Stunde 0- Befreiung oder Niederlage?

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Stunde 0- Befreiung oder Niederlage?
Gliederung:
1. Beantwortung nach Weizsäcker
2. Wichtige Ereignisse nach dem Ende des II. WK
3. Das Potsdamer Abkommen
3.1 Was ist das Potsdamer Abkommen?
3.2 Demokratisierung
(3.3 Denazifizierung)
1. Beantwortung der Frage nach Richard von Weizsäcker
(Quelle: Ansprache vom 8.5.1985)
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jedes Volk eigene Intention zum Ausgang des 2. Weltkrieges
zunächst Furcht und Ungewissheit um Folgen des Krieges für Deutschland → Rache?
„Erschöpfung, Ratlosigkeit und neue Sorgen kennzeichneten die Gefühle der meisten.“
Angst um Angehörige, Sinnfrage um Neuaufbau der zerstörten Gebäude
„Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine
ungewisse, dunkle Zukunft.“
jedoch wurde nach einiger Diplomatie und Zeit positive Gedanken an Zukunft: „Der 8. Mai
war ein Tag der Befreiung. […] als Ende eines Irrwegs deutscher Geschichte.“
für Deutsche kein Tag zum Feiern, jedoch um neue Hoffnung zu schöpfen
„Schuld oder Unschuld [ist] […] nicht kollektiv, sondern persönlich.“
nicht jeder hatte Schuld an den Verbrechen während der NS-Zeit, doch viele wollten sie
nicht wahrhaben, haben sich davor versteckt
schwere Erbschaft für uns
„Es gab keine Stunde Null, aber wir hatten die Chance zu einem Neubeginn.“ →
Erinnerung an Vergangenheit sollen nicht gelöscht werden → Lehre für Gegenwart und
Zukunft → Suche nach Versöhnung zwischen den damals Beteiligten
NS-Zeit = „Mahnmal des Denkens und Fühlens in unserem eigenen Inneren“
Doch es stellt sich die Frage: Können wir uns überhaupt in die Lage der damals
Geschädigten versetzen?
Hilfe zum Wiederaufbau → Vertrauensbasis geschaffen → Deutsche sollen nicht noch
einmal Krieg beginnen können/wollen
Wiederzusammenführung der deutschen Gesellschaft → gegenseitiges Vertrauen
„An die Stelle der Unfreiheit haben wir die demokratische Freiheit gesetzt.“
Befreiung des Geistes und des Denkens
Anerkennung unverletzlicher Menschenrechte → heutzutage in Deutschland bester Schutz
der Freiheitsrechte aller Zeiten; dichte soziale Gemeinschaft
→ Grund genug zur Dankbarkeit über Ereignisse nach '45; Leitlinie für unser Verhalten in
Gegenwart und Zukunft
Aufgaben der Außenpolitik: Ausgleich, Entspannung, friedliche Nachbarschaft
Aufgaben der Innenpolitik: Vorbeugung moralischer Überheblichkeit und utopischer
Heilslehren, wie in 1933-'45
2. Wichtige Ereignisse nach dem Ende des II. Weltkrieges
3. Das Potsdamer Abkommen
3.1 Was ist das Potsdamer Abkommen?
Das Potsdamer Abkommen wurde auf der Potsdamer Konferenz von 1945
geschaffen, bei der 3 der 4 Siegermächte durch ihre Führung und die Außenminister
vertreten waren. Anwesende waren:
vertreten durch Josef Stalin und Wjatscheslaw Michailowitsch
Molotov
vertreten durch Harry S. Truman und James F. Bynes
vertreten durch Winston S. Churchill und Anthony Eden
(wurden aber später durch Nachfolger abgelöst)
Ziel: Einrichtung eines Kontrollrates und somit Schaffen und Vorbereitung von
Friedensverträgen mit deutschlands Verbündeten
→ 5 Hauptziele bezüglich Deutschlands: Denazifizierung, Demilitarisierung,
Demokratisierung, Dezentralisierung und Demontage
3.2 Demokratisierung
= (hier) Vorbereitung einer Umgestaltung des deutschen politischen Lebens auf
demokratischer Grundlage
– „Wiederbeginn des politischen Lebens“
– durch neue Besatzungszonen nun neue zentrale politische Einheiten
→ Politik von Besatzungszonen abhängig:
In den 3 Westzonen:
– die Alliierten rekrutierten deutsches Personal für Ämter etc.
– zunächst wurden politische Parteien und Organisationen nur zögerlich und lokal
zugelassen
– Anfangs waren Parteien wie die CDU/CSU, FDP, SPD und KPD von großer
politischer Bedeutung (Parteien berücksichtigten Fehler und Erfahrungen aus der
Zeit der Weimarer Republik und des 3. Reichs)
Unterschiedliche Denkweisen in den Parteien:
SPD:
– Beziehen auf antifaschistische Grundeinstellung und Abgrenzung von Diktatur
– freiheitliche Grundeinstellung + Vermeiden der Weltanschauung d. Weimarer Zeit
– Versuchen die demokratische Kraft zu stärken
CDU:
– versuchten die konfessionellen Grenzen des „Katholischen“ Weimarer Zentrums zu
überwinden (mittels überkonfessioneller christlich orientierter Partei)
FDP:
– vereinten die liberalen Parteien der Weimarer Republik (DVP, DDP)
1949 wurde in der BRD ein Grundgesetz beschlossen, welches eigentlich als eine vorläufige
Verfassung diente. Als Folge davon wurde am 15. September 1949 der erste Bundeskanzler,
Konrad Adenauer, gewählt.
In der Sowjetischen Besatzungszone:
– Regierungs- und Verwaltungsstrukturen schon wesentlich früher vorhanden als in
BRD → völlig nach Sowjetischer Struktur von „unten nach oben“ geordnet
– schon vor dem Potsdamer Abkommen wurde die Bildung antifaschistischer Parteien
und Gewerkschaften zugelassen
– KPD trat in den Vordergrund
– Parteigründung war zwar zugelassen, aber verlor bald allerdings an Unabhängigkeit
– KPD baute Machtposition durch Konstruktion einer Einheitsfront „der
antifaschistisch-demokratischen Parteien“ durch Zusammenarbeit mit SMAD auf
– KPD und SMAD versuchten eine Zusammenarbeit mit der SPD (→ Zusammenarbeit
der Arbeiterparteien), allerdings war dies innerhalb der SPD umstritten, da
Westvertreter eine Vereinnahmung der SPD durch die Kommunisten befürchteten
→ Druck von Staat war allerdings zu groß
KPD und SPD verbündeten zur SED (Zwangsvereinigung)
3.2 Denazifizierung
– Bildung von antifaschistischen Gruppierungen in ganz Deutschland
– Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse (siehe Exkursion)
– Personen die Mitglied der NSDAP waren, wurden aus dem öffentlichen Dienst
entlassen (nicht nur in öffentlichem Dienst)
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