2. Vorlesung Anwendung von Graphen zur Modellierung Isomorphie von Graphen Untergraphen, insbesondere Bäume Ulrike Baumann Algebra für IST Modellierung von Netzwerken Prozessoren p1 , p2 , . . . , pn , die untereinander kommunizieren und Teilprobleme bearbeiten können Beispiel: n = 16 ABER: Abstände zwischen den Prozessoren sind zu groß, Einfügen aller Kanten ist zu teuer. Ulrike Baumann Algebra für IST Bipartite Graphen, Hypercube Qn Ein Graph G = (V , E ) heißt bipartiter Graph G (A, B), wenn es zwei nichtleere Teilmengen A, B von V mit V = A ∪ B und A ∩ B = ∅ so gibt, dass für jedes e ∈ E gilt: e ∩ A 6= ∅ und e ∩ B 6= ∅ Beispiel: n-dimensionaler Würfel Qn (n ≥ 2) Knoten: (a1 , a2 , . . . , an ), ai ∈ {0, 1} für i = 1, 2, . . . , n Kanten: Zwei Knoten werden genau dann durch eine Kante verbunden, wenn sie sich in genau einer Koordinate unterscheiden. Der n-dimensionale Würfel Qn ist ein bipartiter Graph. Ulrike Baumann Algebra für IST Isomorphie von Graphen Ein Graph G1 heißt zu einem Graphen G2 isomorph, wenn das Graphendiagramm von G2 so beschriftet werden kann, dass ein Graphendiagramm von G1 ensteht. Bezeichnung: G1 ∼ = G2 Isomorphieproblem (für Graphen): Man entscheide, ob für gegebene Graphen G1 , G2 gilt: G1 ∼ = G2 Die Isomorphie von Graphen ist eine Äquivalenzrelation: G1 ∼ = G1 (∼ = ist reflexiv) ∼ G1 = G2 ⇒ G2 ∼ = G1 (∼ = ist symmetrisch) ∼ G1 ∼ G und G G ⇒ G1 ∼ = ist transitiv) = 2 = G3 (∼ 2 = 3 Man spricht von zueinander isomorphen Graphen. Werden unbeschriftete Graphendiagramme angegeben, dann sagt man, dass die Graphen bis auf Isomorphie gegeben sind. Ulrike Baumann Algebra für IST Untergraphen Sei G = (V , E ) ein Graph. Ein Graph G ′ := (V ′ , E ′ ) mit V ′ ⊆ V und E ′ ⊆ E heißt Untergraph von G . Ist ein Weg P mit den Endpunkten u, v Untergraph eines Graphen G , dann sagt man, dass u und v in G durch den Weg P verbunden sind. Ein Graph G heißt zusammenhängend, wenn es zu je zwei Knoten u, v von G einen Weg in G gibt, der u und v verbindet. Ist ein Kreis C Untergraph eines Graphen G , dann sagt man, dass G den Kreis C enthält. Ein zusammenhängender Graph, der keinen Kreis enthält, heißt Baum. Ulrike Baumann Algebra für IST Bäume Ein zusammenhängender kreisloser Graph ist ein Baum. Ein kreisloser Graph ist ein Wald. Jeder Graph, der nicht zusammenhängend ist, zerfällt in Komponenten (das sind maximale zusammenhängende Untergraphen). Eigenschaften von Bäumen: (1) Jeder Baum mit Knotenanzahl n > 1 hat mindestens zwei Knoten vom Grad 1 (Blätter). (2) Jeder Baum mit Knotenanzahl n hat Kantenanzahl n − 1. (3) Jeder kreislose Graph mit Knotenanzahl n und Kantenanzahl n − 1 ist ein Baum. (4) Sind u, v zwei verschiedene Knoten in einem Baum T , dann gibt es in T genau einen Weg mit den Endpunkten u und v . Sei G = (V , E ) ein Graph. Ist ein Untergraph T ′ = (V , E ′ ) von G ein Baum, dann nennt man ihn ein Gerüst von G . Ulrike Baumann Algebra für IST