Stellenwert eines Multiplex-PCR-Testsystems in der Diag

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Stellenwert eines Multiplex-PCR-Testsystems in der Diagnostik der akuten periprothetischen Infektionen (SIRS)
Dr. M. Gebauer, C. Lausmann, L. Frommelt, Prof. T. Gehrke
Fragestellung: Die periprothetische Gelenkinfektion stellt im akuten Fall bei einsetzender systemischer Manifestation (systemisches inflammatorisches Responssyndrom, SIRS) ein bedrohliches
Krankheitsbild dar. In der Akutphase ist hierbei das ursächliche Pathogen nicht identifiziert, weshalb
einer zügigen mikrobiologischen Diagnostik und Charakterisierung des ursächlichen Pathogens eine
entscheidende Rolle zukommt, da hiervon die Initiierung einer gezielten antimikrobielle Therapie
abhängt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Stellenwert eines Multiplex-PCR-Testsystems in der
Diagnostik der akuten periprothetischen Infektion zu untersuchen.
Methodik: In einem prospektiven Ansatz wurden Gelenkaspirate (Hüft- und Kniegelenk) von 30 Patienten, welche aufgrund einer akuten (15 Patienten, mit einsetzender systemischer Manifestation,
SIRS) bzw. chronischen (15 Patienten) periprothetischen Gelenkinfektion mit dem Multiplex-PCRDiagnostiksystem (Unyvero i60 ITI, Curetis) untersucht und die Befunde mit den Resultaten der konventionellen mikrobiologischen Analytik verglichen. Hierbei umfasste das Probenspektrum des eingesetzten Multiplex-PCR-Diagnostiksystems 90 Pathogenmarker sowie 20 Resistenzmarker. Zusätzlich zur molekularbiologischen Diagnostik wurden übliche Infektionsparameter (Serum: Leukozyten,
CRP;Aspirat: Leukozytenzahl, Esterase, Zellzahl) bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mit dem eingesetzten Multiplex-PCR-Diagnostiksystem konnte in
über 90% der analysierten Fälle das bakterielle Pathogen binnen weniger Stunden zuverlässig identifiziert werden. Der Abgleich mit der konventionellen mikrobiologischen Diagnostik bestätigte die
Diagnostik (perfect match). Somit könnte das eingesetzte Multiplex-PCR-Diagnostiksystem eine
mögliche Ergänzung im Rahmen der Akutdiagnostik der periprothetischen Infektion darstellen. Studien an größeren Kollektiven sollten diese diagnostische Option weiter analysieren.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirugie, DKOU, Berlin, 20-23 Oktober 2015
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