STURM UND WURM FAHREN AN DIE OSTSEE Theaterstück für Menschen ab 5 von und mit Thomas Ahrens Eine Bearbeitung von „Sturm und Wurm unterwegs“ Lieder: Volker Ludwig und Thomas Ahrens Regie: Jens Mondalski Eine Ko-­‐Produktion von „KÖPFCHEN, Oderbruch“ mit dem „GRIPS, Berlin“ Berlin-­‐Premiere am So., 12. Oktober 2014, 16 Uhr im GRIPS Podewil SYNOPSIS | HINTERGRUND Kurze Synopsis Herr Sturm und sein Freund, der Regenwurm Karlknut, machen eine Reise ans Meer. Schon in der Zugfahrt beginnt ihr Abenteuer, denn enge Sitze, überfüllte Abteile und "fremde" Menschen fordern den neugierigen Wurm heraus – und auch Herrn Sturm und alle anderen Reisenden. Ausführliche Synopsis: Tom, der Straßenmusiker, ist viel herumgekommen und hat eine Menge Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die von Harry Sturm und seinem Freund Karlknut – einem Regenwurm! Beide haben schon viele Abenteuer erlebt, jetzt will Karlknut endlich auch andere Länder und v.a. das Meer kennen lernen. Also machen sich die beiden Freunde mit Sack und Pack mit dem Zug über Rostock nach Kopenhagen auf die Reise. Womit beide nicht gerechnet haben: Das eigentliche Abenteuer beginnt bereits unterwegs! Im Zugabteil wird es eng und chaotisch, immer mehr Fahrgäste tauchen auf, alte, junge und scheinbar "fremde", jeder beansprucht einen Platz für sich, jeder hat seine eigene Geschichte, jeder will beachtet werden. Und mittendrin Karlknut, der die Stimmung noch ordentlich mit seiner Neugierde anheizt. Armer Harry Sturm, hier gilt es die Nerven zu bewahren! Doch er lässt sich von der Freude und dem Witz seines kleinen Freundes mitreißen und beginnt, mit seinen Augen die Welt neu zu entdecken und fremde Menschen kennen zu lernen! Was für eine Reise! Hintergrund: Anfang der 90er Jahre hatte der GRIPS-­‐Schauspieler Thomas Ahrens mit seinem Ein-­‐ Personen-­‐Stück „Sturm und Wurm“ (von Barbro Lindgren und Cecilia Torudd) berlinweit Kinder begeistert, ebenso mit seiner Fortsetzung „Sturm und Wurm unterwegs“, von ihm geschrieben und gespielt. Thomas Ahrens hat nun in Eigenproduktion als „Köpfchen, Oderbruch“ den zweiten Teil mit Jens Mondalski überarbeitet und reist mit „Sturm und Wurm fahren an die Ostsee“ quer über die Dörfer Brandenburgs. Dabei wird er auch regelmäßig im „GRIPS, Berlin“ Station machen. Erstmals führt sein Kollege, der GRIPS-­‐Schauspieler Jens Mondalski, Regie. Vitae: Thomas Ahrens, 1952 in Hannover geboren, ist seit 1975 als Schauspieler, Autor und Regisseur festes Mitglied des GRIPS Theaters. Bis auf eine kleine Unterbrechung: Von 1980 bis Ende 1984 lebte er in Island und arbeitete da als Fensterputzer, Kellner, Feuerschlucker, Kindergärtner. Er lebt mit seiner Familie in Neuranft, Oderaue. Spielt im aktuellen Repertoire in „Flimmer-­‐Billy“, „Die Fabelhaften Millibillies“ und „Ab heute heißt du Sara“. Jens Mondalski, 1976 in Berlin geboren, absolvierte an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock seine Schauspielausbildung. Seit 2001 ist er festes Ensemblemitglied des GRIPS Theaters. Er spielt momentan in „1848 -­‐ Die Geschichte von Jette und Frieder“, „Die Fabelhaften Millibillies“, „Die letzte Kommune“, „Linie 1“ mit, demnächst auch in „Supergute Tage“. Jens Mondalski ist Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in Berlin. 2 Praktische Informationen So., 12.10., 16 Uhr (Berlin-­‐Premiere) 17.10., 10 Uhr | 5.11. – 7.11., 10.30 Uhr | 8.11. und 7.12., 16 Uhr Die Uraufführung war im Juni 2014 in Dargersdorf (Brandenburg). Alle aktuellen Vorstellungstermine im GRIPS auf www.grips-­‐theater.de! Mobile Produktion Thomas Ahrens tritt mit dieser Produktion mobil in Brandenburger und Berliner Schulen, Kultureinrichtungen und Bibliotheken auf. Dazu ist eine Fläche von 6 m x 6 m Voraussetzung. Kosten und Termine erfragen Interessierte bitte direkt bei Thomas Ahrens unter: 0172 -­‐ 311 79 76. Dauer: 50 Minuten (keine Pause) Kartenreservierung 030 – 397 47 477 (Kasse, täglich 12 – 18 Uhr) für Nachmittagsvorstellungen 030 – 397 47 40 (Verwaltung, werktags 10 – 17 Uhr) für Vormittagsvorstellungen Spielort: GRIPS Podewil, Klosterstr. 68, 10179 Berlin | direkt U Klosterstraße (U2), Nähe S/U Alexanderplatz Eintrittspreise im GRIPS Theater: 10,-­‐ € | 7,-­‐ € ermäßigt | 4,50,-­‐ mit dem „Theater-­‐der-­‐Schulen“-­‐Schein vom JugendKulturService für Schulen Ansprechpartner für PRESSE Anja Kraus, 030 – 397 47 416 / anja.kraus@grips-­‐theater.de 3 INTERVIEW Vom Perspektivenwechsel in Zugabteilen und im Theater Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich im GRIPS Theater auch die Schauspieler als Regisseur ausprobieren können, GRIPS-­‐Urgestein Thomas Ahrens arbeitet schon seit 1974 sowohl als Schauspieler, Autor und Regisseur am GRIPS. Sein Kollege Robert Neumann hatte vor vier Jahren einen sehr erfolgreichen Einstand und ist seit Mitte dieses Jahres als freiberuflicher Regisseur bundesweit tätig. Jetzt hat Jens Mondalski die Perspektive gewechselt, gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Ahrens bringen sie am 12. Oktober die mobile Produktion STURM UND WURM FAHREN AN DIE OSTSEE auf die GRIPS-­‐Bühne. Geplant sind Gastspiele und Tourneen über die Dörfer Brandenburgs, mit gelegentlichen Zwischenstopps in Berlin. Wir haben Jens Mondalski zu seiner ersten Arbeit als Regisseur befragt. Bei der Neufassung von STURM UND WURM FAHREN AN DIE OSTSEE hast du erstmals Regie geführt, wie kam es dazu? „Thomas Ahrens wollte wieder mehr spielen und hat mich vor einem Jahr gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm zusammen ein Stück für kleine Kinder zu entwickeln. Dabei schwebte ihm schon sein Stück „STURM UND WURM“ vor. Ich hatte es vor 10 Jahren gesehen und fand die Idee und das Stück toll. Und ich hatte Lust, mit Thomas zusammen zu arbeiten, und mich in einem intimen, geschützten Rahmen als Regisseur auszuprobieren.“ Mit der Regie wechselst du den Blickwinkel – statt auf der Bühne stehst du davor und siehst dir das Bühnengeschehen an: Wie war das für dich, was hast du für dich mitgenommen? „Erstmal fand ich das sehr toll, dass man als Regisseur seine Erfahrungen als Schauspieler benutzen kann, um nachzuvollziehen, was der spielende Kollege an Rückmeldung braucht. Ich habe mir immer vorgestellt, was mir helfen würde, was mich als Schauspieler weiterbringen würde. Umgekehrt finde ich es komischerweise eher hinderlich. Als Schauspieler etwas zu produzieren und gleichzeitig diesen Blick von außen haben zu wollen, das funktioniert für mich nicht. In dem Moment spielt man und denkt im besten Falle nicht darüber nach.“ Thomas Ahrens hat das Stück bereits vor 20 Jahren geschrieben -­‐ was konntet ihr davon übernehmen? Oder habt ihr alles ganz neu gedacht und gemacht? 4 „Die Grundgeschichte und die Hauptfiguren sind geblieben. Thomas hatte das Stück damals für Kinder ab 8 Jahren geschrieben, also für weitaus Ältere. Wir haben versucht, die Altersgruppe herunterzusetzen. Wir haben auch -­‐ ganz nach dem Motto: Alles was man spielen kann, muss man nicht auf der Bühne nicht sagen -­‐ in Situationen umgesetzt. Sprich: wir haben bestimmt ein Drittel bis zur Hälfte an Text gestrichen nd dafür neue kleine Situationen improvisiert und angelegt. Und es ist auch einiges Neues dazu gekommen, zumindest fahren jetzt die beiden nicht mehr nach Kopenhagen, sondern an die Ostsee (lacht.)“ Was gefällt dir besonders an der Geschichte? „Thomas hat sich sehr von dem Essay „ Die grosse Wanderung“ von Hans-­‐Magnus Enzensberger inspirieren lassen. In diesem Essay gibt es ein Gleichnis von einem Zugabteil, in das ständig neue Gäste einsteigen. Enzensberger nennt das Zugabteil einen transitorischen Ort, der natürlich sinnbildlich auch für unsere Welt steht: Wir werden geboren und wir sterben, und was wir nutzen und schaffen, das gehört uns nicht, wir sind nur Durchreisende. Dieses schöne Bild war für Thomas Ahrens der Anlass, das Stück in einem Zugabteil spielen zu lassen, und das Gleichnis theatral umzusetzen. Und das finde ich großartig. In unserer Welt wird es immer Begegnungen mit Menschen geben, die anders aussehen, die anders sprechen, die eine andere Kultur haben, die sich aus unserer Sicht merkwürdig verhalten . Wir wollen das den Kinder zeigen, dass das alles passieren kann, aber dass man vor Fremdheit keine Angst haben muss, und dass man sogar viele Gemeinsamkeiten finden kann. In das Zugabteil steigt irgendwann auch ein Eskimo, ein Fremder, der sich vollkommen anders verhält. Wurm und der Eskimo entdecken zum Beispiel ein Lied, welches sie beide kennen. Das eine ist auf Eskimoisch, das andere auf Deutsch, und darüber nähern sie sich an. Das sind die schönen Momente dieser Geschichte, die mich berühren. Dazu erzählt das Stück ja auch noch die Geschichte eines alt gewordenen Mannes, der sich zu Hause in seiner kleinen Berliner Wohnung einigelt, verstaubt und eigentlich in der Vergangenheit lebt. Durch die kindliche Neugier seines Freundes, der ihn dazu antreibt, hinaus in die Welt zu gehen, wird er aus seiner Nostalgie und Lähmung herausgerissen. Er entdeckt die Welt ganz neu, weil er schon so lange nicht mehr draußen war. Am Ende der Geschichte findet er durch die Reise und Wurm dieses schöne Kindliche, dieses sich über kleine Dinge zu freuen, neugierig und auch ein bisschen verrückt zu sein, auch wieder.“ Und hast du Feuer gefangen für das Inszenieren? „Ich kann nur sagen, dass das eine sehr tolle Arbeit mit Thomas war! Wir kennen uns ja schon wirklich lange, wir wissen uns zu nehmen, wir verstehen uns, wir können uns streiten, wir können uns zuhören, und wir vertrauen uns. 5 Ich habe also Feuer gefangen, und ich habe besonders große Lust und Spaß daran, Stücke für kleine Kinder zu machen. Das liegt vielleicht daran, dass meine Kinder genau in dem Alter sind, und ich dadurch manche Dinge und Fragen ganz gut nachvollziehen und beobachten kann.“ Hast du auch Dinge, die du bei deinen Kindern gesehen hast, in das Stück mit hineingenommen? „Ja bestimmt, aber eher unbewusst. Thomas geht es genauso: Er hat ja auch eine Tochter, die 5 ist. Dabei hatten wir beide viel Spaß, weil wir oft unsere eigenen Kinder entdeckt haben, oder uns selbst, wie wir auf unsere Kinder reagieren. Ich finde, es ist etwas ganz Besonderes, für diese Altersgruppe Theater zu machen, weil man ganz genau sein muss und gut überlegen muss, was und wie sie etwas verstehen, und wie gut sie der Geschichte folgen können. Wir konnten das dann direkt an unseren eigenen Kindern überprüfen. Thomas’ Finger als Wurm und Freund von Sturm wurde von unseren Kindern ohne Wenn und Aber angenommen. Und mit am besten fanden sie den Eskimo: Der war was Besonders, hatte etwas Merkwürdiges, hat die Neugier geweckt. Und da dachte ich mir: „Das läuft, dann wird das alles auch richtig sein.“ (lacht) Jens Mondalski, 1976 in Berlin geboren, absolvierte an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock seine Schauspielausbildung. Seit 2001 ist er festes Ensemblemitglied des GRIPS Theaters. Er spielt momentan in „1848 -­‐ Die Geschichte von Jette und Frieder“, „Die Fabelhaften Millibillies“, „Die letzte Kommune“, „Linie 1“ mit, demnächst auch in „Supergute Tage“. Jens Mondalski ist Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in Berlin. Die Fragen stellte Hannah Twiehaus (PR im GRIPS). Das Interview ist honorarfrei und zum Abdruck sowohl in Auszügen als auch vollständig freigegeben, wir bitten jedoch um ein Belegexemplar an pr@grips-­‐theater.de 6