
Eigenkapital x 100
Anlagevermögen
Anlagedeckungsgrad 2
(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) x 100
Anlagevermögen
Eigenkapitalrendite
Reingewinn x 100
 Eigenkapital
Gesamtkapitalrendite (ROI)
(Reingewinn + Zinsen) x 100
 Gesamtkapital
Reingewinn-Marge
Reingewinn (Unternehmensgewinn) x 100
Nettoumsatz
EBIT-Marge
EBIT x 100
Nettoumsatz
Cashflow-Investitionsverhältnis
Cashflow x 100
Nettoinvestitionen
Cashflow-Marge
Cashflow x 100
Nettoumsatz
Verschuldungsfaktor
Effektivverschuldung
Cashflow
(Effektivverschuldung = Fremdkapital ./. liquide Mittel ./. Forderungen)
Debitorenfrist
 Debitorenbestand x 360
Kreditverkaufsumsatz
Kreditorenfrist
 Kreditorenbestand x 360
Kreditwareneinkauf
Lagerdauer
 Lagerbestand x 360
Warenaufwand
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Examen prof. pour spécialistes en marketing avec brevet fédéral
Esame per Specialisti in marketing con attestato professionale federale
Prüfung 2015
Verkauf und Distribution
Wernli Biscuits
Prüfungszeit: 2.5 Stunden
Aufgabe
1
2
3
4
5
6
7
Punkte
15
10
14
12
7
17
25
Total
100
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 by Prüfungskommission MFL
Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Wichtige Hinweise:
Die Informationen des geschilderten Falles entsprechen – soweit nicht aus prüfungstechnischen Gründen bewusst modifiziert – weitestgehend der Realität.
Bei fehlenden Informationen treffen Sie bitte realistische und praxisbezogene Annahmen
und machen Sie diese als solche kenntlich.
1. Die Firma
Die Biscuitfabrik Wernli AG ist ein Schweizer Biscuit-Hersteller mit Sitz in Trimbach, Kanton Solothurn.
Den Grundstein für das Unternehmen legte Friedrich Johann Wernli-Studer im Jahr 1905,
als er mit seinen beiden Söhnen in Trimbach eine Zuckerbäckerei eröffnete. Aufgrund
mangelnder Nachfrage musste der Betrieb jedoch wieder schliessen. Wenige Jahre später
erfolgte die Neugründung der väterlichen Konditorei durch den 17-jährigen Sohn, der seine Ersparnisse in das Unternehmen einbrachte. 1914 übernahmen die beiden Brüder Fritz
und Paul Wernli die Führung des Betriebs und gründeten die «Biscuit-Fabrik Gebrüder
Wernli».
1926 wurde die Konditorei zur ersten voll automatisierten Biscuit-Fabrik der Schweiz ausgebaut, was dem Unternehmen einen Produktionsvorteil verschaffte. Um die produzierten
Mengen schnell zu verpacken, wurde in Zusammenarbeit mit SIG in Neuhausen für Wernli
eine Packstrasse entwickelt, die später unter dem Namen GRA verkauft wurde. Es entstanden neue Biscuit-Kreationen, darunter die Jura-Waffel, Knuspergold oder Petit Beurre.
Wernli setzt seit 1965 Fernsehspots als Werbemittel ein. Der Slogan «Me hett de Wernli
eifach gernli» gehört zu den Klassikern der Schweizer Werbung. 1982 wurde Wernli zum
Schweizer Marktführer im Segment Feinbackwaren. 1992 erfolgte die Inbetriebnahme einer neuen Fabrikanlage, die damals die modernste Biscuit-Fabrik Europas war. Kurz darauf übernahm Wernli das Unternehmen Oulevay aus Morges, deren Spitzenprodukte
(z. B. Chocoly und Florentin) ins bestehende Sortiment integriert wurden.
Als Anerkennung für die unternehmerischen Leistungen erhielt Wernli 2003 vom Kanton
Solothurn den Solothurner Unternehmerpreis.
2008 wurde Wernli vollständig durch den Luzerner Gebäckhersteller HUG übernommen.
Der Produktionsstandort in Trimbach wurde beibehalten. Die HUG-Gruppe beschäftigt in
ihren Betrieben 400 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 145 Millionen Schweizer Franken.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
2. Die Wernli-Produkte
Grundsätze von Wernli
Die konstante Qualität der Biscuits wird nicht dem Zufall überlassen. Das Qualitätssicherungs-System und die Management-Prozesse erfüllen die Anforderungen des IFS (International Food Standard), des BRC (British Retail Consortium) und der ISO-Norm
9001:2008. Wernli lässt dies jährlich von unabhängigen Kontrollstellen überprüfen. Auch
von den Lieferanten wird verlangt, dass sie nach einer anerkannten Qualitätsnorm zertifiziert sind. Eingesetzt werden nur Roh- und Packstoffe von sorgfältig ausgewählten Lieferanten.
Transparente Deklaration
Bei Wernli steht drauf, was drinsteckt. Mit klaren und offenen Deklarationen geht Wernli
weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und bietet zuverlässige Informationen zu
allen Wernli-Produkten. Das wissen vor allem Allergiker zu schätzen.
Optimale Verpackungen
Die feinen Biscuits von Wernli müssen vor Feuchtigkeit und Druck geschützt werden und
sind zum Teil zerbrechlich. Damit ein Wernli-Biscuit lange ein Genuss bleibt, kommt es
deshalb auf die richtige Verpackung an. Bei der Wahl der Verpackung spielt auch die Natur eine wichtige Rolle: Alle Packungen sind aus ökologischen Materialien hergestellt und
unschädlich vernichtbar.
Die Verarbeitung von Schweizer Schokolade und feinsten Füllungen ist seit jeher die Kernkompetenz von Wernli. Jura Waffeln, Choco Petit Beurre oder Japonais sind Originale, die
von Wernli geschaffen wurden und heute in der ganzen Schweiz bestens bekannt sind.
Neben den bewährten Klassikern gehören aber auch immer wieder neue raffinierte Kreationen wie die zarten Jura Choco au lait, surfin oder die Capucine ins Wernli-Sortiment.
Wernli teilt seine Produkte in sieben Kompetenzfelder ein:
Choco Petit Beurre
Jura Waffeln
Die Chocoly
Die Spezialitäten
Die Mischungen
Die Gastro-Produkte
Petit Amour
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
3. Der Biscuit-Markt
Eigenmarken-Biscuits beherrschen mit über 55 % Anteil den Markt. Wernli besitzt in der
Schweiz einen Marktanteil von 7,0 %. Folgende Tabelle zeigt eine Übersicht sämtlicher
Firmen/Marken im Biscuit-Markt der Schweiz im Jahr 2014.
Eigenmarken
Kambly
Wernli
Hug
Walkers
Kägi
LU
Barilla
Ovomaltine
Dar-Vida
Weitere Marken
55,1 %
10,1 %
7,0 %
3,7 %
2,5 %
2,1 %
2,1 %
2,0 %
1,9 %
1,0 %
12,3 %
4. Verkauf und Distribution
Der Lebensmittelhandel in der Schweiz wird vorwiegend von Migros und Coop dominiert.
Obwohl sich Migros in den letzten Jahren für Markenartikel geöffnet hat, ist Wernli nicht
Lieferant. Coop tendiert stark zu Exklusiv- oder Eigenmarken. In den letzten Jahren haben
vor allem die deutschen Anbieter Aldi und Lidl Marktanteile in der Schweiz gewonnen.
Category Manager betreuen die verschiedenen Handelskanäle, welche für das Sortiment
und die optimale Produkteselektion zuständig sind. Der Abholgrosshandel wird von Aussendienstmitarbeitern betreut.
Folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über den Vertrieb und die Distribution. Alle genannten Kanäle führen die Produktegruppe «Biscuits». Mindestens ein Wernli-Produkt wird in
den Kanälen geführt, welche die Wernli-Biscuits im Sortiment haben.
Handelskanal Anzahl Filialen
Migros
Coop
Aldi
Denner
Spar
Lidl
Manor
Volg
TOTAL
1’736
1’226
169
467
231
95
64
930
4’918
Wernli im Sortiment
Nein
Ja
Nein
Ja
Ja
Nein
Ja
Ja
Umsatz Warengruppe
Biscuits (in 1’000 CHF)
134’374
119’272
2’428
24’656
5’548
1’271
5’855
14’793
308’197
(Stand: 30. Juni 2014)
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
5. Werbung und Verkaufsförderung
Nebst den klassischen Kanälen der Werbung, welche für die Bekanntheit der Marke Wernli sehr wichtig sind, sucht Wernli auch immer mehr den direkten Kontakt mit den Konsumenten. In den Verkaufsstellen werden laufend Degustationen durchgeführt. Auch auf Facebook besteht eine Fanseite, welche die Kommunikation mit den «Fans» fördert.
6. Ihre Stellung und Ihre Aufgaben
Als angehende Marketingfachperson wurden Sie per 1. Februar 2015 bei der Wernli AG
angestellt.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Aufgaben
Aufgabe 1: Distributionsgrad
15 Punkte
An Ihrem ersten Arbeitstag bei der Firma Wernli haben Sie eine Menge Informationen über
die Distribution und den Verkauf erhalten. Ihr Vorgesetzter verlangt von Ihnen einige
Kennzahlen.
Aufgabe 1.1: Numerische Distribution
5 Punkte
Berechnen Sie die numerische Distribution für die Wernli-Biscuits per 30. Juni 2014,
gerundet auf 2 Stellen.
Aufgabe 1.2: Gewichtete Distribution
5 Punkte
Berechnen Sie die gewichtete Distribution für die Wernli-Biscuits per 30. Juni 2014,
gerundet auf 2 Stellen.
Aufgabe 1.3: Distributionsfaktor
5 Punkte
Berechnen Sie den Distributionsfaktor, gerundet auf 2 Stellen, und interpretieren Sie
das Resultat.
Aufgabe 2: Verpackung
10 Punkte
An Ihrem zweiten Arbeitstag steht ein Besuch
in der Produktion der Wernli-Biscuits in Trimbach auf dem Programm. Bei dieser Besichtigung des Werks stellen Sie fest, dass die
Verpackung für die Biscuits von Wernli ein
zentrales und äusserst wichtiges Element
darstellt.
Nennen Sie 5 Funktionen des Verpackungsmaterials und beschreiben Sie die einzelnen
Funktionen für den Handel anhand des Beispiels für die Jura-Waffeln von Wernli.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Aufgabe 3: Funktionen des Handels
14 Punkte
In Ihrem Einführungsprogramm steht am dritten Tag der Besuch der Verkaufsabteilung auf
dem Programm. Sie stellen fest, dass der Verkauf der Wernli-Biscuits nicht direkt, sondern
praktisch ausschliesslich über den Handel abgewickelt wird. Am Abend überprüft Ihr Vorgesetzter das gewonnene Know-how und Sie müssen ihm einige Fragen aus dem Bereich
Handel beantworten.
Aufgabe 3.1: Vor-/Nachteile des Handels
8 Punkte
Nennen Sie je 4 Vor- und Nachteile für den indirekten Vertriebsweg am Beispiel von
Coop.
Aufgabe 3.2: Funktionen des Handels
6 Punkte
Welche 3 Aufgaben/Funktionen übernimmt der Handel? Nennen Sie diese und beschreiben Sie pro Aufgabe 2 Eigenschaften.
Aufgabe 4: Out of Stock
12 Punkte
Bereits am vierten Tag werden Sie zu einer dringenden Sitzung gerufen, die kurzfristig
angesetzt wurde. An rund 20 Verkaufsstellen von Denner wurde festgestellt, dass die
Choco Petit Beurre des Standardsortiments im Regal nicht verfügbar waren. Die Geschäftsleitung möchte folgende Punkte beantwortet haben:
Aufgabe 4.1: Ursache von Out of Stock
3 Punkte
Nennen Sie 3 drei mögliche Ursachen, die zu diesen Out-of-Stock-Situationen geführt haben.
Aufgabe 4.2: Massnahmen gegen Out of Stock
9 Punkte
Welche Massnahmen müssen umgesetzt werden, damit die von Ihnen unter Aufgabe
4.1 genannten Ursachen vermieden werden können? Nennen Sie 3 Lösungsansätze
und beschreiben Sie konkret, wie diese umgesetzt werden können.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Aufgabe 5: Category Management
7 Punkte
An der Out-of-Stock-Sitzung haben Sie einige neue Leute kennengelernt. Sie haben unter
anderem die Visitenkarte vom Category Manager von Wernli erhalten. Der Lernende aus
dem 3. Lehrjahr sieht am Abend die Visitenkarte bei Ihnen auf dem Tisch liegen. Er kann
sich nichts unter diesem Begriff vorstellen und bittet Sie um Aufklärung.
Aufgabe 5.1:
3 Punkte
Erklären Sie den Begriff Category Management.
Aufgabe 5.2:
4 Punkte
Nennen Sie 4 Gründe, die den Einsatz des Category Management bei Wernli
Biscuits rechtfertigen.
Aufgabe 6: Verkaufshilfenplanung/Grossisten
17 Punkte
Wernli ist aber nicht nur mit den grossen Detailhändlern tätig. Auch im Gastro-Bereich besteht grosses Potential. Die Bearbeitung dieser Gastro-Kanäle und Gastro-Ketten (wie
z. B. Mövenpick) sowie der Grossisten und Abholmärkte (wie z. B. Cash & Carry, Prodega
etc.) erfolgt durch Aussendienstmitarbeiter. Sie stellen fest, dass diese Mitarbeiter nur
mangelhaft mit Hilfsmitteln ausgestattet sind. Die Grundausrüstung besteht aus Zeigebuch, Bestellblättern/-listen und Kugelschreiber.
Aufgabe 6.1: Verkaufshilfenplanung
12 Punkte
Beschreiben Sie pro Bereich je zwei fallbezogene technische Hilfsmittel für den Aussendienst, damit diese erfolgreicher verkaufen können.
Benutzen Sie folgendes Raster:
Nennen
Begründen
Präsentationshilfen 1.
2.
Informationshilfen
1.
2.
Aufgabe 6.2: Abholgrosshandel
5 Punkte
Nennen Sie die Funktion des Grosshandels am Beispiel von Wernli-Biscuits und beschreiben Sie je einen Vorteil und einen Nachteil für Wernli als Produzent.
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Aufgabe 7: Degustationskonzept
25 Punkte
Um den Absatz der Wernli-Spezialitäten-Linie zu fördern, ist der Verkaufsleiter überzeugt,
dass die Kunden das Produkt probieren müssen.
Sie haben von Coop – dem grössten Absatzkanal von Wernli – den Auftrag erhalten, in
den 30 grössten Coop-Centers mit Megastores Degustationen durchzuführen. Hierzu steht
Ihnen in den Malls eine Fläche von rund 20 m2 für den Zeitraum von 5 Tagen pro Standort
kostenlos zur Verfügung. Strom ist überall vorhanden.
Erstellen Sie für den Verkaufsleiter ein vollständiges Degustationskonzept für die Periode
April bis Dezember 2015. Beschreiben Sie drei verschiedene kreative Massnahmen ausführlich, die Sie am POS umsetzen möchten. Sie haben ein Budget von CHF 200’000 zur
Verfügung. Damit sind sämtliche Kosten zu decken.
Die Wernli-Spezialitäten im Coop:
Granor
Florentin
Capucine
Japonais
Butterherzli
Wiener
Total Aufgaben 1-7:
Waffel
100 Punkte
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Berufsprüfung für Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis
Verkauf und Distribution / D / 2015
Anhang 1
Megastore Verkaufsstellen * = Supermarkt mit Megastore-Aktionen
Bezeichnung
Affoltern am Albis
Allaman Littoral Centre K.
Bachenbülach
Bassecourt
Bern Wankdorf Megastore
Biberist *
Biel Bahnhof
Biel Boujean
Canobbio Ipermercato Resega
Carouge La Praille
Chur West
Collombey *
Conthey Bassin
Crissier
Dielsdorf
Dietikon Silbern
Dietlikon Industrie
Egerkingen Gäupark
Frauenfeld Schlosspark *
Frenkendorf *
Frick *
Genève Eaux-Vives *
Haag *
Heimberg Center
Hinwil Wässeri
Kreuzlingen Karussell *
Kriens Pilatusmarkt
Chaux-de-Fonds Entilles
La Chaux-de-Fonds Eplatures Centre
Langenthal Tell
Losone Ipermercato Cattori
Martigny Cristal *
Matran Centre
Montagny-près-Yverdon *
Münchenstein Gartenstadt
Netstal Wiggispark *
Neuchâtel Maladière
Oberwil Mühlematt
Oftringen Perry Center
Onex *
Pfäffikon SZ Seedamm *
Reinach AG *
Rennaz *
Rickenbach *
Schenkon *
Schönbühl Center
Seewen-Markt
Signy Centre
St. Gallen Gallusmarkt K.
St. Gallen Shopping Arena
Vernier Blandonnet Centre
Villars-sur-Glâne centre
Visp Eyholz
Volketswil Volkiland
Wettingen Tägipark
Winterthur Grüzemarkt
Würenlingen Aarepark *
Zürich Letzipark *
Zürich Sihlcity Supermarkt
Strasse und Hausnummer
Büelstrasse 15
Route de la Gare 10
Grabenstrasse
Rue de l’Abbé Monnin 81
Papiermühlestrasse 85
Hauptstrasse 44
Salzhausstrasse 31
Zürichstrasse 24C
Via Sonvico 5
Route des Jeunes 10
Raschärenstrasse 35
Route du Montagnier
Rue de la Madeleine 2
Chemin du Saugy 1
Niederhaslistrasse 5
Silbernstrasse 9
Industriestrasse 28
Hausimollstrasse 3
Zürcherstrasse 138
Bahnhofstrasse 22
Hauptstrasse 37
Rue Jargonnant 5
Rüti
Blümlisalpstrasse 61
Wässeristrasse 38
Sonnenstrasse 16
Ringstrasse 19
Avenue Léopold Robert 151
Boulevard des Eplatures 20
St. Urbanstrasse 3
Via Emmaus 1
Avenue de Fully 53
Route du Bois 1
En Chamard 31
Stöckackerstrasse 8
Molliserstrasse 41
Rue de la Pierre à Mazel 10
Mühlemattstrasse 34
Bernstrasse 1
Rue des Bossons 17–19
Gwattstrasse 15
Obere Stumpenbachstrasse
Pré-de-la-Croix 18
Breitenstrasse 4
Zellfeld
Sandstrasse 8
Steinbislin 7
Rue des Fléchères 134
Favrestrasse 6
Zürcherstrasse 462
Route de Meyrin 171
Route de Moncor 1
Kantonsstrasse 57
Industriestrasse 1
Jurastrasse 42-46
Rudolf-Diesel-Strasse 19
Kuhgässli 7
Baslerstrasse 50
Kalanderplatz 1
PLZ
8910
1165
8184
2854
3014
4562
2503
2504
6952
1227
7000
1868
1964
1023
8157
8953
8305
4622
8500
4402
5070
1207
9469
3627
8340
8280
6010
2300
2300
4900
6616
1920
1753
1442
4142
8754
2000
4104
4665
1213
8808
5734
1847
9532
6214
3322
6423
1274
9016
9015
1214
1752
3930
8604
5430
8404
5303
8048
8045
Ort
Affoltern am Albis
Allaman
Bachenbülach
Bassecourt
Bern
Biberist
Biel-Bienne
Biel
Canobbio
Carouge
Chur
Collombey
Conthey
Crissier
Dielsdorf
Dietikon
Dietlikon
Egerkingen
Frauenfeld
Frenkendorf
Frick
Genève
Haag
Heimberg
Hinwil
Kreuzlingen
Kriens
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
Langenthal
Losone
Martigny
Matran
Montagny-près-Yverdon
Münchenstein
Netstal
Neuchâtel
Oberwil
Oftringen
Onex
Pfäffikon
Reinach
Rennaz
Rickenbach bei Wil
Schenkon
Urtenen-Schönbühl
Seewen
Signy
St. Gallen
St. Gallen
Vernier
Villars-sur-Glâne
Visp Eyholz
Volketswil
Wettingen
Winterthur
Würenlingen
Zürich
Zürich
Kanton
ZH
VD
ZH
JU
BE
SO
BE
BE
TI
GE
GR
VS
VS
VD
ZH
ZH
ZH
SO
TG
BL
AG
GE
SG
BE
ZH
TG
LU
NE
NE
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