DIREKTION Bilderliste 01 BILDHAUERMODELL Ab der Mitte des 1. Jahrtausend v. Chr. wurde die altägyptische Kultur durch die Fremdherrschaft der Perser und Assyrer mehr und mehr überfremdet, zahlreiche Ausländer kamen auch als Handelstreibende ins Land. Diese Tendenz verstärkte sich durch die Eroberung des Landes durch Alexander den Großen (332 v. Chr.), in deren Folge sich die hellenistische Kultur vor allem in Unterägypten auszubreiten begann. Als Antwort darauf schufen die Künstler Modelle in Relief und Rundplastik, die die Tradition des altägyptischen Werkverfahrens sowie die Proportionen und Formen des menschlichen Körpers und wichtiger Motive bewahren sollten. Oft bewusst in unfertigem Zustand belassen, zeigen diese Modelle häufig die Hilfslinien des Quadratnetzes. Vermutlich wurden sie als Votivgaben in den Tempeln des Ptah, des Gottes der Handwerker und Künstler, gestiftet. Kalkstein Ptolemäerzeit, 332-30 v. Chr. ÄS 4878 02 VASE IN GESTALT DES GOTTES BES Bes, eine zwergengestaltige Gottheit mit Ursprüngen in Schwarzafrika, gehört zum Gefolge der Göttin Hathor. Sie ist eine der wenigen ägyptischen Gottheiten, in deren Kult die Trunkenheit eine gewisse Rolle spielt. So ist zu erklären, dass es einige wenige außergewöhnliche Gefäße in Gestalt des Gottes Bes mit seinem Fratzengesicht gibt, die zum Mischen von Wein mit Wasser bestimmt waren. Ton, bemalt Neues Reich, 18./19. Dynastie, 1360-1250 v. Chr. ÄS 7145 03 MINIATURLÖWE AUS EINEM SCHMUCKSTÜCK Nur 2,3 Zentimeter ist diese kleine Kostbarkeit groß, die auf Grund ihrer wertvollen Materialien einem königlichen Schmuckstück zugeordnet werden kann. Da die kleine Basisplatte, auf der der Löwe liegt, nicht mit Gold überzogen ist, war das Figürchen wohl in einen Steg eingelassen. Dafür gibt es Parallelen im Schatzfund der Königinnen von Thutmosis III., wo ein Armband in vergleichbarer Technik mit liegenden Katzen verziert ist. Hämatit, Gold Neues Reich, 18. Dynastie, 1500-1400 v. Chr. ÄS 7090 ARCISSTRASSE 16 80333 MÜNCHEN DEUTSCHLAND TELEFON 089 -289 27-630 FA X 089 -289 27-707 [email protected] WWW.SMAEK.DE Seite 2 04 LOTOSKELCH Die Lotoskelche bilden eine kleine Gruppe kostbarer Gefäße, deren Gebrauch auf Königshof und Oberschicht begrenzt war. Der Lotos, dessen Blüte sich morgens öffnet, wurde mit dem jugendlichen Sonnengott gleichgesetzt und war ein Symbol für die Wiedergeburt im Jenseits. Fayence Neues Reich, 18. Dynastie, um 1400 v.Chr. ÄS 1574 05 AUFSATZ EINES SZEPTERS Unter einem Baldachin thront ein Herrscherpaar, flankiert von einer knienden Figur links und einer schreitenden Figur rechts, beide in einer Nische, die vielleicht Ober- und Unterägypten repräsentieren. Auf der Rückseite hocken drei mit Bogen bewaffnete Soldaten hinter ihrem Anführer, vermutlich die Leibgarde des Königs. Elfenbein Protodynastisch, Dynastie „0“, um 3000 v. Chr. ÄS 1520 Für alle Bilder gilt © Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Foto: M. Franke