Grundwissen Geschichte 8. Klasse Folgende Daten solltest du dir merken 14.7.1789 1806 I I Sturm a.d. Ende des Bastille HRRDN 1815 I Wiener Kongress 1832 1848/49 1871 1914-1918 I I I I Hambacher Paulskirchen- Gründung d. 1. Weltkrieg Fest versammlung dt. Kaiserreichs 1917 I Revolution in Russland Folgende Begriffe solltest du dir merken: Auswahl von wichtigen Grundwissensbegriffen aus früheren Jahren Quellen Polytheismus Monotheismus Aristokratie Demokratie Antike Mittelalter Kaiser Lehenswesen Investiturstreit Kreuzzüge Ständewesen Kurfürsten Neuzeit Renaissance Martin Luther (1483-1546) Überlieferungen, aus denen Kenntnisse über das Vergangene gewonnen werden können. Man unterscheidet: - schriftliche Quellen (z.B. Inschriften, Briefe, Verträge) - bildliche Quellen (z.B. Gemälde, Filme), - Gegenstände (z.B. Gebrauchsgegenstände, Bauwerke) - mündliche Quellen (z.B. Augenzeugenberichte). Glaube an mehrere Götter (z.B. Ägypter, Griechen, Römer, Hinduisten) Glaube an einen einzigen Gott (Juden, Christen, Muslime) (griech. Herrschaft der Besten) Regierungsform in der eine kleine durch Geburt bevorzugte Schicht (Adel) herrschte (griech. Herrschaft des Volkes) Regierungsform, in der die Bürger herrschen. Im antiken Athen waren aber Frauen, Sklaven und Fremde vom Mitspracherecht ausgeschlossen Heute verstehen wir unter Demokratie eine Herrschaftsform, bei der alle Bürger Vertreter (Abgeordnete) wählen, die in einer Versammlung (Parlament) über wichtige Fragen des Staates entscheiden. Zeitalter des griechisch-römischen Altertums (1000 v.Chr.- 500 n.Chr.) Epoche zwischen der Antike (Ende des weströmischen Reiches) und der Neuzeit (Reformation). Sie umfasst also etwa den Zeitraum zwischen 500 und 1500 n. Chr. Titel des höchsten weltlichen Herrschers. Die Krönung Karls des Großen zum Kaiser begründete das abendländische Kaisertum, das an das (west-) römische Kaisertum anknüpfte. Mit dem Kaisertum verband sich die Idee eines geeinten christlichen Weltreiches. Lehen: ein vom Herrn an den Vasall lebenslang geliehenes Gut (Land, Amt); Lehensmann und Lehensherr waren sich gegenseitig zu Treue verpflichtet. Der Vasall leistete zudem Waffendienst, der Lehensherr gewährte Schutz. Mächtige Kronvasallen (Herzöge, Bischöfe) verliehen Besitz an Untervasallen (Ritter) weiter. Im HRRDN wurde das Lehen erblich, was die Macht des Königs einschränkte. (lat. investire = bekleiden) Streit zwischen der Kirche und dem König um die Investitur (= Einsetzung hoher Geistlicher durch weltliche Herrscher). Ein Kompromiss wurde erst 1122 mit dem Wormser Konkordat erreicht. Kriegszüge, die zwischen 1096 und 1291 zur „Befreiung“ des Heiligen Landes von der Herrschaft der Muslime unternommen wurden. Aber auch Verfolgung von Ketzern (vom „rechten Glauben Abgewichene“) in Europa Jeder Mensch wurde in einen gesellschaftlichen Stand hineingeboren und hatte damit unterschiedliches Ansehen und Rechte. Die strenge Rangordnung galt als gottgegeben: 1. Stand: Klerus (Lehrstand), 2. Stand: Adel (Wehrstand), 3. Stand: Bauern (Nährstand), später auch Bürger = die große Masse der Bevölkerung. Außerhalb der Ständegesellschaft blieben sozial verachtete Gruppen (z.B. Henker, Spielleute) und die Juden. 7 zur Königswahl berechtigen deutsche Fürsten: 3 geistliche und 4 weltliche Fürsten Epoche ab ca. 1500 n. Chr.: Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ist durch die Entwicklung eines neuen, selbstbewussten Menschenbildes (Humanismus, Renaissance), die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung unbekannter Erdteile und die Reformation gekennzeichnet. (franz. = Wiedergeburt) Wiederentdeckung der antiken Kultur, die seit 1300 von Italien ausging und bis 1600 die Kultur der europäischen Staaten beeinflusste. Deutscher Reformator, der 1517 mit der Veröffentlichung der 95 Thesen die Missstände in der katholischen Kirche kritisierte und eine Reform auf Grundlage der Bibel forderte. Der Konflikt führte Absolutismus Hegemonie Konstitutionelle Monarchie Parlament zur Spaltung des Glaubens. Regierungsform des 17./18. Jhd., bei der der Monarch die uneingeschränkte Herrschaft innehatte (Souveränität). Er wurde als Stellvertreter Gottes betrachtet, der über den Gesetzen steht. Er leitete die Verwaltung und die Rechtsprechung und machte die Gesetze. (gr. = Führung) politische, wirtschaftliche oder kulturelle Vormachtstellung eines Staates gegenüber anderen Staaten Staatsverfassung, in der die Macht eines Monarchen durch eine Verfassung (Konstitution) eingeschränkt wird (seit 1689: Bill of Rights, in England). Die Verfassung legte die Mitwirkung des Parlaments bei der Gesetzgebung und der Aufstellung des Staatshaushalts fest. (franz. parler = reden) Volksvertretung, die sich aus den königlichen Beratungen am Hof entwickelte. Das erste Parlament gab es in England (14. Jhd.), es war geteilt in Oberhaus (hoher Adel und Klerus) und Unterhaus (gewählte Vertreter der Städte). Grundwissen der 8.Klasse Aufklärung Menschenrechte Gewaltenteilung Volkssouveränität Bürgertum Nation Nationalismus Napoleon Montgelas Denkrichtung, im 17. und 18. Jhd., die die Vernunft (ratio) über den Glauben stellte und zum entscheidenden Maßstab des Denkens und Handelns machte. Die Aufklärer forderten Freiheit und Gleichberechtigung. unantastbare Rechte, die jedem Einzelnen von Natur aus zustehen, unabhängig von seiner Herkunft und Stellung in der Gesellschaft (z.B. Gleichheit aller vor dem Gesetz, Recht auf Unversehrtheit, Meinungs- und Glaubensfreiheit). Trennung der Staatsgewalt in Legislative (Gesetzgebung => Parlament), Exekutive (ausführende Gewalt => Regierung) und Judikative (Rechtsprechung => Gerichte), um Machtkonzentration und Willkür zu verhindern. Grundsatz, nach dem alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht, das seinen Willen über gewählte Vertreter (repräsentative Demokratie) zur Geltung bringt. Eine durch Besitz und Bildung gekennzeichnete Schicht (z. B. Händler, Handwerker, Ärzte), die sich von Adel, Klerus, Bauern und Arbeitern abhebt. Ende des 18. Jhds. forderte das Bürgertum die Gleichberechtigung mit den privilegierten 1. und 2. Ständen der Gesellschaft. Eine große Gruppe von Menschen, die in einem Gebiet zusammenleben und sich auf Grund einer gemeinsamen Sprache, Kultur und Geschichte als eine Gemeinschaft fühlen. Politische Strömung, die von der neu entstandenen Idee der Nation abgeleitet war. Allen in einem bestimmten Gebiet lebenden Menschen sollte ihre Gemeinsamkeiten bewusst gemacht und ein gemeinsamer Nationalstaat gegründet werden. Im Laufe des 19. Jhd. entwickelte sich zunehmend ein übersteigertes Nationalgefühl, das die eigene Nation auf- und andere Nationen abwertete, was zu vielen Kriegen führte. Napoleon krönte sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen. Damit wurde Frankreich wieder zu einer Monarchie. Seine Karriere beruhte auf militärischen Erfolgen und innenpolitischen Leistungen, wie dem neuen Gesetzbuch (Code civil), das die Errungenschaften der Revolution und ihm die unbedingte Gefolgschaft der Franzosen sicherte. Nach militärischen Niederlagen wurde er 1814 abgesetzt und verbannt. Montgelas war von den Ideen der Aufklärung geprägt und reformierte den bayerischen Staat nach französischem Vorbild. Unter dem bayerischen König Max I. Josef war er leitender Minister. Montgelas gilt wegen seiner Reformen als „Vater des modernen Bayerns“. Restauration und Revolution in Bayern Wiener Kongress Deutscher Bund Liberalismus Hambacher Fest Nach der Niederlage Napoleons versuchten Vertreter der europäischen Monarchien Europa nach den Prinzipien der Restauration, Legitimität und Solidarität neu zu ordnen. (1815) Nach Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde auf dem Wiener Kongress ein lockerer Staatenbund aus 39 souveränen Fürstentümern und Städten gegründet. Dem Bund fehlte eine einheitliche Regierung ebenso wie eine Verfassung. Das einzige zentrale Organ war die Bundesversammlung in Frankfurt. Eine in der Aufklärung wurzelnde politische Bewegung, die Grundrechte (Freiheit und Gleichheit) für alle Bürger und eine Verfassung forderte und sich damit gegen die staatliche Bevormundung der Bürger, sowie gegen die Privilegien des Adels wendete. politische Massenkundgebung der bürgerlich- liberalen Opposition mit der Forderung eines freiheitlichen deutschen Nationalstaats. (1832) Paulskirchenversammlung Nach revolutionären Unruhen im März 1848 („Märzrevolution“) beugen sich die deutschen Monarchen zunächst den liberalen Forderungen. In Frankfurt trat das erste gewählte gesamtdeutsche Parlament, die Paulskirchenversammlung, zusammen und verabschiedete eine Verfassung. Das Parlament scheiterte, da sich die Fürsten weigerten, die Beschlüsse der Abgeordneten zu akzeptieren. Das Parlament wurde aufgelöst und der Deutsche Bund in seiner alten Form restauriert. Industrialisierung und Soziale Frage Industrielle Revolution Soziale Frage Sozialismus/ Kommunismus Arbeiterbewegung Die Industrialisierung begann um 1760 in England mit wichtigen Erfindungen (Dampfmaschine), die die Massenproduktion in großen Fabriken erlaubten. Die Industrielle Revolution hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen. Bezeichnung für wachsende Missstände, die durch die Industrielle Revolution entstanden: Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, Frauen- und Kinderarbeit, Wohnungsnot, fehlende soziale Absicherung Unternehmer, Kirche, Staat und Arbeiter suchten nach unterschiedlichen Lösungen, um der Verelendung der Arbeiter entgegenzuwirken. Sozialismus ist die auf den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels basierende politische Alternative zum bürgerlichen Liberalismus: Kapital und Produktionsmittel (Maschinen und Fabriken) sollen sich in Gemeineigentum und nicht mehr in Privateigentum befinden. Die Gewinne sollen nicht mehr den Unternehmern, sondern der Gesellschaft zustehen. Die Geschichte wird als eine Abfolge von Klassenkämpfen interpretiert, die erst im Kommunismus, einer idealen klassenlosen Gesellschaft, nicht mehr existieren. Der Sozialismus ist das Übergangsstadium vom Kapitalismus zum Kommunismus. Die zunehmenden sozialen Probleme schufen innerhalb der Arbeiterschaft ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Zur Durchsetzung ihrer Interessen organisierten sich die Arbeiter in Parteien (SPD), Genossenschaften und Gewerkschaften. Das deutsche Kaiserreich Deutsches Kaiserreich Bismarck (18151898) Reichstag Parteien Kulturkampf Sozialistengesetze Sozialgesetzgebung Das Deutsche Kaiserreich wurde 1871 nach dem Sieg im deutsch-französischen Krieg als konstitutionell-monarchischer Bundesstaat gegründet. An der Spitze stand der König von Preußen als Deutscher Kaiser. Otto von Bismarck entstammte dem konservativ, monarchisch-geprägtem preußischen Landadel. 1862 wurde Bismarck preußischer Ministerpräsident. Nach der Gründung des Kaiserreichs wurde er Reichskanzler und Vorsitzender des Bundesrates. Bismarck stellte die außenpolitischen Weichen zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs, dessen Politik er bis zu seiner Entlassung als Reichskanzler 1890 entscheidend prägte. Bezeichnung für das Parlament des Kaiserreichs. Die Abgeordneten wurden nach dem allgemeinen und geheimen Wahlrecht gewählt. Der Reichstag war an der Gesetzgebung beteiligt, er war jedoch im Kaiserreich ohne Einfluss auf die Reichsregierung und nahm gegenüber Kaiser, Reichskanzler und Bundesrat eher eine untergeordnete Stellung ein. (lat. pars = Teil, Gruppe) Eine Partei ist ein Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen politischen Zielen, die Einfluss auf die Gestaltung des Staats nehmen wollen. Im 19. Jhd. waren die Parteien lockere Vereinigungen angesehener Persönlichkeiten, aus denen sich die modernen Parteien entwickelten. In Deutschland gibt es seit der Revolution von 1848 politische Parteien, die sich in vier Gruppen einteilen ließen: Konservative, Liberale, Zentrum (Partei des politischen Katholizismus), Sozialisten Die von Bismarck geführte Auseinandersetzung zwischen dem Staat und der katholischen Kirche um die Bestimmung des Verhältnisses von Staat und Kirche. (1873-1878) Gesetz Bismarcks zur Bekämpfung der Sozialdemokratie: u.a. Auflösung von Vereinen, Versammlungsverbote. Nach Bismarcks Entlassung (1890) wurden die Sozialistengesetze wieder aufgehoben Die Sozialgesetzgebung war das Gegenstück zu Bismarcks Sozialistengesetz. (Zuckerbrot und Peitsche) Die Gesetze zur Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung sollte die Arbeiterschaft in Notsituationen finanziell absichern, damit die Arbeiter an den Staat binden und von der Sozialdemokratie fern halten. Die Sozialgesetzgebung markiert den Beginn moderner staatlicher Sozialpolitik. Imperialismus und Erster Weltkrieg Imperialismus Machtstreben, religiöses oder kulturelles Sendungsbewusstsein sowie wirtschaftliche und innenpolitische Gründe veranlassten die Industriestaaten, vor allem im Zeitraum von 1880 – 1918, Kolonialreiche in Afrika und Asien zu errichten. Im Wettlauf um die Kolonien kam es zu zahlreichen Konflikten und Kriegen Vertrag von Versailles Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten nach Ende des 1. Weltkriegs. Deutschland wurde die alleinige Kriegsschuld zugeschrieben, es musste Gebiete abtreten, hohe Reparationszahlungen leisten und seine Rüstung begrenzen. Die Bestimmungen des Vertrags wurden in Deutschland als ungerecht empfunden, seine Revision (Abänderung) war das Ziel aller Regierungen der Weimarer Republik.