Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Datum: Otto von Bismarck – Politiker für Deutschland oder für Preußen? Biographischer Abriss Otto von Bismarck geb.: politischer Werdegang: - gest.: „Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht; Bayern, Württemberg, Baden mögen dem Liberalismus indulgieren [dulden, ihm gegenüber nachsichtig sein], darum wird ihnen doch keiner Preußens Rolle anweisen; Preußen muß seine Kraft zusammenfassen und zusammenhalten auf den günstigen Augenblick, der schon einige Male verpaßt ist; Preußens Grenzen nach den Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben nicht günstig; nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden – das ist der große Fehler von 1848 und 1849 gewesen – sondern durch Eisen und Blut.“ (Otto von Bismarck: Rede vor der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses am 30.09.1862) zit. nach: http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=250&language=german (03.09.08) Arbeitsaufträge: 1. Erstelle einen kurzen Abriss des Lebens Otto von Bismarcks, gehe dabei vor allem auf seine Politik ein! Notiere die verwendeten Quellen! (Hausaufgabe) 2. Beschreibe die Bedeutung, die Bismarck dem Königreich Preußen zuschreibt! 3. Erarbeite anhand des vorliegenden Zitats Bismarcks Stellung zur liberalen Bewegung in Deutschland! 4. Informiere deine(n) Nachbar(i)n über deine Ergebnisse und lass dich von ihm/ihr über Bismarcks Verhältnis zu Österreich informieren. Bismarcks Verhältnis zu Österreich: Bismarcks Verhältnis zum Liberalismus: Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Datum: Otto von Bismarck – Politiker für Deutschland oder für Preußen? Biographischer Abriss Otto von Bismarck geb.: politischer Werdegang: - gest.: „Nach der Wiener Politik ist einmal Deutschland zu eng für uns beide, solange ein ehrliches Arrangement (Vereinbarung) über den Einfluss eines jeden in Deutschland nicht getroffen und ausgeführt ist, pflügen wir beide den selben streitigen Acker [...] Der deutsche Dualismus [Machtrivalität zwischen Habsburgern und anderen dt. Fürstenhäusern, ab dem 18. Jh. zwischen Preußen und Österreich] hat seit Karl V. in jedem Jahrhundert regelmäßig durch einen gründlichen inneren Krieg seine gegenseitigen Beziehungen reguliert und auch in diesem Jahrhundert wird kein anderes als dieses Mittel die Uhr der Entwicklung auf die richtige Stunde stellen können.“ (Bismarck 1856 über das Verhältnis zu Österreich)Zit. nach: Geschichte und Geschen A3; Leipzig 2005; S. 227 Arbeitsaufträge: 1. Erstelle einen kurzen Abriss des Lebens Otto von Bismarcks, gehe dabei vor allem auf seine Politik ein! Notiere die verwendeten Quellen! (Hausaufgabe) 2. Beschreibe die Bedeutung, die Bismarck dem Königreich Preußen zuschreibt! 3. Untersuch anhand des Zitats die Beziehung Bismarcks zu Österreich! 4. Informiere deine(n) Nachbar(i)n über deine Ergebnisse und lass dich von ihm/ihr über Bismarcks Verhältnis zum Liberalismus informieren! Bismarcks Verhältnis zu Österreich: Bismarcks Verhältnis zum Liberalismus: Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Datum: Das deutsche Kaiserreich – Monarchie, Demokratie oder „Kanzlerdiktatur“? M1 Die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs M2: Bismarck über den Parlamentarismus Über die Aufgabe und den Rang der parlamentarischen Landesvertretung äußerte Bismarck: „Preußen ist keineswegs durch Liberalismus und Freigeisterei groß geworden, sondern durch eine Reihe von kräftigen, entschlossenen Regenten, welche die militärischen und finanziellen Kräfte des Staates sorgfältig pflegten und schonten, sie aber auch in eigener, selbstherrschender Hand zusammenhielten um sie mit rücksichtslosem Mut in die Waagschale der europäischen Politik zu werfen. Dieses System müssen wir auch ferner beibehalten, wenn die Monarchie zu einem haltbaren Abschluss gelangen soll. Der parlamentarische Liberalismus kann dabei als vorübergehendes Mittel zu Zweck dienen, aber er kann nicht Zweck unseres Staatslebens sein. [...] Sie [die parlamentarische Vertretung] muss mit den Mitteln ausgerüstet sein, neue Gesetze und neue Steuern vom Lande abzuwehren und eine Kontrolle über den Finanzhaushalt und die Verwaltung auszuüben. Aber sie darf niemals die Macht haben, die Krone wider den Willen des Königs zu Handlungen zu nötigen oder deren Minister zu verdrängen, sonst wird sie diese Macht unfehlbar missbrauchen. Die Krone muss die volle Freiheit behalten, jede Änderung des bestehenden Rechtszustands zu hindern und sich von den Kammern (der Landesvertretung) weder Minister noch gesellschaftliche Systeme aufdrängen zu lassen.“ Arbeitsaufträge: 1. Nenne die vier bestimmenden Verfassungsorgane des Deutschen Kaiserreichs. 2. Analysiere die Funktion des Reichstages im politischen System des Kaiserreichs. Gehe dabei auch auf die Machtbefugnisse der anderen Verfassungsorgane ein. 3. Untersuche die Auffassungen Bismarcks zum Parlamentarismus. Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Datum: Das deutsche Kaiserreich – Monarchie, Demokratie oder „Kanzlerdiktatur“? M1 Die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs M2 Parlamentarier und Parlament I Der konservative Abgeordnete Elard von Oldenbourg-Januschau erregte 1910 in einer Reichstagssitzung mit dieser Äußerung Aufsehen: Der König von Preußen und der Deutsche Kaiser muss jeden Moment imstande sein, zu einem Leutnant zu sagen: „Nehmen sie zehn Mann und schließen Sie den Reichstag.“ M3 Parlamentarier und Parlament II Der Historiker und nationalliberale Abgeordnete Heinrich von Sybel meinte 1871: „Auch wenn eine Volksvertretung wie in Deutschland und Nordamerika , nicht die Kraft besitzt, Minister ein- und abzusetzen, so ist schon ihr Dasein und ihre Debatte, ihre Kritik des Budgets (Haushalts) und ihre Befugnis, misslungene Gesetzentwürfe zu vernichten, eine höchst bedeutende Schranke gegen jeden willkürlichen Absolutismus der Regierung. Diese Regierung aber in fester Hand und den Wogen der populären Agitation entzogen zu wissen, erscheint uns (...) als unschätzbarer Segen.“ Arbeitsaufträge: 1. Stelle in einem kurzen Vortrag die vier bestimmenden Verfassungsorgane kurz vor und erläutere das Schaubild zum politischen System des Deutschen Kaiserreichs. 2. Analysiere die Funktion des Reichstages im politischen System des Kaiserreichs. Gehe dabei auch auf die Machtbefugnisse der anderen Verfassungsorgane ein. 3. Untersuche die Auffassungen der Abgeordneten zur Rolle des Parlaments und überlege, wie sich diese Auffassung auf ihre Arbeit als Parlamentarier auswirken könnte. 4. Beurteile die Bedeutung des Parlaments im politischen System des Kaiserreichs. Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Datum: Das deutsche Kaiserreich – Monarchie, Demokratie oder „Kanzlerdiktatur“? M1 Die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs M2 Kaiser Wilhelm über monarchische Herrschaft In einer Rede vor dem ostpreußischen Provinziallandtag in Königsberg sagte Kaiser Wilhelm 1890: „[Königsberg hat seine besondere Bedeutung erhalten] dadurch, dass seine Majestät der dahingegangene Kaiser Wilhelm I. das Königtum von Gottes Gnaden von Neuem hier proklamiert und dort in der Schlosskirche der gesamten Welt gegenüber zum Ausdruck gebracht hat; dieses Königtum von Gottes Gnaden, was ausdrückt, dass wir Hohenzollern Unsere Krone nur vom Himmel nehmen und die darauf ruhenden Pflichten dem Himmel gegenüber zu vertreten haben. Von dieser Auffassung bin auch ich beseelt, und nach diesem Prinzip bin ich entschlossen, zu walten und zu regieren.“ Arbeitsaufträge: 1. Nenne die vier bestimmenden Verfassungsorgane des Deutschen Kaiserreichs. 2. Analysiere die Funktion des Reichstages im politischen System des Kaiserreichs. Gehe dabei auch auf die Machtbefugnisse der anderen Verfassungsorgane ein. 3. Untersuche die Einstellung Kaiser Wilhelm II. zur Herrschaft und leite daraus seine Einstellung zum Parlament ab. Arbeitsblatt Geschichte Klasse 9 Name: Folie Quelle: Geschichte Geschehen Band 3; Leipzig; 2008; S. 235 Datum: