Schülermaterial

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Zentralabitur 2009
Physik
Aufgabe I
eA
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Bearbeitungszeit: 300 min
Thema: Spektroskopische Untersuchung von Strahlung mit Gittern
Gegenstand der Aufgaben ist die spektroskopische Untersuchung von sichtbarem Licht, Mikrowellenund Röntgenstrahlung mithilfe geeigneter Gitter.
Aufgabenstellung
Aufgabe 1
Das Licht einer roten Leuchtdiode (LED) und später das einer Halogenlampe wird spektroskopisch
mit dem objektiven Verfahren untersucht.
1.1
Erläutern Sie die Funktion der für den optischen Aufbau verwendeten Bauteile (siehe Abb. 1).
1.2
Mit diesem Aufbau erhält man das Spektrum einer roten Leuchtdiode wie in Abb. 2.
Erläutern Sie das Zustandekommen dieses Spektrums.
Leiten Sie eine Gleichung zur Wellenlängenbestimmung anhand geeigneter Zeichnungen her.


e
 
Hinweis: Eine mögliche Gleichung lautet: λ = g ⋅ sin tan −1  a  . Dabei ist e der Abstand zwischen



Gitter und Schirm, a der Abstand des Maximums 1. Ordnung zum Hauptmaximum.
1.3
Die bei Verwendung der roten LED beobachtete Leuchterscheinung ist nicht einfarbig. Die
auftretenden Farben sind im zur 1. Ordnung gehörenden Balken verteilt (siehe Abb. 2).
Bestimmen Sie die Wellenlänge der langwelligen Grenze des Spektrums möglichst genau.
Schätzen Sie Ihre Messungenauigkeit für die Wellenlänge durch Angabe eines Fehlers ab.
Diskutieren Sie experimentelle Maßnahmen zur Verbesserung der Messgenauigkeit.
1.4
Nun bestimmt man das Emissionsspektrum einer Halogenlampe, indem man einen
Lichtsensor durch das erste Maximum fährt. Die Lichtintensität wird dabei als Spannung U am
Sensor gemessen (siehe Tabelle 1). Anschließend wird eine fluoreszierende Glasplatte in den
Lichtweg gestellt. Man erhält Messwerte zum Absorptionsspektrum (siehe Tabelle 1).
Hinweis: Gegenüber den Messwerten in Aufgabe 1.3 wurden der Abstand e verändert und ein anderes
Gitter verwendet (siehe Hinweis zur Tabelle 1).
1.4.1
Stellen Sie die Messreihen aus Tabelle 1 in einem gemeinsamen Koordinatensystem als
U = f(a) dar.
Hinweis: Der Bereich zwischen a = 0 cm und a = 14 cm muss nicht dargestellt werden.
Ordnen Sie dem linken und dem rechten Rand Ihres Diagramms eine Wellenlänge zu.
Kennzeichnen Sie auf der Rechtsachse die Farbbereiche mithilfe der Tabelle 2.
1.4.2 Erläutern Sie ausführlich die Fluoreszenz anhand eines geeigneten Energieniveauschemas.
1.4.3
Deuten Sie den veränderten Verlauf des Graphen zum Absorptionsspektrum gegenüber dem
zum Emissionsspektrum aus Aufgabe 1.4.1 mithilfe eines Atommodells.
Formulieren Sie eine begründete Vermutung über die zu erwartende Leuchterscheinung in der
Glasplatte, die in den Lichtweg gestellt wurde.
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Aufgabe 2
Ein Mikrowellensender strahlt auf eine Metallstabanordnung (siehe Abb. 3) unter dem Winkel α
(siehe Abb. 4). Ein Empfänger misst die Intensität I der Strahlung unter dem Winkel β.
Sender und Empfänger werden gleichzeitig unter Berücksichtigung der Bedingung α = β auf einem
Kreisbogen um den mittleren Stab verschoben.
Die Messwerte sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Für den Abstand d der Gitterstäbe gilt: d = 5 cm.
2.1
Stellen Sie die Messwerte aus Tabelle 3 graphisch in der Form I = f(β ) dar.
2.2
Leiten Sie die Bragg-Gleichung n ⋅ λ = 2 ⋅ d ⋅ sin β unter Verwendung der Zeichnung in Abb. 4
her. Erläutern Sie dabei ausführlich Ihren Lösungsweg.
2.3
Berechnen Sie die Wellenlänge λ der verwendeten Mikrowellen mithilfe des in Aufgabe 2.1
erarbeiteten Graphen möglichst genau.
Aufgabe 3
Zur Untersuchung von Röntgenstrahlung eignet sich z. B. ein Lithiumfluorid-Kristall (LiF) mit dem
Netzebenenabstand von dLiF = 201 pm.
3.1
Beschreiben Sie einen Versuchsaufbau zur spektroskopischen Untersuchung von
Röntgenstrahlung mit dem Bragg-Verfahren.
3.2
Erläutern Sie die Durchführung eines Versuches zur Aufnahme eines Röntgenspektrums nach
Bragg.
Begründen Sie die Eignung eines LiF-Kristalls zur Spektroskopie von Röntgenstrahlung.
3.3
Erläutern Sie ausführlich die Entstehung von Röntgenstrahlung unter Bezugnahme auf den
Kurvenverlauf in den Bereichen A, B und C (siehe Abb. 5).
Bestimmen Sie die Beschleunigungsspannung U, mit der das gegebene Röntgenspektrum
aufgenommen wurde.
Leiten Sie die dazu notwendige Gleichung begründet her.
3.4
Untersuchen Sie qualitativ die zu erwartenden Auswirkungen auf die Reflexionswinkel β für
die Maxima der Intensitätsverteilung, wenn der Netzebenenabstand von dLiF = 201 pm auf
dNaCl = 282 pm vergrößert wird.
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Material
Optische Achse
Abb. 1: Skizze des optischen Aufbaus
1. Ordnung
Hauptmaximum
1. Ordnung
Abb. 2: Bild des Spektrums auf dem Schirm
Die dunklen Streifen stellen die rötlichen Leuchterscheinungen auf dem Schirm dar.
Das Spektrum wurde mit einem Gitter ( g = 2 ⋅ 10 − 6 m) bei einem Abstand zwischen Gitter und Schirm
von e1 = 19,5 cm aufgenommen.
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Abstand
a in cm
EmissionsExperiment
U in mV
AbsorptionsExperiment
U in mV
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19
20
21
21,5
22
22,5
23
24
25
26
12
17
25
33
39
45
49
50
51
51,5
52
53
52
51
0
0
1
3
6
11
32
45
49
51,5
52
53
52
51
Tabelle 1: Messwerte zur Emission und Absorption
Hinweis:
Diese Messwerte wurden um die Effekte bereinigt, die auf das Glas selbst zurück zu führen sind.
Diese Messwerte wurden mit einem Gitter mit
g=
1
⋅ 10 −3 m bei einem Abstand zwischen Gitter
570
und Schirm von e2 = 65,5 cm aufgenommen.
Der in der Tabelle angegebene Abstand a ist der Abstand des Sensors von der optischen Achse.
Das menschliche Auge
empfindet folgende Farben als
bei einer Wellenlänge λ von
Abstand a
Violett
400 nm – 420 nm
15,3 cm – 16,2 cm
Blau
420 nm – 490 nm
16,2 cm – 19,1 cm
Grün
490 nm – 575 nm
19,1 cm – 22,7 cm
Gelb
575 nm – 585 nm
22,7 cm – 23,2 cm
Orange
585 nm – 650 nm
23,2 cm – 26,1 cm
Rot
650 nm – 750 nm
26,1 cm – 30,9 cm
Tabelle 2: Wellenlängen des sichtbaren Lichts
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Metallstäbe
Empfänger
Sender
Abb. 3: Skizze der Versuchsanordnung
Empfänger
Sender
α
β
d
d
Gitterstab
Abb. 4: Sicht von oben auf die Versuchsanordnung
β in Grad
10
15
17
18
19
20
21
23
25
30
35
38
40
43
50
I in
Skalenteilen
0,7
1,3
2,1
5,1
7,0
3,1
2,1
0,6
0,6
0,6
1,0
1,9
2,7
1,2
1,0
Tabelle 3: Messwerte zur Intensitätsverteilung
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Röntgenspektrum mit LiF
A
B
C
3500
3000
Zählrate in Imp / min
2500
2000
1500
1000
500
0
0
5
10
15
20
25
30
35
Winkel β in Grad
Abb.5: Röntgenspektrum
Hilfsmittel
•
•
•
Taschenrechner
Eine von der Schule eingeführte für das Abitur zugelassene physikalische Formelsammlung
Eine von der Schule eingeführte für das Abitur zugelassene mathematische Formelsammlung
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