die fibel Ausgabe Nr.1/06 - www.bushdoctor.at Bodenverbesserung durch Antagonisten Bedarfsgerechte Düngung Mangelerscheinungen Schädlinge © bushdoctor Pilzkrankheiten DÜNGUNG UND BODENVERBESSERUNG Bodenverbesserung durch Antagonisten Mikroorganismen, Trichoderma und Mycorhizza MIKROORGANISMEN dung mit Wasser entstehen innerhalb von 24 Std. Pflanzen die in Symbiose mit verschiedenen Mi- Milliarden dieser Bakterien. Nitrifizierende Bakte- kroorganismen leben, sind widerstandsfähiger ge- rien spielen eine Hauptrolle beim Abbau organi- gen Krankheiten, weisen ein Besseres Wachstum scher Bestandteile und sind wahre „Müllschlucker“. und eine ausgeprägtere Blüte auf, und bringen Neben Enzymen und Schimmeln sorgen diese Bak- einen höheren Ertrag. terien dafür, daß organischer Abfall in verwertba- Insbesondere für Pflanzen, die in einer künstli- re Nährstoffe für unsere Pflanzen umgesetzt wird. chen, stressigen Umgebung wachsen müssen, Um das Wurzelmedium Ihrer Pflanzen schnellst- kann eine intakte Mikrobiologie den entscheiden- möglich in ein gutes Biotop zu verwandeln, ist den Unterschied machen. Gerade „stark zehren- No Mercy Bacterial das richtige Produkt. de“ Pflanzen reagieren sehr sensibel auf das Fehlen von nützlichen Mikroorganismen und profitie- ANWENDUNG: ren deshalb sehr stark von einer intakten Mikro- Sollte regelmäßig (1 x pro Woche) erfolgen, um biologie im Boden. dafür zu sorgen, daß sich genügend "Giftfresser" im Wurzelmedium befinden. DIE POSITIVEN EIGENSCHAFTEN 1-2 Teelöffel in einen Eimer mit Wasser geben VON MIKROORGANISMEN: und bei Zimmertemperatur ca. 24 Stunden ste- I Erhöhen die biologische Aktivität in Substraten I Verbessern die Bodenstruktur und stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen I Kräftigt die Blattgrünbildung I Steigert die Erträge I Erhöht die Haltbarkeit der Feldfrüchte I Vergrößert das Wurzelwerk hen lassen. Den Inhalt des Eimers mit dem des Gießwasserbehälters mischen. Kann auch direkt dem Gießwasser beigemischt werden, jedoch 24 Std. vor Gebrauch. Die Anwendung von Fungiziden wird die Wirkung der Bakterien beeinträchtigen. Bacterial eignet sich hervorragend dazu, das Biotop im Wurzel- DIE PRODUKTE UNSERER WAHL: medium nach einer Fungizid-Behandlung zu re- Bacterial von No Mercy generieren. BioMagix von GHE BioMagix ist eine Mischung aus nützlichen Mikroorganismen, welche die Wurzeln vor pathoge- No Mercy Bacterial besteht aus nitrifizierenden Bak- nen Pilzen schützen, indem sie sie mit einer terien in gefriergetrocknetem Zustand. In Verbin- Schutzschicht umhüllen und somit die Vermeh- rung von pilzlichen Schädlingen verhindern. tigen Schadpilze wie z.B. Pythium, Phytophthora, Es handelt sich um eine 100%ig biologische Imp- Rhizoctonia oder Fusarium werden durch Tricho- fung der Wurzeln mit einer großen Anzahl von Mi- derma harzianum unter der Infektionsschwelle kroorganismen und Bakterien, die die Wurzelmas- gehalten, so dass kein Befall der Kulturpflanzen se vor Pilzen wie Fusarium, Phythium, Phytoph- stattfindet. tora,Verticillium, usw. schützen Biomagix hat noch eine zweite wichtige Funkti- DAS PRODUKT UNSERER WAHL: on: Das Bakteriengemisch zersetzt auch in der BM von GHE, Trichoderma-Sporen Nährlösung schwimmendes organisches Materi- ANWENDUNG: al und wandelt diese potentiellen Krankheitserre- 10g/100L alle 6 bis 8 Wochen zur Nährlösung bzw. ger in zusätzliche, für die Pflanze leicht verfügba- ins Gießwasser beimischen. re Nährstoffe um. MYCORHIZZA ANWENDUNG: Mycorhirzza (aus „myco“- Pilz und „rhizza“- Wur- Sowohl vorbeugend, als auch kurativ (heilend): zel) ist ein hilfreiches Pilzgeflecht, das sich über 10g/150l alle 6 bis 8 Wochen. die Pflanzenwurzel legt und mit der Pflanze eine Als Tauchbad beim Pflanzen, man kann es auch symbiotische Verbindung eingeht. ins Gießwasser mischen, oder direkt ins Reservoir Der Pilz bezieht von der Pflanze gewisse Nähr- eines Hydro-Systems. stoffe und verhilft der Pflanze zugleich, zur opti- Durch die Beimpfung krankheitsbelasteter Sub- malen Aufnahme und Verarbeitung von Wasser strate und Böden mit einem Antagonisten-Impf- und Nährstoffen. stoff kann die Suppressivität (Krankheitsunter- Die Wurzeloberfläche wird durch die Ansiedelung drückung) der Substrate entscheidend verbessert des Pilzes an der Wurzel vergrößert, die Was- werden. ser- und Nährstoffaufnahme somit optimiert. Da- Die Suppressivität der Substrate steht im direk- durch fördert es vor allem die Entwicklung jun- ten Zusammenhang mit dem mikrobiologischen ger Pflanzen stark, wenn das Substrat mit Mycor- Gehalt der Böden. So verlieren die Böden ihre hizza beimpft wird. Suppressivität, wenn sie physikalisch oder che- Mycorhizza fördert nicht nur die Wurzelentwick- misch sterilisiert wurden. Deshalb geht man in lung, sondern verbessert auch die Bodenstruktur, der Praxis immer mehr davon ab, Substrate zu die Widerstandsfähigkeit gegen bodenbürtige sterilisieren und versucht vielmehr, in den Bö- Krankheiten (Pythium, Phytophtora, Fusarium,..) den und Substraten die Suppressivität durch den und gegen Dürrestress. Einsatz von Mikroorganismen zu erhöhen. Dabei werden die bereits im Handel befindlichen Ant- DAS PRODUKT UNSERER WAHL: agonisten-Impfstoffe den Substraten beigemischt. Plagron Mycorizza ANWENDUNG: TRICHODERMA HARZIANUM Außenanwendung vor dem Pflanzen oder Säen: Der Pilz Trichoderma harzianum ist der wohl zur 0,5 – 0,7l/m2 durch die obere Substratschicht mi- Zeit am meisten angewandte bodenbürtige Anta- schen. gonist im Gartenbau. Und dies hat auch seine gu- Anwendung bei Substraten: Plagron Mycorizza ten Gründe; denn durch seinen hohen Enzym- im Verhältnis 1:10 in Wasser auflösen. Pflanzen gehalt wie z.B. Cellulase, Cellobiase, Hemicellu- mit dieser Lösung eingießen. lase, Pektinase, Glucoamylase, ist Trichoderma Beim Auspflanzen: Im Verhältnis 1:15 in Wasser harzianum dazu befähigt, die Sporen von Patho- lösen. Die Wurzeln (bzw. den Wurzelballen) der genen zu verwerten und somit krankheitsunter- Pflanzen darin eintauchen und danach in die Er- drückend zu wirken. Insbesondere die bodenbür- de setzen. Bedarfsgerechte Düngung Dünger oder Düngemittel ist ein Sammelbegriff renelemente für die Pflanze sind: Kupfer, Eisen, für Stoffe und Stoffgemische, die dazu dienen, hö- Mangan, Zink, Bor, Molybdän here Erträge oder schnelleres Wachstum bei Kul- Auch wenn die Fehlmengen oft sehr gering sind turpflanzen zu erzielen. Ein Grundprinzip der Dün- - häufig sind es nur Mengen im Grammbereich gung folgt dem „Liebigschen Minimumsgesetz“ pro Hektar – kann ein Mangel dennoch zu erheb- d.h. ein fehlender Nährstoff kann nicht durch lichen Qualitäts- und Ertragseinbußen führen. Mehrgabe eines anderen ausgeglichen werden. Ein Überschuss eines Nährstoffes kann auch die VORBEUGENDE MASSNAHMEN GEGEN Aufnahme anderer Nährstoffe behindern. Zum KRANKHEITEN UND SCHÄDLINGE IN Beispiel Stickstoff und Kalium verhalten sich wie DER PFLANZENAUFZUCHT Gegenspieler. Daher ist darauf zu achten, dass die Verfügbarkeit der Nährstoffe im Optimalbe- Bei der Einrichtung eines Zuchtraumes sollte pe- reich liegt, um durch bedarfsgerechte Versorgung nibel auf Sauberkeit geachtet werden und alle der Pflanze guten Ertrag zu sichern. Man sollte eventuellen Verschmutzungen vor dem Anbau auch die im Substrat enthaltenen Nährstoffe in entfernt werden. Auch zum Bereich Sauberkeit die Dünge-Berechnung mit einbeziehen. gehört die Trennung von Werkzeugen die man in- Primäre Nährstoffe (Makronährelemente) und außerhalb des Anbauraumes verwendet. Am sind für die Ernährung der Pflanze lebensnotwen- besten ist es sich alle benötigten Werkzeuge wie dige Elemente, die in größeren Mengen für das Schaufeln oder Messbecher extra für die Zucht Wachstum und die Biomassebildung erforderlich anzuschaffen und auch nur im Anbauraum zu ver- sind. Neben den vier organischen Grundelemen- wenden. So beugt man dem Einschleppen von ten Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Krankheiten ganz einfach vor. Stickstoff zählen Phosphor und Kalium, Um Schimmelbefall und Fäulnis vorzubeugen gilt Schwefel, Calcium und Magnesium zu den es die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im An- Hauptnährelementen in der Pflanzenernährung. bauraum zu kontrollieren. Das bedeutet dass die Stickstoff, Phosphor und Kalium werden auch Wassertemperatur zwischen 18° und 23° und die als Kernnährelemente bezeichnet. Sie sind Be- Raumtemperatur zwischen 16°C und 30°C liegen standteile eines Volldüngers. Stickstoff dient der sollte. Die Temperaturveränderung zwischen Tag Erzeugung von Blattmasse, Phosphor der Blüten- und Nacht sollte nicht mehr als 10°C betragen und Fruchtbildung, Kalium stärkt die Holzbildung um Kondensbildung zu vermeiden. Die Luftfeuch- und Pflanzenstatik, Magnesium fördert die Nähr- tigkeit sollte bei kleinen Pflanzen ca. 60% be- stoffaufnahme. tragen und mit zunehmendem Wachstum auf ca. Sekundäre Nährstoffe (Mikronährelemente) 40% gesenkt werden. sind wichtig für die vollkommene Nährstoffver- Am besten kann das Raumklima durch Steuerge- sorgung der Pflanze. Diese Spurenelemente sind räte (Fancontrol) geregelt werden. entweder wichtige Bestandteile von Enzymen, Vit- Die Auswahl der Pflanzen die man in den An- aminen und Hormonen oder wirken im Sinne von bauraum setzt sollte sehr genau erfolgen, denn Coenzymen katalysierend oder aktivierend bei be- vor allem durch kranke Pflanzen können Schäd- stimmten Stoffwechselreaktionen. Wichtige Spu- linge und Krankheiten übertragen werden. MANGEL © bushdoctor 1 Eisenmangel Kaliummangel Eisen (indogermanisch „glänzend“) Kalium (arab. „Soda“) BESCHREIBUNG Wichtig für den gesamten Stoffwechsel, insbesondere für die Produktion von Chlorophyll. Eisen ist allgemein schlecht aufnehmbar, bei niedrigerem PHWert aber besser als bei hohem. Bei einem PH-Wert < 4 werden toxische Aluminium-Ionen freigesetzt. Zuviel Phosphor blockiert die Aufnahme vom Eisen. Wird für Bildung und Transport von Zucker und Stärke und für die Zellteilung benötigt. Außerdem erhöht Kalium den Chlorophyllgehalt, verbessert den Luftund Kohlenhydrathaushalt, fördert das Wurzelwachstum und erhöht die Resistenz gegen Bakterien und Schimmel. SYMPTOME Bei starkem Wachstum kann es zu einer Vergilbung der jungen Triebe (von innen nach außen) kommen, da sie das Eisen nicht aus den alten Blättern entziehen können. Die Blattadern bleiben dabei meist grün, erst nach etwa einer Woche verfärbt sich das Blatt ganz weiß und verkrümmt sich. Kaliummangel führt zu erhöhter Transpiration und verringert die Standfestigkeit. Zuerst hören die Blätter auf zu glänzen und frische Stengel sind dünn und schwach. Nach einigen Tagen beginnen sich die Spitzen der älteren Blätter in dunkles Gelb zu verfärben und verdrehen sich. Bevor die Blätter ganz absterben, zeigen sich auch noch rostbraune Flecke in den vergilbten Bereichen. Ursachen: PH-Wert >6,5 Nährstoffkonkurrenz mit Zink, Mangan und Phosphor I Bodentemperatur zu tief oder Boden zu naß, bzw ein zu kleines oder angeschlagenes Wurzelwerk I Zu viel Licht im Nährstofftank (zersetzt Eisenchelate und fördert Algen die auch Eisen verbrauchen) I I BEHANDLUNG Vor allem einer Zink- und Manganüberdüngung vorbeugen und das Wurzelwerk überprüfen. Eisenchelate können mit speziellen Düngern separat hinzugefügt werden (zB BN Spurenmix), die Verbesserungen sollten nach wenigen Tagen zu sehen sein. Ursachen: Versalzter Boden Fast immer entsteht der Mangel, weil zu viel Nitrat (Salze) im Boden ist. I Überdüngung I Bei versalztem Boden schafft kräftiges Spülen (2- bis 4-fache Substratmenge) mit enzymangereichertem Wasser Abhilfe. Auch bei Überdüngung hilft einfaches Spülen, um Wurzelschäden zu vermeiden. MANGEL © bushdoctor 2 Kalziummangel Magnesiummangel Kalzium (lateinisch „Stein“) (altgriech. „Magnetstein“) BESCHREIBUNG Kalzium erhöht den PH-Wert des Bodens. Es hat generell regulierende Wirkung und wird vor allem während des Wachstums benötigt. Kalzium kann sich in der Pflanze nur lansam aufwärts bewegen. Wegen der schlechten Beweglichkeit verschwinden die Symptome auf den alten Blättern nicht mehr! Magnesium ist ein Baustein für Chlorophyll – essentiell für den Stoffwechsel. Es ist 2-3 Wochen sehr mobil in der Pflanze, dann bindet es sich fest – das bedeutet, dass die Symptome hauptsächlich auf den mittleren Blättern zu erkennen sind, in stärkeren Fällen aber auch bis in die Spitze. SYMPTOME Kalziummangel hemmt Wurzelbildung und Wachstum. Die Pflanze stirbt von oben. Meist sind die Blätter über den untersten Blättern betroffen, es bilden sich hellbraune Punkte (werden nach wenigen Tagen von einer scharfen braunen Linie umzeichnet). Bei jungen Pflanzen kommt es häufig zu Blattverdrehungen. Es kommt zu rostbraunen Flecken und gelben Verfärbungen zwischen den Blattadern, die sich mit der Zeit über die gesamte Pflanze ausbreiten, Blattspitzen werden braun und ringeln sich nach oben ein. Ursachen: Ursachen: I I I BEHANDLUNG Kalziumbindender Boden – Lehm und Humus binden Kalzium stark an sich Nährstoffkonkurrenz – zu viel Ammonium, Kalium, Magnesium oder Natrium Verdunstungsprobleme – zu hoher EC-Wert, zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit Für die Zufuhr von Kalk gibt es viele Möglichkeiten (Biologischer Algenkalk, Bitterkalk, Gips, Magnesiakieselkalk), am ehesten empfiehlt sich BN Ca 15%. Achtung: Zu viel Kalzium hemmt die Aufnahme von Magnesium und anderen Spurenelementen und führt zur Hemmung des Wachstums. I I Schlechtes Wurzelklima – zu nass, zu sauer, zu kalt, zu viel Kalium, Ammonium oder Kalzium oder ein zu kleines Wurzelwerk Schlechte Verdunstung wegen zu hohem EC-Wert Am Besten kann man Magnesiummangel durch das Besprühen mit einer Bittersalzlösung entgegenwirken. Falls der PH-Wert zu niedrig ist, kurzfristig mit PH 6.5 gießen. Bei zu hohem EC-Wert kräftig spülen und nach 2-3 Tagen mit geringer Dosierung wieder beginnen. MANGEL © bushdoctor 3 Phosphormangel Schwefelmangel Phosphor (griech. „lichttragend“) Schwefel (lat. sulfur) BESCHREIBUNG Die Pflanze braucht Phosphor vor allem bei der Bewurzelung und in der Blüte. Es regelt den Energietransfer in der Pflanze und ist Bestandteil der DNA sowie von Enzymen und Proteinen. Ein ausgesprochener Mangel tritt am ehesten in der Blüte auf. Leichte Mangelsymptome am Ende der Blüte sind tolerabel. Schwefel wird benötigt, um pflanzliches Gewebe herzustellen (vor allem Samen und Zellflüssigkeit) und er verbessert die Stickstoffausnutzung. SYMPTOME Der Mangel führt zu weniger Wachstum und kleinen, bläulich grünen Blätter. Die Blattstiele und –adern werden von der Unterseite her rötlich bis violett, die Spitzen der älteren Blätter werden dunkel und rollen sich nach unten ein. Bei einem starken Mangel entstehen große violette bis schwarze Flecken, bis die Blätter vertrocknen und abfallen. Da Schwefel nur langsam transportiert wird, treten die Mangelerscheinungen zuerst an den alten großen Blättern in Form einer immer stärker werdenden, gleichmäßigen Vergilbung auf. Akuter Mangel führt zu Verlängerung und Verholzung der Stängel, die Stiele und später auch der Stamm verfärben sich violett. ACHTUNG! Die Mangelerscheinungen ähneln sehr denen eines Stickstoffdefizits. Ursachen: I I Zu hoher (7+) oder zu niedriger (5,2-) PH-Wert Eisen- oder Zinküberschuss Ursachen: I I BEHANDLUNG Meistens ist ein zu hoher PH-Wert der Grund für einen Mangel, deshalb kann dieser auch leicht behandelt werden (Senkung des PH-Wertes). Zuviel Phosphor kann die Aufnahme von Zink, Eisen, Magnesium und Kalzium blockieren und führt so zu Mangelerscheinungen dieser Elemente. Auf Erde nur bei viel zu hohem PH-Wert (genug Schwefel in normaler Erde) Bei Hydrosystemen muss immer Schwefel im Dünger enthalten sein Bei starkem Schwefelmangel empfiehlt sich die Besprühung der Pflanzen mit einer Bittersalzlösung. Die Blattdüngung ist sinnvoll, da die Pflanze die Lösung schnell aufnehmen kann. Dies führt zu einer raschen Besserung. MANGEL © bushdoctor 4 Stickstoffmangel Stickstoff (altgr. „Laugensalz“) Zink- und Manganmangel BESCHREIBUNG Wird vor allem für das Wachstum benötigt, es ist an der Produktion von Chlorophyll, Aminosäuren, Enzymen, Proteinen und anderen essentiellen Stoffen beteiligt. Stickstoff ist in der Pflanze leicht beweglich und verteilt sich deswegen sehr schnell. Genau wegen dieser Vielseitigkeit entsteht sehr oft ein Mangel an Stickstoff. Mangan ist vor allem bei der Proteinsynthese notwendig und dient als Enzymaktivator für die Membranfunktion der Chloroplaste und den Elektronentransport bei der Photosynthese. Zink wird vor allem zur Chlorophyllbildung benötigt und unterstützt auch dieselben Enzyme wie Mangan und Magnesium. Zink ist auch wichtig für das Längenwachstum der Pflanzen. SYMPTOME Die Symptome beginnen bei den ältesten Blättern, die sich zu Beginn zwischen den Blattadern gelblich färben, später greift die Vergilbung auf die mittleren Blätter über, die ersten alten Blätter werden komplett (inklusive Adern) gelb und sterben ab. Die Folgen sind starke Blattproduktion von sehr dunkelgrünen aber schwachen und weichen Blätter, was sehr schnell zu Krankheiten führen kann sowie schwache Stengel, die leicht knicken. Die Wurzeln wachsen nicht mehr und färben sich dunkel, danach färben sich die Blätter braun und fallen ab. Manganmangel führt bei in Stängelnähe liegenden, zuerst jungen dann älteren Blättern, zur Chlorose des Gewebes zwischen den großen Blattadern, die sich bis zu den Stängelspitzen hin ausbreitet, wo die neuen Blätter häufig missgebildet und verdreht sind. Später bilden sich auf den betroffenen Blättern nekrotische Flecken. Zinkmangel führt zu sehr kleinen, zusammengerollten Blättern mit gelb verfärbtem Gewebe um die Blattadern herum, die Blattspitzen werden dunkel und sterben ab. BEHANDLUNG Die Behebung des Mangels ist durch ausreichende Verabreichung von Wachstumsdüngern innerhalb von wenigen Tagen zu erreichen. Mangan-, Zink- und Eisenmangel treten oft zusammen auf, da ihre Aufnahme durch einen zu hohen PH-Wert im Boden gestört wird - oft hilft schon ein Absenken des PH-Werts um 0,3 bis maximal 1,0. ACHTUNG! Es ist auch eine Überdosierung möglich. Meistens reicht eine kräftige Spülung (2- bis 4faches Substratvolumen an enzymangereichertem Wasser) und Weiterdüngung mit geringerer Stickstoffkonzentration. ACHTUNG! Zink, Mangan und Eisen sind direkte Konkurrenten bei der Aufnahme der Pflanze – ein Überschuss an einem dieser Stoffe führt zu Mangel der anderen beiden! I Phosphor Antagonist SCHÄDLINGE © bushdoctor 5 Blattläuse Minierfliege (Auchenorrhyncha ) (Liriomyza huidobrensis/Agromyzidae) BESCHREIBUNG Blattläuse sitzen meist einzeln oder auch in dichten Kolonien, bevorzugt auf Blattunterseiten, auf jungen Trieben an Triebspitzen, Knospen und Blüten. Sie können aber auch an den Wurzeln vorkommen. Erwachsene Tiere sind zwischen 1–4 mm groß. Ihre Farbe variiert von gelb über orangerötlich bis grün und schwarz. Am Hinterleib haben sie zwei nach hinten gerichtete Röhren (Siphone); Weiters unterscheidet man zwischen geflügelten und ungeflügelten Arten. Blattläuse durchlaufen vier ungeflügelte Larvenstadien, bevor sie sich zum erwachsenen Insekt häuten. Sie vermehren sich vorwiegend durch Jungfernzeugung und sind lebend gebärend. Im Gewächshaus ist eine langsame Entwicklung auch den Winter über möglich. Im Herbst entstehen im Freiland Geschlechtstiere, die sich paaren und Eier ablegen. Eine Blattlaus lebt drei bis vier Wochen, ein Weibchen hat zwischen 40 und 80 Nachkommen. Die Fliege ist zwischen 1,7 und 2,3 mm groß; schwarzgelb gefärbt mit gelbem Rückenschild; Ihre Lebensdauer beträgt je nach Temperatur zw. 2- 10 Wochen. Sie legen ihre Eier in Fraßlöcher, die zuvor ins Blattgewebe gemacht wurden, ab. Die hierdurch entstandenen Fraßflecken können so zahlreich sein, dass das Blattgewebe damit übersät ist (siehe Symptome). Machen beim Innenanbau selten Probleme. Die anschließend schlüpfenden Larven verursachen Fraßgänge im Blattgewebe, die im Extremfall so stark sein können, dass kaum noch grünes Blattgewebe vorhanden ist. SYMPTOME Blattläuse können Pflanzen mehrfach schädigen: Durch das Aussaugen des Siebröhrensafts kommt es an den Pflanzen zu Vergilbungen, Triebstauchungen, Krüppelwuchs und eingerollten Blättern sowie allgemeine Wachstumsverzögerungen. Sie scheiden klebrigen Honigtau aus wodurch die Blätter verkleben und sich Schwärzepilze ansiedeln können. Die Larven hinterlassen helle, mienenartige Fraßgänge in den Blättern, vorzugsweise in frischen saftigen Trieben. Dadurch wird das Blattwachstum gehemmt und die Blüte dauert länger. Nur selten kommt es zum kompletten Absterben der Pflanze, jedoch wird sie anfälliger für Krankheiten. BEHANDLUNG I Stark befallene Äste, Knospen, Blüten schneiden I Blattläuse lassen sich auch sehr gut mit Wasser von den Pflanzen spülen! I Vorbeugen: Bodenpflege und Düngung (Blattläuse lieben überdüngte Pflanzen), genügend Licht, gute Luftzirkulation, überpudern mit Steinmehl, Algenpräparate I Befallene Blätter entfernen I Gelbfallen (für die erwachsenen Minierfliegen) Nützlinge: I Florfliege (Chrsoperla carnea) je nach Befall 1-20 Stück pro Pflanze/ alle 4 Wochen I Gallmücke (Aphidoletes aphidimyza) I Schlupfwespe (Aphidius colemani) Biologische Maßnahmen: I Neemöl, Neudosan, Spruzit flüssig, Naturen Nützlinge: I Wespen: Dacnusa sibirica, Diglyphus isaea, Opius Pallipes Biologische Maßnahmen: I Neemöl Achtung! Bei den im Tunnel steckenden Maden bleiben Sprays oft wirkungslos. SCHÄDLINGE © bushdoctor 6 Spinnmilbe Springschwänze (Tetranychus urticae) (Collembola) BESCHREIBUNG Die Gemeine Spinnmilbe, oft auch „Rote Spinne“ oder Gewächshaus- Spinnmilbe genannt, ist ca. 0,5 mm groß, weißlich bis gelbgrün gefärbt mit schwarzen Pigmentpunkten auf dem Rücken und ein häufig anzutreffender Schädling, sowohl in Glashauskulturen als auch im Freiland. Spinnmilben sind einheimisch und können aus dem Freiland in die Gewächshäuser bzw. Wintergärten einwandern. Nach einer einzigen Paarung sind die Weibchen ein Leben lang befruchtet und können rund 100 Eier legen, aus denen sich im Durchschnitt zu 75 % Weibchen und zu 25% Männchen entwickeln. Entwicklungsdauer vom abgelegten Ei bis zum fertigen Tier bei 20°C ca. 14 Tage; begünstigt wird dies auch zusätzlich durch trockene Witterung und starker Sonneneinstrahlung; Lebensdauer 2 bis 5 Wochen; Achtung! Sind Pflanzen einmal von mit Milben besetzt, schreitet die Schädigung sehr rasch fort! Ihren Namen haben sie aufgrund ihrer charakteristischen Sprunggabel (Furca) auf der Unterseite des Körpers, mit deren Hilfe sie, bezogen auf ihre Körpergröße, große Strecken überspringen können. Diese von 0,2 mm bis zu 1 cm großen Insekten ohne Flügel leben in oder auf der Erde. Sie regulieren und stimulieren einerseits das Wachstum der Mikroorganismen und fördern andererseits die Humifizierung und die Bodenfruchtbarkeit. In zu großer Anzahl oder bei zu wenig Nahrungsangebot fressen sie jedoch die kleinen Wurzeln von Jungpflanzen. Beim Gießen erkennt man sie, wenn kleine weiße Tiere hochspringen. Die Vermehrung findet über Eier statt, die vom Wind übertragen werden. Insekten und Eier können völlig austrocknen und werden durch Feuchtigkeit wieder zum Leben erweckt. Nur bei starkem Befall (das kann bei hoher Luftfeuchtigkeit vorkommen) eingreifen. SYMPTOME Spinnmilben lassen sich bei leichtem Befall an kleinen weißen Pünktchen auf der Blattoberseite erkennen. Findet man solche Anzeichen sollte man auf der Blattunterseite nach Milben und ihren Eiern suchen. Ausgewachsenen Spinnmilben kann man ohne Lupe als kleine dunkle sich bewegende Punkte erkennen. Sie stechen von der Blattunter- oder Blattoberseite (selten), Pflanzenzellen an und saugen den Zellinhalt aus. Es entstehen kleine, gelbliche Flecken, bei stärkerem Befall vergilben und vertrocknen die Blätter und fallen ab. Spinnmilben erzeugen an den Blattunterseiten „Spinnweben“ (lässt sich besonders gut beim Besprühen erkennen). Im Extremfall können Pflanzen komplett eingesponnen werden. Wurzeln und unterirdische Stängelteile vor allem von Keimpflanzen sind befressen. Bei Jungpflanzen kommt es zu verzögertem Wachstum. BEHANDLUNG I Sauberkeit ist der wichtigste Schritt zur Milben bekämpfung. Befallene Pflanzen separieren I Pflanzen häufig mit Wasser absprühen, da Spinnmilben hohe Luftfeuchtigkeit nicht vertragen und die Eiablagerate stark zurückgeht I Raumtemperatur senken oder zumindest an heißen Tagen häufig lüften I Mehr als 50% geschädigte Blätter abschneiden I Töpfe trocken halten, dann geht der Besatz auf ein unschädliches Maß zurück I Töpfe im Winter nur wenig wässern. Wenn trotzdem übermäßiger Befall auftritt, den Topf etwa 1/2 Stunde in einen Eimer mit Wasser stellen und dann das Wasser abgießen. Anschließend nicht mehr gießen, bis die Topferde trocken ist. Umtopfen und dabei altes Wurzelgeflecht entfernen I Neudosan 1% in die Töpfe gießen Nützlinge I Florfliegenlarve (Crysopa carnea) I Raubmilben: Amblyseius cucumeris, Phytoseiulus persimilis Biologische Maßnahmen:: I Neemöl; Bio Myctan Spinnmilbe (200ml), Naturen (250ml), Neudosan, Promanal Austrieb, Spruzit SCHÄDLINGE © bushdoctor 7 BESCHREIBUNG Thripse Trauermücke (Thysanoptera) (Lycoriidae) Thripse sind ca. 0,8 bis 1,5 mm lang und schmal. Je nach Art weiß, gelb, grau, braun oder schwarz gefärbt und haben zwei Paar gefranste Flügel. Die Larven sind ungeflügelt und meist heller gefärbt. Eier werden ins Blatt-, Blüten- oder Fruchtgewebe eingestochen (je Weibchen 25 bis 200 Eier). Die beiden ersten Larvenstadien leben ca. sechs Tage auf der Pflanze und saugen dabei Pflanzenzellen aus. Die beiden folgenden Stadien sind inaktiv und leben im Boden. Die Gesamtentwicklungszeit beträgt je nach Temperatur zw. 16 (bei 25°C) und 44 Tage (bei 15°C). Den Namen haben sie dank ihrer dunkel- schwärzlichen Farbe. Sie werden nur 2-4mm groß und haben lange Beine. Man findet sie sowohl bei bodenwie auch substratlosen Anbau am Stängelgrund. Sie lieben eine feuchte, dunkle Umgebung die optimal bei Steinwolle gegeben ist und das Ambiente, das sich beim Nährfilmtechnikanbau vorfindet. Die Tiere legen ihre Eier häufchenweise an Stellen ab, wo sich organische Substanzen zersetzen. Feuchtigkeit und Wärme gehören zum Lebenselement dieser kleinen Mücken. Die Entwicklung vom Ei bis zur nächsten Insektengeneration beträgt nur 3 Wochen. Die 6-7 mm langen Larven mit ihrem durchscheinend weißen Körper und dem markanten schwarzen Kopf fressen an Wurzeln und Stängeln. Achtung! Larven werden häufig mit minderwertiger Blumenerde eingeschleppt SYMPTOME Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Thripsen schaben mit ihren Mundwerkzeugen einzelne Pflanzenzellen auf und saugen den austretenden Pflanzensaft auf. Charakteristische Befallssymptome auf den Blättern sind silbrig glänzende Stellen, welche oft mit kleinen schwarzen Kottröpfchen versehen sind sowie Verwachsungen von Blättern aber auch Schäden an Vegetationspunkten und Trieben. An den Blüten entstehen durch die Saugtätigkeit der Thripse helle Flecken, eingetrocknete Blütenränder oder verstreuter Blütenstaub. Durch die nicht vollkommene Zerstörung einer Population können die überlebenden Nachkommen Resistenzen gegen eingesetzte Schädlingsbekämpfungsmittel ausbilden. Die eigentliche Gefahr geht nicht von den Mücken aus, sondern von den Larven (ungegliederte Rundwürmer), welche von den Muttertieren in die Erde gelegt werden und sich dann von Pflanzensäften ernähren die sie den Pflanzen aus den Wurzeln saugen (nicht fressen). Das Ergebnis sind "ausgesaugte", zerstörte Wurzeln, was besonders für Jungpflanzen und Stecklinge gefährlich ist. Durch das anknabbern der feinen Wurzelhaare und das Verstümmeln größerer Wurzeln wird die Pflanze geschwächt und die Blätter blass. Dies begünstigt einen Pilzbefall etwa durch Fusarium oder Pythium, insbesondere wenn die Pflanze Nährstoffprobleme hat. Ausgewachsene Pflanzen haben in der Regel keine Probleme mit Trauermücken (je nach Befall!!). BEHANDLUNG I Hohe Luftfeuchtigkeit hat einen negativen Effekt auf die Entwicklung vieler Thripsarten, daher sollten thripsanfällige Pflanzen häufig mit Wasser besprüht werden I Gelbtafeln I Staunässe vermeiden. Eventuell abdecken, damit sich keine Algen bilden I Wo Larven auftauchen trockener halten I Gelbfallen fangen die erwachsenen Mücken I Sand, zB: Chinchilla Sand. Steriler Sand wird 2-3cm dick auf die Erde geschüttet. Material ver festigt sich nach ersten dem Gießen. Larven können nicht mehr schlüpfen, Eier nicht abgelegt werden. Trotzdem ist es luftdurchlässig genug für die Wurzel Nützlinge: I Raubwanze: Orius sp. I Raubmilbe: Amblyseius cucumeris I Schlupfwespen Biologische Maßnahmen: I Neem (nicht die Blattunterseiten vergessen!!), Pyrethrum, Neudosan, Spruzit Nützlinge: I Bti (Bacillus thuringiensis var. Israelensis) I Raubmilben: Hypoaspis miles I Nematoden (Steinernema feltiae) Biologische Maßnahmen: I Neem, Pyrethrum, Gelbtafeln, Neudomück SCHÄDLINGE © bushdoctor 8 Weichhautmilbe Weiße Fliege (Tarsonemidae) od. Mottenschildlaus (Aleurodina) BESCHREIBUNG Weichhautmilben sind sehr kleine (zw. 0,1-0,3mm große) und versteckt lebende Milben, die mit freiem Auge nicht zu erkennen sind. Man findet sie versteckt im Blattfilz, in Triebspitzen oder zwischen Knospe und Blütenblättern. Die Weibchen leben ca. 10 Tage und legen ungefähr 5 Eier pro Tag. Die Gesamtentwicklungsdauer beträgt bei 20°C ca. 6 Tage. Die Vermehrung und Ausbreitung wird durch hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt. Weiße Fliegen oder auch Mottenschildläuse sind nahe Verwandte der Blattläuse werden ca.1mm lang. Normalerweise erscheinen sie zuerst an den schwächsten Pflanzen unterhalb der Spitze wo sie zusammen mit ihren Larven in dichten Kolonien auf der Unterseite des Blattes sitzen. Sie arbeiten sich nach unten vor oder fliegen weiter zu den umstehenden Pflanzen. Ausfindig machen kann man sie leicht, indem man an den Pflanzen schüttelt und sie auffliegen. Die Weibchen legen täglich 2-3 Eier an der Unterseite der Blätter ab. Insgesamt sorgt jedes Insekt für 100- 200 Nachkommen. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven welche zu beginn noch beweglich sind, später aber fest auf der Pflanze sitzen. Das letzte Larvenstadium verbringen sie in einer Puppenähnlichen Hülle, aus der dann schließlich eine neue Mottenschildlaus bzw. Weiße Fliege schlüpft. Die gesamte Entw. dauert ca. 4-6 Wochen. SYMPTOME Infolge ihrer Saugtätigkeit an den äußeren Zellschichten entstehen Blattkräuselungen und Kleinblättrigkeit. Bei extrem starkem Befall werden die Blätter braun und vertrocknen. Die Larven saugen während ihrer Entwicklung Pflanzensaft. Dabei entstehen Silber schimmernde Flekken auf den Blättern, die größer sind als die feinen Spuren der Spinnmilben. Je weiter die Schädigung fortschreitet, desto mehr wird die Pflanze geschwächt und ihre Chlorophyllproduktion eingeschränkt. Auch die Weiße Fliege scheidet wie ihre Verwandten die Blattläuse „Honigtau“ aus welcher den Rußtau (Pilz) anzieht und geschwärzte Blätter zur Folge hat die kurz darauf absterben. Achtung! In Gewächshäusern reiht sich eine Generation ununterbrochen an die andere; es gibt keine Winterruhe! BEHANDLUNG Nützlinge: I Raubmilbe gegen Thrips/Spinnmilbe/ Weichbauchmilbe: amblyseius cucumeris Biologische Maßnahmen: I Nicht möglich! Benötigt spezielles Milbenmittel (Vertimec) I Stark geschädigte Blätter entfernen I Für gute Durchlüftung sorgen; eng stehende Pflanzen sind besonders gefährdet I Temperatur auf unter 22°C senken I Vorbeugend helfen: pflanzenstärkende Maßnahmen wie Hesi SuperVit, BN Sprühmix oder BN Bio Forte I Gelbfallen, da sich die Tierchen von der Farbe Gelb angezogen fühlen Nützlinge: I Schlupfwespe Encarsia farmosa sobald die erste Weiße Fliege entdeckt wurde. I Raubwanze (Macrolophus) Biologische Maßnahmen: I Neemöl, Pyrethrum, Naturen, Neudosan, Spruzit PILZE © bushdoctor 9 Echter Mehltau Falscher Mehltau (Peronospora farinosa ) (Peronospora farinosa ) BESCHREIBUNG Als Echten Mehltau bezeichnet man Pflanzenkrankheiten, die durch Schlauchpilze der Ordnung Erysiphales verursacht werden. Erysiphalesarten wachsen oberflächlich auf ihrem Wirt, wobei sie sich mit Haustorien (Organe zur Nährstoffaufnahme) in den Zellen der Blattoberfläche verankern und so mit Nährstoffen versorgen. Begünstigt wird die Verbreitung sowohl durch trokkenes Wetter als auch durch schwül- warme Witterung und dem großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht im Herbst. Für die Sporen reicht bereits eine Luftfeuchtigkeit von 70% und eine optimale Temperatur von 20°C. Falscher Mehltau zählt zu den Endoparasiten, also einem innen lebenden Pilz. Er führt zum Absterben der Pflanze und kann eine komplette Ernte vernichten. Er befällt Pflanzen sowohl in der vegetativen als auch in der Blütephase. Begünstig wird er durch Hohe Luftfeuchte und niedrige Temperaturen (bis 15°C). SYMPTOME Erste Anzeichen sind zunächst grauweiße Pusteln auf der Blattoberseite, besonders an mittleren und äußeren Blättern und später zusammenhängender, mehliger Belag auf Stängeln, Blattsprossen und Blättern, wobei sich der Echte Mehltau auf die Blattoberseite beschränkt. Die Folge sind Wachstumshemmung und vergilbte Blätter. In Extremfällen kann es zu vorzeitigem Blattfall oder zum Absterben der ganzen Pflanze kommen. Der falsche Mehltau kann sich sehr rasch ausbreiten. Die Pflanzen werden geschwächt, das Wachstum gehemmt, die Blätter vergilben und fallen schließlich ab. Es bildet sich ein schmutziggrauer Sporenrasen vor allem auf der Unterseite der jüngeren Blätter, tlw. aber auch auf Oberseite. BEHANDLUNG I Vermeiden von feuchtkühlem Klima und trüben Licht bzw. bei Befall für bessere Luftzirkulation, Ventilation und helles Licht sorgen. I Trockene Bodenbedingungen und hohe Luftfeuchtigkeit zwischen den Blättern vermeiden, da sie ebenfalls die Ausbreitung des Pilzes begünstigen. I Kranke Blätter sofort entfernen. I Auf genügend Abstand zwischen den Töpfen achten, damit die Luft zirkulieren kann I Übermäßige Stickstoffgaben vermeiden. I Sauberkeit! I Steriles Substrat verwenden I Befallene Pflanzen komplett entfernennicht nur das Laub! Biologische Maßnahmen: I BioBlatt Mehltaumittel (Neudorff), SchachtelhalmExtrakt (Neudorff), stärkt Widerstandskraft, Bio Myctan, Saprol, Kupfersulfat, Fungisan Pilzfrei (vorbeugend) Biologische Maßnahmen: I Serenade (Bacillus Subtilis) I Pilzfrei Aliette I Biofa Kiesel flüssig I Fungisan Pilzfrei PILZE © bushdoctor 10 Fusarium Rostpilze (griechisch „in der Mitte geschwollen“) (Uredinales) BESCHREIBUNG Es gibt mehr als 30 bekannte Arten von Fusarium; Die Meisten davon sind harmlos einige können jedoch Pflanzen erheblichen Schaden zufügen. Im Falle von Cannabis gibt es die eher harmlosere Art „Fusarium O _“ und die aggressive Art „Fusarium o.“, die der Pflanze zusetzen. Die Krankheit beginnt im Leitgewebe der Pflanze (Xylem), das zum Flüssigkeitstransport dient. Durch das Einwirken des Pilzes wird der Transport von Wasser und anorganischen Salzen unterbrochen und die Pflanze beginnt zu welken. Die Verbreitung findet über Sporen statt, die sich im (oft) rosafarbenen Schimmelbelag bilden. Die Sporen verteilen sich dann über die Luft, über das Bewässerungssystem oder durch die Hand des Gärtners. Rostpilze sind eine recht hoch entwickelte Gruppe der pflanzenpathogenen Pilze. Sie durchlaufen eine komplizierte Entwicklung, in deren Verlauf unterschiedliche Sporenarten gebildet werden. Diese haben ganz spezifische Aufgaben von der Massenverbreitung bis zur Überwinterung zu erfüllen. SYMPTOME Erste Anzeichen sind kleine Tupfen auf den älteren, unteren Blättern, die anschließend vergilben. Es kann auch vorkommen, dass sich die Blattspitzen vor dem Welken einringeln und ganz plötzlich absterben. Diese Symptome sind auf die Unterernährung der Pflanze zurückzuführen, da die Wurzeln faulen (verfärben sich bräunlich) und sich auf ihnen weißer Schimmel bildet und somit die Nahrungsaufnahme sowie der Saftfluss behindert werden. Bei der Fußfäule entstehen direkt über dem Boden am Stamm feuchte Stellen, die ihn langsam zersetzen – zuerst kann keine Nahrung mehr transportiert werden, später knickt der Stamm ganz um. An den Blattunterseiten bilden sich sehr auffällige gelb bis orange gefärbte später auch braune Pusteln während auf der Blattoberseite nur mehr oder weniger auffällige Blattverfärbungen zu finden sind. BEHANDLUNG I Vorbeugen durch Stärkung: Da Fusarium nur auf schon schwachen Pflanzen gedeihen kann, hilft auch die allgemeine Stärkung der Pflanze mit Präparaten wie Hesi SuperVit, BN Sprühmix oder BN Bio Forte. I Übermäßige Stickstoffgaben vermeiden. I Schachtelhalmextrakt. I Trichoderma (nützlicher Schimmelpilz; verbessert die Wurzelbildung und die Ausscheidung von Enzymen und Hormonen. Die Pflanze wird kräftiger und entwickelt sich besser.) I Bei akutem Befall sofort alle möglicherweise befallenen Teile der Zucht (Töpfe, Bewässerungen, Substrat, Scheren usw.) desinfizieren, bei schwerem Befall ganz austauschen. Achtung! Sehr wichtig ist es, kein totes Pflanzenmaterial im Wuchsraum zu lassen – sobald ein Blatt abstirbt, sollte es entfernt werden! I Vorbeugen indem man die Pflanzen stärkt z.B. mit Algenpräparaten oder Steinmehl. I Kranke Blätter rechtzeitig entfernen I Regelmäßige Spritzungen mit SchachtelhalmBrühe Achtung! Pilzsporen können durch den Wind vertragen auch von Wirten außerhalb stammen! PILZE © bushdoctor 11 Grauschimmel Grünalgen (Botrytis) (Chlorophyceae) BESCHREIBUNG Der Grauschimmelerreger Botrytis cinerea ist sehr weit verbreitet. Er greift sowohl lebendes als auch abgestorbenes Pflanzengewebe an und tritt bei hoher Luftfeuchte und kühl-feuchter Witterung auf. Die Sporen sind fast immer in der Luft vorhanden. Die Infektion der Pflanzen erfolgt durch angeflogene oder durch Kontamination an Händen und Werkzeug aufgebrachte Sporen. Er beginnt innerhalb des Blütenstandes und ist bei Ausbruch gar nicht richtig zu sehen. Nachdem der Pilz Fruchtkörper und nachfolgend Sporen ausgebildet hat, können die Sporen auf benachbarte Pflanzen geweht werden. Schnell entwickelt sich Botrytis vor allem in der lichtarmen Jahreszeit, bei zu feuchter Haltung der Pflanzen. Es werden nahezu alle Pflanzenarten befallen. Achtung! Grauschimmel kann auch über Samen übertragen werden. Die Grünalgen scheinen grünen Pflanzen näher zu stehen als anderen Algen. Beide besitzen die gleichen Photosynthesepigmente, den gleichen Satz an Carotinoiden, den gleichen Reservestoff (Stärke) und die gleiche Gerüstsubstanz der Zellwand: Cellulose. Die glitschig, grünen Algen brauchen somit zu ihrer Vermehrung Nährstoffe, Licht und eine feuchte Umgebung. Oft findet man sie an feuchter Steinwolle. SYMPTOME Grauschimmel erscheint im feuchten Klima meist als gräulich, weißlich bis bläulich grüner feiner Pelz. Die befallenen Stellen fühlen sich trocken an und zerfallen beim darüber reiben. Bei fortschreitender Erkrankung wird das Blattwerk schleimig. Botrytis kann auch zur Umfallkrankheit führen. Sie richten an sich kaum Schaden an, locken jedoch Trauermücken und andre Schädlinge an, die den Pflanzen Schaden zufügen können. Denn durch Fraßstellen etc. können leicht Krankheitserreger eindringen. BEHANDLUNG I I I I I I I Feuchte Steinwolle und andere Medien abdecken, damit kein Licht dazu kann I Dem Wasser einen Algenvernichter beigeben I I I I I Luftfeuchtigkeit reduzieren (max. 50%) Gute Ventilation und Zirkulation gewährleisten Nicht zu enge Pflanzung Verwelkte Blüten entfernen Ausgewogene Düngung mit Bei Infektionsgefahr die Pflanzen wöchentlich mit Neudo -Vital Rosen-Pilzschutz gründlich von allen Seiten spritzen. Kontaminiertes Werkzeug gründlich desinfizieren Luftfeuchtigkeit auf 50% senken Zu hohen Stickstoff- und Phosphorgehalt in der Pflanze vermeiden (macht das Laub weich und empfänglich für Botrytis) Darauf achten, dass PH- Wert bei rund 6 liegt, um die Kalziumaufnahme zu gewährleisten Für gute Lichtverhältnisse sorgen Biologische Maßnahmen: I Trichoderma hat eine stimulierende, und die Abwehrkräfte stärkende Wirkung im Wurzelgebiet. I Bordeauxbrühe (Kupfer Vitriol + Kalk) solange nur die Blätter befallen sind NATÜRLICHE DÜNGEMITTEL www.bushdoctor.at 24-Stunden-Service IMPRESSUM: Herausgeber: bushdoctor A–1070 Wien, Kirchengasse 19, Tel. +43/1/524 04 40, Fax +43/1/524 04 24, Filiale: A–2345 Brunn/Gebirge, Johann Steinböckstr. 10, Tel. +43/2236/377 071 E-Mail: [email protected], www.bushdoctor.at bushdoctor; Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Einspeisung in EDV-Anlagen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers ©