UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE/PSYCHOTHERAPIE ULM Aufklärungsbogen zur Behandlung mit Aripiprazol Liebe Eltern, liebe Patientin, lieber Patient, wir haben Ihnen eine Behandlung mit dem Neuroleptikum Aripiprazol (Abilify®) empfohlen, das für Jugendliche ab 15 Jahren mit Schizophrenie zugelassen ist. Atypische Neuroleptika werden im Erwachsenenalter zur Behandlung von psychotischen Störungen eingesetzt und kann die damit verbundenen Angst- und Unruhezustände vermindern helfen und die Stimmung stabilisieren. Eine gute Wirkung wird auch auf Sinnestäuschungen und Wahngedanken beobachtet. Insbesondere können diese Medikamente Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen verbessern. Eine Antriebsschwäche kann vermindert werden. mögliche Nebenwirkungen häufig - Häufige Nebenwirkungen bei Jugendlichen: Extrapyramidale Störung, Schläfrigkeit, Erhöhter Appetit, Mundtrockenheit, Blutdruckabfall - Psychiatrische Erkrankungen: Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Angstgefühl Erkrankungen des Nervensystems: Extrapyramidale Störung, Unruhezustand, Zittern, Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit Erkrankungen des MagenDarmtrakts: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Sodbrennen, Speichelüberproduktion Augenerkrankungen: Verschwommenes Sehen Sonstige: Abgeschlagenheit - - - gelegentlich / selten - Depression Herzrasen Orthostatische Hypotonie In höheren Dosierungen kann es zu sog. Frühdyskinesien kommen mit Steifigkeit der Bewegungen (sog. Parkinsonoid), Zittern der Muskulatur und einem Blick- oder Zungen-SchlundKrampf. Diese Frühdyskinesien können jedoch gut mit einem anderen Medikament (Biperiden, z. B. Akineton®) behandelt werden. In Einzelfälle kann es zu einer Senkung von weißen Blutkörperchen mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen kommen. Bei Auftreten von Fieber sollten Sie Ihren behandelnden Arzt informieren. ____________________________________________________________________________________________________ 1 Überarbeitung Dr. Michael Kölch/ L. Weninger 2010 Universitätsklinikum Ulm, Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE/PSYCHOTHERAPIE ULM Aus grundsätzlichen Erwägungen sind Wechselwirkungen mit allen Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken, anzunehmen. Die Sedierung durch z. B. Barbiturate, Benzodiazepine, Antihistaminika und Alkohol kann verstärkt werden. Die Kombination mit Substanzen, die die Krampfschwelle des Gehirns herabsetzen, sollte vermieden werden. Bei Kombinationen mit anderen, auch frei verkäuflichen Medikamenten sollten Sie Ihren Arzt in jedem Fall um Rat fragen. Bei Mädchen und jungen Frauen ist auf eine sichere Methode der Empfängnisverhütung zu achten, da eine keimschädigende Wirkung nicht auszuschließen ist. Für alle Medikamente gilt, dass besonders zu Beginn der Behandlung die Reaktionsbereitschaft herabgesetzt sein kann und die Fahrtüchtigkeit herabgesetzt ist. Da es mit Alkohol und Drogen zu Wechselwirkungen kommen kann, sollte auf diese verzichtet werden. Als Alternativen zur Behandlung kommen sog. ältere Neuroleptika in Betracht, für die es eine Zulassung nach dem AMG gibt und die daher uneingeschränkt zu Verfügung stehen, wie zum Beispiel _____________________ Medikamentenname _____________________________ Wirkstoffname Dieses Medikament zeigt ebenfalls eine gute Wirkung auf Angst- und Unruhezustände sowie Sinnestäuschungen und Wahnideen. Es führt aber zu einer stärkeren Sedierung (Beruhigung) und zeigt nicht so gute Wirkungen auf die Konzentration und die Gedächtnisleistungen. Als unerwünschte Wirkungen treten wesentlich häufiger „Frühdyskinesien“ auf, das Risiko des Auftretens von „Spätdyskinesien“, die nach 10 bis 15 Jahren auftreten können und sich in unwillkürlichen Bewegungen äußern, liegt bei etwa 10 %. Ein Vorteil liegt in dem geringeren Risiko von Blutbildveränderungen. Die Nebenwirkungen auf das Kreislaufsystem sowie auf den Hormonstatus sind in etwa denen der atypischen Neuroleptika vergleichbar. Ein Aufklärungsgespräch mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen, wurde geführt. Die Fragen wurden in verständlicher Art und ausführlich beantwortet. Über Risiken und Nebenwirkungen, sowie alternative therapeutische Möglichkeiten wurde ich/ wurden wir aufgeklärt. Folgende Punkte wurden zusätzlich besprochen: Einwilligungserklärung Hiermit erkläre ich mich/ erklären wir uns mit der Behandlung meines/unseres Kindes _____________________ mit dem Arzneimittel ____________________ bis auf Widerruf einverstanden. _________________________________ Unterschrift der/ des Sorgeberechtigten ten _________________________________ Unterschrift der Patientin/ des Patien- ______________________________________________________________ Datum Unterschrift der /des behandelnden Ärztin/ Arztes Telefonisch erreichbar unter: ____________________________ 2 Dateiname: Aufklärungsbogen_Aripiprazol-05.05.2010.doc Verzeichnis: Y:\Medikamentenaufklärung Vorlage: C:\Dokumente und Einstellungen\christa.lohrmann\Anwendungsdaten\Microsoft\Templates\Normal.dotm Titel: individueller_heilversuch_atypika Thema: Autor: marc.allroggen Stichwörter: Kommentar: Erstelldatum: 05.05.2010 11:23:00 Änderung Nummer: 2 Letztes Speicherdatum: 05.05.2010 11:23:00 Zuletzt gespeichert von: claudia.luehrs Letztes Druckdatum: 05.05.2010 12:41:00 Nach letztem vollständigen Druck Anzahl Seiten: 2 Anzahl Wörter: 630 (ca.) Anzahl Zeichen: 3.975 (ca.)