Leistungsbereiche 2004 – Beschlüsse zu bestehenden Leistungsbereichen Leistungsbereich Beschluß des Bundeskuratoriums für 2004 Begründung - - Angeborene Herzfehler NEIN - Aortenklappenchirurgie Appendektomie JA NEIN CarotisRekonstruktion JA Cholezystektomie JA Dekubitusprophylaxe mit Kopplung an bestehende Leistungsbereiche (bisheriges Pflegemodul) Im Leistungsbereich "Angeborene Herzfehler" erfolgt die Betrachtung sehr heterogener Krankheitsbilder. Für homogene Diagnose- und/oder Prozedurengruppen, für die vergleichbare Qualitätsziele definiert werden können, ergeben sich dadurch geringe Gesamtfallzahlen und geringe Fallzahlen für die einzelnen Leistungserbringer. Aus diesem Grund ist ein externer Qualitätsvergleich methodisch nur mit erheblichen Einschränkungen möglich. Die Krankheitsbilder, die im Leistungsbereich "Angeborene Herzfehler" betrachtet werden, erfordern in vielen Fällen lebenslange Behandlung. Daher ist eine longitudinale Fallverfolgung, die derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen für die Qualitätssicherung nach §137 SGB V nicht durchführbar ist, zur Betrachtung der Ergebnisqualität von sehr viel größerer Bedeutung als für die meisten anderen Leistungsbereiche. In Berlin entsteht aktuell ein öffentlich gefördertes Kompetenznetzwerk mit Registerfunktion für angeborene Herzfehler entstanden, dem alle Kinderkardiologien angehören. Die BQS wird die Erfahrungen der Fachgruppe "Angeborene Herzfehler" in dieses Netzwerk einbringen und somit die Umsetzung einer suffizienten Qualitätsbeobachtung für die betroffenen Patienten ermöglichen. JA, als Teildatensatz in den Leistungsbereichen der Orthopädie/ Traumatologie und der Herzchirurgie Die Qualitätssicherung der Appendektomie wird seit über 20 Jahren in der Chirurgie durchgeführt. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch aufgrund der seit 2001 vorliegenden Ergebnisse ist für diesen Leistungsbereich derzeit eine stabile Versorgungssituation auf hohem Niveau zu konstatieren. Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt eine verpflichtende externe Qualitätssicherung in diesem Leistungsbereich ausgesetzt werden. Das Bundeskuratorium sieht für dieses Qualitätsmeßinstrument Überarbeitungsbedarf. Eine Konzentration auf die relevantesten Qualitätsziele und eine Straffung des Erhebungsdatensatzes in diesem Leistungsbereich ist mit Wirkung ab dem Verfahrensjahr 2005 erforderlich. Die Validität und Diskriminationsfähigkeit der Qualitätsindikatoren und die Reliabilität des Erhebungsinstrumentes sollen evaluiert werden. Leistungsbereich Dekompression bei Karpaltunnelsyndrom Dekompression bei Ulnarisrinnensyndrom Geburtshilfe (mittelfristig Weiterentwicklung zur Perinatalmedizin) Gynäkologische Operationen Koronarchirurgie Kombinierte Koronarund Aortenklappenchirurgie HerzschrittmacherErstimplantation HerzschrittmacherAggregatwechsel HerzschrittmacherRevision Herztransplantation Hüftgelenknahe Femurfraktur HüftTotalendoprothesenWechsel Beschluß des Bundeskuratoriums für 2004 NEIN NEIN JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA Begründung In diesem Leistungsbereich werden ca. 90% der Eingriffe ambulant durchgeführt. Ohne Erhebung der Ergebnisse ambulanter Operationen bzw. der Ergebnisse nach Abschluß der Behandlung stehen Aufwand und Nutzen der externen Qualitätssicherung in keinem sinnvollen Verhältnis. Das Verfahren soll ausgesetzt werden, bis entsprechende Möglichkeiten der Betrachtung des ambulanten Sektors geschaffen sind. Diese Prozedur wird in einer vergleichsweise geringen Fallzahl durchgeführt. Ebenfalls ist das medizinische Risiko bezogen auf vital bedrohliche oder invalidisierende Komplikationen vergleichsweise gering. Unter dem Aspekt einer Aufwand-Nutzen-Betrachtung soll der Leistungsbereich zumindest bis zur Integration des ambulanten Sektors ausgesetzt werden. Das Bundeskuratorium sieht für dieses Qualitätsmeßinstrument Überarbeitungsbedarf. Die Qualitätssicherung war nach Ansicht des Bundeskuratoriums in diesem Bereich effektiv, es soll deshalb unter Nutzung der vorhandenen Erfahrungen und des vorliegenden Gutachtens zur Validität und Diskriminationsfähigkeit der Qualitätsindikatoren eine Konzentration auf die relevantesten Qualitätsziele und eine erhebliche Straffung des Erhebungsdatensatzes in diesem Leistungsbereich mit Wirkung ab dem Verfahrensjahr 2005 erfolgen. Als Tracerprozeduren festgelegt sind: Hysterektomien, Adnexeingriffe, Konisationen Leistungsbereich Kataraktoperation KnieSchlittenprothese KnieTotalendoprothese (TEP) KnieTotalendoprothesenWechsel Koronarangiografie Beschluß des Bundeskuratoriums für 2004 NEIN NEIN Begründung In diesem Leistungsbereich wird die überwiegende Zahl der Eingriffe ambulant durchgeführt. Bei den stationär erbrachten Eingriffen ist die Verweildauer sehr kurz, so daß auch in diesen Fällen die Ergebnisqualität nur sehr eingeschränkt beurteilt werden kann. Wichtigster Qualitätsindikator ist die Verbesserung des Sehvermögens. Diese ist erst mehrere Wochen nach dem Eingriff ermittelbar. Das Modul sollte deshalb ausgesetzt werden, bis die sektorübergreifende Qualitätssicherung möglich ist. Für die Leistungsbereiche des endoprothetischen Gelenkersatzes erfolgt eine Konzentration der Qualitätsbetrachtung auf die Implantations- und Wechseloperationen von Totalendoprothesen der Hüfte und des Kniegelenks. Die Betrachtung der Implantation von Kniegelenksschlittenprothesen wird unter Berücksichtigung des Aspekts der vergleichsweise niedrigen Fallzahlen für 2004 ausgesetzt. JA JA JA Das Bundeskuratorium sieht für dieses Qualitätsmeßinstrument Überarbeitungsbedarf. Wichtig für die Qualität der durchgeführten Leistung ist die Komplikationsrate. Daher sollte unter diesem Aspekt eine Straffung des Erhebungsinstrumentes mit Wirkung ab dem Verfahrensjahr 2005 erfolgen. - Leistenhernie Mammachirurgie Mitralklappenchirurgie NasenscheidewandKorrektur NEIN - In diesem Leistungsbereich wird ein erheblicher Teil der Eingriffe ambulant durchgeführt. Bei den stationär erbrachten Eingriffen ist die Verweildauer sehr kurz, so daß auch in diesen Fällen die Ergebnisqualität nur sehr eingeschränkt beurteilt werden kann. Ohne Erhebung der Ergebnisse ambulanter Operationen bzw. der Ergebnisse nach Abschluß der Behandlung stehen Aufwand und Nutzen der externen Qualitätssicherung in keinem sinnvollen Verhältnis. Das Verfahren soll ausgesetzt werden, bis entsprechende Möglichkeiten der Betrachtung des ambulanten Sektors geschaffen sind. JA NEIN NEIN Aufgrund der geringen Fallzahlen in diesem Bereich ist die Qualitätssicherung von Herzklappeneingriffen durch die Leistungsbereiche "Aortenklappenchirurgie" und "Kombinierte Korornar- und Aortenklappenchirurgie" ausreichend realisiert. Aus Sicht der Fachgruppe HNO sind für diesen Leistungsbereich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen keine validen Qualitätsindikatoren abbildbar. Beschluß des Bundeskuratoriums für 2004 Sobald das Verfahren Neonatologie Perinatalmedizin (mittelfristig (Geburtshilfe und Weiterentwicklung zur Neonatologie) Perinatalmedizin) realisiert werden kann Leistungsbereich Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) PTCA Prostataresektion Tonsillektomie Totalendoprothese (TEP) bei Koxarthrose NEIN JA NEIN NEIN Begründung Dieses Qualitätsmeßverfahren bildet mit der PTA nur einen Teil der Verfahren zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit ab. Sinnvoll ist hier die Betrachtung eines erweiterten Behandlungsausschnittes unter Berücksichtigung von offen-chirurgischen Verfahren und der longitudinalen Beobachtung des Behandlungsergebnisses. Unter diesen Aspekten soll 2004 eine isolierte Betrachtung der PTA nicht weiter erfolgen. Das Bundeskuratorium sieht für dieses Qualitätsmeßinstrument Überarbeitungsbedarf. Wichtig für die Qualität der durchgeführten Leistung ist die Komplikationsrate. Daher sollte unter diesem Aspekt eine Straffung des Erhebungsinstrumentes mit Wirkung ab dem Verfahrensjahr 2005 erfolgen. Eines der größten vermeidbaren Qualitätsprobleme dieses Eingriffs sind wiederholte Operationen wegen unzureichender Gewebeentnahme. Diese Revisionsrate ist nur anhand sektorübergreifender Erhebungen bzw. durch Fallzusammenführung erhebbar. Bis diese Erhebungsmöglichkeit besteht, wird der Leistungsbereich ausgesetzt. Aus Sicht der Fachgruppe HNO sind für diesen Leistungsbereich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen keine validen Qualitätsindikatoren abbildbar. JA - Varizenchirurgie NEIN - In diesem Leistungsbereich wird ein erheblicher Teil der Eingriffe ambulant durchgeführt. Bei den stationär erbrachten Eingriffen ist die Verweildauer sehr kurz, so daß auch in diesen Fällen die Ergebnisqualität nur sehr eingeschränkt beurteilt werden kann. Ohne Erhebung der Ergebnisse ambulanter Operationen bzw. der Ergebnisse nach Abschluß der Behandlung stehen Aufwand und Nutzen der externen Qualitätssicherung in keinem sinnvollen Verhältnis. Das Verfahren soll ausgesetzt werden, bis entsprechende Möglichkeiten der Betrachtung des ambulanten Sektors geschaffen sind. 6. Leistungsbereiche Leistungsbereichen Leistungsbereich Akutschmerztherapie (als Generalindikator) Dekubitusprophylaxe (als Generalindikator) Implantierbare Defibrillatoren Ischämische Herzkrankheiten (Weiterentwicklung von QMK) Nasennebenhöhlenchirurgie Nosokomiale Infektionen (als Generalindikator) Pneumonie (Weiterentwicklung von QMK) 2004 – Beschlüsse Beschluß des Bundeskuratoriums für 2004 NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN ab 2005 Auftrag an BQS Nutzung QMK zu geplanten/ vorgeschlagenen Begründung Es soll ein Konzept erarbeitet werden, das den mittelfristigen Einsatz eines Qualitätssicherungsverfahrens dieses relevanten Versorgungsaspekts ermöglicht. Die Qualitätssicherung des Versorgungsaspektes der Dekubitusprophylaxe erfolgt im Teildatensatz der Pflege in relevanten Leistungsbereichen. Der Einsatz eines diagnosen- und prozedurenunabhängigen Generalindikators Dekubitusprophylaxe soll 2004 nicht erfolgen. In der weiteren Entwicklungsarbeit der Fachgruppe Pflege soll ein als Generalindikator einsetzbares Instrument verfügbar gemacht werden. Die Leistungsbereiche der externen Qualitätssicherung für die Herzschrittmachertherapie bilden einen relevanten Schwerpunkt in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Implantation von Medizinprodukten ab. Im Sinne einer Konzentration wird auf die Neueinführung eines weiteren Leistungsbereiches in diesem Feld verzichtet. Derzeit erfolgt eine externe Qualitätsbetrachtung der koronaren Herzkrankheit in den Leistungsbereichen "Koronarchirurgie", "Koronarangiografie" und PTCA. Es soll ein Konzept entwickelt werden, wie zur Diagnose "Koronare Herzkrankheit" eine integrierte Betrachtung der chirurgischen, interventionellen und konservativen Behandlungsverfahren ermöglicht werden kann. Da in diesem Leistungsbereich sehr heterogene Krankheitsausprägungen und Behandlungsverfahren betrachtet werden, soll ohne die Möglichkeit der Longitudinalbeobachtung zur Erfassung der Ergebnisqualität auf die Neueinführung dieses Leistungsbereiches verzichtet werden. Es soll ein Konzept erarbeitet werden, das den mittelfristigen Einsatz eines Qualitätssicherungsverfahrens dieses relevanten Versorgungsaspekts ermöglicht. Da im Jahr 2004 Fallpauschalen auch für die konservativen Fachgebiete eingesetzt werden, sieht das Bundeskuratorium Qualitätssicherung die zwingende Notwendigkeit, in diesen Leistungsbereichen Verfahren der externen Qualitätssicherung zu etablieren. Auf der Basis des bereits erprobten QMK-Modells der Qualitätsdarstellung in konservativen Fachgebieten soll die Betrachtung der stationär behandelten Pneumonien als erster konservativer Leistungsbereich eingeführt werden. Die BQS wird beauftragt, mit einer Fachgruppe "Pneumonie" ein solches Qualitätssicherungsverfahren zu entwickeln, das nach einem vorangegangenen Probebetrieb 2005 in allen Krankenhäusern eingesetzt werden soll.