Kopf-Hals-Tumorzentrum - Hals-Nasen

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Kopf-Hals-Tumorzentrum / CIO
Die HNO-Klinik der Uniklinik Köln ist Teil des Centrums für Integrierte Onkologie Köln Bonn (CIO) und
gehört damit zu den Spitzenzentren für Krebstherapie und Krebsforschung in Deutschland.
Unsere Klinik ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. als zertifiziertes Kopf-Hals-Tumor-Zentrum
ausgezeichnet worden und entspricht damit diagnostischen und therapeutischen Spitzenstandards. An
unserer Klinik werden sämtliche Tumorerkrankungen des Kopf-Hals-Gebietes durch hochqualifizierte
Expertenteams nach dem aktuellsten Stand der Forschung behandelt. Spezialisten aller Kliniken der
Uniklinik Köln gewährleisten gemeinsam eine exzellente ärztliche und pflegerische Versorgung.
Fachübergreifende klinische Expertenrunden entwickeln in enger Verzahnung mit wissenschaftlichen
Arbeitsgruppen neue Konzepte für die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen. Patienten haben
damit direkten Zugang zu den aktuellsten nationalen und internationalen Therapiestudien.
Prof. Dr. Dirk Beutner
Leitung
Tumore von Kehlkopf, Rachen, Mundhöhle, Speicheldrüsen und Nasennebenhöhlen
Im Kopf-und Halsgebiet kann eine große Anzahl unterschiedlicher gutartiger und bösartiger Tumore
entstehen, die alle an der HNO-Klinik der Uniklinik Köln behandelt werden. Die Symptome können
Stimmstörungen (Heiserkeit), Schluckstörungen, Schmerzen und Missempfindungen, Nervenlähmungen
im Bereich des Gesichts, der Mundhöhle oder des Rachens, Empfindungsstörungen und Schmerzen,
Lymphknotenvergrößerungen am Hals oder unklare Gewebeknoten und Schwellungen sein. Daneben
gibt es eine Reihe von seltenen und weniger spezifischen Symptomen, die im Einzelfall abgeklärt werden
müssen.
Die Diagnostik ist die tragende Säule bei der effektiven Behandlung von Tumorerkrankungen im KopfHals-Bereich. Nur wenn alle Umstände einer Tumorerkrankung (Art des Tumors, Größe des Tumors,
Tochtergeschwülste, weitere Tumore) bekannt sind, lässt sich eine individuelle Therapie festlegen. Zur
Diagnostik und Therapieplanung gehört auch die Berücksichtigung anderer schon vorher bestehender
Erkrankungen des Patienten. Die enge Verzahnung mehrerer Kliniken in einem Kopf-Hals-Tumorzentrum
hilft bei dem zielgerichteten Einsatz hochmoderner diagnostischer Verfahren, um hierdurch die
Behandlung und die Prognose von Patienten mit Tumorerkrankungen zu verbessern.
Basis einer Tumordiagnostik ist die klinische Untersuchung durch den HNO-Arzt. Bei dieser sogenannten
Spiegelung können die Schleimhäute von Nase, Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf mittels kleiner Spiegel
oder Endoskope inspiziert werden. Auch der Tastbefund ist für den HNO-Arzt wegweisend. Die
Untersuchungen dauern nur wenige Minuten und sind durch den Patienten gut zu tolerieren.
Für Fragen bei Krebserkrankungen können Sie sich gerne per E-Mail an uns wenden.
Diagnostik bei Tumorerkrankungen
Ultraschall
Eine Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) stellt einen wesentlichen Eckpfeiler bei der Diagnose,
Therapieplanung und auch der Nachsorge von Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Gebiet dar. Ein
wesentlicher Vorteil gegenüber Röntgenverfahren besteht darin, dass die beim Ultraschall
eingesetzten Schallwellen für die menschlichen Zellen unschädlich sind. Die Untersuchung verläuft
schmerzfrei und es ist keine Betäubung notwendig.
Verdächtige Halslymphknoten müssen nicht zwangsläufig äußerlich am Hals tastbar sein und
können so der klinischen Untersuchung entgehen. Im Ultraschall jedoch sind sie sicher
auszumachen, da der Schall bis an die Luftröhre bzw. Wirbelsäule heranreicht und auch tiefere
Gewebeschichten analyiseren kann. An unserer Klinik kann eine Ultraschalluntersuchung der
Halsweichteile direkt und unkompliziert durch den HNO-Arzt und Tumorexperten erfolgen.
CT / MRT
Bei der sogenannten Schnittbildgebung lässt sich das Kopf-Hals-Gebiet bildmorphologisch in
feinste Schichten zergliedern, so dass teilweise die milimetergenaue Erfassung von Tumoren
möglich ist. Insbesondere für Tumormanifestationen in Bereichen, die über Körperöffnungen
(Mund, Nase) nicht erreichbar sind, und auch äußerlich nicht durch einen Ultraschall untersucht
werden können, sind diese radiologischen Techniken sehr wertvoll. Zu den wichtigsten
Schnittbildgebungs-Verfahren der Onkologie des Kopf-Hals-Gebietes gehören die
Computertomographie (CT), die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie/MRT), ggf. als
Gefäßdarstellung (Angiographie) und die DVT (Digitale Volumentomographie).
Schnittbildgebungen werden ergänzend zur Sonographie eingesetzt. Klassische
Röntgenuntersuchungen haben für die Tumordiagnostik nur eine geringe Bedeutung.
PET-CT
An unserer Klinik stehen uns durch das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
auch moderne Verfahren wie die Positronenemissionstomographie (PET) und in der
Nuklearmedizin in Kombination mit einer Computertomographie (PET-CT) zur Verfügung. Hiermit
lassen sich Stoffwechselprozesse auf Zellebene zeigen. In einem dreidimensionalen Bild lassen
sich anschließend solche Bereiche darstellen, die eine erhöhte Stoffwechselaktivität aufweisen. Da
sich bösartige Tumore gegenüber gutartigen Prozessen durch eine höhere Stoffwechselaktivität
auszeichnen, können hiermit auch sehr kleine Tumore oder Tochtergeschwülste erkannt werden.
In Kombination mit der Computertomographie lassen sich diese Bereiche anatomisch sehr exakt
lokalisieren
Gewebebiopsie / Panendoskopie
Ergeben sich durch die klinische und/oder radiologsiche Untersuchung Hinweise auf eine
Tumorerkrankung, so muss eine histologische Abklärung erfolgen. Dies bedeutet, dass Gewebe
aus dem verdächtigen Areal im Sinne einer Biopsie entnommen werden muss. Anschließend
analysiert der Pathologe das Gewebe unter dem Mikroskop. Erst hierdurch ist eine zweifelsfreie
Diagnose möglich. Je nach Lokalisation kann die Entnahme von Biopsien in lokaler Betäubung oder
in Vollnarkose erfolgen. Oft ist es bei Tumorverdacht sinnvoll, eine sogenannte Panendoskopie
durchzuführen, um sämtliche Schleimhautbezirke im Kopf-Hals-Gebiet genauestens zu
analysieren.
Therapie von Tumorerkrankungen
Operative und nicht-operative Verfahren
Bei bösartigen Tumoren steht an unserer Klinik ein großes Spektrum unterschiedlicher
Behandlungs-möglichkeiten zur Verfügung. Überwiegend kommen heute endoskopische oder
mikroskopische Operationsverfahren, oft in Kombination mit einem Laser, zur Anwendung.
Hierdurch sind minimal-invasive (d.h. wenig traumatisierende und oft ohne einen Hautschnitt
auskommende) Zugänge möglich, die gleichzeitig günstig für die Wundheilung sind und eine
schnellere Gesundung des Patienten ermöglichen.
Neben operativen Verfahren spielen die Strahlentherapie, die Chemotherapie und andere neuere
Behandlungsverfahren eine wichtige Rolle in der Behandlung von bösartigen Tumoren. Häufig
müssen mehrere Behandlungsverfahren miteinander kombiniert werden, (etwa Operation und
Bestrahlung), um die Heilungsaussichten möglichst optimal zu gestalten. Dabei wird stets nach
möglichst funktionserhaltenden Behandlungsmöglichkeiten gesucht.
Tumorkonferenz
Therapieoptimierung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Nach der Diagnostik ist die gezielte Therapieplanung entscheidend für die Prognose einer
Tumorerkrankung. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und Instituten der Kölner
Uniklinik stellt dabei sicher, dass alle modernen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
und Verfahren unseren Patienten zur Verfügung stehen. Wöchentlich findet hierzu in jeder TumorKlinik eine Fallbesprechung des Zentrums für integrierte Onkologie (CIO) statt. Hier werden die
Befunde aller Tumorpatienten vor Einleitung einer Therapie mit den Tumorexperten der Chirurgie,
Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie diskutiert, um ein individuelles
Behandlungskonzept für jeden Patienten festzulegen.
Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft
Die HNO-Klinik der Uniklinik Köln gehört als Teil des CIO zu den Spitzenzentren für Krebstherapie
und Krebsforschung in Deutschland und ist ein durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziertes
Kopf-Hals-Tumor-Zentrum.
Laserchirurgie
minimal-invasive Chirurgie durch Kombination von Mikroskop und Laser
Durch die Laserchirurgie ist das berührungsfreie Operieren von bösartigen Tumoren möglich
geworden. Sie erlaubt es, Tumoren von Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf und Luftröhre auf
endoskopischem, minimal-invasivem Weg zu entfernen. Hierdurch können Komplikationen und
negative Folgen der Operation für das Schlucken und Sprechen deutlich reduziert werden. In
Kombination mit dem Operationsmikroskop können exakte Schnitte entlang der Tumorgrenzen
(unter Wahrung eines Sicherheitsabstandes) erfolgen, um so möglichst schonend zu operieren und
das gesunde Gewebe möglichst wenig zu traumatisieren.
Bessere Lebensqualität für den Patienten
Bei der Laserchirurgie ist üblicherweise kein Hautschnitt erforderlich. Auch zu tieferen Gebieten,
wie dem Rachen oder Kehlkopf, kann der operative Zugang mit dem Laser über den Mund
(transoral) erfolgen. Dies reduziert das „operative Trauma“ weiter und fördert die Heilung des
Patienten. Durch den Laser kommt es zudem zu weniger funktionellen Störungen
(Schluckstörungen, Sprechstörungen), was zu einer Verbesserung der Lebensqualität nach der
Tumor-OP führt.
An unserer Klinik verwenden wir einen CO2-Laser. Durch seine besonderen Eigenschaften kann er
während der Operation Lymphgefäßen und kleinere Blutgefäße verschließen, so dass es zu
weniger Blutverlust und einer besseren Übersicht für den Operateur kommt. Andere Möglichkeiten
der chirurgischen oder radiologischen Tumortherapie können mit der Laserchirurgie in der Regel
problemlos kombiniert werden.
Gewebetransfer
Mikrovaskuläre Operationsverfahren helfen bei der Rekonstruktion
Hinterlässt die Entfernung eines großen Tumors größere Wundflächen, können diese mit
körpereigenem Gewebe gedeckt werden. Durch den Einsatz von Gewebetransferverfahren können
durch den Tumor zuvor zerstörte Gebiete wieder rekonstruiert werden, um später sowohl
funktionell als auch ästhetisch den Ansprüchen zu genügen.
Die wichtigste Rekonstruktionsform besteht im mikrovaskulären Gewebetransfer. Hierbei wird oft
ein Transplantat vom Unterarm verwendet. Damit dieses am Rekonstruktionsort mit Blut versorgt
wird, wird es über Gefäßnähte mit Teilen der Halsschlagader mikrochirurgisch verbunden. Auch
andere sogenannte freie mikrovaskuläre Transplantate kommen im Rahmen der rekonstruktivplastische Kopf-Hals-Chirurgie in unserer Klinik zur Anwendung (u.a. Latissimus-dorsi-Lappen,
Pectoralis-major-Lappen und ALT-Lappen).
Moderne Technologien
Nerven-Monitoring und computer-assistierte Navigation
Kopf-Hals-Tumore entwickeln sich nicht selten in der Nähe zu funktionell wichtigen oder sogar
lebenswichtigen Strukturen und Sinnesorganen. Während Tumoroperationen ist es für Patienten
essentiell, dass der Operateur Kenntnis der exakten Anatomie des Operationsgebietes hat. An
unserer Klinik besteht die Möglichkeit der computergestützten Navigation (CAS = Computer
Assisted Surgery). Durch dieses Verfahren kann der Operateur jeweils die exakte anatomische
Position eines Instruments am Computertomgramm kontrollieren. Besonders bei der Behandlung
von Tumoren im Bereich der Nasennebenhöhlen und der Schädelbasis ist diese Technologie
äußerst hilfreich. Sie bietet die Möglichkeit einer exakten anatomischen Orientierung und erlaubt
dem Operateur, Operationen zielgerichtet und exakt durchzuführen. Durch den Einsatz dieses
Systems kann das Risiko von Komplikationen und Begleitverletzungen bei Operationen deutlich
verringert werden.
Bei Operation an Tumoren im Bereich des Gesichtsnerven, z.B. bei Ohrspeicheldrüsentumoren
wird ein Nerven-Monitoring eingesetzt. Optische und akustische Feedback-Mechanismen geben
dem Operateur eine direkte Rückmeldung, sobald er in Kontakt mit feinsten Nervenästen kommt,
die es zu schonen gilt. Hiermit kann das Risiko von Nervenschäden verringert werden.
Nicht-operative Verfahren
Strahlentherapie, Chemotherapie und zielgerichtete Antikörper
Nicht immer sind operative Methoden die Therapie der Wahl bei Tumorerkrankungen. Dies hängt
u.a. von der Tumorart ab, da manche Tumoren äußerst gut auf Medikamente ansprechen und
Operationen weniger zugänglich sind. Auch wenn es nicht möglich ist, einen Tumor zu operieren,
ohne das lebenswichtige Strukturen verletzt werden, oder wenn der Patient eine Operation ablehnt
oder etwa wenn weitere Erkrankungen des Patienten eine längere Vollnarkose verhindern, sollte
ein nicht-operatives Verfahren gewählt werden.
Strahlentherapie
Eine Alternative zur Operation kann in einer Strahlentherapie (Radiotherapie) bestehen. Im
Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz, werden vor jeder Tumorbehandlung sämtliche
möglichen Behandlungsoptionen für einen Patienten diskutiert. Tumorexperten aus der Klinik für
Strahlentherapie prüfen hierbei die Möglichkeiten einer Radiatio. Eine Strahlentherapie, die bei
einem bösartigen Kopf-Hals-Tumor oft 1x täglich über mehrere Wochen dauert, kann ambulant an
der Klinik für Strahlentherapie der Uniklinik Köln erfolgen oder aber alternativ heimatnah in einem
externen Institut durchgeführt werden. Sie kann anstatt einer Operation erfolgen (definitive
Radiatio) oder aber nach einer Operation als Ergänzung zur Chirurgie durchgeführt werden, um die
Prognose zu verbessern (adjuvante Radiatio). Auch nach Beginn der Bestrahlung bleiben wir als
HNO-Klinik in engem Kontakt mit dem Patienten und den Strahlentherapeuten, um den weiteren
Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren.
Chemotherapie
Eine Chemotherapie bezeichnet die Behandlung eines bösartigen Tumors mit Medikamenten, die
üblicherweise über das Blutsystem eingebracht werden. Die Medikamente verteilen sich hierbei im
ganzen Körper und wirken deshalb auch auf Tochtergeschwülste (Metastasen) die sich fernab vom
eigentlichen Primär-Tumor befinden können. Da durch eine Chemotherapie immer auch gesunde
Zellen angegriffen werden, geht eine Chemotherapie mit Nebenwirkungen einher, die durch
begleitende Therapien gelindert werden müssen. Eine Chemotherapie kann auch in Kombination
mit einer Bestrahlung eingesetzt werden (Radiochemotherapie).
Zielgerichtete Antikörper
Bei einigen Kopf-Hals-Tumoren werden zielgerichtete Therapeutika eingesetzt, die im Gegensatz
zu Zytostatika (Chemotherapeutika) keine „Zellgifte“ darstellen, sondern gezielt in Signalvorgänge
der Zellen eingreifen. Hiermit lässt sich gezielt das Wachstum von Krebszellen angreifen und
gleichzeitig die Empfindlichkeit gegenüber Strahlentherapie und Chemotherapie erhöhen.
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