Betriebliche Leistungsbereiche aus dem Begleitheft zu RGW 7 Neu Verschiedene Arbeitsplätze – verschiedene Leistungsbereiche (Beispiel Getränkeindustrie) Text 1: Franz K. arbeitet im Labor. In der Lebens- und Genussmittelbranche entspricht dies einer Abteilung für Forschung und Entwicklung in anderen Branchen, kurz F & E genannt. Die Qualität aller Rohstoffe und die Produktion selbst müssen laufend kontrolliert werden. Die Lebensdauer eines Produktes ist vom Markt her begrenzt und die technische Entwicklung schreitet rasch voran. Daher zwingen der Wettbewerb und Änderungen des Verbraucherverhaltens zur Entwicklung neuer oder geänderter Produkte. Größere Unternehmen haben dafür eine eigene Abteilung. Aber auch Kleinbetriebe, die für spezielle Kundenwünsche produzieren, investieren viel Geld in die Entwicklung. Die Bedeutung von F & E in einem Unternehmen kann danach beurteilt werden, wie viel Geld für F & E – gemessen am gesamten Umsatz – ausgegeben wird. Text 2: Friedrich R. ist Mitglied der Unternehmensleitung. Als leitender Angestellter kann er auch als Manager bezeichnet werden. Er leitet die Abteilung Marketing und Werbung und bildet mit den anderen Abteilungsleitern das Management seiner Firma. Manager organisieren und verwalten ein Unternehmen, indem sie ständig Entscheidungen treffen. Dadurch entstehen neue Leistungsbereiche, die kaufmännische Leistungen erbringen. Text 3: Herbert L. ist in der Lager- und Materialwirtschaft des Unternehmens beschäftigt. Die Aufgabe dieser Abteilung ist es, alle benötigten Rohstoffe, Vorprodukte und Verpackungsmaterialien zu beschaffen und davon Vorräte zu halten. Nach der Produktion kommen die fertigen Produkte ins Endlager, von wo sie in den Verkauf gelangen. Die Lager erfüllen eine schwierige Ausgleichsfunktion: die zeit- und mengenmäßige Überbrückung zwischen Einkauf, Produktion und Verkauf. Die Lager müssen so voll sein, dass die laufende Produktion nicht durch Materialmangel gestört und die Lieferfähigkeit gegenüber den Kunden garantiert wird. Lager verursachen aber Kosten, weil in ihnen Kapital gebunden wird. Text 4: Maria G. ist in der Verkaufsabteilung tätig. Sie nimmt die Bestellungen des Lebensmittelhandels und der Gastronomiebetriebe entgegen und plant die Liefertermine. In ihrer Abteilung wird die erstellte Leistung des Betriebes (das sind die Produkte) verwertet. Dies wird als Absatzwirtschaft bezeichnet. Maria G. verwaltet alle Aufträge der Kunden, den so genannten Auftragsstand. Dieser ist gewissermaßen ein Barometer für die momentane Situation eines Unternehmens. Text 5: Gerhard F. arbeitet an der Flaschenabfüllanlage, also in der Produktion. Tausende Flaschen können pro Stunde gefüllt werden. Sie laufen dabei wie auf einem Fließband über die Abfüllstraße. Die Arbeitsplätze sind streng in der Reihenfolge des Fertigungsablaufes angeordnet. Die Produktion durchläuft diese „Straße“ oder dieses „Band“ ununterbrochen in einer zeitlich genau festgelegten Reihenfolge. Die Zeit, die für eine Arbeitsverrichtung notwendig ist, heißt Taktzeit und muss genau der Zeit jeder anderen Arbeitsverrichtung oder einem Vielfachen davon angepasst sein. Text 6: Kurt Sch. arbeitet im Vertrieb. Dazu gehört die Beladung der Lkws, die Belieferung der Kunden und die Rückholung der Leergebinde. In der Getränkeindustrie bilden oft eigenständige Vertriebsfirmen ein ganzes Vertriebsnetz und ermöglichen erst dadurch den sicheren Absatz der Produkte. Dazu ist ein funktionierendes Transportwesen nötig, das entweder vom Unternehmen selbst organisiert oder von gewerblichen Frächtern zur Verfügung gestellt wird. Text 7: Andreas K. ist Buchhalter. Das betriebliche Rechnungswesen umfasst alle Buchführungen und Rechenvorgänge, die eine zahlenmäßige Darstellung des Betriebsgeschehens ermöglichen. Voraussetzung ist eine genaue Buchführung über alle Einnahmen und Ausgaben (Buchhaltung). Dabei spielt die Finanzierung des Betriebes eine große Rolle. Darunter versteht man die Bereitstellung der benötigten Geldmittel. Marina H. ist Lohnverrechnerin. In Kleinbetrieben ist das Personalwesen auf die Bezahlung der Mitarbeiter (Lohnverrechnung) beschränkt und wird von der Buchhaltung besorgt. In Mittel- und Großbetrieben verwalten eigene Personalabteilungen die Aufnahme, Weiterbildung, Beurlaubung, Kündigung und Entlohnung der Arbeiter und Angestellten. 1. Tragen Sie die betrieblichen Leistungsbereiche in die Abbildung ein. 2. Welche Leistungsbereiche eines Unternehmens sind nicht unmittelbar mit der Herstellung von Gütern befasst? Leistungserstellung Leistungsverwertung Organisation © Ed. Hölzel, Wien 2006 www.hoelzel.at