Präsentation

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Sauberkeit und Hygiene
Spirig Pharma AG
18.10.2012, C. Laeri
Inhalt
Rechtliche Grundlagen
«Schmutz»-Quellen
Massnahmen dagegen
Überprüfung der Massnahmen
Gesetzliche Grundlagen
EU-GMP – Leitfaden: Gute Herstellpraxis
Arzneibuch (Pharmakopöe helvetica)
ISO 14644 Klassifizierung der Luftreinheit
DIN EN 779 Partikelfilterklassen
Fachliteratur
Gesetzliche Grundlagen
EU-GMP – Leitfaden der guten Herstellpraxis
Teil I:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Qualitätsmanagement
→ Personalhygiene
Personal
→ Zonenkonzept
Räumlichkeiten und Ausrüstung
Dokumentation
→ Reinigung
Produktion
Qualitätskontrolle
Prüfung und Herstellung im Lohnauftrag
Beanstandungen und Rückrufe
Selbstinspektionen
Teil II: Anforderungen an Wirkstoffe
Teil III: Verschiedene weitere GMP relevante Richtlinien
+ 19 Annexes
Ziel von Sauberkeit & Hygiene
Schutz des Arzneimittels vor
• Schmutz
• Bakterien
• Anderen Arzneimitteln
(Kreuzkontamination)
Ziel von Sauberkeit & Hygiene
Schutz des Patienten
Schmutz
→
Bakterien
→
Andere Arzneimittel
→
Allergie
unerwünschte Wirkung
Nebenwirkung
Schmutzquellen
Wo entsteht Schmutz?
•
•
•
•
Oberflächen, Anlagen, Geräten
Raum (Boden, Wand, Decke, Fenster)
Luft
Ausgangsmaterialien (Rohstoffe (u.a.
Wasser) und Packmittel)
Kreuzkontamination
Kreuzkontamination: Verschleppung von Substanzen
Bakterienquellen
Bakterienquellen: Mensch, Schmutz, Ausgangsstoffe
Anzahl Keime auf 1cm2 Haut:
Fingerkuppe
Hand
Stirn
Kopfhaut
Achselhöhle
Speichel
→
→
→
→
→
→
20-100
10‘000
200‘000
1.5 Mio
2.5 Mio
1-100 Mio in 1ml
1 x niesen
→
10‘000 – 1 Mio
Bakterienquellen
¾ Ein Mensch besteht aus etwa 10 Billionen (1013)
Zellen. Auf und in ihm befinden sich etwa zehnmal
so viele Bakterien.
¾ Im Mund eines Menschen leben insgesamt etwa
1010 Bakterien.
¾ Auf der menschlichen Haut befinden sich bei
durchschnittlicher Hygiene etwa hundertmal so viele
Bakterien, nämlich insgesamt etwa eine Billion
Bakterien
Der Mensch verbreitet….
…pro Minute
…pro Stunde
…pro Tag
→
→
→
200‘000 Keime
1.2 Mio Keime
29 Mio Keime
Bakterien
Unter idealen Bedingungen (Feuchigkeit, Wärme, Nährstoffangebot)
können sich Bakterien sehr schnell vermehren:
20‘
40‘
1h
2h
4h
6h
7h
10h
1
2
4
8
64
4‘096
262‘144
> 2 Mio
> 1.6 Mia
Massnahmen gegen Schmutz und Bakterien
¾ Arbeitskleidungsvorschriften
¾ Reinigung
¾ Bauliche Massnahmen, Zonenkonzept
Hygienekonzept: Arbeitskleidung
Weisses T-Shirt
Weisses Kombi
Weisse Sicherheitsschuhe
Kopfhaube
Mundschutz
Handschuhe
→ Verhinderung bakterieller Kontamination +
Personenschutz
Hygienevorgaben (Prävention)
Gesundheitsüberwachung der Mitarbeitenden
Wechsel der Arbeitskleidung
Hände waschen und desinfizieren
Kein Schmuck
Ess- und Trinkverbot
Schädlingsbekämpfung
Reinigung und Desinfektion
• Reinigungsvorschriften für Räume und Anlagen
• Reinigungsprotokolle
• Raumlogbücher
Reinigung und Desinfektion
Wasser +
Reinigungsmittel
Schmutz
Gereinigtes
Wasser
Reinigungsmittel
Desinfektion
Keime
Reinigungsvalidierung
Reinigungsvorgaben müssen validiert werden
Ziel:
Produkt, Inhaltsstoffe, Reinigungsmittel werden entfernt
(Akzeptanzkriterium)
Produktbezogene Parameter: Löslichkeit von Inhaltsstoffen,
Neigung zu Krustenbildung, schwer entfernbare
Formulierungsbestandteile, Wirksamkeit des Wirkstoffs
Anlagenbezogene Parameter: Zugänglichkeit produktberührender
Oberflächen, Oberflächenbeschaffenheit, Adsorptionsund Absorptionsphänomen an Oberflächen
Parameter des Reinigungsverfahrens: Variablen der manuellen
Reinigung (z.B. Reihenfolge, Einwirkzeit, Temperatur),
CIP-Verfahrensparameter (z.B. Temperatur,
Sprühdruck, Zeit)
Reinigungsvalidierung
Prüfpunkte:
•
Visually Clean
•
Wirksubstanzrückstände
Es dürfen nicht mehr als 10 ppm des Wirkstoffes des Vorproduktes im
Folgeprodukt enthalten sein. Oder: Es darf nicht mehr als ein
Tausendstel (0.1%) der minimalen, therapeutischen Tagesdosis des
Vorproduktes als Rückstand in der maximalen therapeutischen
Tagesdosis des Folgeproduktes zu finden sein.
•
Geruchsintensive Rückstände
•
Farbrückstände
•
Mikrobiologischer Status
•
Detergentienrückstände: Schaumtest in Kombination mit der
Messung des Leitwerts.
Bauliche Vorkehrungen
Raum- & Anlagendesign (glatte Oberflächen, keine
Partikelabgabe, leicht zu reinigen,
verdeckte Installationen)
Lüftung (Filtration der Zuluft, hohe Luftwechselrate,
Temperaturkontrolle, Differenzdrucksystem,
kontrollierte Strömungsrichtung, Prüfung der
Keimzahl, Fenster verschlossen)
Personen- und Materialfluss (Schleusen)
Zonenkonzept: Hygienezonen
Druckzonen
Hygienezonen
Schwarze Zone
Büro, Lager, Sekundärverpackung
F1
Schleuse von schwarz → F1,
Bereitstellungslager, Büros im
Produktionsbereich
F
Produktion feste Arzneiformen
Primärverpackung, Waschräume
E
Produktion halbfeste und flüssige
Arzneiformen
Hygienezonen
Zone
Temp
Klasse
KBE Luft
[KBE/m3]
Schwarz
20 +/- 5
F1
20 +/- 5
F
20 +/- 5
E
20 +/- 5
KBE
Oberfläche
KBE
Personal
[KBE/25cm2]
[KBE/25cm2]
Luftwechsel
(pro h)
n.a
WL: > 500
AL: > 1000
WL: > 500
AL: > 1000
WL: > 500
AL: > 1000
n.a.
ISO Klasse 8
WL: > 250
AL: > 500
WL: > 250
AL: > 500
WL: > 250
AL: > 500
≥4
ISO Klasse 8
WL: > 100
AL: > 200
WL: > 100
AL: > 200
WL: > 100
AL: > 200
≥10
KBE: Keimbildende Einheiten
WL: warning limit
AL: action limit
Hygienezonenplan
Schleusen
Trennung der Hygienezonen durch Schleusen
- Druckunterschied
- Strömungsrichtung
- Wechsel von
Arbeitskleidung
Druckzonenplan
Hygieneprüfungen: internes Audit
• Mind. 2x pro Jahr «Hygienerundgang»
• Alle Räume der Produktion, Verpackung, Lager,
Musterzug, Kleinmengenherstellung
• Kontrolle aller Raum-Logbücher
Hygieneprüfungen: Oberflächen
• 1 x pro Jahr
• Abklatschproben
• Alle wichtigen Oberflächen: pro Raum mind. 4
Punkte
• Anzahl Bakterien: z.B. Zone E, produktberührende
Oberfläche: WL = 10 KBE/ 25 cm2
Hygieneprüfungen: Luft
• 3 x pro Jahr
• Mehrere Messstellen pro Raum
• Anzahl Bakterien: z.B. Zone E: WL 100 KBE/m3
• Prüfpunkte
• Keime
• Partikelzahl
• Partikelgrösse
• Zuluftmenge, Differenzdruck, Temperatur
Hygieneprüfungen Personal
• 6 x pro Jahr
• Jede/r mind. 1x
• Abklatschproben (Hand, Haube, Schuhe…)
• WL, Zone E: 100 KBE pro 25cm2
Hygieneprüfungen Endprodukt
• Mikrobiologische Prüfung aller Chargen
• Arzneimittel und Kosmetika
• Voraussetzung für Marktfreigabe
• Grenzwerte für topisch angewendete Produkte:
Bakterien: 200 KBE / g (ml)
Pilze und Hefen: 20 KBE /g (ml)
Abwesenheit von Staphylococcus aureus und
Pseudomonas aeruginosa
Fragen?
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