Vollautomatisch und voll Aroma

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5 / 2011
C10278 E
Internationale
Fachzeitschrift für
die Fleischwirtschaft
Robert Huber
Johannes Tonauer
Geschäftsführer
Moguntia-Werke, Mainz
Moguntia-Werke, Kirchbichl
Geschäftsführer
Moguntia International, Basel
Moguntia-Werke, Kirchbichl
Moguntia-Werke: Kompetenz in Geschmack und Technologie
Vollautomatisch und voll Aroma
Seite 22
Titel
Moguntia-Werke – Kompetenz in Geschmack und Technologie
Vollautomatisch und voll Aroma
Seit mehr als 100 Jahren bieten die Moguntia-Werke Gewürze, Gewürzmischungen und technologische Hilfsstoffe für die
Fleisch- und Lebensmittelverarbeitende Industrie. In der heutigen Zeit setzt das Unternehmen mit inzwischen fünf Produktionsstandorten weltweit sowohl mit Produkten als auch mit High-tech-Technologie Maßstäbe in der Branche.
S
eit rund zehn Jahren steht
in Kirchbichl in Tirol ein
Gewürzwerk, das seinesgleichen in der Branche sucht.
Erbaut auf einer Fläche von insgesamt 12.000 m2 können in dem
Technologiekomplex modernste
Ansprüche an Gewürze und Zusätze für die Fleischbranche erfüllt werden. 18 Monate hat der
Bau vor zehn Jahren in Anspruch
genommen und rund 20 Mio.
Euro gekostet. Mit einer notwendig gewordenen Erweiterung vor
vier Jahren, in die noch einmal
fünf Millionen investiert wurden,
22 FleischMagazin 5 / 2011
können nun jährlich 18.000 Tonnen Gewürze und Compounds
weitgehend mannlos gemischt,
verpackt und an den Kunden gebracht werden.
Technologie auf
hohem Niveau
Nach umfassender Eingangskontrolle wird die Rohware in
einem vollautomatischen Hochregallager gesammelt. Dadurch
kann das FiFo–Prinzip fehlerfrei
eingehalten und dokumentiert
werden. Darüber hinaus trägt
das automatisierte Palettenlager
maßgeblich zum schnelleren und
reibungsloseren Ablauf der Produktion bei.
stämme für die Rohwurstproduktion her und mischt Aromen vor,
die dann in Kirchbichl weiterverarbeitet werden.
Ein Teil der angelieferten Rohwaren kommt aus zwei weiteren
Produktionsstätten des Unternehmens. Die französische Moguntia-Est Epices (Mundolsheim)
ist innerhalb der Gruppe für das
Rohgewürzgeschäft zuständig.
Von hier kommen 200 bis 300
verschiedene Ingredenzien. Das
Schweizer Produktionswerk in
Gossau wiederum stellt Kulturen-
Um das Maximum an Geschmack
und Aussehen zu gewährleisten
und die im Gewürz enthaltenen
wertvollen ätherischen Öle so
schonend und intensiv wie möglich
freizusetzen werden die Gewürze
bei Moguntia im Friosafe-Verfahren vermahlen. Diese Technologie beruht auf dem so genannten
Kältemahlverfahren für Gewürze,
das einst von der Firma selbst ent-
Moguntia
Moguntia-Werk in Kirchbichl/Tirol.
wickelt wurde. Das Patent hierfür
ist zwar inzwischen abgelaufen; jedoch wurde das qualitätsoptimierende Friosafe-Mahlverfahren, das
nun eingesetzt wird, noch einmal
deutlich verbessert.
64 automatisierte Silos mit verschieden Rohstoffkomponenten,
die dezentral mit einem Dosierprogramm gesteuert werden und
etwa 500 weitere Handkomponenten können bei Moguntia rezepturgerecht miteinander vermengt werden. Der Austrag der
Rohstoffe aus den Silos erfolgt
mechanisch per Förderschnecke.
Man hat hier bewusst auf pneumatisch arbeitende Elemente
verzichtet, um die wertvollen
ätherischen Öle weitestgehend
zu erhalten.
Für die Zusammenstellung der
Produkte sammeln vier vollauto-
matische Flurförderfahrzeuge die
Gewürzkomponenten in speziellen Containern und führen sie
nach Fertigstellung der Charge
dem Mischer zu. Das heißt, jedes
Produkt wird zunächst in einem
eigenen Edelstahl-Behälter gesammelt und gewogen, dann gemischt.
Dafür stehen verschiedene, produktabhängige und temperaturüberwachte Mischprogramme zur
Verfügung, die im Sinne der größtmöglichen Schonung für das Produkt angewendet werden können.
Durch das Vermeiden des sonst
oft üblichen Umfüllens der Komponenten in andere Behälter werden Kreuzkontaminationen ausgeschlossen. Die Hygiene-Vorteile
der vollautomatischen Dosierung
und Mischung liegen auf der Hand:
Vom Sammeln der Rohstoffe bis
zum Abfüllen der Mischung bleibt
der Container unter ständigem
Verschluss.
Ohne Umfüllen gelangt die
Ware nach dem Mischen zur
Qualitätskontrolle und dann zur
automatischen
Abfüllanlage.
Nach Beendigung dieses Prozesses wird der Chargencontainer gereinigt. Um eine optimale
Rieselfähigkeit der Produkte zu
gewährleisten ist der gesamte
Produktionsbereich durchgehend klimatisiert. Auch Flüssig-Produkte können vollautomatisch dosiert werden. Die
Steuerung jeder einzelnen Anlage ist absolut State of the Art
und arbeitet teilweise kabellos.
Auch die Lagerung der fertigen
Mischungen erfolgt voll klimatisiert und je nach Bedarf auch
gekühlt. Über 4.000 Stellplätze
stehen dafür im Warenlager zur
Verfügung. Ein- und Auslagerung
werden nach dem bewährten
FiFo-Prinzip gehandhabt.
Vor der Auslieferung kommt die
fertige Ware in ein Mann-zurWare Fertigwaren-Hochregallager.
Hier fährt ein Regalbedien-Fahrzeug die Ware an, nimmt das bestellte Produkt auf und fährt zum
nächsten Artikel. Auf diese Weise
werden der Kommissionier- und
auch der Auslieferungsprozess um
ein Vielfaches beschleunigt.
Für den Besucher ist diese Technik der Superlative zunächst einmal überwältigend, fast schon
unüberschaubar. Bei intensiver
Betrachtung wird jedoch ein
modular konzipiertes Materialflusssystem erkennbar, dass die
Einzelprozesse logisch und wirtschaftlich sinnvoll kombiniert.
Dadurch kann an vielen Punkten
auf kostenintensives Personal
verzichtet werden. Bei dem heute herrschenden Lohnkostendruck gilt die Automatisierung
FleischMagazin 5 / 2011
23
Titel
Drei Fragen an Johannes Tonauer
Geschäftsführer Moguntia International, Basel und Moguntia-Werke, Kirchbichl
FleischMagazin: Herr Tonauer, ein wichtiges
Standbein von Moguntia ist der Export. Wie
hoch ist der Exportanteil des Unternehmens?
Johannes Tonauer: Mehr als die Hälfte
unserer Produktion, um exakter zu sein
rund 60 Prozent, geht ins Ausland. Die Erzeugnisse werden in erster Linie von der
dortigen Fleischwarenindustrie geschätzt.
Besonders Osteuropa ist ein interessanter
Wachstumsmarkt. Er erstreckt sich für uns
bis weit in den russischen Osten und beispielsweise nach Usbekistan, Kasachstan
und weiter. Aber auch auf dem Balkan, in
Rumänien und Bulgarien sind wir aktiv und
sehen hier gute Entwicklungschancen. Hinzu kommen natürlich unsere angestammten
Exportregionen in West- und Nordeuropa
sowie Übersee.
FleischMagazin: Wie kann man sich die Abwicklung des Exportgeschäftes konkret vorstellen? Es ist doch sicher schwierig, von Mitteleuropa aus Gewürze und ähnliche Produkte in
die – nur ein Beispiel – Mongolei zu verkaufen?
als der Schlüssel zur Erhaltung
der Wettbewerbsfähigkeit, den
Moguntia sich zunutze gemacht
hat. Dabei stand stets der Kundennutzen im Fokus des Projekts, denn prompte Lieferbereitschaft, erhöhte Produktqualität
und verbesserter Hygienestan-
Tonauer: Das ist natürlich eine Herausforderung, die sehr viel Flexibilität und Einsatz
erfordert. Wir nutzen dafür in erster Linie
unseren eigenen Vertrieb und in einigen Ländern die Niederlassungen vor Ort. Dort, wo es
diese nicht gibt, haben wir Exklusivverträge
mit langjährigen Partnern vor Ort abgeschlossen, die unsere Produkte für uns an den Kunden bringen. Nicht zuletzt sind auch wir als
Verantwortliche der Geschäftsführung sehr
viel unterwegs, um den bestehenden Kundenstamm zu betreuen und neue Kunden zu
gewinnen.
FleischMagazin: Und welche Möglichkeiten
nutzen Sie noch, um aktiv neue Kunden zu gewinnen?
Tonauer: Selbstverständlich gelten Messen und Ausstellungen – national wie auch
international – auch für uns als bewährte
Methoden, um Kontakte zu pflegen und zu
knüpfen. Deshalb nehmen wir demnächst
an der 14. Hofex, die Mitte Mai in Hongkong
stattfindet, teil, um nur ein Beispiel zu nen-
dards gelten heute als wesentliche Wettbewerbsvorteile der
Branche. Nicht zuletzt ermöglicht der hohe Automatisierungsgrad ein größeres Standardsortiment, so dass dem Kunden noch
mehr Auswahl geboten werden
kann.
Johannes Tonauer
nen. Sie ist eine wichtige internationale Ausstellung für Speisen und Getränke, Foodservice und Dienstleistungen. Aber auch
Klassiker wie Sales-Promotion-Maßnahmen
vor Ort in den verschiedenen Ländern sind
ein wichtiger Teil unserer Aktivitäten.
Produktion und Umwelt:
effektiv, nachhaltig,
ressourcenschonend
Besonders hohen Stellenwert
misst man bei Moguntia der Beachtung umweltrelevanter Kriterien zu. Nachhaltig zu produzie-
Rund 500 Handkomponenten lagern in Kirchbichl. Sie werden Software-gesteuert einzeln zu einer so
genannten Vormischung zusammengestellt.
24 FleischMagazin 5 / 2011
ren, Ressourcen zu schonen und
trotzdem effektiv alle Möglichkeiten nutzen, das gehört zur erklärten und gelebten Philosophie
des Unternehmens.
Eine eigene Solaranlage auf dem
Dach der Produktion reduziert
den CO2-Ausstoß. Insgesamt
215 m2 Kollektoren-Fläche wurden dafür installiert. In vier Pufferspeichern mit je 2.500 l Inhalt
wird die gewonnene Energie
aufgenommen. Der Mindestjahresertrag der Solaranlage liegt bei
78 MWh, das entspricht rund
7.800 Liter Heizöl. Genutzt wird
die gespeicherte Sonnenenergie
für die Reinigung der Chargencontainer, die Flüssigproduktion
und die Gewürztrocknung. Darüber hinaus kann bei Überkapazitäten auch in die Gebäudeheizung Energie eingespeist werden.
Das Ergebnis: Nur vier Tage im
Moguntia
Jahr muss Moguntia Erdgas einsetzen, um allen diesen Aufgaben gerecht werden zu können.
Durch die montierte Solaranlage
können im Reinigungssektor zwei
Drittel Energie eingespart werden.
Neben der Energiegewinnung
mit Hilfe der Sonne, nutzt der
Gewürzspezialist aber auch die
technischen Möglichkeiten der
Rückgewinnung von Energie. Dafür wird momentan eine Wärmerückgewinnung aus der Hallentrocknung durchgeführt, die eine
Tagesleistung von knapp 290 kWh
bietet. Im Aufbau befindet sich
eine Anlage für die Wärmerückgewinnung aus zwei Kompressoren,
die nach Fertigstellung bis 780
Leitlinien gesteuerte, selbstfahrende Fahrzeuge transportieren die Behälter mit den abgewogenen Gewürzkomponenten zum Mischer, der sie dann schonend miteinander vermengt.
kWh pro Tag zur Wiederverwendung bereitstellt. Ein Zukunftsprojekt in Kirchbichl ist die Rückgewinnung von Wärme aus den
abkühlenden Flüssigprodukten. Je
nach Menge und Temperatur der
Charge können hier 20 bis 70 kWh
nutzbar gemacht werden.
Eine weitere wertvolle Ressource
ist Wasser. Die hauseigene Wasseraufbereitung sorgt dafür, dass
das Produktionswasser durch
Drei Fragen an Robert Huber
Geschäftsführer Moguntia-Werke, Mainz (Deutschland) und Kirchbichl (Österreich)
FleischMagazin: Herr Huber, das traditionell
stärkste Standbein für Moguntia ist das Metzgerhandwerk. Wird das auch in Zukunft so bleiben?
Robert Huber: Das ist richtig, mit dem Handwerk hat für unser Unternehmen alles angefangen und deshalb bleibt es auch ein essentieller
Bestandteil unserer Firmenstrategie. Wir bieten den Metzgern und Fleischerfachgeschäften
hochwertige Gewürze und Produktions- sowie Verkaufshilfen an. Daran wird sich nichts
ändern. Genauer gesagt: Es wird sogar in den
nächsten Jahren noch weiter ausgebaut, sodass sich Moguntia als Vollsortimenter für das
Fleischerhandwerk darstellt. Wir betreuen allein in Deutschland und Österreich rund 8.000
Kunden. Dafür stehen bei Moguntia in beiden
Ländern 35 Außendienstmitarbeiter, zwei Verkaufsleiter und vier Fachberater zur Verfügung.
Die Qualität unserer Betreuung hört nicht beim
Verkauf hochwertiger Produkte auf - sondern
geht weiter bis hin zu kompletten Lösung der
Endverbraucher Ansprache.
FleischMagazin: Um zu verkaufen und Neuentwicklungen vorzustellen?
Huber: Ja, aber das ist nicht alles. Unsere
Mitarbeiter haben eine sehr viel komplexere
Aufgabe. Zum einen sind da die rund 600
Standardprodukte in den Bereichen Gewürze, Technologie, Rohwurst- und Schinkenherstellung und beispielsweise Trockengewürze für Fleischspezialitäten. Das bedeutet,
die Außendienstler und Fachberater geben
Hilfestellung bei Fragen rund um Produktion und Verarbeitung. Darüber hinaus bieten sie Unternehmensberatung und Verkaufsschulungen an. Und natürlich gehört
auch das Marketing zum erfolgreichen Verkaufen, deshalb beraten wir auch auf diesem
Gebiet unsere Kunden. Und wir erklären
beispielsweise, wie die Artikel der MeisterRange, die sich direkt an den Endverbraucher wenden, am PoS attraktiv platziert und
erfolgreich verkauft werden können.
FleischMagazin: Sie bieten aber auch Produkte für Foodservice und Industrie an. Wo
liegen dort die Schwerpunkte?
Huber: Unser hochmodernes Produktionswerk in Kirchbichl ist geradezu prädestiniert
dafür, zeitgemäße Produkte in jeder gewünschten Abpackung für die Industrie herzustellen. Dazu zählen ja zum Beispiel auch
Großfleischereien, die mehrere Filialen beliefern und dafür einfach konstant gute, techno
Robert Huber
logisch sichere Gewürze und Compounds benötigen. Das können wir leisten. Ein weiterer
wichtiger Bereich ist für uns der Foodservice.
Hier bieten wir für Gastronomen und Großverbraucher ebenfalls interessante Produkte,
wie beispielsweise Suppen und Saucen, die
auf die besonderen Bedürfnisse dieser Kundenklientel abgestimmt sind. Dafür haben wir
einen eigens geschulten Außendienst mit 25
Mitarbeitern eingerichtet, der ausschließlich
die Gastro-Kunden betreut.
FleischMagazin 5 / 2011
25
Titel
Grobfilter und Ölabscheider gereinigt sowie Schwebeteilchen
über Separations- und Reaktionsbehälter entfernt werden. Nach
der pH-Neutralisation wird das
Wasser dem Klärwerk zugeführt.
Für die optimale Ausnutzung der
eingesetzten Energie sorgt eine
ausgeklügelte Maschinenführung
und –wartung. Energie wird aber
auch durch die Grundwasserkühlung gespart, die den Aufwand für
Gebäude- und Produktionskühlung reduziert. Die Gebäudeklimatisierung erfolgt über zwei große
Hauslüftungen und eine selbst
entworfene Kühlung mittels der
bestehenden Flächen-Heizkörper
in der Produktionshalle. Die beiden Hauslüftungen werden mit
Hilfe der Grundwasserkühlung
vorgekühlt, dadurch konnte die
eigentliche Kältemaschine kleiner
dimensioniert und der Verbrauch
gesenkt werden. Die bestehenden
Flächenheizkörper, die im Winter
für das Heizen genutzt werden,
werden in den Sommermonaten
für die Kühlung eingesetzt. Die Regelung der Luftfeuchtigkeit sorgt
UNHCO – United Healthcare Organization – wurde in China ein
natur-ökologisches Anbauprojekt
für Gewürze und Gemüse realisiert. Gezielte Wasserführung,
sparsam gedüngter Boden und
der naturverträgliche Einsatz von
Pestiziden und Herbiziden sind
wichtige Eckpunkte des Projektes.
Für die erfolgreiche Etablierung
hat Moguntia den Umweltpreis
erhalten.
Hunderte Rückstellproben im Labor garantieren für die Einhaltung
aller Regeln bei der Lebensmittelverarbeitung.
Produkte für Profis und
solche, die es werden wollen
dafür, dass keine Kondensationsprobleme auftreten.
In vier Produktwelten fühlt Moguntia sich heute heimisch und
bedient hier eine breite Palette
unterschiedlicher Kundenanforderungen. Bereits vor sieben Jahren
hat das Unternehmen begonnen,
dem immer häufigeren Kundenwunsch nach glutamatfreien Produkten gerecht zu werden. Deshalb
zählt sich Moguntia heute zum
Profi für diese Anforderung und
es wird speziell bei Neuprodukten
besonderer Wert darauf gelegt. So
sind bereits alle Marinaden-Produkte aus der Familie der Marinet-
Auch bei den Verpackungen
hat Moguntia nichts dem Zufall
überlassen und Einsparpotenziale ausgemacht. Deshalb werden logische Verpackungssysteme eingesetzt, die Platz sparend und recyclingfähig sind. Sie
garantieren beste Transport- und
Lagerauslastung.
Das komplexe Gesamtpaket der
umweltfreundlichen Lösungen
in Kirchbichl hat auch den Fernsehsender 3sat überzeugt. Unter
dem Titel ´Zero Emission – Die
Fabrik der Zukunft´ wurden in
einer Positiv-Reportage kürzlich
moderne Produktionsstätten mit
zukunftsweisenden Technologien
vorgestellt. Zu den Protagonisten
der Dokumentation gehörte unter anderem die Tiroler Produktion von Moguntia.
Aber nicht nur in Europa engagiert sich das Gewürzwerk für die
Umwelt. Gemeinsam mit dem
Moguntia – die Geschichte dahinter
Moguntia...
Der Name hat historischen Klang. Denn in Moguntiacum, so hieß ein Römerlager an der Mündung des Mains, begann der Gewürzhandel Roms mit den
Germanen. Mainz, das später hier entstand, entwickelte sich so zur ältesten
Drehscheibe des Gewürzhandels in Deutschland.
Historische Dimensionen hat auch Moguntia in seiner ganzen Entwicklung
als Gewürzmühle aufzuweisen. Die Firmengeschichte ist geprägt durch immer neue Erfindungen, die den Markt entscheidend beeinflussten. Schon
der Beginn war von einer so durchgreifend innovativen Idee geprägt, dass
ein ganzer Industriezweig darauf aufbaut. Denn der Gründer der Gewürzmühle Moguntia - der Fleischer Friedrich Buchholz - hatte den verblüffend
einfachen, aber genialen Einfall, Wurstgewürzmischungen zu standardisieren und in Rezepturen festzulegen. Die Vorteile, heute selbstverständlich,
waren damals ein absolutes Novum: Gleich bleibende Qualität, einfachere
Handhabung, Zeitgewinn und Sicherheit.
So gründete Buchholz im Jahre 1903 eine Gewürzmühle und gab ihr den
Namen Moguntia. Diese Pioniertat am Beginn blieb richtungsweisend für
die weitere Entwicklung. Denn auch Tradition ist ein zukunftsbestimmender
Faktor. Und wenn es die Tradition ist, dass ein Familienunternehmen in
26 FleischMagazin 5 / 2011
4. Generation immer wieder neue Maßstäbe setzt und neue Ideen zur
Marktreife entwickelt, dann erst recht.
Aber auch die Expansionsstrategie, vor allem in den osteuropäischen Ländern, hat Moguntia zu einem der führenden Gewürzwerke in Europa aufsteigen lassen. Moguntia-Produkte werden beispielsweise in Russland, in
der Ukraine, Kasachstan, Japan oder
im Nahen Osten genauso verarbeitet
wie in Deutschland oder Österreich.
So überrascht es auch nicht, dass aus
der Kraft der Buchholz´schen Idee in
der Zwischenzeit eine konzernunabhängige, europäische Firmengruppe
entstanden ist, die sich auf die Würzung von Lebensmitteln spezialisiert
hat. Erklärtes Ziel von Moguntia bleibt
es in diesem Bereich auch weiterhin,
Probleme bei der Nahrungsmittelherstellung zu lösen, denn die weltweiten
Märkte werden immer komplexer.
Moguntia
Arotop – Verlässlicher Partner der Moguntia
Analyse, Forschung, Entwicklung und Fortbildung
S
eit vielen Jahren enger Partner von Moguntia
ist das Mainzer Institut für Geschmacksforschung, Lebensmittel- und Umweltanalytik Arotop
Food & Environment. Das marktoffene, unabhängige Unternehmen führt Analysen, Marktforschung
und Sensoriktests im Auftrag von Moguntia durch.
Ursprünglich als Abteilung für Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung aktiv, wurden
Fragestellungen zu Innovationsprozessen und Lebensmittelanalytik bearbeitet und auf diese Weise
ein umfangreiches Know-how – insbesondere im
Lebensmittelbereich – erworben. Im Jahr 1990 entstand dann ein eigenständiges Institut. Heute bieten
über 50 Mitarbeiter den Kunden aus Industrie, Handel und öffentlicher Hand hochwertige Dienstleistungen in den Bereichen Analytik, Marktforschung,
Sensorik, Lebensmittelrechtliche Beratung sowie
Produktentwicklung. Nicht zuletzt gehören auch
Seminare und Fortbildung zum Leistungsspektrum.
Die Akkreditierung nach ISO/IEC 17025 unterstreicht
den Anspruch, kontinuierlich qualitativ hochwertige
Lösungen zu liefern.
Analytik (Analytical research)
Die rechtlichen Anforderungen an Lebensmittelhersteller werden immer komplexer. Lebensmittelanalysen und die lebensmittelrechtliche Beratung
sind deshalb unverzichtbare Voraussetzungen einer sicheren Produktion und für den Verkauf einwandfreier Produkte. In fünf Laboren und mit zwei
Jahrzehnten Erfahrung auf diesem Gebiet stehen
die Arotop-Experten für kompetente Betreuung und
umfassende Beratung in so unterschiedlichen Bereichen wie Lebensmittel, Kosmetika, Reinigungsmittel, Bedarfsgegenstände, Futtermittel, Wasseranalytik und Bodenproben.
Marktforschung (Marketing Research)
Arotop Marketing Research gehört zu den wenigen Instituten in Deutschland, die Marktforschung
und Sensorik-Know-how in einem Haus vereinen
und methodisch verbinden können. Vier zentrale
Grundsätze werden dabei verfolgt:
∙ Qualitätsrekrutierung von Testpersonen im eigenen Call-Center genau nach Kundenvorgabe
∙ Durchführung von Studiotests mit moderner
technischer Ausstattung
∙ Einsatz von geschultem Personal mit fachspezifischem Know-how (keine Arbeitnehmerüberlassung)
∙ Kontrolle externer Einflussgrößen während der
Testphase
Die akkreditierte Sensorik des Hauses umfasst
drei Aufgabenschwerpunkte:
∙ Planung, Durchführung und Auswertung
sensorischer Analysen nach DIN/ISO mit
Arotop-Expertenpanels
∙ Aufbau und Schulung sensorischer Expertenpanels – intern und extern
∙ Sensorikseminare und -schulungen – sowohl
bei den Kunden als auch in den institutseigenen Seminarräumen
Die beiden hochmodernen Sensoriklabore stellen
einen zentralen Erfolgsfaktor des Institutes dar.
Vor allem die Kontrolle externer Einflussgrößen
gilt als wichtiger Faktor, um sicherzustellen, dass
Tests jederzeit reproduzierbar sind und Störungen
ausgeschlossen werden.
Annähernd 20 Jahre Erfahrungen in der Vorbereitung und Durchführung von Verkostungen sind die
Grundlage für essentielles Know-how in Sachen
Lebensmittel. Spezielle Zubereitungsanforderungen können in den zwei Küchenstudios des
Hauses erfüllt werden. Dort kommen sowohl professionelle Großküchengeräte, wie zum Beispiel
Kombidämpfer, als auch Geräte aus dem Endverbraucherbereich zum Einsatz.
Produktentwicklung (Development Research)
Insbesondere an die Adresse Lebensmittel verarbeitender Betriebe richtet sich dieser Arotop-Service.
Wer auf diesem Gebiet spezifisches Know-how benötigt und neue Märkte erschließen will, profitiert
bei dem Mainzer Institut von einem professionellen
Entwickler-Team aus erfahrenen Lebensmitteltechnologen und -chemikern, tätig im eigenen hochmodernen Technikum.
Arotop Academy
Aus den zahlreichen Schulungen in verschiedensten
Bereichen der Hygiene, HACCP, des Lebensmittelrechts, der Sensorik sowie Statistik hat sich die Idee
der Arotop Academy entwickelt, welche im Jahr
2008 verwirklicht wurde. Mit der Akademie bietet
das Unternehmen ein modernes Schulungs- und
Fortbildungszentrum, in dem sowohl regelmäßige
Seminare wie auch auf individuelle Wünsche ausgerichtete Veranstaltungen durchgeführt werden
– im eigenen Hause oder direkt in den Betrieben.
Zum Seminarangebot gehören:
∙ allgemeine Hygieneschulungen nach
VO (EG) Nr. 852/2004
∙ Belehrungen nach § 43 Infektionsschutzgesetz
∙ Hygieneschulungen nach § 4 Lebensmittelhygieneverordnung (zusätzlich geforderte,
Schulung für fachfremde Angestellte im
Bereich Lebensmittel)
∙ HACCP-Schulungen
∙ Sensorikschulungen
∙ Statistik-Workshops.
FleischMagazin 5 / 2011
27
Titel
ten und Arometten gänzlich ohne
den Zusatz von Glutamat.
Die vier Säulen des Erfolgs
Technologie und Geschmack für
Fleisch und Wurst bilden eine
Produktwelt mit Gewürzen und
Gewürzmischungen sowie technologischen Compounds für
Fleisch, Wurst und Schinken. Das
ist der klassische Tätigkeitsbereich
von Moguntia, denn für die Herstellung von Wurst in konstanter
Qualität entwickelte Firmengründer Friedrich Buchholz einst seine
ersten Produkte. Für Produktion,
Geschmack und Technologie –
so fasst Moguntia die Produktpalette für die Verarbeitung von
Fleisch und die Herstellung von
Fleischwaren zusammen. Schinken und Rohschinken, Rohwurst
und Fleischspezialitäten sowie
diverse weitere Wurstprodukte
können mit den Hilfsstoffen und
Gewürzen des Hauses hergestellt
werden. Dies ist der Grundstein
und die erste Säule der Unternehmensphilosophie.
Einen weiteren wichtigen Sortimentsbereich und die zweite
Säule stellen Produkte für die
Fleisch- und Wursttheke aus den
Segmenten Dekor- und Feinkostwürzung sowie Pasten und Würzöle zum Marinieren dar.
Der Food Service-Bereich fordert
besonders Raffinesse und Kreativität, dabei darf jedoch Convenience nicht zu kurz kommen.
Deshalb setzt Moguntia in seiner dritten Produktwelt auf kulinarische Qualität mit Suppen,
Soßen, Würzmitteln und auch
Desserts. Getränke in Pulverform, TK-Spezialitäten und Feinkost gehören ebenfalls zum Programm. Die meisten, wenngleich
nicht alle Produkte, kommen
aus dem eigenen Haus. Wo es
sich anbietet, wird Qualitätsware dazu gekauft, um den Kunden
ein abgerundetes Sortiment anzubieten. Moguntia ist Mitglied
im Förderkreis des Verbandes
der Köche Deutschland e.V. und
erhält auch auf diesem Wege
immer wieder wertvolle Anregungen für neue Entwicklungen.
Den Ansprüchen des modernen
Metzgergastronomen kann man
hier in vollstem Umfang gerecht
werden.
Profigeschmack für Zuhause bieten die Meisterprodukte. Sie sind
das vierte Produktsegment, dem
sich Moguntia verschrieben hat.
Im guten Fleischerfachgeschäft
finden Kunden unter der Dachmarke ´Meister´ leckere Suppen,
Saucen, Fixprodukte und Nudeln
in Metzger- und Gastroqualität
und in handlichen Packungen für
Zuhause.
ter Nudeln in unterschiedlichen
Formen, als Rädchen, Wölkchen,
Makkaroni, Spaghetti und mehr,
finden. Diese werden von einem
erfahrenen Partner aus der Teigwaren-Industrie zugekauft. Alle
etwa 170 Produkte der MeisterRange werden nur im Fachgeschäft und nicht im Lebensmitteleinzelhandel angeboten, um die
Exklusivität zu unterstreichen.
Mit Meister-Suppen und -Saucen, Meister-Fix, Nudeln und den
edlen Gewürzen ist ´natürlich
kochen´ kein Problem. MeisterProdukte werden exklusiv nur im
Fleischerfachgeschäft angeboten
und ergänzen das Fleisch- und
Wurstangebot des klassischen
Metzgers. So kann der Kunde für
schmackhafte Fleischgerichte, vegetarische Küchenschmankerln
oder pfiffige Nudelgerichte alles
mit einem Stopp im Geschäft einkaufen. Und bekommt obendrein
professionelle Beratung dazu.
Neben diversen Suppen, Saucen
und Fixprodukten – alle ohne zugesetzte Geschmacksverstärker,
Konservierungsstoffe und künstliche Farbstoffe – kann der Konsument im Sortiment auch Meis-
Bio als Wachstumssegment
erkannt
Seit Anfang 2005 ist die Produktionsstätte Kirchbichl Bio-zertifiziert. Ebenfalls seit diesem Jahr
wird unter der Marke ´bio4well´
eine Range mit 32 Artikeln in
sieben Produktgruppen für die
wachsende Zahl der Bio-Kunden
angeboten. Mit Suppen, Saucen,
Fixgewürzen, Würzmischungen,
Salzen, Brühwürfeln und Brühen
in verschiedenen Geschmacksrichtungen erfüllen die Gewürzexperten den Wunsch der Verbraucher nach convenienten,
alltagstauglichen Produkten, die
obendrein auch noch den Qualitätsstempel Bio-Ware tragen
dürfen.
Moguntia-Werke Gewürzindustrie GmbH, Deutschland
Nikolaus-Kopernikus-Str. 1
55129 Mainz
Telefon: +49 (0) 6131/5836-0
Fax: +49 (0) 6131/5836-58
E-Mail: [email protected]
Web: www.moguntia.eu
Geschäftsführer: Robert Huber, Johannes Tonauer
Die Zahlen der Moguntia-Gruppe
Mitarbeiter: etwa 650
Jahresumsatz: über 100 Mio. €
Jahresproduktion: 40.000 Tonnen Gewürze, davon 25.000 Tonnen
Gewürzmischung etc. (Eigenproduktion)
Produktionsstandorte: Österreich, Deutschland, Frankreich,
Schweiz, United Kingdom, China
25 Vertriebsgesellschaften weltweit
Standardrezepturen: ca. 3.500
Kundenspezifische Rezepturen: ca. 2.800
28 FleischMagazin 5 / 2011
Spitzen-Produkte aus dem umfangreichen Moguntia-Portfolio:
Grill- und Braten Gewürzsalz
Knoblauch-Pfeffer Dekor-Gewürzsalz
ZWIEBLING®
FRIOSAFE® Kräuter-Zwiebelleberw.
OPTIPRALL® CL pur Brühwurstoptimator PmW
FARBFEST® liquid Rubin Umrötungshilfe
ZärterLING® Power liquid CL
MEISTERMIX® P Gold excellent Kombi.KHM
PÖKELFIT®
GRIDMASTER®
GRIDMASTER® Spice
Meister-Sortiment (exklusiv im Fleischer-Fachgeschäft)
BINDUS®
PERLET®
ELIDEX® FRIOSAFE® Kalbsleberwurst Gew.Präp.
PERLET® ELIDEX® Compound Präp. mit Würzung
AROSTAR®
AROMETTE®
MARINETTE®
Moguntia
nonatrium Glutamat aufgebaut.
Es kommt ganz und gar ohne
geschmacksverstärkende Zusatzstoffe aus und ist somit deklarationsfrei auf Speisekarten. Ebenso
fehlen allergene Zutaten wie Sellerie, Laktose, Gluten etc.
Solarpanele auf dem Dach des Produktionswerkes sind nur ein Bestandteil des Umweltkonzeptes von Moguntia.
Dreimal Gold für
Moguntia-Entwicklungen
Bei der DLG-Prüfung im Herbst
2010 schickte Moguntia gleich
drei Produkte aus ganz unterschiedlichen Sparten ins Rennen
und wurde mit dreimal Gold ausgezeichnet, ein beredtes Zeichen
für das breite, hochqualitative Küchensortiment. Marias Küchenhilfe, Cuisinor Original Tiroler
Bratenjus und Perlet Hollandaise
wurden bei der DLG Prüfung mit
Gold ausgezeichnet. Mit diesen
drei Produkten beweist Moguntia
nicht nur seine Geschmackskompetenz, sondern zeigt zudem die
Vielseitigkeit der Produktpalette.
Mit Marias Küchenhilfe startete
ein streufähiges Universalwürzmittel bei dem Wettbewerb um
die begehrte Medaille. Gegen alle
Tradition ist dieses Würzmittel
nicht auf dem Zusatzstoff Mo-
Mit dem nächsten Gewinner Cuisinor Original Tiroler Bratenjus
beweist Moguntia Pastenkompetenz. Auch wenn einige Köche
die Investition in eine Bratenjus
belächeln, ist – nicht nur kaufmännisch betrachtet – die Paste
der Moguntia-Werke oft die bessere Alternative, denn das aufwändige und teure Herstellen
der Jus entfällt. Und wie der DLG
Test beweist, braucht die hochwertige Paste keinen Vergleich zu
scheuen und kommt zudem noch
ohne allergene Zutaten und Geschmacksverstärker aus.
Während über Sauce Hollandaise
im Tetrapack jeder klassische
Koch die Nase rümpft, schlägt
die Perlet Sauce Hollandaise,
granuliert CL alle Rekorde. Dafür sorgt das von Moguntia entwickelte Verfahren, das es nicht
nur ermöglicht, Mehlschwitzen
zu granulieren, sondern auch
Suppen und Saucen. Auch bei
dieser Entwicklung stand die Restaurantküche Pate. Die Küchenmeister von Moguntia lieferten
die Geschmacksvorgabe, welche
über das Granulierverfahren für
alle zugänglich gemacht wurde.
Perlet Granulate vereinen die Natürlichkeit der Pasten und die einfache Handhabung streufähiger
Produkte in hohem Maße miteinander. Das überzeugte auch
die DLG-Prüfungskommission.
Und die nächste Entwicklung aus
dem Hause wird wohl nicht lange
auf sich warten lassen, denn die
Verantwortlichen haben bereits
ein neues Geschäftsfeld ausgemacht. Es geht um einen Klassiker
des Food-to-go-Marktes: Döner
Kebab. Man darf gespannt sein,
welche Entwicklung Moguntia zu
diesem Thema anbietet.
Moguntia-Niederlassungen weltweit
Deutschland Moguntia-Werke Gewürzindustrie GmbH
Nikolaus-Kopernikus-Straße 1
D - 55129 Mainz
Tel.: 0049/6131/5836-0
Fax: 0049/6131/583658
E-Mail: [email protected]
Frankreich
Moguntia - Est Epices SAS
6, Rue Vauban
F - 67450 Mundolsheim
Tel.: 0033/3/88204088
Fax: 0033/3/88201885
E-Mail: [email protected]
Österreich
Moguntia-Werke Gewürzindustrie GmbH
Perlmooserstraße 19
A - 6322 Kirchbichl
Tel.: 0043/5332/85550-0
Fax: 0043/5332/85550-35
E-Mail: [email protected]
Großbritannien
Moguntia Food Ingredients UK Ltd.
Hetton Lyons Industrial EstateHetton-Le-Hole
Tyne & Wear DH5 0RH
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Slowenien, Spanien, Tadschikistan, Thailand, Tschechische Republik,
Türkei, Ukraine, Ungarn, USA, Usbekistan, Weißrussland, Zypern
FleischMagazin 5 / 2011
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persönlich
Rober Huber, gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann sowie Handelsfachwirt,
ist Geschäftsführer der Moguntia Gewürzindustrie GmbH, Mainz (Deutschland)
und Kirchbichl (Österreich). Die Moguntia-Werke bieten seit über 100 Jahren
Gewürze, Gewürzmischungen und technologische Hilfsstoffe für die Fleisch- und
Lebensmittelverarbeitende Industrie und das Fleischerhandwerk. Heute setzt das
Familienunternehmen mit inzwischen fünf Produktionsstandorten weltweit sowohl
mit Produkten als auch mit High-tech-Technologie Maßstäbe in der Branche. Die
Unternehmensgruppe Moguntia beschäftigt insgesamt 650 Mitarbeiter, bei einem Umsatz
von über 100 Mio € p.a.; Jahresproduktion 40.000 Tonnen Gewürze davon 25.000 Tonnen
Gewürzmischung etc. (Eigenproduktion).
Was fasziniert Sie an der Fleischbranche?
Dass es mir nach über 20 jähriger Zugehörigkeit zu dieser Branche
nie langweilig geworden ist, weil der Markt, die Ideen und auch die
äußeren Einflüsse ständig in Veränderung sind.
Welches ist in Ihren Augen der wichtigste
Trend der Branche?
Der Weg hin zu ehrlichen Lebensmitteln. Genuss und Geschmack
treten immer mehr in den Vordergrund.
Welche Leistung in der Fleischbranche finden Sie
besonders beeindruckend?
Dass das Fleischerhandwerk nach wie vor einen wichtigen und
richtigen Platz in der Ernährungskette einnimmt
und dadurch unsere
über 2.500 verschiedenen Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland
und Österreich erhalten bleiben.
Nicht zuletzt strebt alles hin zur
Regionalität.
Welches Fleischprodukt bevorzugen Sie?
Herzhafte Brühwurst, tollen feinen Kochschinken, rustikale
Kochwurst
und natürlich gut gereiftes deutsches und auch
österreichisches Rindfleisch.
Wen zitieren Sie am liebsten mit welchem Spruch?
„Der Verbraucher will ehrliche Lebensmittel – und möchte beim Essen
ein gutes Gewissen haben.
Was nicht schmeckt, schmeckt nicht
lang.“
Welche besonderen Eigenschaften müssen andere
beim Umgang mit Ihnen in Kauf nehmen?
Ich versuche, sehr nah an den Menschen und Mitarbeitern zu sein.
Dabei ist meine direkte aber herzliche, bayerische Art Ausdruck für ein
menschliches Miteinander.
Wie gehen Sie mit Stress um?
Vor nicht allzu langer Zeit konnte ich das sehr schlecht. Jetzt berufe
ich mich auf die urwichtigsten Werte.
Das sind Gesundheit und Familie,
in der ich Ausgleich und Relaxfaktor finden darf.
Was bringt Sie in Rage, beruflich und privat?
Unehrlichkeit, Überheblichkeit und Faulheit.
Was wollten Sie schon immer einmal machen,
haben es aber bisher noch nicht geschafft?
Mindestens vier Nächte allein auf einer abgeschiedenen Hütte in den
Alpen ohne Strom und fließend Wasser.
Nur für mich – ohne hier
egozentrisch wirken zu wollen. (So nun ist es draußen – jetzt gibt´s
kein Zurück.)
Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit; haben Sie
ein Hobby?
Kurztrips in Europa – Kultur und Landschaft mit genüsslichem Essen
und Trinken.
Sport – was Spaß macht und in der Natur stattfindet.
Bei welcher Sendung schalten Sie den Fernseher ab?
Das ist bei mir wie bei fast allen in den letzten FleischmagazinInterviews: Soaps – und alles was die Menschheit nicht braucht.
Haben Sie Ihren Traumberuf?
Ja, den hab ich bestimmt. Denn über Geschmack lässt sich
bekanntlich nicht streiten.
Und ich durfte in den letzten beiden
Jahrzehnten in dieser Branche daran teilhaben.
Mein Beruf ist die
Würze meines Lebens.
Mit wem würden Sie gerne einen Abend verbringen
und warum?
Jon Bon Jovi, der es bisher, seit über 25 Jahren, geschafft hat,
Menschen mit Musik zu begeistern ohne den Bezug zur Realität zu
verlieren. Obwohl er in einer Branche ist (Rockmusikerszene) die
gerade nur so von Skandalen und Eskapaden strotzt.
Wenn Sie einen Monat in Deutschland regieren würden, was würden Sie ändern, was sollte bleiben?
Unsere Gesellschaft ist geprägt von den wichtigsten drei Gütern:
Demokratie, Rechtstaatlichkeit und soziale Marktwirtschaft.
Trotz vieler
Kritiken funktioniert Deutschland und auch Österreich im Vergleich
zu vielen anderen Ländern sehr gut.
Dessen sind sich viel zu Wenige
bewusst.
Viel mehr Offenheit in der Politik zum Bürger hin würde
Vertrauen schaffen.
Was sollte man im Leben unbedingt einmal
erlebt haben?
Die Geburt seiner eigenen Kinder. Meine Frau und ich haben zwei
gesunde, liebe Mädchen.
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