Word - Auktionshaus Michael Zeller

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Pressevorbericht
93. Int. Bodensee-Kunstauktion, Auktionshaus Zeller in Lindau: 28.- 30. Juni 2007
Vorbesichtigung: 15. bis 27. Juni 2007
2531 Ausrufnummern
Mondsichelmadonna
Ein ganz besonders Kleinod verbirgt sich hinter der ersten Ausrufnummer der Juniauktion:
nämlich ein ausgezeichnetes Exemplar eines kontrastreichen Abzugs von Albrecht Dürers
in der Platte monogrammiertem und 1514 datiertem Kupferstich mit der Darstellung der
Maria im Strahlenkranz auf der Mondsichel (3.000).
Der Schönste unter den Sterblichen
Unter dem bezeichnenden Titel Ganymed publizierten Julius Meier-Graefe (als Hrsg.) und
Wilhelm Hausenstein ein Jahrbuch für Kunst, in dem ausgewählte Werke deutscher Künstler
in Form von Originalgraphiken einem interessierten Publikum vorgestellt wurden. In den drei
angebotenen Bänden aus den Jahren 1921 (450), 1922 (450) und 1925 (750) finden sich
Radierungen, Holzschnitte und Lithographien so illustrer Namen wie Max Beckmann, Alfred
Kubin, Heinrich Campendonck, Max Unold oder Erich Heckel.
Kultbilder der Ostkirche
Eine Gottesmutter von Kasan (8.000), entstanden in Mstjora nahe Moskau im 17./18.
Jahrhundert, besticht nicht nur durch ihre Größe, sondern ist auch durch die an zwei Stellen
ausgeführten Freilegungen der Unterschicht seltenes Zeugnis orthodoxer ‚hagiographia’. Aus
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt ein russischer Christus Pantokrator
(6.500), dargestellt im Verkündigungsgestus, aufgeschlagene Bibel in seiner Linken und
umfangen von einer mächtigen Thronarchitektur. Ein exquisites Beispiel der Verbindung von
zweidimensionalem Kultbildcharakter und szenischer Erzählfreude bietet eine
Festtagsikone (5.800) mit dem frontal ausgerichteten Zentralbild des Hl. Nikolaus
Wundertäter, der von einem Zyklus von 14 Miniaturen mit der Versinnbildlichung hoher
Feiertage umgeben ist.
Ein kleiner Hofstaat
Das Auktionshaus Zeller freut sich, dem interessierten Publikum eine ungeheure Fülle an
Exponaten der Han-, Qi- und Tang-Dynastien zu präsentieren. Aus der Han-Dynastie haben
sich unter anderem eine Tänzerin (5.800) und eine Kultstatue in Form eines auf einer
Schildkröte thronenden Phönix erhalten (6.800). Aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. stammen
zwei Qi-Pferde, das eine in dynamischer Haltung mit erhobenem linken Vorderhuf (8.000),
das andere prächtig ausgestattet mit Sattel und chrysanthemengeschmücktem Überwurf
(9.800). Die Tang-Dynastie wartet mit einem Paar dämonenartigen Grabwächtern (8.500)
und einer ungewöhnlichen Figurengruppe zweier Servanten, die ein großes Fass tragen,
auf (6.500). Überdies finden sich noch eine beträchtliche Anzahl reizender Hofdamen,
Tänzerinnen, Poloreiterinnen und Kamele aus dieser Zeit.
Vom Poly- zum Monotheismus
Eine unglaubliche Bandbreite an Kunstschätzen gilt es im Bereich der ägyptischen
Ausgrabungen zu entdecken. Geboten wird eine umfangreiche Sammlung kleinformatiger
Ushebtis, Amulette und Alabastergefäße, die vornehmlich aus der 17. - 30. Dynastie (1663343 v.Chr.) stammen. Herausragendes Beispiel für die große Kunst der Bildhauerei ist das
Fragment einer Steintafel mit der Darstellung eines Horusfalken (1.200). Das
ausgesprochen fein gearbeitete Stück ist im Hochrelief gestaltet und wird in die 3.
Zwischenzeit des Neuen Reiches (19.-21. Dynastie, 1293-945 v.Chr.) datiert. Ebenfalls aus
Ägypten stammt eine frühchristliche Sandsteintafel (1.500) aus dem 4.-7. Jahrhundert
n.Chr., die mit einer 18-zeiligen koptischen Inschrift versehen ist und wahrscheinlich
ursprünglich als Grabstein diente.
Uhrmacherkunst
Sammler und Liebhaber hochwertiger Herrenarmbanduhren dürfen sich auf eine Vielzahl
höchst anspruchsvoller Stücke der Marken Glashütte, A. Lange & Söhne, IWC, Rolex oder
Jaeger-LeCoultre freuen. Unter vielen anderen seien an dieser Stelle eine hochfeine goldene
Herrenarmbanduhr, Modell Saxonia-Automatik, von A. Lange & Söhne (7.000), eine PlatinIWC-Herrenarmbanduhr, Modell Portugieser (4.000), oder eine goldene Jaeger-LeCoultreHerrenarmbanduhr, Modell Reverso Duoface (6.000), alle in Originalschatulle und
Schutzkarton, genannt.
Ausblicke und Einblicke
Einen trefflichen Blick und eine meisterhafte Hand beweist John Dobbin mit seiner in
Gouache ausgeführten, signierten und 1883 datierten, Ansicht der Insel Lindau, wie sie sich
ihm vom Hoyerberg aus erschloss (4.500). Edward Harrison Compton ist mit einem
großformatigen Blick in ein Schweizer Gebirgstal vertreten (3.500). Einen interessanten
Einblick in das Schaffen des Münchener Malers Franz Roubaud bieten ein kleinformatiges
Ölgemälde (3.000) mit reitendem Tscherkessen und zwei Zeichnungen aus dem
Skizzenbuch mit kaukasischen Reitern (750) respektive einem ländlichen Markt in Russland
(750).
Immendorff und das 20. Jahrhundert
Spitzenlos dieser Auktion ist zweifelsfrei ein Werk des am 28. Mai dieses Jahres in
Düsseldorf verstorbenen deutschen Malers Jörg Immendorff. Zum Aufruf gelangt ein
signiertes und (19)91 datiertes Bild aus dem Zyklus Café de Flore (18.000). Hierbei handelt
es sich um einen vom Künstler übermalten und auf Leinwand aufgezogenen Farblinolschnitt
mit den Maßen 156 x 195 cm, in dem Immendorff über das Künstlerdasein im Kontext der
Moderne reflektiert. Von Alfred Eichhorn, einem Schüler Berthold Löfflers, ist ein Gemälde
in stark abstrahierter Farb- und Formgebung erhalten, welches den Titel Südliche Venus
(3.500) trägt. An dieser Stelle sei noch ein äußerst stimmungsvoller Christrosenstrauß des
1974 verstorbenen Vorarlberger Künstlers Hans Strobl (2.000) erwähnt.
Ost trifft West
Eine Sammlung seltener asiatischer Möbel des 19. Jahrhunderts bezaubert durch ihre
zeitlose Eleganz und Funktionalität. Neben einem japanischen Kuruma-dansu, einem
Schrank auf Rädern zur Aufbewahrung von Stoffen, aus Keyakiholz (2.200), finden sich
weiters ein chinesischer Weintisch aus Kampferholz (1.200), ein zweitüriger chinesischer
Schrank aus Ulme (2.200) sowie ein Luohan-Bett aus Zedernholz mit einer Liege aus
Geflecht (2.400). Aus der europäischen Schule der Handwerkskunst stammen eine große
Psyche aus Mahagoni, entstanden in Piemont/Savoyen um 1820 (7.000), und eine Reihe
ausgesuchter Biedermeiermöbel, angefangen bei einem Münchener Dielenschrank (2.500)
über einen Aufsatzsekretär (2.500) bis hin zu einer höchst eleganten süddeutschen
Kinderwiege aus Nussbaum (3.500).
Pressekontakt: Mag. Kathrin Dünser. Tel 08382 / 93 02 0. E-Mail. [email protected]
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erbitten wir die Zusendung eines Belegexemplars
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