Ektoparasiten bei Hund und Katze - Kleintierpraxis Dr. Nina Müller

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Autorin: Dr. med. vet. Nina Müller
Ektoparasiten bei Hund und Katze
Flöhe und Zecken sind die häufigsten Ektoparasiten bei Hund und Katze.
Auch

Läuse,

Haarlinge,

Schuppenmilben,

Herbstgrasmilben sowie

Räudeerreger ( Milben )
befallen die Haut unserer Haustiere und führen zu juckenden Ekzemen. Sie werden im Verlauf einer
gezielten Ektoparasiten -Bekämpfung mitbehandelt.
Es gibt 11 Zecken- und 2 Floharten,die alle Krankheitsüberträger für Mensch, Hund und Katze sind.
Daher ist die äußerliche Zecken- und Flohbekämpfung bei unseren Haustieren heute
unumgänglich.
 Floh- und Zeckenbekämpfung
Zur äußerlichen Anwendung gibt es:
Spot – on - Tropfen auf die Haut der Tiere
Sprays
Floh- und Zeckenhalsbänder
Shampoos und Ungezieferpuder
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Zur innerlichen Anwendung gibt es:
Tabletten, die den Flohzyklus unterbinden
Injektionen und Suspensionen, die besonders für Katzen geeignet sind
Das geeignete Mittel sollte im Gespräch mit dem Tierarzt unter Berücksichtigung der
Empfindlichkeit des Haustieres und dessen Umgebung (Kleinkinder, Aquarientiere, Vögel)
ausgewählt werden.
Ungeziefersanierung der Umgebung:
Bei Flohbefall muss auch die Umgebung des Haustieres (Zwinger, Lager, Wohnung, Auto)
gründlich mit behandelt werden. Geeignete Vernichter von Flöhen, Larven und Eiern sind beim
Tierarzt in Form von
Raumsprays
Verneblern und
Puder
zu erhalten. Notfalls ist ein Kammerjäger einzuschalten.
Flöhe sind Überträger des Hundebandwurms.
Deshalb muss bei Flohbefall unbedingt eine Bandwurmkur erfolgen!
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Die Behandlung des Milbenbefalles (Räude) ist mit speziellen Waschungen vorzunehmen, die Sie
bei Ihrem Tierarzt erhalten.
Eine entsprechende Mitbehandlung der sekundär infizierten Hautpartien erfolgt nach tierärztlicher
Untersuchung und Anweisung.
Flöhe
Flöhe sind 2-3 mm große, schwarzbraune Ektoparasiten, die sich ca. eine Stunde zur Blutmahlzeit
vornehmlich im Rücken- und Halsbereich, hinter den Ohren und auf der Kruppe von Hund und
Katze aufhalten. Sie können 1 - 2 Monate ohne Blutmahlzeit in der Umgebung des Tieres leben.
Dort, oder auch auf dem Fell des Tieres legen sie ihre Eier ab. Aus den Eiern schlüpft eine Larve,
die sich, je nach Umgebungstemperatur, innerhalb von zwei Wochen bis zu sechs Monaten zur
Puppe weiterentwickelt. Die Puppe kann bis zu einem Jahr überleben. Der erwachsene Floh
schlüpft dann besonders in warmen Jahres- und Umgebungstemperaturen aus, besonders, wenn
die Wohnung im Winter geheizt wird. Nachdem der erwachsene Floh hunderte von Eiern gelegt hat,
stirbt er nach 6 Monaten. Seine Nachkommenschaft unterhält durch den Flohzyklus eine
permanente Flohplage.
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Klinische Erscheinungen beim Tier:
Stark juckende Ekzeme mit blutigen Kratzspuren am Körper des Haustieres.
Der Nachweis von Flöhen erfolgt durch Auffinden der Parasiten mit einem Flohkamm oder über den
typisch rußartigen, krümeligen Flohkot, der in Kotnestern im Fell zu finden ist.
Mit einem Tropfen Wasser aufgelöst, bildet der Blut enthaltende Flohkot einen rötlichen Fleck.
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Läuse
Es gibt verschiedene Arten von beißenden und saugenden Läusen, die wirtsspezifisch Hunde,
Katzen, Meerschweinchen und Menschen befallen.
Der Entwicklungszyklus findet ausschließlich auf dem Wirt statt. Adulte Läuse legen ihre Eier im Fell
ab, wo diese sog. Nissen an den Haarschäften festkleben.
Nach 7 - 10 Tagen schlüpfen die Läuse aus. Sie nehmen dann innerhalb von 24 Stunden ihre erste
Blutmalzeit und häuten sich anschließend dreimal innerhalb von drei Wochen.
Die adulten Läuse erkennt man an ihren kleinen, ovalen, blauen Körpern mit schwarzem Kopf, die
in Gruppen im Fell der Tiere festsitzen.
Befallene Körperregionen sind:
Kopf, Ohrbehänge, Achseln, Ellbogenbeuge, Leisten und die Gegend um den After.
Klinische Erscheinung:
Juckende, schuppende Ekzeme, die sich durch Kratzen der Tiere verschlimmern. Bei starkem Befall
von saugenden Läusen kann bei geschwächten Tieren sogar eine Blutarmut entstehen.
Haarlinge
Es sind 1,5 mm große, weißliche Ektoparasiten, die wie Läuse, ständig auf dem Wirt leben und dort
ihre Eier fest an die Haare kleben.
Durch ihre lebhafte Beweglichkeit verursachen sie einen erheblichen Juckreiz beim Tier.
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Zecken
Sie sind Überträger von
 Borreliose
 Babesiose
 Ehrlichiose
 Haemobartonellose
 Hepatozoonose
 Anaplasmose
Die wichtigsten Zeckenarten, die unsere Haustiere befallen können, sind:
Ixodes Arten
Rhipicephalus sanguineus
Dermacentor reticulatus und marginatus
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Drei Ixodes-Arten befallen unsere Hunde:
Ixodes ricinus = Holzbock
Ixodes hexagonus = Igelzecke
Ixodes canisuga = Fuchszecke
Ixodes ricinus - der gemeine Holzbock
ist die häufigste Zeckenart in Europa und lebt als Freilandzecke in lichten Wäldern und hohen
Wiesen.
Je nach Gegend ist sie Träger von Borrelia burgdorferi, dem Erreger der Lyme-Borreliose und
Überträger des FSME-Virus ( Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis ).
Der Holzbock macht drei Entwicklungsstadien bis zur erwachsenen Zecke durch, wobei Larven,
Nymphen und Adulte jeweils ihre Blutmahlzeiten zur Weiterentwicklung brauchen.
Die winzigen Larven leben am Boden bis zu 20 cm Höhe und erreichen damit vor allem
Kleinsäuger, wie Mäuse als Wirte.
Die 1 mm großen Nymphen haben ihren Lebensraum bis zu 50 cm Höhe und befallen somit
größere Wirttiere wie Igel, Rehwild, Hasen, auch Vögel und Katzen.
Die Adulten ( erwachsene, geschlechtsreife Zecken ) halten sich in ca. 1 m Höhe auf und warten
dort auf Rehwild, Hunde, Katzen und Menschen als Wirte.
Wirtsfindung:
Alle Zecken haben ein besonderes Organ, das Haller´sche Organ, das ihnen ermöglicht, einen
geeigneten Wirt zu finden. Zusammen mit anderen Sinnesorganen an den ersten Beinpaaren
empfinden sie Wärme, Bewegung und Kohlendioxyd in der Ausatmungsluft ihrer Opfer und lassen
sich gezielt auf sie fallen, oder werden von den Pflanzen abgestreift.
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Biss:
Mit schneideartigem Biss eröffnet die Zecke die Haut ihres Wirtes und stößt einen Stachel hinein.
Der Stachel wird mit einer klebrigen Masse fixiert. Der Speichel sondert lokal betäubende und
blutgerinnungshemmende Substanzen ab, so dass der Wirt den Zeckenbiss nicht spürt.
Beim Blutsaugen gelangen nach 2 - 6 Stunden durch den Speichel der befallenen Zecke die
Erreger von Borreliose und FSME in den Blutkreislauf des Wirtes.
Ixodes hexagonus - die Igelzecke und Ixodes canisuga - die Fuchszecke
haben gemeinsam, dass sie in den Nestern ihrer Wirte leben und dort alle drei Entwicklungsstadien
durchmachen.
Daher werden besonders Jagdhunde, die an Igel- oder Mardernester kommen oder in Fuchs- bzw.
Dachsbauten arbeiten, oftmals massenhaft mit allen Zeckenstadien befallen und tragen diese im
Fell mit nach Hause. Dort können sich diese Larven, Nymphen bzw. Adulten im Lager des Hundes,
besonders in Hundehütten, einnisten, sich weiterentwickeln und vermehren.
Da auch die Igel- und die Fuchszecke Überträger der Borreliose sind, ist die äußerliche
Zeckenprophylaxe und die Impfung gegen Borreliose bei Jagdhunden besonders wichtig.
Rhipicephalus sanguineus - die braune Hundezecke
Sie kommt ursprünglich aus den tropischen Ländern, lebt heute in allen wärmeren Gebieten als
Freilandzecke und befällt mit allen Entwicklungsstadien (Larven, Nymphen und Adulten) nur den
Hund! Mit ihm ist sie von den warmen Mittelmeer- und anderen Urlaubsländern in unsere und
nördlichere Breiten gelangt und kann sich in unseren beheizten Wohnungen, Zwingern, Ställen und
Hundekliniken als Hauszecke einnisten, weiterleben und vermehren.
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Die braune Hundezecke überträgt folgende Krankheitserreger auf die Hunde:
Babesia canis
den Erreger der Babesiose
Ehrlichia canis
den Erreger der Ehrlichiose (tropische
Panzytopenie des Hundes)
Haemobartonella canis
den Erreger der Haemobartonellose
Hepatozoon canis
den Erreger der Hepatozoonose
Dermacentor reticulatus
lebt in feuchten Gebieten, Auwäldern und Moorlandschaften Europas.
Dermacentor marginatus
lebt in trockenen Wiesengebieten und entlang sonniger Hänge.
Beide Dermacentor-Zeckenarten sind Überträger von Babesia canis.
Von Zecken übertragene Krankheiten:
Lyme-Borreliose
Babesiose
Ehrlichiose
Hämobartonellose
Hepatozoonose
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Lyme-Borreliose
Erreger
ist das Bakterium Borrelia burgdorferi
Klinische Erscheinung
Störung des Allgemeinbefindens, Mattigkeit,
Fieberschübe, Fressunlust, Lahmheit durch
Gelenkentzündungen, -schwellung,
Entzündung der Lymphdrüsen,
Nierenentzündung, Nierenfunktionsstörung.
Nachweis
der Borreliose - Erkrankung durch BorrelioseAK-Test ( positiv oder negativ für BorreliaAntikörper ).
Serologischer Antikörpernachweis ( IFAT ):
Titer über 1:64 gelten als positiv.
Gelenk- oder Lymphknotenpunktat bzw.
Hautbiopsie für direkten Erregernachweis.
Vorbeugung
Äußerliche Zeckenbekämpfung am Tier
und Borreliose – Impfung
Wir empfehlen die Borreliose - Impfung nur
nach negativen Test auf BorrelioseAntikörper.
Unter anderem weisen wir darauf hin, dass mit einer Borreliose – positiven - Hündin nicht gezüchtet
werden sollte, da die latenten Borrelien durch Stress ( z.B. Trächtigkeit ) wieder aktiv werden
können und die Borreliose - Erkrankung bei Mutterhündin und Welpen ausbrechen kann.
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Babesiose, Piroplasmose
Erreger
Babesia canis, die als Einzeller zu der Familie
der Piroplasmen gehören. Sie leben in den
Erythrozyten (rote Blutkörperchen), die sie
zerstören.
Überträger
Ripicephalus sanguineus ( die braune
Hundezecke ) und Dermacentor reticulatus
und marginatus.
Vorkommen
in allen Mittelmeerländern, besonders
Frankreich und Italien, aber auch in
Österreich, Ungarn und Deutschland
kommen sie in endemischen Herden vor.
Inkubationszeit
Klinische Erscheinung
3 Tage bis 3 Wochen
Die Babesiose kann in stressbedingten
Situationen ( Ortswechsel, Leistung,
Trächtigkeit ) durch die verminderte
Körperabwehrlage per akut und tödlich
verlaufen.
Mattigkeit, Fieber bis zu 42°C, blasse
Schleimhäute, Blutarmmut, rot- bis grünbrauner Urin, Nierenversagen, blutige ‚
Durchfälle, Gelbsucht, Milzvergrößerung mit
Einblutung. Die chronische Infektion verursacht
intermittierendes Fieber,
Fressunlust und Konditionsschwäche.
Geheilte Tiere sind Träger, bei denen die
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Erkrankung bei Stress und Kortisongabe
wieder ausbrechen kann.
Nachweis
Blutausstrich aus peripherer (Ohr-)vene,
Giemsa-Färbung: man sieht birnenförmige
Babesien in den roten Blutkörperchen.
Serologischer Antikörpernachweis ( IFAT ).
Vorbeugung
Äußerlicher Zeckenschutz
Bei Reise in Mittelmeerländer Prophylaxe
durch den Tierarzt per Injektion
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Ehrlichiose (Tropische Panzytopenie der Hunde)
Erreger
Ehrlichia canis ( Rickettien )
Überträger
Rhipicephalus sanguineus
Vorkommen
In allen südlichen Ländern, besonders in den
Mittelmeerländern. Inzwischen aber auch in
Deutschland, wo die Zecke mit Tieren und
Pflanzen eingeschleppt wurde.
Inkubationszeit
8 bis 20 Tage
Die Erkrankung verläuft in drei Phasen:
1. Phase der Krankheit, dauert 2 - 4 Wochen.
Erste Symptome sind hohes Fieber in Schüben, Schwäche, Anschwellung der Lymphdrüsen, Leber
und Milz,, blasse Schleimhäute, Atembeschwerden, wässrig bis eitriger Nasen- und Augenausfluss,
Hirnhautreizung, Muskelzuckungen, Krämpfe, Lähmungen.
Im Blutbild sieht man anzahlmäßig verringerte rote und weiße Blutkörperchen, vor allem auch
verringerte Blutplättchen.
2. Phase ist klinisch lange Zeit unauffällig. In dieser Phase versucht der Körper die zugrunde
gehenden Blutplättchen zu regenerieren. Die Ehrlichien leben in der Lunge, Leber und Milz weiter.
Hunde in dieser Phase fungieren als Reservoir für Ehrlichien, die beim Biss einer Zecke von dieser
aufgenommen und auf andere Hunde übertragen werden kann.
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3. Phase zeigt die Reaktion des Körpers auf die verminderten Blutplättchen und roten sowie weißen
Blutkörperchen.
Klinische Erscheinung
Starke Blutungsneigung in Haut und Schleim-
(Siehe Phase 1 bis 3)
häuten, Blutungen in den Augen,
blutiger Urin und Kot, Nasenbluten,
Bluthusten, Blutspucken, Anschwellung von
Lymphknoten, Leber und Milz.
Im Blutbild sieht man den Verlust aller
blutbildenden und gerinnungsfördernden
Zellen.
Nachweis
Direkter Erregernachweis im Blutausstrich.
Indirekt durch serologischen Antikörpernachweis(IFAT)
Vorbeugung
Äußerlicher Zeckenschutz
Hämobartonellose
Erreger
Hämobartonella canis ( Rickettien )
Überträger
Rhipicephalus sanguineus und Flöhe
Vorkommen
In allen südlichen Ländern, besonders in den
Mittelmeerländern. Inzwischen aber auch in
Deutschland, wo die Zecke mit Tieren und
Pflanzen eingeschleppt wurde.
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Inkubationszeit
2 bis 4 Tage
Klinische Erscheinung
Schwäche und Blutarmut durch Zerstörung
der roten Blutkörperchen.
Es werden nur in ihrer Abwehr
geschwächten Tiere infiziert, z.B. Tiere ohne
Milz, nach Parvovirose-Erkrankung
Nachweis
Direkter Erregernachweis im gefärbten
Blutausstrich
Vorbeugung
Äußerlicher Zeckenschutz
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Hepatozoonose
Erreger
Hepatozoon canis ( Protozoen )
Überträger
Rhipicephalus sanguineus.
Der Erreger lebt in der Zecke und wird vom
Hund (Tier) aufgenommen, wenn er die
Zecke zerbeißt und frisst.
Vorkommen
in Afrika, Südostasien, Indien und im
mittleren Osten; zwischenzeitlich leider auch
in Italien, Frankreich, Deutschland und in
Teilen der USA
Inkubationszeit
keine Angaben
Klinische Erscheinung
Abmagerung, Schwäche, Fieber, Durchfall,
apathisches Verhalten, Muskelschmerzen.
Hepatozoon canis ist eine
Protozoenerkrankung, bei der die
Sporozoiten den Darm durchbohren und sich
in Milz, Knochenmark und Leber vermehren
sowie auch Lunge, Herzmuskel und
Skelettmuskulatur befallen und sie zur
Granulombildung veranlassen.
Nachweis
der Erkrankung im Blutbild (Laborbefund)
und in Muskelbiopsien.
Im Röntgenbild der Röhrenknochen sieht
man deutliche periostale Auflagerungen an
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den Muskelansätzen.
Vorbeugung
Äußerlicher Zeckenschutz
Weitere, so genannte Reisekrankheiten
Leishmaniose
Erreger: Leishmania donovani, L. infantum u.a. ( Protozoen )
Die Leishmaniose gehört zu den sog. Reisekrankheiten an denen sich das Haustier bei einer
Reise in die südlichen Länder, besonders die am Mittelmeer liegenden Länder, anstecken kann.
Die Hunde - Leishmaniose wird durch viele Leishmanien-Spezies übertragen, die auch auf den
Menschen übertragbar sind und deshalb zu den Zoonosen zählen.
Vorkommen
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Die Vektoren von Leishmanien sind weibliche Mücken der Phlebotomus - Gattung. Diese nehmen
beim Stechen in die Haut eines infizierten Tieres ein Entwicklungsstadium der Leishmanien auf
(Amastigoten). Diese Amastigoten entwickeln sich in der Mücke weiter zu Promastigoten, die für
Hund und Mensch infektiös sind.
Ein einziger Stich dieser Mücke überträgt über 30 infektiöse Promastigoten, so dass eine
Erkrankung sicher erfolgt, zumal die Mücken noch abwehrhemmende Substanzen in ihrem Speichel
haben, die das Eindringen des Erregers in die Haut erleichtern. Die Vermehrung der Erreger im
Tier/Mensch erfolgt in den Zellen des Immunsystems (Makrophagen), deren abtötende Wirkung
durch komplizierte Stoffe in den Promastigoten blockiert ist.
Als Reaktion auf eine Infektion produziert das Immunsystem der Tiere weitere Makrophagen, die
von den Promastigoten als Wirtszelle befallen werden.
Durch die Blockade der abtötenden Mechanismen der Makrophagen, haben diese Vorstufen der
Leishmanien freien Lauf sich zu vermehren und weiter zu entwickeln.
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Klinische Erscheinung der Leishmaniose
Die Leishmanien werden durch den Stich einer infizierten Schmetterlingsmücke (Sandfliegen,
Phlebotomus) in die Haut von Hund/Mensch übertragen. Über Makophagen, in denen sie sich
vermehren, gelangen sie mit dem Blutstrom in alle blutbildenden Organe des infizierten Tieres.
Mit dem Blut werden sie wieder ausgeschwemmt und setzen sich in der Haut und/oder in inneren
Organen fest.
Die Haut reagiert mit schweren Entzündungen, die vor allem zunächst im Gesicht des Hundes
(schuppiger Haarausfall um beide Augen, sog. Brillenbildung) und an den Ohren (Ohrränder werden
haarlos und schuppig) auffallen. Die Haut sieht aus, wie mit Kleie bestreut. Diese nicht juckende,
schuppige Hautentzündung breitet sich dann über Nacken, Rücken, Gliedmaßen und Pfoten aus.
An exponierten Stellen können geschwürige Entzündungen auftreten (Liegeschwielen,
Sprunggelenke, Ballen).
CAVE: Die Ansteckung des Menschen via Hautwunden ist möglich!
Die Krallen wachsen vermehrt, sie bekommen eine abnormal lange und stark gebogene, plumpe
Form. Auch der Nasenspiegel verhornt und zeigt blutige Risse.
An den Augen sieht man eine Bindehaut- und Hornhautentzündung (Blinzeln, Tränen, Rötung); in
schweren Fällen ist der gesamte Augapfel entzündet.
Lymphknoten, Leber und Milz sind stark angeschwollen. Die Tiere fühlen sich matt, haben
wechselnden Appetit, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfälle und magern ab. Die schnelle
Ermüdung ist durch eine beginnende Blutarmut bedingt, da die Leishmanien die blutbildenden
Organe schädigen.
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Schließlich führt die fortgeschrittene Erkrankung zum Tod des Tieres aufgrund von
immunkomplexbedingten Nierenerkrankungen, Blutgerinnungsstörung und Folgeerkrankungen.
Die Inkubationszeit (= Zeit der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit) ist sehr variabel und wird
mit mehreren Wochen bis 5 - 7 Jahren angegeben.
Die Leishmaniose kann ab dem 15. Tag der Infektion durch einen serologischen
Antikörpernachweis (IFAT) festgestellt werden. Der direkte Erregernachweis ist auch über
Lymphknotenpunktion oder aus Randbereichen eines Hautgeschwürs (Handschuhe!) möglich.
Vorbeugung
Einsprühen mit mückenabwehrenden Stoffen ( Repellentien, wie Autan, Zedernöl u. dgl. )
Am besten ist es, die Hunde nicht auf Reisen in südliche Länder mitzunehmen!!!
Andernfalls sollte man, ca. 4 - 5 Wochen nach Rückkehr einer Reise in die Mittelmeerländer, bei
dem Hund mehrere (d.h. alle 3 - 4 Wochen) Antikörper-Tests auf Leishmaniose durchführen lassen.
Auch aus Spanien, Portugal, Italien usw. mitgebrachte Findlinge sollten hier per Blutuntersuchung
auf Leishmaniose getestet werden.
Literatur und Bluteinsendungen:
Institut für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der
Ludwig – Maximilians - Universität München
Leopoldstraße 5
80802 München
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Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Erreger
Dirofilaria immitis ( Herzwurm )
Überträger
Ca. 60 Arten von weiblichen Stechmücken
übertragen die infektiöse Larve des
Herzwurms. Diese Mikrofilarien entwickeln
sich in der Muskulatur des Wirtes weiter,
kursieren in der Blutbahn und gelangen als
erwachsene Dirofilarien in das rechte Herz
und in die Lungenarterien, wo sie jahrelang
persistieren können. Der erwachsene, 1 mm
starke Wurm wird bis zu 30 cm lang. Die
Mikrofilarien werden bei der Trächtigkeit auf
den Embryo übertragen.
Vorkommen
Amerika, Afrika, Asien und Mittelmeerländer
Inkubationszeit
Monate bis Jahre
Klinische Erscheinung
Mattigkeit, Husten, oft mit blutigem Auswurf,
Atembeschwerden, Abmagerung,
Bauchwassersucht, Nierenschäden.
Die Krankheit verläuft ohne Behandlung
nach 3 - 5 Jahren tödlich.
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Nachweis
Die Mikrofilarien befinden sich abends
( 18 - 22 Uhr ) in den peripheren Venen des
Körpers. Dort (am Ohrrand, Zehennägeln
oder peripheren Venen) wird etwas Blut zum
direkten mikroskopischen Nachweis
abgenommen. Röntgenaufnahmen von Herz
und Lunge, auch Ultraschalluntersuchung
des Herzens sind vorzunehmen
Vorbeugung
Spot-on Präparate von Ihrem Tierarzt
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Milben
Es sind Erreger der sog. Räudeerkrankungen. Milben leben in oder auf der Haut von Hunden,
Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen und Vögeln. Sie rufen an unterschiedlichen, für die
Milbenspezies aber spezifischen Körperteilen, stark juckende, verkrustende Ekzeme und
Haarlosigkeit hervor.
Wir kennen folgende Milbenspezies:
Sarcoptesräude (Skabies)
Hund
Demodikose
Hund u.a.
Notoedresräude
Katze
Trixicarusräude
Meerschweinchen
Cnemidocoptesräude
Vögel
Otodectesräude
Ohrrand bei Hund und Katze
Psoroptesräude
Ohrräude bei Kaninchen
Herbstgrasmilben(Trombikulose)
Hund und Katze
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Cheyletiellose
Schuppenmilben bei Hund, Katze und
Kaninchen
andere Fellmilben
Kl. Heimtiere
( Mäuse,Ratten,Meerschweinchen )
(Haarbalgmilbe)
Hunde und Katze
Sarcoptesräude ( Skabies ) - besonders Hund, selten Katze, Mensch.
Die Sarcoptesmilbe gräbt Tunnel in der Haut des Wirtes und legt dort ihre Eier ab. Sie ist
hochinfektiös durch direkten Kontakt, wird aber auch indirekt über Teppiche und Bettwäsche
übertragen.
Befallene Körperregionen sind:
Ohrmuscheln, Achseln, Ellbogen und Außenseite der Sprunggelenke. Danach breitet sich die
Erkrankung auf die benachbarten Körperteile, den Kopf und Unterbauch bis über den gesamten
Körper aus.
Klinische Erscheinung:
Das Tunnelgraben der Milben führt zu einem hochgradigen Juckreiz, Hautrötung mit blutiger
Krustenbildung und Haarlosigkeit an den betroffenen Stellen. Durch Kratzen, Nagen und Beißen
des Hundes kommt es zu bakteriellen Sekundärinfektionen, so dass eitrige Ekzeme entstehen
können. Es gibt chronische Erkrankungen mit dicker, faltiger, gräulich verfärbter, haarloser Haut
und einem speziellen mausartigen Geruch.
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Nachweis:
Die in der Haut wandernden Milben sind schwer nachzuweisen. Es bedarf mehrerer,
tiefer Hautgeschabsel zur mikroskopischen Untersuchung. Serologischer Nachweis der SarcoptesAntikörper.
Demodikose (Haarbalgmilbe) - Hund
Die Demodex canis - Milbe gehört zur normalen Hautfauna des Hundes. Sie lebt in den
Haarfollikeln und verursacht nur in Situationen mit gestörten Abwehrfunktionen eine schwere
Erkrankung.
Da die Milben bereits beim Saugakt von der Mutter auf die Welpen übertragen werden, sind die
ersten Anzeichen einer Demodikose - Erkrankung haarlose Flecken an den Lefzen und um die
Augen herum.
Es gibt eine lokalisierte und eine generalisierte Form der Demodikose.
Die lokalisierte (juvenile) Form tritt hauptsächlich bei Junghunden auf und zeigt sich in fleckigen,
haarlosen Stellen an der Haut im Gesicht ( Lefzen, um die Augen herum ) und an den Beinen, die
mit feinen, silbrigen Schuppen bedeckt sind und keinen Juckreiz verursachen.
Die generalisierte Form der Demodikose entwickelt sich, wenn die Abwehrmechanismen des
Körpers gestört sind.
Zahlreiche haarlose, schuppige Herde fließen dann zusammen. Durch Sekundärinfektion mit
Bakterien entstehen großflächige, nässende, eitrige Ekzeme mit dunkler Verfärbung der Haut und
Krustenbildung.
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Nachweis:
Milbennachweis im Hautgeschabsel.
Demodikose ( Haarbalgmilbe ) - Katze
Bei der Katze beschränkt sich die durch Demodex cati verursachte Erkrankung auf den
Kopfbereich. Um den Augenbereich entstehen haarlose, feinschuppige Stellen, die nicht jucken.
Nachweis:
Milbennachweis im Hautgeschabsel.
Haarbalgmilben gibt es auch bei Hamstern, Springmäusen und selten bei Kaninchen.
Verdächtig sind nicht juckende, schuppige, haarlose Stellen, die den Milbennachweis im
Hautgeschabsel erbringen.
Notoedresräude - besonders Katze, selten Hund und Mensch über direkten Kontakt.
Die Notoedresmilbe gräbt sich ebenfalls in die Haut und legt dort ihre Eier ab. Sie ist hochinfektiös
durch direkten Kontakt.
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Autorin: Dr. med. vet. Nina Müller
Befallene Körperregionen sind:
Hauptsächlich der Kopf der Katze (Kopfräud ). Die Erkrankung beginnt am Ohrgrund und breitet
sich dann über die Ohrmuschel auf die Kopfoberseite aus.
Klinische Erscheinung:
Stark juckende und dick verkrustende, schuppige Stellen am Kopf.
Nachweis:
Da die Milben oberflächlich in der Haut leben, sind sie durch Hautgeschabsel leicht nachweisbar.
Trixicarusräude - beim Meerschweinchen
Meerschweinchen sind oft Träger dieser Milben, wenn sie sich über direkten Kontakt mit anderen
Meerschweinchen infiziert haben. Die Krankheit bricht erst bei Stresslagen der Tiere aus, wie z.B.
schlechte Haltung, mangelhafte Ernährung, Sozialisierungsprobleme.
Befallene Körperregionen sind:
Rücken und Unterbauch.
Klinische Erscheinung:
Starker Juckreiz, Schuppenbildung, haarlose Bereiche mit geröteten Hautstellen, deutliche Spuren
am Körper vom Beißen und Kratzen der Tiere.
Nachweis:
Nachweis der Milben im Hautgeschabsel.
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Cnemidocoptesräude - Vögel
Die Cnemidocoptesmilbe der Vögel gräbt sich in die Wachshaut am Schnabel und in die Haut an
den Ständern (Beinen) und verursacht dort starke Verhornungen.
Sie kommen besonders bei Wellensittichen und Kanarienvögel vor.
Klinische Erscheinung:
Wachshaut und Mundwinkel haben borkige Auflagerungen. Der Schnabel wächst deformiert in die
Länge und erscheint stumpf und brüchig. An den Beinen und Füßen fallen zuerst feine, weißliche
Schuppen auf (wie mit Mehl bestäubt), später bilden sich kammartige Hornwülste aus.
Nachweis:
Milbennachweis im Hautgeschabsel.
Cnemidocoptes laevis bei Papageien sind oft Ursache des Federrupfens und Federverlust im
Kopf-, Hals- und Beinbereich.
Nachweis:
Milbennachweis in den Federfollikeln.
Otodectesräude - Ohrmilbe von Hund und Katze
Die Otodectesmilbe lebt in den äußeren Gehörgängen der Tiere und legt dort ihre Eier ab.
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Klinische Erscheinung:
Schwarzes, krümeliges Sektret in den Ohren, starker Juckreiz. Die Erkrankung wir durch Kratzen
und Sekundärinfektionen (Bakterien, Pilze) verschlimmert. Starkes Ohrenschütteln kann zu einem
Othämatom (Blutoh ) führen.
Nachweis:
Milbennachweis im Ohrsekret.
Psoroptesräude - Kaninchen
Die Psoroptesmilbe lebt im Gehörgang von Kaninchen.
Klinische Erscheinung:
Starke, weißliche, krümelige Sektretbildung im Gehörgang, Juckreiz.
Nachweis:
Milbennachweis im Ohrsekret.
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Herbstgrasmilben (Trombikulose)
Sie umfassen eine große Anzahl von Spezies. Bei diesen Milbenarten parasitieren nur die
Larvenstadien. Besonders im Herbst sitzen diese Larven an den Gräsern und werden von Hunden,
Katzen, Menschen (auch Wildtieren) mit den Beinen abgestreift. Die Larven beißen sich in der Haut
fest und können dort als orangerote Pünktchen erkannt werden.
Befallene Körperregionen sind:
Zwischen den Zehen, um die Augen, an den Ohrmuscheln und um den After herum.
Klinische Erscheinung:
Nestartig angeordnete Haufen von orangefarbenen Pünktchen. Sie stellen hunderte von Larven dar,
die einen starken Juckreiz hervorrufen.
Nachweis:
Die Larven werden unter dem Mikroskop nachgewiesen.
Cheyletiellose - Schuppenmilben bei Hund, Katze und Kaninchen
Die Schuppenmilben leben auf der Oberfläche der Haut der Tiere und ernähren sich vom Detritus
der Haut und Schuppen.
Befallene Körperregionen sind:
Vor allem der Rücken, besonders die Kruppe bei den Hunden und Katzen sowie zwischen den
Schulterblättern bei den Kaninchen.
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Klinische Erscheinung:
Mäßige bis starke, große, flockige Schuppen, die sich bewegen, da die Milben darin Tunnel bauen
und herumwandern, mäßiger Juckreiz.
Der Mensch kann sich über direkten Kontakt infizieren. Auf der menschlichen Haut entstehen dann
vereinzelte, stark juckende, rote Pünktchen.
Nachweis:
Der Milbennachweis erfolgt leicht über ein Hautgeschabsel oder ein Klebestreifenpräparat.
Fellmilben - bei kleinen Heimtieren wie Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen
Bei diesen Tierarten kommt eine Anzahl von Fellmilben vor, die alle über den ganzen Körper verteilt
schuppige, juckende Ekzeme verursachen.
Nachweis:
Der Milbennachweis gelingt unter dem Mikroskop.
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