geschichte in bildern john malam

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GESCHICHTE
IN BILDERN
Ägypten
JOHN MALAM
In dieser Reihe:
Ägypten
Griechenland
Rom
Bildnachweis:
Kunstarchiv/Ägyptisches Museum, Kairo/Dagli
Orti (A) Cover (links) und 6, /Dagli Orti 7, /
Louvre, Paris/Dagli Orti 8, /Dagli Orti 9,
Louvre, Paris/Dagli Orti 11, /Ägyptisches Mu© 2004 Arcturus Publishing Ltd
seum, Turin/Dagli Orti 12, /Dagli Orti 13, /
Dagli Orti 14, Louvre, Paris/Dagli Orti 15, /
Produced for Franklin Watts by
Dagli Orti 16, Ägyptisches Museum, Kairo/
Arcturus Publishing Ltd
Dagli Orti (A) 18, /Louvre, Paris/Dagli Orti 19, /
26/27 Bickels Yard
Louvre, Paris/Dagli Orti 20, /Louvre, Paris/
151-153 Bermondsey Street
Dagli Orti 21, Louvre, Paris/ Dagli Orti 23,
London SE1 3HA.
Britisches Museum, London/ Jacqueline Hyde
23, /Dagli Orti 25, Louvre, Paris/Dagli Orti 25,
Series concept: Alex Woolf
Ägyptisches Museum, Kairo/Dagli Orti (A) 26;
Editor: Liz Gogerly, Margot Richardson
Bridgeman Art Library/Bode-Museum, Berlin
Designer: Simon Borrough
27; Sylvain Grandadam/ Robert Harding
Picture researcher: Shelley Noronha
World Imagery 5; Peter Bull Art Studio Cover
Glass Onion Pictures
(rechts), Innentitel, 3, 4, 6 (rechts), 10, 11
(unten), 14 (unten), 15 (oben), 16 (oben), 17,
Published in the UK by Franklin Watts.
20 (unten), 22, 24, 28, 29; The Salariya Book
Company Ltd 8 (oben), 12, 19 (unten), 26
All rights reserved. No part of this publication (rechts).
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Inhalt
Die Landschaft Ägyptens
Pharaonen und Regierung
Landwirtschaft
Sklaven
Pyramiden
Religion
Tempel
Mumien
Schrift
Familien und Häuser
Krieg
Kunst
Zeittafel
Glossar
Weitere Informationen
Register
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
31
32
Die Landschaft Ägyptens
Ägypten ist ein großes Land im Nordosten Afrikas. Es ist ein
Land der Gegensätze, in dem sandige Wüsten und fruchtbare
Felder dicht beeinander liegen. Heute besteht Ägypten zu
zwei Dritteln aus Wüste und zu einem Drittel aus Nutzland
und Städten. Die Grenzen, die auf den heutigen Landkarten
vermerkt sind, zeigen das moderne Ägypten. Dieses Gebiet ist
viel größer als das „alte Ägypten“.
Das alte Ägypten bestand aus einem ziemlich schmalen
Streifen fruchtbaren Landes zu beiden Seiten des Nils. Hier
gedieh 3.000 Jahre lang eine der größten Hochkulturen der
Menschheit – und der Nil machte das alles möglich.
LAND
UND
SAND
Die alten Ägypter lebten
und arbeiteten auf
schmalen Landstreifen
an beiden Ufern des
Nils. Das Gebiet war
zwischen zwei und
vierzig Kilometern breit.
Dahinter lag ein weite,
sandige Wüste, die sie
Deshret („Rotes Land“)
nannten. Dort lebten
nur wenige Menschen.
WEBLINK
http://www.meritneith.
de/nil.htm
Hier erhältst du viele
weitere Informationen
über den Nil, von seiner
Bedeutung im alten
Ägypten bis heute.
DER NIL
4
Der Nil fließt von
Süden nach Norden
durch ganz Ägypten. Er
ist der längste Fluss der
Welt. Von seinen
Quellen in Burundi
(Ostafrika) bis zu der
Stelle, an der er sich ins
Mittelmeer ergießt, ist er
6.740 km lang. Auch
heute noch leben viele
Menschen an seinem
fruchtbaren Ufer.
Hinter diesen schmalen
Gebieten liegt nur
trockene, sandige Wüste.
WO H E R
W I S S E N
W I R
DA S ?
Es gibt viele Möglichkeiten, etwas über das alte Ägypten zu lernen. Wir können z. B. nachlesen, was die
Ägypter selbst schrieben.Tausende Texte blieben erhalten, und viele wurden in heutige Sprachen übersetzt. Es gibt viele Ruinen und Fundstücke aller Art: von Tontöpfen bis zu Mumien,Tempeln und Gräbern.
Wir können auch die Schriften der damaligen Ägypten-Reisenden lesen: Die Historiker Herodot (ca.
485–420 v. Chr.) und Strabon (ca. 64 v. Chr.–ca. 21n. Chr.) beschrieben das Land und das Brauchtum
der Menschen. Dank all dieser Dinge haben wir heute eine gute Vorstellung vom Leben im alten Ägypten.
Um 450 v. Chr. reiste der griechische Historiker
Herodot nach Ägypten. In seinen Schriften nannte
er es das „Geschenk des Nils“. Das war eine passende Bezeichnung, denn der Nil lieferte Wasser zum
Trinken, Waschen und zum Bewässern der Felder.
Er sorgte durch Fische und Wasservögel für Nahrung und diente gleichzeitig als Transportweg.
Anbauprodukte besonders gut. Das Leben hing
von dieser jährlichen Überflutung ab, die neue,
fruchtbare Erde auf den ausgelaugten Feldern
hinterließ. Die Ägypter glaubten, dass ihr Land
auf diese Weise jedes Jahr wiedergeboren wurde.
Deshalb glaubten sie auch an ihre eigene Wiedergeburt (siehe S. 18).
Vor allem aber machte er Ägypten fruchtbar. In
jedem Sommer gab es eine große Flut, bei der
schwarzer Schlamm am Nilufer abgelagert wurde.
Er war das größte Geschenk des Flusses an die
Menschen, denn auf diesem Boden gediehen die
Der schwarze Schlamm war so wichtig, dass die
Ägypter sich selbst als Remetch en Kemet bezeichneten: „die Menschen des schwarzen Landes“. Die
Griechen nannten das Land Aigyptos – davon ist
unser Wort „Ägypten“ abgeleitet.
Pharaonen und Regierung
Von etwa 3100 v. Chr. bis 30 v. Chr. wurde
Ägypten von Königen – und auch einigen
Königinnen – regiert. Wir kennen sie als
Pharaonen. Im Lauf von 3.000 Jahren
regierten 170 verschiedene Pharaonen
das Land. Mit seiner Thronbesteigung
wurde der Pharao zu einem Gott in
Menschengestalt, der das Werk der
Götter auf Erden fortführen sollte.
Der Pharao war der
oberste Herrscher des
Landes. Er führte die
Regierung, befehligte
die Armee und war für
alle Gesetze zuständig.
SKARABÄUS
Der Skarabäus
(Pillendreher) war das
Symbol des Sonnengotts
Chepre. Als die Ägypter
sahen, wie ein Käfer eine
Mistkugel über den
Boden rollte, dachten sie
an die unsichtbare Kraft,
die jeden Tag die Sonne
über den Himmel bewegte. Außerdem sahen
sie, wie junge Käfer aus
der Kugel krabbelten.
Sie glaubten deshalb, der
Käfer habe die Macht,
Leben aus dem Nichts
zu erschaffen.
6
INSIGNIEN
Die Pharaonen besaßen
Gegenstände, die ihre Macht als
König symbolisierten, z. B. das
gestreifte Kopftuch Nemes.
Es wurde straff über die Stirn
gezogen und fiel über den
Hinterkopf bis auf die
Schultern des Pharaos hinab.
Auf der Stirn trug er Geierund Kobrafiguren. Sie zeigten
an, dass er der Herrscher über
ganz Ägypten war.
STEUERN
ZÄHLEN
In der oberen Hälfte
dieser Wandmalerei sieht
man knieende Schreiber
bei der Arbeit. Sie
notieren die Steuern, die
von den Bauern in den
Dörfern eingetrieben
wurden. Unten siehst
du, wie das Vieh
eines Bauern zusammengetrieben und
gezählt wird.
WEBLINK
http://www.meritneith.de/
Koenigsinsignien.htm
Hier findest du viele
Informationen über
die Insignien der
Pharaonen.
Die täglichen Regierungsgeschäfte wurden von vielen tausend
Priestern, Gouverneuren und Aufsehern getätigt. So wie unsere Beamten arbeiteten sie für die Regierung und führten die
Anweisungen ihrer Vorgesetzten aus. Der wichtigste Beamte
war der Wesir. Er informierte den Pharao über alles, was mit
der Sicherheit und dem Wohlstand des Landes zu tun hatte,
von der Steuereintreibung bis zu den Beziehungen zu den
Nachbarstaaten, die den Ägyptern freundlich gesinnt waren
– oder auch nicht.
Der Wesir beaufsichtigte auch Ägyptens Gouverneure, die so
genannten Gaufürsten. Diese verwalteten die 42 Bezirke des
Landes, die Gaue. Jeder Bezirk hatte seine eigenen Beamten,
zu denen auch Schreiber und Aufseher gehörten.
WOHER WISSEN WIR DAS?
Ägyptens Regierungssystem hatte viele Regeln und noch
mehr Beamte. Durch die überaus genauen Aufzeichnungen
einiger Schreiber können wir nachvollziehen, wie das System funktionierte – vom Pharao bis zum einfachen Bauern.
Anhand archäologischer Funde wird die Rolle der Pharaonen und Pharaoninnen in der Gesellschaft deutlich.Viele
Inschriften und Statuen zeigen zusätzlich die gottähnliche
Stellung dieser Herrscher.
Am unteren Ende der ägyptischen Gesellschaft standen
die Arbeiter. Diese einfachen
Menschen bestellten das
Land, fischten im Nil und
produzierten Nahrung. Sie
bauten auch die Städte,
Tempel und Grabmäler.
7
Landwirtschaft
Ägypten war zwar ein Land der Bauern, aber
das bestellte Land gehörte ihnen nicht. Alles
Nutzland war fast ausschließlich im Besitz
des Pharaos. Bauern machten den größten
Teil der ägyptischen Arbeiter aus. Sie waren
sehr wichtig, denn sie sorgten für die Ernährung der ganzen Bevölkerung.
Das Jahr des Bauern hatte drei „Jahreszeiten“:
Flut (Juni–Oktober), Anbau (November–
März) und Ernte (April–Mai). In der Flutzeit
überschwemmte der Nil das Land und
hinterließ seine schwarze Schlammschicht.
Danach wurde das Land von Aufsehern in
kleine, quadratische Felder aufgeteilt, die wiederum auf die Bauern verteilt wurden.
Anschließend bestellten sie das Feld.
8
FELDER
Eine Gruppe von Bauern bereitet ein Feld für die Aussaat vor. Eine Reihe
von Männern lockert die Erde mit Holzhacken auf. Dann werden die Samen
ausgestreut. Schließlich wird die Erde vom Vieh festgetreten, damit die
Samen vor hungrigen Vögeln geschützt sind.
PFLÜGEN
Einige Bauern bearbeiteten ihre Felder mit Holzpflügen, die von Rindern
gezogen wurden. Hier siehst du die uralte Figur eines Bauern, der gerade
sein Feld pflügt. Sie wurde in einer Grabkammer gefunden.
Die wichtigste Anbaupflanze war Weizen, aus dem Mehl für
Brot hergestellt wurde. Brot wurde aber auch – wie Bier – aus
Gerste gemacht. Ägyptisches Bier war ein suppenartiges,
nahrhaftes Getränk. Jeder trank es, sogar die Kinder. Andere
Anbauprodukte waren Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Erbsen,
Linsen, Bohnen, Rettich, Kohl, Gurken, Salat, rote Trauben,
Feigen, Datteln und Granatäpfel. Aus Flachs wurden die
Fasern zur Leinenherstellung für die Kleidung gewonnen.
WEBLINK
http://www.selket.de/
brotbier.htm
Hier kannst du
herausfinden, was die
alten Ägypter gern
gegessen haben.
Das wichtigste Tier war
die Kuh. Von ihr bekam
man Milch, Fleisch und
Leder. Kühe zogen Karren
und Pflüge, während Esel
die Getreidesäcke trugen.
Schafe und Ziegen lieferten Fleisch, Wolle und
Leder. Gänse, Enten und
Hühner lieferten Eier und
Fleisch. Auch Schweine
wurden als Fleischlieferanten gehalten.
DIE
WEIZENERNTE
Auf diesem Bild siehst
du einen Bauern, der
Getreide erntet. Er
umfasst eine Anzahl
Halme mit einer Hand
und schneidet dann
die Ähren rasch mit
seiner Sichel ab. Diese
bestand aus Holz und
hatte eine Klinge aus
Stein. Die Klinge war
ungefähr so scharf wie
eine Glasscherbe. Sie
war leicht zu ersetzen,
wenn sie einmal
kaputt ging oder
stumpf wurde.
Nach der Ernte zählten Aufseher die Säcke Getreide, die ein
Bauer geerntet hatte. Die Schreiber notierten dabei alles sorgfältig. Der Bauer erhielt einen Teil des Getreides als Lohn für
seine Arbeit, der andere Teil wurde als Steuer für den Pharao
eingezogen.
WOHER WISSEN WIR
DAS?
Auf altägyptischen Bildern und Skulpturen sieht man Bauern bei der Arbeit.
Auf diese Weise können wir viel über Dinge lernen, die sonst nur schwer
herauszufinden wären. Die Figur auf der vorigen Seite zeigt uns, wie ein
Bauer mit seinem Pflug arbeitete. Auf dem obigen Bild sehen wir, dass ein
Bauer nur die Ähren seiner Weizen- oder Gerstenhalme abschnitt und die
Stängel stehen ließ. Sie wurden später als Stroh abgeschnitten. Viele Fundstücke, z. B. Steinklingen von Sicheln und Mühlsteine zum Getreidemahlen,
haben die Zeit überdauert. Archäologen fanden auch die Überreste von
Pflanzen und Tieren, darunter Knochen, Körner und Pollen.
9
Sklaven
K R I E G S G E FA N G E N E
Gefangene aus dem Krieg gegen Nubien, das südlich von Ägypten lag, wurden versklavt. Sie galten von da an als die niedrigsten Mitglieder
der ägyptischen Gesellschaft. Einige von ihnen wurden später sogar Soldaten und kämpften für den Pharao.
In der Geschichte der Menschheit waren Sklaven zumeist billige
Arbeitskräfte, die anderen gehörten und für sie schufteten. Aber
im Gegensatz zu Griechenland oder Rom, wo die Sklaverei alltäglich war, funktionierte die ägyptische Gesellschaft auch ohne
viele Sklaven sehr gut. Natürlich gab es auch in Ägypten Sklaven,
aber sie hatten keine große Bedeutung.
Die ersten Sklaven tauchten in Ägypten etwa 2000 v. Chr. auf,
nachdem die Pharaonen begonnen hatten, Krieg gegen Nachbarstaaten zu führen. Deren Soldaten wurden gefangen genommen,
und diese Kriegsgefangenen wurden dann zu Sklaven. Sie kamen
hauptsächlich aus Gegenden nordöstlich Ägyptens, aus Nubien
(dem heutigen Sudan, südlich von Ägypten) und aus dem ostafrikanischen Land Punt (vermutlich das heutige Eritrea oder Somalia).
10
WOHER WISSEN
WIR DAS?
Die Sklaverei hinterlässt nur wenige
Spuren. Es gibt keinen Unterschied
zwischen dem Skelett eines Sklaven
und dem eines freien Menschen.
Beide können die Zeichen eines arbeitsreichen Lebens aufweisen. Die
einzigen Hinweise finden wir in den
alten Schriften. Sie berichten von der
Versklavung der Kriegsgefangenen,
von der Arbeit der Sklaven und von
Freilassungen. Pharao Thutmosis III.
soll z. B. 90.000 Gefangene versklavt
haben. Ramses III. soll 113.000 Sklaven an Tempel „gespendet“ haben.
Aber diese Zahlen sind wahrscheinlich übertrieben.
KRUGTRÄGER
Diese Statue könnte
einen Nubier zeigen. Da
der Krug aber so groß
wirkt, ist es vielleicht
auch ein Pygmäe
(Pygmäen arbeiteten
in Tempeln).
Die Kriegsgefangenen arbeiteten als
Sklaven auf Baustellen und in den
nubischen Gold- und Kupferminen,
auf Bauernhöfen und häufig auch in
den Tempeln. Manche waren sogar
Bedienstete der königlichen Familie
und des Adels. Sie arbeiteten dann in
deren Palästen und Häusern als Haushaltshilfen.
Aber nicht nur Fremde wurden versklavt, auch einige Ägypter lebten als
Sklaven. Oft hatten sie hohe Schulden oder waren zu arm, um für sich selbst
zu sorgen. Aus Verzweiflung wurden sie
freiwillig zu Sklaven, denn so wurden sie
wenigsten von ihren Besitzern versorgt.
WEBLINK
http://www.meritneith.
de/start3.htm
Hier erfährst du
Näheres über den
Aufbau der ägyptischen
Gesellschaft.
BEDIENSTETE
Einige Sklaven
arbeiteten als Haushaltshilfen. Sie führten
ein angenehmes Leben
und wurden von ihren
Besitzern gut behandelt.
Sklaven wurden oft freigelassen. Die Besitzer
taten dies, da sie hofften,
eines Tages wiedergeboren zu werden – das
konnte aber nur
geschehen, wenn man in
diesem Leben Gutes tat.
11
Pyramiden
DER
P Y R A M I D E N B AU
Der Bau der Pyramiden
war gut organisiert.
Aus fern gelegenen
Steinbrüchen wurden
Steinblöcke herangeschafft. Diese wurden
dann über Rampen zu
ihrem Platz in der
Pyramide gezogen.
Nach dem Tod eines Pharaos wurde sein (oder ihr) Körper in
einem riesigen Grabmal beigesetzt, das aus Steinblöcken bestand. Das Grabmal hatte ein quadratisches Fundament und
vier dreieckige Seiten, die sich an der Spitze trafen. Wir
kennen diese Gräber als „Pyramiden“.
Die meisten Pyramiden entstanden während des Alten Reichs,
denn das war das goldene Zeitalter des Pyramidenbaus. Die
allererste Pyramide wurde etwa 2600 v. Chr. gebaut. Ihr folgten ungefähr 90 weitere in den nächsten 800 Jahren.
WERKZEUGE
12
ZUR
STEINBEARBEITUNG
Die Steine wurden mit ganz einfachen Werkzeugen
bearbeitet. Mit Steinhämmern, kupfernen Meißeln und
Holzkeilen wurden die Blöcke herausgebrochen. Werkzeuge
wie rechts im Bild zu sehen wurden zum Glätten der
Oberfläche verwendet. Vermutlich wurden sie auch zur
Bearbeitung von Statuen benutzt.
Die Ägypter glaubten, dass die Pyramiden die
Erde mit dem Himmel verbanden. Die erste
jemals gebaute Pyramide (für Pharao Djoser)
hatte sechs übereinander liegende Ebenen. Sie
wird deshalb auch „Stufenpyramide“ genannt.
Vielleicht hielten die Ägypter ihre Pyramiden ja
für Treppen, auf denen der Pharao in den
Himmel aufstieg.
WEBLINK
http://www.helleskoepfchen.de/artikel/
853.html
Hier findest du viele
Informationen über die
Pyramiden von Gizeh.
Ägyptens bekannteste Pyramiden stehen in
Gizeh, etwas außerhalb von Kairo, der heutigen
Hauptstadt Ägyptens. Diese drei großen Pyramiden wurden für die Pharaonen Cheops,
Chephren und Mykerinos (Großvater, Vater
und Sohn) gebaut. Im Gegensatz zu Djosers
Stufenpyramide hatten sie ganz glatte Seiten.
WO H E R W I S S E N
W I R DA S ?
Unser Wissen über die Pyramiden – was sie waren, wer sie
gebaut hat und wie sie gebaut
wurden – stammt aus vielen
Quellen. Die Pyramiden selbst
wurden ausführlich untersucht.
Wir kennen die Steinbrüche, aus
denen die Steinblöcke für die
Pyramiden stammen. Sogar die
Dörfer der Arbeiter und ihre
Gräber wurden gefunden. Die
Skelette wiesen typische Verletzungen auf: Knochenbrüche.
Quetschungen und Verkrümmungen des Rückgrats durch das
viele schwere Tragen. Und die
Archäologen haben durch Experimente mit genauen Kopien
der Werkzeuge gelernt, wie die
Steine damals behauen wurden.
Die Pyramiden sollten dafür sorgen, dass der
Pharao nach seinem Tod an einem sicheren Ort
war. Leider wurden aber viele von Grabräubern
aufgebrochen. Sie stahlen die wertvollen Grabbeigaben, die dem Pharao im nächsten Leben helfen sollten
(siehe S. 18), und zeigten keinen Respekt vor dem Leichnam.
Auf ihrer Suche nach Wertgegenständen zerstörten sie oft
auch die Mumien.
DIE PYRAMIDEN
VON GIZEH
Der Bau einer Pyramide dauerte sehr lange. Man brauchte
dazu viele Arbeiter und noch mehr Steine. Da die Pyramiden
aber nicht einbruchssicher waren, wurden sie durch Gräber
abgelöst, die man in Felswände trieb – in der Hoffnung, dass
der König dort für immer Frieden finden würde.
Hier siehst du zwei der
drei Pyramiden von
Gizeh. Links steht die
Chephren-Pyramide. An
ihrer Spitze ist die glatte
Oberfläche noch
erhalten. Rechts steht
die Cheops-Pyramide,
die „Große Pyramide“.
Sie besteht aus ca.
2,3 Millionen Steinblöcken und war einst
146,6 Meter hoch. Ihr
Bau dauerte ungefähr
23 Jahre.
13
Religion
Die Ägypter glaubten, dass eine höhere Macht das Universum
und alles darin beherrschte. Sie glaubten jedoch nicht an
einen einzigen allmächtigen Gott oder eine Göttin. Stattdessen beteten sie viele Gottheiten an – und zwar bis zu 2.000
verschiedene! Die tatsächliche Anzahl der Gottheiten des
alten Ägyptens ist immer noch unbekannt.
WEBLINK
http://www.heissingeraegypten.de/
Goetter_eg.html
Hier erfährst du
Interessantes über alle
wichtigen ägyptischen
Götter und Göttinnen.
Die meisten waren nur lokale Götter: kleine, unbedeutende
Gottheiten, die nur in ein paar Dörfern und Städten verehrt
wurden. Einige waren auch persönliche Götter, die nur von
einer Familie verehrt wurden. Die Familie könnte z. B. geglaubt haben, dass eine Katze, die immer
zum Fressen kam, ein heimlicher Gott sei.
Sie kümmerten sich um sie, fütterten sie und
beteten für sie. Als Gegenleistung hofften
sie, dass ihr persönlicher Gott sie beschützen
würde. Alle anderen sahen in ihr natürlich
nur eine Katze auf der Suche nach Futter.
OSIRIS
Die Haut von Osiris war
grün – die Farbe des
neuen Lebens (z. B. die
Farbe der Pflanzen auf
den Feldern). Grün
stand für die Wiedergeburt. Man nannte
Osiris auch den
„ewig Guten“.
Es gab aber auch Götter und Göttinnen, die
von allen angebetet wurden. Sie waren die
wichtigsten und mächtigsten Gottheiten.
Einige davon findest du auf diesen Seiten.
GÖTTER UND
GÖTTINNEN
Isis: Göttin der Liebe
und der Fruchtbarkeit.
Re: Sonnengott,
Göttervater.
Osiris: Gott der Toten
und der Wiedergeburt,
Richter der Toten.
Seth: Gott des Chaos
und des Verderbens.
Thot: Gott der Weisheit, der Wissenschaft
und der Magie.
14
Osiris
Thot
Isis
Re
Seth
GÖTTER UND
GÖTTINNEN
Anubis
Horus
Aton
Amun-Re
Bastet
Zu Ehren der Götter baute man
Tempel, in denen ihre Seelen
wohnen sollten (siehe S. 16). Die
Menschen glaubten, die Götter
besänftigen zu müssen, daher
beteten sie zu ihnen und brachten ihnen Geschenke dar. Als
Dank würden die Götter die
Menschen und das Land schützen. Man glaubte, dass die Welt
ohne den göttlichen Schutz im
Chaos versinken würde und
dass die bösen Kräfte die Macht
übernehmen würden.
AMUN-RE
Amun-Re wurde als Mann dargestellt, der eine
mit Federn geschmückte Krone trug. Während
des Neuen Reichs (ab etwa 1500 v. Chr.)
wurde er zu einem der Hauptgötter. Sein
Name bedeutet „der Unsichtbare“.
Amun-Re: Gott der
Schöpfung, König
der Götter.
Aton: Schöpfer des
Universums, altägyptischer Sonnengott.
Bastet: Göttin der
Freude, der Musik
und der Feste.
Anubis: Gott der
Totenriten, Bewahrer
von Geheimnissen.
Horus: Gott des
Himmels, des ewigen
Lebens und der aufgehenden Sonne,
Hüter der Ordnung.
WOHER WISSEN
WIR DAS?
Die alten Ägypter haben uns viele
Hinweise auf ihre Religion hinterlassen. Die Tempel stellen die Häuser der
Götter dar, und anhand von Statuen
und Bildern wissen wir, wie sie sich
ihre Götter vorgestellt haben. Wir
kennen ihre Gebete an diese Götter.
Aus alten Mythen erfahren wir, wie die
Götter miteinander verwandt waren
und was sie taten. Die Götter waren
für alles verantwortlich, von der Erschaffung des Himmels und der Erde
bis zur Nilflut. Diese wurde der Legende nach durch die Tränen der Göttin
Isis ausgelöst.
Das ganze Jahr über gab es
religiöse Feiertage. An
diesen Tagen wurden die heiligen Statuen
der Götter aus den Tempeln geholt und
durch die Straßen getragen. Da man glaubte, dass sich die Seele des Gottes in der
Statue befand, beteten die Menschen zu ihr,
während sie vorbeigetragen wurde. Sie
glaubten sich in der Gegenwart des Gottes.
15
Tempel
PRIESTER
Priester rasierten sich alle Körperhaare
ab, sogar die Augenbrauen. Auf diese
Weise wollten sie sich reinigen, damit
sich nichts an sich hatten, was den
Gott des Tempels stören könnte.
In Ägypten gab es zwei Arten von Tempeln: Die
einen wurden zu Ehren eines toten Pharaos
errichtet. Man nennt sie königliche oder Totentempel. Die andere Art wurde für einen Gott oder
eine Göttin gebaut.
Das altägyptische Wort für den Tempel eines
Gottes lautet Hat-netcher („Gotteshaus“). Die
Menschen glaubten, dass die Seele der Gottheit
tatsächlich darin lebte. Tempel waren die wichtigsten Bauwerke einer Stadt. In einigen Städten
wie in Theben, der altägyptischen Hauptstadt,
standen zahlreiche Tempel dicht beisammen. In
ihnen arbeiteten viele hundert Menschen.
Tempel waren mehr als nur religiöse Zentren. In
ihnen gab es Werkstätten, Kornspeicher, Schulen
für Schreiber und Priester sowie Bibliotheken.
Die Tempel besaßen auch Land und Bergwerke,
deshalb waren sie Stätten des Wohlstands.
AMUN-TEMPEL
VON
LUXOR
Ein Tempel galt als Heimat des Gottes auf Erden. Hier siehst du den
Amun-Tempel in Luxor am Ostufer des Nils. Im Inneren dieses
Tempels befindet sich eine Moschee aus dem Jahr 1200 n. Chr.
WOHER WISSEN
WIR DAS?
H E I L I G E S TAT U E
Es hieß, dass die Seele
des Gottes in einer
heiligen Statue lebte, die
in dem heiligsten Raum
des Tempels stand.
Morgens und abends
wuschen Priester die
Statue, um ihren
Respekt zu zeigen.
Sie salbten sie mit
Öl, zogen ihr
saubere Kleider an,
verbrannten Weihrauch,
um das Böse zu vertreiben, und brachten
dem Gott Speisen dar.
Nur die obersten
Priester durften diesen
Raum betreten.
Im Gegensatz zu unseren modernen Kirchen, Moscheen oder Synagogen, zu denen
die Gläubigen freien Zutritt haben, durfte
das einfache Volk damals nur bestimmte
Teile des Tempels betreten, beispielsweise
die Innenhöfe. Der Rest stand nur den
Priestern offen.
Die Tempel sollten ewig halten. Wir
können heute noch den Spuren der
Priester und Gläubigen folgen. Der
Tempel von Karnak (Theben) ist der
beeindruckendste von allen. Er hieß
früher Ipet-isut („Der erlesenste Ort“)
und nahm eine Fläche von 100 Hektar
ein. In einem Raum stehen 134 riesige
Säulen. Laut einer Inschrift hatte der
Gott Amun der Königin Hatschepsut
den Bau des Tempels befohlen: „Mögest du ein Haus bauen, mögest du ein
Heiligtum ausschmücken, mögest du
meinen göttlichen Ort segnen.“
Die Priester nannten sich selbst „Diener der
Götter“ oder sogar „Sklaven der Götter“.
Sie lebten in den Tempeln und dienten den
Göttern durch Gebete, Opfergaben und
durch die Ausführung von Zeremonien.
All diese Dienste sollten den Göttern gefallen, denn wenn sie
glücklich waren, würden sie gern weiter in ihren Tempeln
wohnen und Ägypten beschützen.
WEBLINK
http://www.heissingeraegypten.de/Karnak.html
Hier findest du viele
Fotos und Informationen über den
Tempel von Karnak
(Theben).
Mumien
PHARAO
Dies ist die Mumie von
Pharao Merenptah, der
Ägypten zehn Jahre lang
(1213–1203 v. Chr.)
regierte. Sie hat also
3.000 Jahre überdauert!
Wir wissen, dass Merenptah unter Arthritis
(steifen Gelenken) litt und
schlechte Zähne hatte,
denn die meisten seiner
Backenzähne fehlen.
Eines der größten Rätsel ist die Frage, was nach unserem Tod
passiert. Die alten Ägypter glaubten, dass ein Mensch nach
dem Tod die lange und schwierige Reise ins Jenseits antrat,
wo er wiedergeboren wurde und ewig lebte. Sie hatten keine
Angst vor dem Tod, denn sie sahen ihn nur als einen Schritt
im Lebenszyklus eines Menschen an. Den Tod nannten sie
auch „die Nacht des Übertretens ins Leben“. Man konnte
aber nur wiedergeboren werden, wenn der Körper nicht verweste. Deshalb konservierten die Ägypter ihre Verstorbenen.
Eine Mumie anzufertigen dauerte 70 Tage. Die Einbalsamierer arbeiteten immer am westlichen Ufer des
Nils. Diese Seite war mit dem Tod und dem
Jenseits verbunden, da die Sonne im Westen
unterging (starb), bevor sie im Osten wieder
aufging (wiedergeboren wurde).
Die Familie übergab den Einbalsamierern
den Körper des Verstorbenen. Nach einer
Waschung wurde er auf einen abschüssigen
Tisch gelegt. Das Gehirn hielt man damals
für unwichtig, also wurde es durch das linke
Nasenloch herausgezogen und weggeworfen.
Die Gedärme sowie Magen, Lunge und Leber
entfernte man durch einen Bauchschnitt.
Das Herz (von dem man glaubte, dass es den
Körper steuerte) und die Nieren blieben im
Körper. Das Ganze dauerte 15 Tage.
WOHER WISSEN WIR DAS?
18
Es gibt keine „Bedienungsanleitung“ für das Mumifizieren. Vielleicht haben
es die Ägypter selbst niemals aufgeschrieben. Wir kennen nur die Berichte
der griechischen Geschichtsschreiber: Herodot (Bericht von ca. 450 v. Chr.)
hinterließ uns eine ausführliche Beschreibung.Von ihm wissen wir, dass der
Vorgang 70 Tage dauerte. Diodor (Bericht von ca. 50 v. Chr.) schrieb über
den Einbalsamierer, der als „Schlitzer“ bekannt war. Er öffnete die Bauchhöhle und wurde dann wegen Leichenschändung verjagt. Und dann gibt es
natürlich noch die Mumien selbst. Sie wurden ausführlich untersucht, von
Röntgenaufnahmen bis zur DNS-Analyse ihrer Gene.
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http://www.meinaltaegypten.de/start.html
Hier findest du
ausführliche Informationen über den
spannenden Prozess
der Mumifizierung.
Die nächsten 40 Tage lag der Körper in Natronsalz – das ist
ein salziges, weißes Pulver, das dem Körper die Feuchtigkeit
entzieht. Dann wurde die Körperhöhle ausgestopft (oft mit
Stofffetzen) damit der Körper wieder „echt“ aussah. Zum
Schluss wurde er mit Öl gesalbt und mit Harz überzogen.
In den letzten 15 Tagen wurde die Mumie von Kopf bis Fuß
in Leinenstreifen gewickelt und in den Sarg gelegt. Dann
bekam die Familie den Leichnam für die Beisetzung zurück.
KANOPENKRÜGE
Die mumifizierten
Organe wurden in
Krüge gelegt. Diese
„Kanopen“ waren mit
einem Bildnis des Gottes
dekoriert, der für den
Schutz des jeweiligen
Organs zuständig war.
Für die Gedärme war es
der falkenköpfige
Kebechsenuef (oben
links), für die Lunge der
pavianköpfige Hapi
(oben rechts), für den
Magen der schakalköpfige Duamutef und
für die Leber Amset.
S CHACHTELSÄRGE
Die eingewickelte
Mumie wurde in einen
dekorierten hölzernen
Sarkophag gelegt.
Dieser hier gehörte
einem Adligen. Einige
Mumien wurden auch
von mehreren – ineinander geschachtelten –
Särgen geschützt.
Schrift
SCHREIBER
Ein Schreiber arbeitete
meistens im Schneidersitz auf dem Boden. Er
zog seinen Schurz über
den Knien straff und
hatte so eine glatte
Auflage. Mit der linken
Hand hielt und entrollte
er die Papyrusrolle. In
der rechten Hand hielt
er Stift oder Pinsel. Er
schrieb mit roter oder
schwarzer Tinte.
20
Die Schrift ist ein Hauptmerkmal aller fortschrittlichen Kulturen. Die Ägypter entdeckten die Schrift etwa 3100 v. Chr.
und schrieben von da an alles Mögliche aus ihrem täglichen
Leben auf. Vor allem diente die Schrift der Buchhaltung.
Sie glaubten, dass die Schrift – wie vieles andere auch – von
den Göttern erfunden und den Menschen als Geschenk gegeben worden war. Deshalb nannten sie die Schrift Medunetjer („Worte der Götter“) und glaubten, dass sie heilig sei.
Obwohl die Schrift so wichtig war, konnten nur wenige
Ägypter lesen oder schreiben. Es gab aber eine hoch gebildete Gruppe von Männern: die Schreiber.
Sie schrieben und lasen Briefe für die
Menschen, führten Listen über Waren,
die den Tempeln oder dem Pharao gehörten, und schrieben viele Texte über
Religion, Wissenschaft und Medizin ab.
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http://www.blindekuh.de/egypten/
hieroglyphen.html
Eine tolle Seite über
Hieroglyphen – du
kannst sogar deinen
Namen „übersetzen“!
Die ägyptische Sprache konnte auf drei verschiedene Arten
geschrieben werden. Im Alltag verwendeten die Schreiber die
priesterliche, „hieratische“ Schrift. Ungefähr 600 v. Chr. wurde sie von der demotischen Schrift abgelöst, denn diese war
einfacher und schneller. Es gab dabei auch Zeichen für die
Zahlen: Einer, Zehner, Hunderter und Tausender.
Die dritte Schrift war am schwierigsten und wurde vor allem
für heilige Texte benutzt. Wir nennen sie „Hieroglyphen“. Es
ist die berühmteste ägyptische Schrift. Die Schreiber mussten
etwa 750 „heilige Zeichen“ kennen, die – von links nach
rechts oder von oben nach unten – auf Papyrus geschrieben,
an Wände gemalt oder in Stein gemeißelt wurden.
H I E R O G LY P H E N
Hieroglyphen wurden
3.500 Jahre lang benutzt,
von ca. 3100 v. Chr. bis
400 n. Chr. Dieser Text
wurde mit schwarzer Tinte
(aus Ruß) auf Papyrus
geschrieben. Dieser wird
aus der Papyruspflanze
gewonnen, die an den
Ufern des Nils wächst. Es
dauerte eine Weile, bis die
Tinte trocken war. Deshalb
musste der Schreiber sehr
vorsichtig sein, damit er
sein Werk nicht verwischte.
WOHER WISSEN WIR DAS?
Es gibt viele Bilder und Skulpturen, die Schreiber bei der Arbeit zeigen.
Außerdem hat man auch viele Schreibwerkzeuge gefunden. Der Schreiber
Chety schrieb über seinen Beruf: „Es ist der wichtigste aller Berufe. Wenn
man schreiben kann, geht es einem besser als allen anderen.“ Seine Aussage
verdeutlicht die Stellung der Schreiber in der ägyptischen Gesellschaft. Es
gibt tausende Beispiele für die ägyptische Schreibkunst überall auf der Welt.
Im Jahr 1822 wurden die Hieroglyphen erstmals von dem Franzosen JeanFrançois Champollion entziffert. Heute können viele Experten die Worte
der alten Ägypter lesen.
21
Familien und Häuser
Eine typische altägyptische Familie bestand aus Vater, Mutter
und Kindern. Im Durchschnitt hatte eine Familie fünf lebende Kinder, denn viele Kinder starben schon in den ersten
Lebensjahren.
Bevor sie eine Familie gründen konnten, mussten der Mann
und die Frau heiraten. Im alten Ägypten hatte man dafür aber
keine religiösen oder zivilen Vorschriften. Es gab auch keine
besondere Zeremonie und keinen Beamten, der die Trauung
vornahm. Stattdessen war eine Heirat ein Vertrag zwischen
zwei Familien. Man einigte sich darauf, wie viel Besitz die
beiden Partner mit in die Ehe bringen würden. All das wurde
schriftlich in einer Liste festgehalten. Diese Liste galt als Ehevertrag. Damit möglichst viel Besitz in einer Familie blieb,
war es durchaus üblich, dass Verwandte (meistens Cousin
und Cousine) untereinander heirateten.
HÄUSER
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Die Häuser wurden aus
sonnengetrockneten
Lehmziegeln gebaut.
Die meisten waren klein,
standen in Gruppen
zusammen und teilten
sich Wände. Innen gab
es ein oder zwei Zimmer
und eine Küche mit
dem Herd. Die Häuser
waren einstöckig und
hatten flache Dächer.
Die meisten Menschen
besaßen kaum Möbel,
da Holz selten und
sehr teuer war.
http://www.bibisworld.
de/egypt/leben/
leben.html
22
Hier erfährst du alles
über das tägliche Leben
im alten Ägypten.
WOHER WISSEN WIR DAS?
Bilder und Figuren zeigen uns Paare mit all ihren Kindern – sogar mit den
Kindern, die gestorben waren (und im Jenseits wieder zur Familie gehören
würden). In Texten, die als „Schriften der Weisheit“ bekannt sind, bekam
man Hinweise und Anweisungen für ein geordnetes Familienleben. So steht
z.B. in der Schrift Die Weisheit des Ptah-hotep (eines Wesirs), dass ein Mann
sich wie folgt verhalten sollte: „Liebe deine Frau. Gib ihr ausreichend zu
essen und kaufe ihr schöne Kleider. Mache sie glücklich, so lange du lebst.
Wenn du das tust, wird sie gern bei dir bleiben wollen.“ Ein glückliches
Zuhause war im alten Ägypten also genauso wichtig wie heute.
BRETTSPIELE
Das beliebteste Spiel
der alten Ägypter war
Senet – das Spiel des
„Übergangs“, das auch
religiösen Zwecken
diente. Es wurde auf
einem Brett wie diesem
hier gespielt. Man spielte
es zu zweit, und jeder
Spieler hatte sieben
Spielsteine. Ziel war es,
die Spielsteine über
die 30 Quadrate zu
bewegen, die gute und
schlechte Vorzeichen
darstellten. Der Erste,
dem das gelang, war
Sieger des Spiels.
Mädchen heirateten mit zwölf oder 13 Jahren, Jungen mit 14
oder 15. Für uns wären sie noch Kinder, aber damals galten
sie schon als Erwachsene. Es gab auch einen guten Grund für
die frühen Ehen: Die Lebenserwartung der Menschen war
sehr niedrig. Untersuchungen an Mumien von Adligen, die
sehr komfortabel gelebt hatten, ergaben, dass die meisten
Menschen im Schnitt mit Mitte dreißig starben. Einfache,
schwer arbeitende Bauern starben schon in ihren Zwanzigern.
Durch die frühen Ehen wurde die nächste Generation von
Bauern, Schreibern, Ziegelmachern, Bauarbeitern, Beamten,
Priestern, Einbalsamierern usw. sichergestellt.
Neben ihrer Aufgabe, Kinder zu gebären, musste eine Frau sich
um das Haus kümmern. Sie war die Hausherrin. Der Mann
war vorwiegend für die Ernährung seiner Familie zuständig.
FA M I L I E N G R U P P E
Diese Kalksteinskulptur
von etwa 1500 v. Chr.
zeigt Mann, Frau, Sohn
und Tochter. Sie haben
einander die Arme um
die Schultern gelegt, um
zu zeigen, dass sie
zusammengehören. Alle
tragen Perücken. Die
Mutter trägt einen
falschen Bart. Dieses
Symbol zeigte an, dass
die Person tot und
wiedergeboren war.
Vermutlich stammt
die Skulptur aus
ihrem Grab.
Krieg
BOGEN
Der Bogen war eine
mächtige Waffe. Die
besten waren aus
verschiedenen Materialien in drei Schichten
angefertigt. Die äußere
Schicht dieser Bögen
bestand aus Horn, der
Kern aus Holz und die
mittlere Schicht aus
Sehnen. So ein Bogen
konnte Pfeile zwei- bis
dreimal so weit schießen
wie ein normaler Bogen,
der nur aus Holz
bestand.
24
Die ersten ägyptischen Soldaten waren Zwangsverpflichtete
– Männer, die zum Armeedienst gezwungen worden waren.
Sie waren nur zeitweise Soldaten und wurden nach Feldzügen wieder nach Hause geschickt, um ihrem eigentlichen
Beruf nachzugehen. Dieses System funktionierte etwa
1.500 Jahre lang gut. Um 1500 v. Chr., zu Beginn des Neuen
Reichs, wurde daraus dann eine Armee mit Berufssoldaten –
nicht nur im Krieg, sondern auch in Friedenszeiten.
Das System der Zwangsrekrutierung verschwand aber nicht
völlig. Falls ein Pharao schnell Männer brauchte – etwa um
einen Krieg zu führen – wurden diese aus der Zivilbevölkerung eingezogen. Das betraf oft jeden zehnten Ägypter.
Die Fußsoldaten waren in Divisionen zu je 5.000 Mann eingeteilt. Eine Division bestand aus Kompanien von je etwa
250 Mann und Zügen zu je 50 Mann. Insgesamt hatte die
Armee des Neuen Reichs 20.000 Soldaten und wurde von
einem Sohn des Pharaos angeführt.
KRIEGSBILDER
Bilder von ägyptischen
Soldaten, Streitwagen,
Schlachtenszenen und
Kriegsgefangenen
wurden öffentlich in
Stein gemeißelt. Sie
sollten die Menschen
stolz auf ihre Armee und
deren Siege machen.
In der Armee gab es auch Streitwagen. Diese leichten, zweirädrigen Wagen wurden von zwei Pferden gezogen. Zwei
Männer konnten darin fahren: der Wagenlenker und ein
Soldat (meist ein Bogenschütze oder ein Speerwerfer). Ein
Streitwagen konnte bis zu 40 km/h schnell werden. Man
fuhr so dicht wie möglich an den Feind heran und beschoss
ihn. Die Streitwagen konnten aus vielen Richtungen angreifen. Sie brachen durch die vordersten Linien des Feindes
und verursachten so Panik, attackierten von der Seite und
manchmal auch von hinten.
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http://militaerwesen_
im_alten_gypten.
know-library.net/
Hier findest
du ausführliche
Informationen über
das Militär.
WOHER WISSEN WIR DAS?
Die Ägypter haben uns viele Hinweise über ihre Armee
hinterlassen. In eine Tempelwand wurde z. B. die Schlacht
bei der Stadt Kadesch (im heutigen Syrien) gemeißelt, die
etwa 1275 v. Chr. geschlagen wurde. Sie zeigt die Geschichte aus der Sicht der Ägypter: In der Schlacht führte
Pharao Ramses II. 20.000 Soldaten gegen die Hethiter (ein
kriegerisches Volk, das in der heutigen Türkei lebte). In
Wahrheit endete die Schlacht unentschieden, aber Ramses
beschloss, dass er sie gewonnen hatte. So wurde es dann
auch in dem Relief dargestellt. Archäologen haben auch
viele Objekte von Pfeilspitzen bis zu Streitwagen gefunden.
Sie belegen, wie gut diese Armee ausgerüstet war.
WA F F E N
UND
RÜSTUNG
Fußsoldaten kämpften mit Speeren, Äxten, gebogenen
Schwertern und Dolchen. Sie trugen keine Rüstung, schützten
sich aber mit Schilden aus Leder oder Holz.
25
Kunst
KÖRPERBILD
Der Mensch wurde so
dargestellt, als würde
man ihn aus verschiedenen Winkeln sehen:
Kopf, Gesicht und
Gliedmaßen von der
Seite, Augen, Schultern
und Brust von vorne,
Hüfte, Beine und Füße
wieder von der Seite.
Die alten Ägypter stellten Kunstwerke aus vielen Materialien
her. Bildhauer fertigten Statuen und Reliefs (flache Steinplatten, aus denen die Figuren hervortreten) aus hartem Basalt
und weichem Kalkstein an. Juweliere benutzten Halbedelsteine wie grünen Feldspat, orange-roten Karneol, violetten
Amethyst, roten Jaspis und dunkelblauen Lapislazuli zur
Herstellung von Perlen und Amuletten (Glücksbringern). Sie
arbeiteten auch oft mit Metallen, vor allem mit Silber und
Gold, aus denen sie Ringe, Anhänger, Broschen und Totenmasken für Mumien herstellten. Da Gold niemals seinen
Glanz verliert, galt es als göttlicher Stoff – das Fleisch der
Götter. Aus anderen Metallen wie Kupfer und Bronze
wurden kleine Statuen hergestellt. Schreiner verwendeten
Holz für kleine Figuren und Möbel.
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http://ddragon.
interratec.de/kunst/
kagypt00.php
Auf diesen Seiten
findest du viele
Informationen über die
Kunst und Architektur
im alten Ägypten
sowie einige sehr
schöne Fotos.
GRABMALEREI
26
Gräber wurden mit Wandgemälden
dekoriert. Ein Vorzeichner zeichnete ein Gittermuster
an die Wand und malte die Umrisse des Bildes in Rot oder
Schwarz vor. Die Quadrate waren eine Hand breit und eine
Hand hoch (eine Hand ist die Entfernung zwischen Daumen
und kleinem Finger). Ein Maler malte die Bilder dann aus.
Die meisten Materialien fand
man direkt in Ägypten, aber
Lapislazuli gab es dort nicht.
Die Ägypter, die den blauen
Stein Khesbed nannten, kauften ihn von Händlern, die ihn
aus dem 3.200 km entfernten
Afghanistan heranholten. Lapislazuli
war so begehrt, dass die Ägypter sogar
eine Kopie herstellten – eine Substanz,
die wir als „Fayence“ kennen. Sie wird
aus zerkleinertem Quarz gemacht und blau
oder grün glasiert. Dann formt man daraus
Figuren oder Amulette und brennt sie in
einem Ofen.
In der ägyptischen Kunst, etwa bei Grabdekorationen, hatten Farben eine große Bedeutung: Weiß
stand z. B. für Freude, Gelb für Gold und Götter, Rot
für Blut und Leben, Grün für Wasser und neues
Leben, Blau für den Himmel und Schwarz für
Erde und Fruchtbarkeit.
WOHER WISSEN
WIR DAS?
Archäologen haben in den Gräbern und
Tempeln, in Werkstätten und in Dörfern
viele Kunstgegenstände gefunden und sie
genau studiert. Sie wollten wissen, woraus
sie bestehen und wie sie gemacht wurden.
Bilder von Handwerkern zeigen die Werkzeuge, die sie benutzten, und in Texten wird
ihre Arbeit beschrieben. In einer Satire
wird ein Schreiner (der ein Querbeil benutzt) mit einem Bauern verglichen: „Der
Schreiner, der das Querbeil schwingt, ist
erschöpfter als jeder Bauer. Sein Feld ist
das Holz, und seine Arbeit ist nie zu Ende.“
KO P F
DER
KÖNIGIN
Diese fantastische Kalksteinbüste ist eines der berühmtesten
ägyptischen Kunstwerke. Sie zeigt die Königin Nofretete
(ca.1380–1340 v. Chr.), die Frau des Pharaos Echnaton. Sie ist so
erstaunlich, weil der Bildhauer Thutmosis ein echtes Abbild der
Königin schuf. Die meisten ägyptischen Kunstwerke sind nicht
lebensecht, sondern stellen die Personen stilisiert dar. Die Büste
wurde jedoch nie vollendet (ein Auge ist nicht bemalt).
Zeittafel
H I N W E I S E Z U D E N D AT E N
Die ägyptische Geschichte ist in drei große Abschnitte unterteilt: das Alte, das Mittlere und das Neue Reich.
Kleinere Abschnitte nennt man „Perioden“. Die Pharaonen sind in 31 Dynastien oder Gruppen eingeordnet.
Diese vereinfachte Tafel listet die Dynastien und die Regierungszeit einiger Pharaonen auf.
Unsere Zeitrechung beginnt mit dem Jahr 1. Ein Jahr 0 gibt es nicht. Die Jahre vor der Geburt Christi (v. Chr.)
werden auf das Jahr 1 heruntergezählt. Die Jahre nach der Geburt Christi (n. Chr.) werden in aufsteigender
Reihenfolge gezählt. Vor einigen Daten stehen die Abkürzung „ca.“. Sie steht für circa‚ das bedeutet „ungefähr“.
Diese Daten kennen wir nicht genau und müssen sie schätzen.
PRÄDYNASTISCHE PERIODE
ca. 5500–3100 V. CHR.
• Vor der Regierung der Pharaonen.
FRÜHDYNASTISCHE PERIODE
ca. 3100–2686 V. CHR.
• Erste Pharaonen.
• Ägypten wird vereint.
• Erste Hieroglyphen.
1. Dynastie 3100–2890 V. CHR.
Narmer (erster Pharao,
3100 V. CHR.)
2. Dynastie 2890–2686 V. CHR.
28
ALTES REICH
ca. 2686–2181 V. CHR.
• Mächtige Pharaonen.
• Bau der ersten Pyramiden.
3. Dynastie 2686–2613 V. CHR.
Sanacht (2686–2667 V. CHR.)
Djoser (2667–2648 V. CHR.)
Sechemchet (2648–2640 V. CHR.)
Chaba (2640–2637 V. CHR.)
Huni (2637–2613 V. CHR.)
4. Dynastie 2613–2494 V. CHR.
Snofru (2613–2589 V. CHR.)
Cheops (2589–2566 V. CHR.)
Radjedef (2566–2558 V. CHR.)
Chephren (2558–2532 V. CHR.)
Mykerinos (2532–2503 V. CHR.)
Schepseskaf (2503–2498 V. CHR.)
5. Dynastie 2494–2345 V. CHR.
Userkaf (2494–2487 V. CHR.)
Sahure (2487–2475 V. CHR.)
Neferirkare (2475–2455 V. CHR.)
Schepseskare (2455–2448 V. CHR.)
Neferefre (2448–2445 V. CHR.)
Niuserre (2445–2421 V. CHR.)
Menkauhor (2421–2414 V. CHR.)
Djedkare (2414–2375 V. CHR.)
Unas (2375–2345 V. CHR.)
6. Dynastie 2345-2181 V. CHR.
Teti II. (2345–2323 V. CHR.)
Userkare (2323–2321 V. CHR.)
Pepi I. (2321–2287 V. CHR.)
Merenre I. (2287–2278 V. CHR.)
Pepi II. (2278–2184 V. CHR.)
Nitokris (2184-2181 V. CHR.)
ERSTE ZWISCHENZEIT
ca. 2181–2055 V. CHR.
• Viele unbedeutende Pharaonen.
7.–8. Dynastie 2181–2125 V. CHR.
9.–10. Dynastie 2160–2025 V. CHR.
11. Dynastie 2125–2055 V. CHR.
MITTLERES REICH
ca. 2055–1650 V. CHR.
• Erneut mächtige Pharaonen.
11. Dynastie 2055–1985 V. CHR.
Mentuhotep II. (2055–2004 V. CHR.)
Mentuhotep III. (2004–1992 V. CHR.)
Mentuhotep IV. (1992–1985 V. CHR.)
12. Dynastie 1985–1795 V. CHR.
Amenemhet I. (1985–1955 V. CHR.)
Sesostris I. (1965–1920 V. CHR.)
Amenemhet II. (1922–1878 V. CHR.)
Sesostris II. (1880–1874 V. CHR.)
Sesostris III. (1874–1855 V. CHR.)
Amenemhet III. (1855–1808 V. CHR.)
Amenemhet IV. (1808–1799 V. CHR.)
Nofrusobek (1799–1795 V. CHR.)
13.–14. Dynastie 1795–1650 V. CHR.
Etwa 70 unbedeutende Pharaonen.
ZWEITE ZWISCHENZEIT
ca. 1650–1550 V. CHR.
• Ägypten wird von fremden
Herrschern regiert.
15.–16. Dynastie 1650–1550 V. CHR.
17. Dynastie 1650–1550 V. CHR.
NEUES REICH
ca. 1550–1069 V. CHR.
• Höhepunkt der ägyptischen Macht.
• Die Pharaonen werden in Felsengräbern bestattet.
• Expeditionen in fremde Länder.
• Änderungen bei der Religion.
18. Dynastie 1550–1295 V. CHR.
Ahmose I. (1550–1525 V. CHR.)
Amenophis I. (1525–1504 V. CHR.)
Thutmosis I. (1504–1492 V. CHR.)
Thutmosis II. (1492–1479 V. CHR.)
Hatschepsut (1479–1458 V. CHR.)
Thutmosis III. (1458–1427 V. CHR.)
Amenophis II. (1427–1400 V. CHR.)
Thutmosis IV. (1400–1390 V. CHR.)
Amenophis III. (1390–1352 V. CHR.)
Amenophis IV. (Echnaton) (1352
bis 1336 V. CHR.)
Semenchkare (1336–1333 V. CHR.)
Tutanchamun (1333–1323 V. CHR.)
Eje II. (1323–1319 V. CHR.)
Haremhab (1319–1295 V. CHR.)
19. Dynastie 1295–1186 V.CHR.
Ramses I. (1295–1294 V. CHR.)
Sethos I. (1294–1279 V. CHR.)
Ramses II. (1279–1213 V. CHR.)
Merenptah (1213–1203 V. CHR.)
Amenmesse (1203–1200 V. CHR.)
Sethos II. (1200–1194 V. CHR.)
Siptah (1194–1188 V. CHR.)
Tausret (1188–1186 V. CHR.)
20. Dynastie 1186–1069 V. CHR.
Sethnacht (1186–1184 V. CHR.)
Ramses III. (1184–1153 V. CHR.)
Ramses IV. (1153–1147 V. CHR.)
Ramses V. (1147–1143 V. CHR.)
Ramses VI. (1143–1136 V. CHR.)
Ramses VII. (1136–1129 V. CHR.)
Ramses VIII. (1129–1126 V. CHR.)
Ramses IX. (1126–1108 V. CHR.)
Ramses X. (1108–1099 V. CHR.)
Ramses XI. (1099–1069 V. CHR.)
DRITTE ZWISCHENZEIT
ca. 1069–715 V. CHR.
• Unruhige Zeiten.
• Gemeinschaftliche Herrschaft.
21. Dynastie 1069–945V. CHR.
22. Dynastie 945–715 V. CHR.
23. Dynastie 818–715 V. CHR.
24. Dynastie 727–715 V. CHR.
SPÄTDYNASTISCHE PERIODE
ca. 747–332 V. CHR.
• Weiter unruhige Zeiten.
• Gemeinschaftliche Herrschaft.
• Pharaonen aus fremden Ländern.
25. Dynastie 747–656 V. CHR.
26. Dynastie 664–525 V. CHR.
27. Dynastie 525–404 V. CHR.
28. Dynastie 404–399 V. CHR.
29. Dynastie 399–380 V. CHR.
30. Dynastie 380–343 V. CHR.
31. Dynastie 343–332 V. CHR.
GRIECHISCH-RÖMISCHE
PERIODE 332 V. CHR.–395 N. CHR.
• Ägypten gehört zum Reich
Alexanders des Großen.
• Ägypten wird zu einer Provinz des
Römischen Reichs.
• Die letzten beiden Pharaonen sind:
Kleopatra VII. (51–30 V. CHR.)
Ptolemaios XV. Cäsarion
(44–30 V. CHR.)
29
Glossar
Amulett Glücksbringer; soll
seinen Träger beschützen.
Historiker Ein Experte für
Geschichte.
Archäologe Altertumsforscher;
jemand, der die Vergangenheit
anhand von Ruinen und
Fundstücken untersucht.
Lapislazuli Ein hoch geschätzter, dunkelblauer Stein, der für
Amulette und Schmuckstücke
benutzt wurde.
Bronze Ein hartes Metall, das
beim Mischen von Kupfer und
Zinn entsteht.
Dynastie Eine Folge von
Pharaonen aus verwandten
Familien. Es gab 31 ägyptische
Dynastien.
Einbalsamierer Jemand, der
einen toten Körper präpariert,
damit er nicht verwest.
Fayence Glänzendes blaues
oder grünes Material, das aus
zerstoßenem, gebranntem
Quarz besteht.
Getreide Ackerbauprodukt,
z. B. Weizen oder Gerste.
Gottheit Ein Gott oder eine
Göttin; ein höheres Wesen.
Grabmal Ein Monument
für einen Verstorbenen.
Schreiber Jemand, der Listen,
Texte, Briefe usw. aufschreibt.
Sklave Ein Mensch, der einem
Lehmziegel Ein Ziegelstein aus anderen Menschen gehört. Es
Lehm, der mit gehacktem Stroh waren oft Kriegsgefangene, die
und Gras vermischt und in der auf dem Sklavenmarkt verkauft
Sonne getrocknet wird.
wurden.
Mumie Körper eines
Menschen oder Tieres, der
durch Austrocknung
konserviert wurde.
n. Chr. Nach Christus. Unsere
Zählweise der Vergangenheit.
Beginnt mit dem Jahr 1.
Papyrus Eine Staude, die
am Ufer wächst und aus der
eine Art Papier sowie Körbe,
Seile, Sandalen und Medizin
hergestellt werden. Die
Wurzeln sind essbar.
Pharao König oder Königin
des alten Ägyptens.
Heiligtum Ein heiliger Ort,
z. B. ein Tempel.
Granatapfel Eine runde Frucht
mit goldener Schale, die im
Inneren ein geleeartiges, rotes
Fruchtfleisch hat.
Hieroglyphen Schrift aus dem
alten Ägypten, die aus Bildern
statt Buchstaben besteht
(Bilderschrift).
Pyramiden Grabstätten mit
einem viereckigen Fundament
und vier schrägen Seiten. Letzte
Ruhestätte für die Pharaonen.
30
Relief Ein Bild, das in Stein
gemeißelt wird, sodass die
Figuren hervorstehen.
Steuern Abgaben (meist Geld),
die man an die Regierung
leisten muss.
Tempel Ein heiliges Gebäude.
Die Ägypter glaubten, der
Tempel sei der Wohnsitz des
jeweiligen Gottes. Priester
führten dort zeremonielle
Handlungen durch.
Text Ein Schriftstück, z. B. ein
Reisebericht.
v. Chr. Vor Christus. Unsere
Zählweise der Vergangenheit
vor dem Jahr 1 n. Chr.
Zwangsverpflichteter Jemand
der gezwungen wird, in der
Armee zu dienen.
Weitere Informationen
BÜCHER
A LT E S Ä G Y P T E N
Die Ägyptische Zeitung von Scott Steedman (Sauerländer,
1998)
WahnsinnsWissen – Unverwüstlich, die alten Ägypter
von Terry Deary und Peter Hepplewhite (Loewe
Verlag, 1998)
Alles was ich wissen will. Das Alte Ägypten von Judith
Simpson (Ravensburger Buchverlag, 2006)
100 fasziniernde Tatsachen. Altes Ägypten von Jane Walker
(Xenos Verlag, 2002)
H I E R O G LY P H E N
Spaß mit Hieroglyphen von Catharine Röhrig (Tessloff
Verlag, 2001)
Sag’s mit Hieroglyphen. Lesen und Schreiben wie die alten
Ägypter von Christian Jacq (Rowohlt Taschenbuch, 2003)
RELIGION, TEMPEL, GÖTTER UND GÖTTINNEN
Götter, Tempel, Pharaonen. Ägyptische Mythen und Sagen
von Robert Swindells (Urachhaus, 2001)
PYRAMIDEN
Wo die Pyramiden stehen von David Macaulay (Patmos,
2002)
Geheimnis der Pyramiden von Marl Lehner (Bassermann,
2004)
C D - RO M
Das alte Ägypten – National Geographic (United Soft
Media Verlag GmbH, 2004)
Reise durch Ägypten (Modern Games, 2003)
Tutanchanmun – Interactive Egypt (MdA Bussiness
Communications AG, 2004)
DV D
H E I M U N D FA M I L I E N L E B E N
Reise in das alte Ägypten von Christa Holtei und Udo
Kruse-Schulz (Sauerländer, 2002)
Ägyptisches Kochbuch. Rezepte aus der orientalischen Küche
von gestern und heute von Sanaa Hamdy Omar und Vera
Schmalz-Gaulke (Schmalz-Gaulke, 2004)
Tod am Nil / Wie starb Tutanchamun? (National
Geographic, 2005)
Schauplätze der Weltkulturen – Ägypten (Bayerischer
Rundfunk, 2004)
Die alten Ägypter (Tony Mitchell, 2004)
Hayman (Gerstenberg Verlag, 2005)
Mumien von Renate Germer (Patmos, 2005)
http://www.uni-bonn.de/Die_Universitaet/Museen/
Aegyptisches_Museum.html
http://www.aegyptisches-museum-berlin.de/
http://www.aegyptisches-museum-muenchen.de/de/
index.htm
http://www.aegyptisches-museum-heidelberg.de/
index2.html
AKTIVITÄTEN FÜR KINDER
Erlebnisse rund um die Welt der Ägypter für Kinder
MUMIEN
Sehen, Staunen, Wissen. Mumien von James Putnam, Peter aller Altersstufen (natürlich auch für Erwachsene):
PHARAONEN
Die Pharaonen von Christian Jacq (Dtv Verlag, 2000)
Tutanchamun. Leben und Tod eines Pharaos von David
Murdoch, Chris Forsey (Gerstenberg Verlag, 1999)
31
Register
Afrika 4
Afghanistan 27
Amulette 26, 30
Archäologen 9, 25, 27, 30
Armee 10, 24f.
Aufseher 7ff.
Bauern 8f., 23, 27
Beamte 7
Bier 9
Bilder 9, 23, 26
Bogen 24
Bronze 26, 30
Champollion, Jean-François 21
Deshret 4
Dynastie 28ff.
Hieroglyphen 21, 30
Historiker 5, 30
Holz 22, 26
Juweliere 26
Kairo 4, 13
Kanopen 19
Khesbet s. Lapislazuli
Krieg 24f.
Kriegsgefangene 10f., 25
Kunst 26f.
Landschaft 4f.
Landwirtschaft 4–9
Lapislazuli 26f., 30
Lehmziegel 22, 30
Mumien 5, 13, 18f., 30
Einbalsamierer 18, 23, 30
Familien 22f.
Fayence 27, 30
fruchtbar 4f.
Flut 5, 8
Gaufürsten 7
Getreide 8f., 30
Gizeh 4, 13
Götter 6f., 14–17, 19f., 26
Göttinnen 14ff.
Gottheit 14, 16, 30
Gräber 5, 7f., 12f., 26, 30
Granatapfel 9, 30
Häuser 22
Heiligtum 17, 30
Heirat 22f.
Herodot 5, 18
32
Natron 19
Nemes 6
Nil 4f., 7f., 15f., 18, 21
Nofretete, Königin 27
Nubien 4, 10
Thutmosis III. 10, 29
Priester 7, 16f., 23
Punt, Land 10
Pygmäen 11
Pyramiden 12f., 30
Reich
Altes 12, 28
Mittleres 29
Neues 15, 24, 29
Regierung 6f.
Relief 26, 30
Religion 14f.
Schreiber 7, 16, 20f., 23, 30
Schrift 20f.
demotische 21
hieratische 21
Senet 23
Skarabäus 6
Sklaven 10f., 30
Skulpturen 8, 11, 15, 20,
23, 27
Soldaten 24f.
Steuern 7, 9, 30
Streitwagen 25
Osiris 14
Papyrus 20f., 30
Pharaonen 6–10, 12f., 16ff., 24f.,
20, 30
Cheops 13, 28
Chephren 13, 28
Djoser 13, 28
Echnaton 27, 29
Hatschepsut 17, 29
Merenptah 18, 29
Mykerinos 13, 28
Ramses II. 25, 29
Tempel 5, 7, 10f., 14, 16f.,
20, 30
Texte 5, 20, 23, 30
Theben (Luxor) 4, 16f.
Thutmosis, Bildhauer 27
Tod 18
Waffen 24f.
Wesir 7, 23
Wüste 4f.
Zwangsverpflichteter 24, 30
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